Standheizung Webesto
Hallo, mein Name ist Manuel und komme aus der Nähe von Hannover. Ich hoffe dass mir hier geholfen wird. Letztes Jahr Winteranfang sprang meine Webesto Standheizung (Nachgerüstet) nicht an. Nachdem ich alle Sicherungen überprüft habe, hab ich eine Defekte Sicherung entdeckt und ausgetauscht, trotzdem sprang die Standheizung nicht an. Einige Tage später sprang die Heizung doch wieder an und lief bis vor einigen Tagen ganz zuverlässig. Diesmal habe ich wieder sie Sicherungen überprüft und alle Sicherungen waren OK. Die Batterie scheint auch genug Spannung zu haben. An was könnte es noch liegen? LG Manuel
17 Antworten
Ich habe noch nicht gelesen ob Du mal mit laufendem Motor die Heizung gestartet hast. Wenn das überhaupt möglich ist. Starten die Heizung dann ist es höchst wahrscheinlich die Stromzuführung.
Noch ne Frage : Ist es ein Wohnmobil. Wenn ja hat es bestimmt ein Baterrieldegerät. Dann schließ 230V an und die Spannung geht hoch. Jetzt die Heizung starten. Was passiert???
Wenn alles nichts nutzt hilft nur eine Kundendienst Werkstatt von Webasto.
Noch ein Hinweiss : Bekommt die Heizung mit Sicherheit Sprit ???
Moin,
gemäß Typenschild hast Du eine Webasto TT-C Artikel-Nr 89073, das ist eine analog gesteuerte Standheizung (Dieses Modell hat sogar einen Eingang für Zuheizeranforderung, der löst ein etwas anderes Heizprogramm aus, ist bei Dir aber vermutlich nicht beschaltet)
Die Heizung hat eine Diagnosefunktion, der Fehlerspeicher kann bis zu drei Fehler aufnehmen.
Die Standheizung macht bei jeder Startaufforderung einen Selbsttest.
Wenn eine elektrische Verbindung zum Gebläse, der Umwälzpumpe oder der Dosierpumpe fehlt, das Gebläse nicht frei dreht oder ein Steuergerätefehler vorliegt wird ein entsprechender Fehler abgelegt und es erfolgt kein Start.
Nicht jede Startverweigerung zieht eine Verriegelung nach sich, aber so lange ein Fehler nicht beseitigt ist bringt das Zurücksetzen auch nichts.
Man kann es probieren, das Zurücksetzen funktioniert aber nicht durch einfache Spannungsunterbrechung.
Die analog gesteuerte Webasto hat einen mit mindestens 20A abgesicherten Anschluss für Dauerplus am Powerstecker (2,5mm" rot) und einen Steueranschluss für die Startanforderung Standheizung am Steuerstecker (Pin1 von 6, meist schwarz).
Die Startaufforderung Pegel +12V kommt von einer Zeituhr oder von einem Funkempfänger, dieses Bediengerät begrenzt auch die Heizzeit. Der Steuerzweig ist mit maximal 5A abgesichert.
Eine dritte Sicherung liefert Dauerplus für das Zusatzrelais zum Einschalten des Innenraumgebläses.
Zum Zurücksetzen der Heizung wird ein ungewöhnlicher Zustand erzeugt:
1. Hauptsicherung 20A einmal ziehen, etwas warten und wieder stecken. (Heizung im Ruhezustand)
2. Die Uhr oder der Funkempfänger gibt das Startsignal auf Pin 1, das weckt die Steuerplatine, die Heizung läuft aber (aus noch unbekanntem Grund) trotzdem nicht an.
3. Jetzt wird nur die Sicherung für die Dauerplusversorgung der Heizung (20A) für einige Sekunden gezogen, das Einschaltsignal steht aber weiter an Pin 1 des Steuersteckers, Sichgerung 5A bleibt drin.
4. Wenn jetzt die 20A-Sicherung wieder gesteckt wird interpretiert die Steuerplatine dies als Aufforderung zum Zurücksetzen einer eventuell vorhandenen Störverriegelung. (Der Fehlerspeicher wird dabei meines Wissens nicht gelöscht, den Inhalt hab ich aber noch nie überprüft)
Die Heizung macht den Selbsttest und wenn kein aktueller Fehler vorliegt startet sie unverzüglich.
Die Diagnose kann mit einem passenden Adapter und der Webasto-Software angeprochen werden.
In der Diagnose können Tests der einzelnen Komponenten angestoßen und der Fehlerspeicher kann auslesen und gelöscht werden.
Das Gerät zeigt in der Diagnose auch Versorgungsspannung und Kühlflüssigkeitstemperatur an.
Ein typischer Steuergerätefehler, der in der Diagnose sofort ssichtbar wird wäre zum Beispiel ein Defekt am Temperaturmesszweig der Platine. Wenn das Gerät aufgrund eines Fehlers eine hohe Kühlflüssigkeitstemperatur misst läuft es nicht an.
Auch eine schlechte Verbindung im Versorgungsspannungszweig kann beim Auslesen des Fehlerspeichers oder im Komponententest bei der Diagnose sichtbar werden. Der Glühstift lässt sich in der Diagnose ansteuern und wird dann von der Platine mit kurzen, kräftigen Pulsen aufgeheizt.
Die Unterspannungsschwelle liegt bei einer 89073 typisch bei 9,8 V. Wenn die beim Start für 20 Sekunden unterschritten wird stoppt die Heizung und legt Fehler "Unterspannung" ab. Bei Wiederholungen wird verriegelt. Dabei muss die Batterie gar nicht schwach sein, Korrosion an Steckern oder Sicherungen kann auch schlechte Spannungsversorgung auslösen.
Wer jetzt ohne weitere Untersuchung die Heizung zurücksetzt kann einen korrodierten Stecker übersehen und dann folgt am Ende möglicherweise eine durch schmorende Kontakte irreparabel verbrannte Platine
Deshalb halte ich nichts von Rücksetzung ohne vorherige Diagnose.
Ich kann Dir anbieten, die Heizung zu diagnostizieren und ggf. instand zu setzen. Du musst diese nur ausbauen und zu mir schicken.
Zum Ausbau kann ich Dir Absperrklemmen und einen Schlauchbogen leihweise zusenden (gegen Pfand plus Porto).
Das Ausgleichsgefäß öffnen um das System drucklos zu machen, die Klemmen vor der Heizung auf die Schläuche setzen, dann muss beim Ausbau nur sehr wenig Kühlflüssigkeit aufgefangen werden.
Dann mit dem Schlauchbogen verbinden, so kann der Wagen ohne Heizung genutzt werden.
Die Befestigungsschrauben gammeln im Alugehäuse der Heizung gern fest.
Es hilft, wenn der Wagen vor dem Löseversuch heiß gefahren und die Heizung durch die Kühlflüssigkeit erwärmt ist. Wenn sich die Schraube mit kontrolliertem Krafteinsatz ein klein wenig gedreht hat, gleich wieder zurück und dann mit Geduld hin- und her. Der Lösewinkel wird größer und mit Geduld bekommt man sie häufig heraus. Wenn sich die Schrauben nicht lösen, den Halter am Fahrzeug abbauen und die Heizung mit Halter komplett herschicken. Ich zerlege die Heizung dann in alle Einzelteile und nach dem Entfernen aller Dichtungen kann ich das Alu stark erhitzen, dann bekomme ich die Schrauben raus. Wenn die Köpfe abgedreht sind macht das Entfernen der Schraubenreste viel mehr Arbeit.
Gruß
Pendlerrad
Hallo Manuel,
wenn die Stromversorgung o.k. ist, sowie Dosierpumpe und Dieselversorgung auch i.O. sind, ist m.E. die Glühkerze der nächste Verdächtige. Wenn der Brenner nicht regelmäßig mind. 30 Min auf Volllast läuft, verkokt diese ganz gerne.
Da die Hzg. Bj. 2016 ist hat die Hzg. vermutlich schon einige Betriebsstunden.
Vermutlich ist die Laufzeit auch auslesbar.
Pendlerrad hat ja seine Hilfe angeboten.
Gruss und viel Glück
Jazzer2004