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Standheizung während der Fahrt betreiben?

Themenstarteram 17. Januar 2013 um 8:10

Moin Leute...

ich hab mal gesucht, aber keinen erfüllenden Beitrag gefunden. Sollte ich einen übersehen haben, bitte nicht steinigen....

Ich habe einen alten Corsa C mit einer Thermotop C von Webasto (Benziner) und einen neuen Caddy mit einer WWZH ab Werk. Die des Caddy läuft ja auch als Zuheizer bis die notwendige Temperatur erreicht ist. Jetzt hab ich immer wieder das "Gerücht" gehört, dass man Standheizungen während der Fahrt angeblich nicht betreiben soll weil sie dann Schaden nehmen könnten. Wie das aussehen soll konnte mir aber keiner der selbsternannten Experten sagen.

Als wir die Standheizung des Corsa mal instandsetzen lassen mussten war ich bei einem entsprechenden Spezialisten. Der sagte mir, dass unsere Brennkammer recht deutlich mit Verbrennunsrückständen belagert sein soll. Ich sollte die Standheizung nach Möglichkeite mindestens 30 Minuten laufen lassen. Dann wäre das deutlich weniger... Da ich bei dem Ding aber nur eine Zeitschaltuhr habe kann ich das morgens nicht immer so genau timen... Im Moment fahre ich dann einfach los und lasse die Heizung weiterlaufen....

Wer kann (am besten mit technischer Erklärung) dazu etwas sagen?

Beste Antwort im Thema

Die eingangs beschriebene ThermoTopC (Diesel) wird von mir auch schon jahrelang im Winterhalbjahr als Zuheizer während der Fahrt bis zum erreichen der Betriebstemperatur benutzt. Das funktioniert ohne Probleme. Man kann sie wenn original ab Werk verbaut mit der Diagnose auf eine Stunde Heizdauer einstellen. Ab 78 °C Kühlflüssigkeitstemperatur läuft die STH dann bis zum Abschaltzeitpunkt auf Standby mit.

Anders beim Vorgängermodell (hieß nur ThermoTop) hier kann man die Heizdauer durch Verwendung der Schaltuhr mit rotem Display auf eine Stunde erhöhen. Die zuletzt genannte STH hat bei mir in 2 Fahrzeugen ca. 15 Jahre lang ihren Dienst getan (im Winterhalbjahr 2 x täglich ca. 45 min) auch im Fahrbetrieb, dann erst war das Vlies der Brennkammer verschlissen. Die Brennkammer hierfür gabs nur kpl. für ca. 70 €, weitere Dichtungen beim Tausch benötigte man nicht.

Man kann bei diesem alten Teil (habe ich heute noch in Verwendung) auch die Brennkammer für ca. 6 € instand setzen. Es passt dort nämlich das Vlies der DBW46 rein und das gibts heute noch einzeln.

Das o. g. Störungsverhalten liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an der STH selbst sondern daran das entweder Auspuffrohr oder Luftansaugrohr nicht richtig nach Einbauanleitung montiert wurden oder das der Auspuff beschädigt oder verformt wurde und so die Abgase in ungünstigen Situationen wieder mit angesaugt werden.

Als ich letzten Winter wegen schlechten Startverhaltens die ThermoTopC (7 Jahre) zerlegt habe, konnte man sehen dass sich am Glühstift und am Rand vom Vlies Schlackeklümpchen angelagert hatten. Ausschlaggebend für das schlechter werdende Startverhalten war die Ablagerung am Glühstift, hierdurch wurde zuviel Wärme entzogen so dass der Start immer schlechter wurde.

Die Schlackeablagerung darf laut WHB-WEBASTO nicht entfernt werden, sondern die Brennkammer (180 €) muss getauscht werden. Das habe ich natürlich nicht gemacht sondern mit einer Pinzette die Klümpchen abgezupft. Bei dieser STH muss man sich im Vorfeld allerdings den Dichtsatz (20€) beschaffen und wenn die Werte des Glühstifts nicht mehr stimmen dann den Rep.-Satz (enthält den Dichtsatz und die Einbauanleitung, 65 €). Als Werkzeug reicht ein Schraubendreher mit TX20 andere Schrauben sind da nicht dran.

Die STH zündet jetzt wieder gleich und läuft seit dem entfernen der Ablagerungen ohne Probleme.

Alle Bilder sind scharf geworden, nur das aus dem Inneren der Brennkammer nicht.

Beide STH bekommen im Sommer auch keinen Probelauf, wegen aushärtender Dichtung und so.

Ich hab mal das Bild des Rep.-Satzes angehangen.

Luftheizungen werden z. B. von MB seit ACTROS MP1 (1997) serienmäßig in die Großfahrerhäuser eingebaut, damit hatten wir in all den Jahren auch keine größeren Ausfälle. Der Nachteil ist nur die Aufwirbelung des Drecks weil die STH´s unter dem Bett montiert wurden.

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23 Antworten
am 23. Januar 2013 um 6:27

Moin Hoschi,

in dem Heizgerät ist ne Brennkammer, die verrust mit der zeit. Je nach Brennkammer kann man sie auch mehr oder weniger wieder reinigen. Aber wirklich kaputt geht beim Kurzstrechenbetrieb sonst nix. Also wenn man Handwerklich geschickt ist, kann man es selber machen.

Themenstarteram 23. Januar 2013 um 6:47

Zitat:

Original geschrieben von cheatroniker

Moin Hoschi,

in dem Heizgerät ist ne Brennkammer, die verrust mit der zeit. Je nach Brennkammer kann man sie auch mehr oder weniger wieder reinigen. Aber wirklich kaputt geht beim Kurzstrechenbetrieb sonst nix. Also wenn man Handwerklich geschickt ist, kann man es selber machen.

Ebenfalls moin..... Nach Aussage des Webasto-Partners kann man bei unserer Thermotop C nix reinigen. Die Brennkammer wurde aber vor 5 jahren mal gewechselt weil ein anderes Teil defekt war... Ich bin vorsichtig mit den Aussagen von Werkstätten... Die wollen/müssen ja auch Geld verdienen. Wenn ich es selbst erledigen könnte würde ich es ja machen... Aber an so einer Heizung war ich noch nicht dran...

Webasto selbst gibt in seiner FAQ an, dass die Standheizungen wartungsfrei sind.

am 25. Januar 2013 um 17:45

Sind sie ja auch, solange sie funktionieren :p

Auch wenn das Thema alt ist, möchte ich auch mal meine Erfahrung teilen. Für Google Nutzer die was dazu wissen wollen bestimmt auch sinnvoll!

Wir hatten mal einen (echt) alten Porsche im Betrieb (extrem gut restauriert vom Chef) der nur Rallyes gefahren ist. Zur Gewichtsersparnis kam der ganze Komfortmüll raus. In den Motorraum (hinten) kam eine Webasto Standheizung hinein, die ausschließlich während der Fahrt gelaufen ist, da das Auto über keine Heizung verfügte (Warum? fragt bitte nicht, über Sinn und Unsinn wird ja nicht gesprochen).

Ende vom Lied. Die Standheizung war nach etwa 300km kaputt. Der Hersteller sagte, das liege vermutlich an den Erschütterungen während der fahrt.

Gruß Lukas

Ein "echt alter Porsche" ist aber luftgekühlt, das war eine ganz andere Generation Heizung als sie heute verbaut ist. Die hatte ich auch in meinem Bus T2, richtig gelaufen ist die nie.

Ich wüsste auch nicht, was bei einer konventionellen WW SH wärend der Fahrt mehr verschleißen sollte. Die einzigen Punkte wären Schäden durch Vibrationen/harte Schläge, die für die Gebläselagerung, oder Glühstift/Flammsieb schädlich sein KÖNNTEN.

am 14. Oktober 2015 um 10:00

Man muss zwischen Kühlwasserheizungen und Luftheizern unterscheiden. Erstere heizen wie schon gesagt das Kühlwasser und nutzen die vorhandene Fahrzeugheizung. Die können auch bedenkenlos während der Fahrt betrieben werden (machen manche Fahrzeugherstellern va bei kleinen Dieseln mit Absicht weil die zu wenig Abwärme raushauen). Manchmal gehen sie halt in Störung wenn die Abgase durch Wirbelbildung am Auspuff nicht richtig abziehen, mehr passiert da nicht.

bei Luftheizungen sieht die Welt etwas anders aus. Die Brennkammer wird heißer. Und das kann bei starken Erschütetrungen zum Versagen mancher Komponenten führen.

Die eingangs beschriebene ThermoTopC (Diesel) wird von mir auch schon jahrelang im Winterhalbjahr als Zuheizer während der Fahrt bis zum erreichen der Betriebstemperatur benutzt. Das funktioniert ohne Probleme. Man kann sie wenn original ab Werk verbaut mit der Diagnose auf eine Stunde Heizdauer einstellen. Ab 78 °C Kühlflüssigkeitstemperatur läuft die STH dann bis zum Abschaltzeitpunkt auf Standby mit.

Anders beim Vorgängermodell (hieß nur ThermoTop) hier kann man die Heizdauer durch Verwendung der Schaltuhr mit rotem Display auf eine Stunde erhöhen. Die zuletzt genannte STH hat bei mir in 2 Fahrzeugen ca. 15 Jahre lang ihren Dienst getan (im Winterhalbjahr 2 x täglich ca. 45 min) auch im Fahrbetrieb, dann erst war das Vlies der Brennkammer verschlissen. Die Brennkammer hierfür gabs nur kpl. für ca. 70 €, weitere Dichtungen beim Tausch benötigte man nicht.

Man kann bei diesem alten Teil (habe ich heute noch in Verwendung) auch die Brennkammer für ca. 6 € instand setzen. Es passt dort nämlich das Vlies der DBW46 rein und das gibts heute noch einzeln.

Das o. g. Störungsverhalten liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an der STH selbst sondern daran das entweder Auspuffrohr oder Luftansaugrohr nicht richtig nach Einbauanleitung montiert wurden oder das der Auspuff beschädigt oder verformt wurde und so die Abgase in ungünstigen Situationen wieder mit angesaugt werden.

Als ich letzten Winter wegen schlechten Startverhaltens die ThermoTopC (7 Jahre) zerlegt habe, konnte man sehen dass sich am Glühstift und am Rand vom Vlies Schlackeklümpchen angelagert hatten. Ausschlaggebend für das schlechter werdende Startverhalten war die Ablagerung am Glühstift, hierdurch wurde zuviel Wärme entzogen so dass der Start immer schlechter wurde.

Die Schlackeablagerung darf laut WHB-WEBASTO nicht entfernt werden, sondern die Brennkammer (180 €) muss getauscht werden. Das habe ich natürlich nicht gemacht sondern mit einer Pinzette die Klümpchen abgezupft. Bei dieser STH muss man sich im Vorfeld allerdings den Dichtsatz (20€) beschaffen und wenn die Werte des Glühstifts nicht mehr stimmen dann den Rep.-Satz (enthält den Dichtsatz und die Einbauanleitung, 65 €). Als Werkzeug reicht ein Schraubendreher mit TX20 andere Schrauben sind da nicht dran.

Die STH zündet jetzt wieder gleich und läuft seit dem entfernen der Ablagerungen ohne Probleme.

Alle Bilder sind scharf geworden, nur das aus dem Inneren der Brennkammer nicht.

Beide STH bekommen im Sommer auch keinen Probelauf, wegen aushärtender Dichtung und so.

Ich hab mal das Bild des Rep.-Satzes angehangen.

Luftheizungen werden z. B. von MB seit ACTROS MP1 (1997) serienmäßig in die Großfahrerhäuser eingebaut, damit hatten wir in all den Jahren auch keine größeren Ausfälle. Der Nachteil ist nur die Aufwirbelung des Drecks weil die STH´s unter dem Bett montiert wurden.

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