Stammtisch: Mein Horrorkabinett
da ich nunmehr seit 20 jahren (mit unterbrechung) beruflich und privat an autos schraube und mir fast täglich mehr oder weniger haarstreubende dinge unter die finger kommen,wollte ich schon länger mal ein kleines horrorkabinett erstellen um einfach mal zu zeigen mit welcher technik/teile manche mehr oder weniger sorglos tagtäglich unterwegs sind.da reicht das spektrum von verbrauchsfördernder ausrüstung bis zu sicherheitsgefährdender mechanik,die tlw schlimme folgefehler nach sich ziehen (können) wo aber die eigentliche ursache ggf schnell und mehr oder weniger günstig behoben werden kann.
es dreht sich dabei auch nicht darum persönlich jemanden zu brandmarken oder zu verurteilen,deswegen gibt es keine persönlichen hinweise auf die betroffenen personen oder autos!!!
was ich so manchesmal erlebe ist schon stellenweise sehr kurios:
-die hand auf dem (fahrer-)airbag,weil die lampe ja leuchtet und er nicht rauskommen soll
-öllampen die in kurven angehen (weil zu wenig öl im motor ist,aber wozu mal den ölstand checken!?) und deswegen ignoriert werden
-motorleuchten ignorieren bis ein teurer folgefehler entstanden ist
-abs/esplampen ignorieren,was in kritischen situationen übel enden kann,da das system i.d.r. deaktiviert ist
-ewig lange kein ölwechsel gemacht und sich hinterher beklagen dass man nun ölglitter im motor hat -> motorschaden=oft wirtschaftlicher totalschaden
-hobbyschrauber die zu kleine bremsscheiben montiert haben,übel wenn sich dann die beläge an der freien stelle irgendwann treffen und man deswegen keine bremskraft mehr hat
-extrem ausgeschlagene achsteile,sodass es fast verwunderlich ist das der kugelkopf nicht aus der pfanne gesprungen ist,aber die "amerikanische" lenkung wird nicht weiter beachtet
-zündkerzen ewig nicht mehr gewechselt,durch alterung/verschleiß/ständige belastung irgendwann "zerlegt" ->motorschaden
-reifen,die so stark (einseitig) abgenutzt sind das eigentlich schon funken fliegen müssten vom stahlgewebe
usw
die heutigen autos werden immer filigraner und empfindlicher was zb achsteile oder motorsysteme angeht.sowas braucht nunmal hin und wieder ein check bzw "pflege",und es wird immer schlimmer...
fragen,wünsche,meinungen und anregungen können gerne geäußert werden 😁
in loser reihenfolge werde ich mal nach und nach bilder und kurze beschreibungen hinzufügen und hoffe den einen oder anderen zum nachdenken zu bringen und ein auto nicht einfach nur als gebrauchsgegenstand zu sehen das zu funktionieren hat ohne jegliche aufmerksamkeit 😉
den anfang macht ein stoßdämper aus einen golf 3,der noch so verbaut war und mit dem noch (etwas) gefahren wurde.ich musste ihn nur zersägen zum ausbauen,die krümmung und der zustand ist aber "original",auch der zustand der anbauteile.
Beste Antwort im Thema
gibt keinen,soll nur zum nachdenken anregen!
edit:
oder zum schmunzeln oder was weiß ich.
eine diskusssion,dass das autofahren sowieso schon so teuer ist will ich auch gar nicht lostreten bzw anfangen,das weiß ich selber.
aber etwas mehr aufmerksamkeit dem auto gegenüber wäre für manchen hilfreich bzw günstiger im nachhinein...
beispiel:
quitschende bremsen während der fahrt.oft reicht einfach nur die beläge gangbar machen und neu fetten.wenn mans mißachtet sind die beläge bröselig und/oder die scheiben ausgeglüht ->unterm strich teurer als nur gangbar machen.
3787 Antworten
Seh ich auch so, ist die größte Scheiß Arbeit an so einem Auto. Die beliebten Blecharbeiten. Halte Euch mit Fotos auf dem Laufenden, von dieser Aktion
Da sag ich nur viel Spaß 😉
Aber das der Daihatsu schon solche Löcher hat wundert mich. Die Japaner bekommen ja eigentlich ordentlich Unterbodenschutz drauf.
Da schaut meine Rostbeule ja besser aus von unten und der ist noch ein Jährchen älter. Aber von oben sieht man schon das er häufiger ne Wäsche bekommt wie meiner^^
Blech nieten und mit "Sikaflex" verschmieren. Volla' neuer TÜV 😁
Alles schon gemacht und nieten geht schneller wie schweißen ^^
vg
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Ich könnte mir vortsellen, dass es etwas ordentlicher sein soll... Vor allem da Blech auf Blech immer ein Garant für neue schwer zu erreichende Rostnester ist, egal was man da alles draufschmiert.
Zitat:
Original geschrieben von NOIRc14nz
Blech nieten und mit "Sikaflex" verschmieren. Volla' neuer TÜV 😁Alles schon gemacht und nieten geht schneller wie schweißen ^^
vg
Das geht nur mit Autos aus den 70ern und 80ern. Da geht das als "zeitgenössische Reparaturmethode" durch. Dann darfst du aber nicht vergessen,das Geschirrtuch, den Pappkarton oder was gerade zur Hand ist in den Schweller zu stopfen, sonst gilt das als Pfusch und der Tüv macht Probleme.
Zur Not kann man auch den Schweller mit Beton ausgießen und anmalen; spart gleichzeitig das Tieferlegen. Schon gesehen am Mercy /8, irgendwann Ende der 80er. 😁
mfg
Zitat:
Original geschrieben von NOIRc14nz
Blech nieten und mit "Sikaflex" verschmieren. Volla' neuer TÜV 😁Alles schon gemacht und nieten geht schneller wie schweißen ^^
vg
Kann ich mir mit solcher "fachmännischen" Reparatur es mit meinem TÜV Prüfer nicht versauen. Diverse Bleche eingeschweißt, Schweißpunkte abgeschliffen, grundiert, mit Sica die Nähte versiegelt und mit Unterbodenschutz übergesprüht. Innen nochmals mit Hohlraumschutz versiegelt. Sollte 4 oder 6 Jahre halten.
Kenn auch einen (fürs Horrorkabinett) der hat einen runden Zaunpfahl in den durchgerosteten Einstiegsholm gelegt, Blech gegengenagelt und dick mit Unterbodenschutz eingepinselt. Der Tüv Prüfer war begeistert, und sagte " man ist der aber stabil" 😁
th
😁 Oder vor dem TÜV über staubige Feldwege heizen damit der Unterbodenschutz nicht mehr Neu aussieht.
Moin,
Das mit dem Dreck dranwerfen haben wir in den 80ern bei ner geschweißten Käfer Vorderachse gemacht, zusätzlich noch schön abgeschmiert damit das Fett schön aus den Lagerstellen rauskam damit der Dreck besser haftete
Gruß Aus Kassel
Zitat:
Original geschrieben von KadettilacKS
Moin,Das mit dem Dreck dranwerfen haben wir in den 80ern bei ner geschweißten Käfer Vorderachse gemacht, zusätzlich noch schön abgeschmiert damit das Fett schön aus den Lagerstellen rauskam damit der Dreck besser haftete
Gruß Aus Kassel
Damit es schön nach "Qualität erprobt" aussieht? 😁
Kann man dem Prüfer schön sagen, sehen se... hat sich schon bewiesen. Läuft... läuft!!!
Damit der Prüfer das nicht sieht, das war verboten, genauso wie die Lenkhebel bei Polo/Audi 50 zu schweißen. Irgendwann kamen dafür so ominöse Schellen raus; die sahen zwar aus wie gewollt und nicht gekonnt, das war aber wenigstens zulässig.
Meine halbe Lehrzeit bestand darin, Auto im Zustand einmal-muss-er-noch-bitte-habe-doch-kein-Geld-und-drei-Kinder... durch den Tüv zu braten. Irgendwo ein Blech anheften, wo man das Schutzgasgerät noch ansetzen kann, ohne gleich Löcher reinzuschmelzen, ordentlich Dichtmasse rauf und hoffen, dass der Prpfer keinen Punkt findet, wo er den Schraubenzieher ansetzen kann.
In ganz harten Fällen haben wir auch das gute alte Autogengerät angeworfen.
Der Rest war Kosmetik, wie bei Frauen. Hauptsache das sieht einigermaßen gut aus.
Ach ja, das waren Zeiten...
mfg
Schweißen mit Gas und Sauerstoff, mit dem Brenner das Blech warm gemacht (glühend) dann dem schmelzenden Blech den Schweißdraht mit der Hand zugeführt.
Mit dem Schneidbrenner konnte man auch Stahl trennen (Messer Griesheim säge)
Die Vorderachsen vom Bulli/Käfer konnte man früher legal schweißen.