Spritspartipp - völliger Blödsinn
Folgende Anmerkung zu Spritspartipp:
Ein allgemein anerkannter Tipp (kopiert aus einem "Fachbeitrag":
Beim Beschleunigen und zwischen den Gangwechseln sollte das Gaspedal ruhig tief durchgetreten werden. Motorexperten wissen: Bei Volllast arbeitet der Motor mit dem besten Wirkungsgrad.
Das mit der besseren Verbrennung stimmt ja und wenn man mit "Bleifuß" losfährt, hat der Motor auch einen besseren Wirkungsgrad (zumindest auf dem Motorprüfstand). Und alle Institutionen und (selbsternannte) Autoexperten bestätigen das auch. Und wenn viele Leute und natürlich auch der ADAC das behaupten , dann muss es ja auch wohl stimmen!
Aber das Dumme ist, dass in der Realität an dem Motor eine schwere Masse in Form eines Autos hängt (mittlerweile 2 Tonnen und mehr!).
Und das bedeutet, bei doppelter Beschleunigung des Pkw benötige ich die doppelte Energie (=Sprit)!!!! Und natürlich gilt auch: je schwerer das Auto, desto mehr Sprit beim Beschleunigen
Im NEFZ wird der Spritverbrauch ermittelt, und der ist seeeehr gering, weil eben unter anderem beim Beschleunigen NICHT kräftig Gas gegeben wird!
Dort wird in den unteren Gängen nicht mehr als 1 m/s² beschleunigt und in den großen Gängen nur noch 0,5 m/s² !!!! Über 20 Sekunden für 0 - 50 km/h und nochmal über 20 Sekunden von 50 - 70 km/h. Das ist äußerst moderat und fast schon keine Beschleunigung mehr! Aber die Erfinder des NEFZ kennen sich halt aus mit Physik, das muss man ihnen lassen.
Als "normale" Beschleunigung im täglichen Leben kann man von 2...2,5 m/s² ausgehen und wenn man "kräftig Gas" gibt eher Richtung 3 und mehr m/s² !
Demnach würde man von diesem vorgeschlagenen Spritspartipp 3-mal mehr Sprit raushauen als im NEFZ, wo man äußerst moderat beschleunigt. Und das wollen einem die "Motorexperten" mit einem klein bisschen besseren Wirkungsgrad als Spritspartipp verkaufen. Man haut also beim Beschleunigungsvorgang 3-mal mehr Sprit raus, spart aber durch den besseren Wirkungsgrad tolle 10 % (max.) ein! Sehr wirtschaftlich. Aber wir Deutschen lassen uns beim Thema Auto ja gerne belügen.😕
Und nebenbei wird durch die hohen Lastwechsel beim Beschleunigen mit "Bleifuß" noch ordentlich Lärm erzeugt. Fragen kann man die Anwohner vielbefahrener Kreuzungen, wo mit diesem überall anerkannten Spritspartipp viel Sprit gespart wird (oder auch nicht).
Ach ja, moderat beschleunigen bedeutet auch: "materialschonend"
Ich werde jedenfalls weiter spritsparend, d.h. moderat, beschleunigen.😁
345 Antworten
Stimmt, ich kann dir und den anderen (bis auf Meister Lappi) nicht folgen. Ich schließe mich den NEFZ-Leuten da voll an.
Ähnliche Themen
Ja, es wird immer welche geben die anderer Meinung sind. Heißt ja nicht, dass diese recht haben 😉
Und zu deinem Edit:
Zitat:
Und schon mal was von einem Muscheldiagramm gehört? Dort ist auch der Volllastbereich dargestellt.
Natürlich habe ich schon was davon gehört, ändert nichts an meiner Aussage, Vollgas als Definition für einen Normverbrauch ist nicht tauglich. Habe ich aber schon erläutert. Kann ich ja nichts dafür, dass du hier alles durcheinanderschmeißt...
Zitat:
Original geschrieben von Roadwin
Die Strecke ist doch da recht merkwürdig. Der klassische Fall für Strecke ist das Ampelrennen, wer stärker beschleunigt ist (deutlich) weiter vorn, somit müsste doch dann die noch verbleibende Strecke kürzer und nicht länger sein 😁
Nein wirklich? 🙄 😮
Berechne einmal folgendes Szenario:
Du beschleunigst einmal 1) mit a = 1 m/s^2 und einmal 2) mit a = 5 m/s^2 auf 25 m/s (also 90 km/h).
In 1) benötigst du hierfür 25 Sekunden, in 2) 5 Sekunden.
Berechnest du nun die Strecke, stellst du folgendes fest:
s = a/2 t^2
Ergibt für 1) eine Strecke von 312,5 m und für 2) eine Strecke von 62,5 m.
Willst du nun also 500 m zurücklegen, fährst du in 1) nur 187,5 m die vollen 90 km/h mit dem Fahrwiderstand, der bei 90 km/h anliegt, in 2) hingegen 437,5 m. 🙂
Natürlich macht es energetisch gesehen keinen großen Sinn konstant mit 1 m/s zu beschleunigen. Daher mein realistisches Beispiel, bei dem ich gar keine Beschleunigungen vorschreibe, sondern lediglich die Last in den "optimalen" Punkt lege:
Zitat:
Man könnte jetzt berechnen wie lange es dauert bis du im Szenario a) im 1. / 2. / 3. Gang bei konstant 80 % Last und einer Schaltdrehzahl von 5.000 U/min auf 100 km/h bist. Auch den Weg, den Verbrauch...
Dem ganzen könnte man dann das Szenario b) mit ebenfalls 80 % Last gegenüberstellen, nur mit dem Unterschied, dass du schon jeweils bei 3.000 U/min hochschaltest. Du wirst dann vermutlich nicht mit den drei Gängen auskommen.
Du wirst in b) deutlich später deine Wunschgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen und eine weitere Strecke zurückgelegt haben, aber auch etwas weniger verbrauchen, wenn du annimmst, dass man in Szenario a) die Differenzstrecke zu b) mit konstanter Geschwindigkeit fährt. 😉
Die Beschleunigungen ergeben sich dann von selbst. Wenn du dies nachvollziehen kannst und willst, dann bin ich gerne bereit weiter hier zu diskutieren. 🙂
Zitat:
Wir haben hier vier höchst unterschiedliche Dinge: Geschwindigkeit, Beschleunigung, Strecke und Zeit. Die hängen zwar miteinander zusammen, aber ob eine einfache zweidimensionale Betrachtung das so einfach auflöst?
Gerne rechne ich es dir und dem Dummschwaetzer2 morgen kurz vor. Ihr könnt dann alle Werte nachvollziehen, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Last, Zeit, etc. 😉
PS:
Übrigens musst du dir nur ein Viertel-Meilen-Rennen ansehen. Wer schneller beschleunigt, fährt vorne voran und natürlich eine weitere Strecke mit höherem Tempo. Ist doch logisch. 😁
Und nochmal speziell an dich, Dummschwaetzer2:
Bleib einfach dabei: 🙂
Zitat:
Früh hochschalten und dann das Gaspedal ruhig etwas kräftiger durchdrücken, um den Wagen so (im hohen Gang mit höherer Last) auf die gewünschte Geschwindigkeit hochzubeschleunigen.
Zitat:
Original geschrieben von Dummschwaetzer2
Stimmt, ich kann dir und den anderen (bis auf Meister Lappi) nicht folgen.
Ok, versuchen wir es noch einmal ganz Einfach: Was benötigt ein Auto, um vorwärts zu kommen? Kinetische Energie: 0,5*m*v². In der Formel gibt es keine Beschleunigung, also hat ein Auto bei einer bestimmten Geschwindigkeit immer die gleiche kinetische Energie, egal, wie schnell es dorthin beschleunigt wurde.
Woher bekommt ein Auto seine Energie? Aus dem Kraftstoff. Da der Energieerhaltungssatz gilt, muss also die gleiche Menge verbrannt worden sein, egal wie groß die Beschleunigung war.
Mehr als ausreichend Leute haben dir nun erklärt, dass ein Motor einen besseren Wirkungsgrad hat, wenn er unter einer größeren Last läuft. Was bedeutet, dass er mehr Energie in für uns nützliche Energie umwandeln kann und weniger in für uns unnütze (z.B. Thermische Energie, welche abgeführt werden muss)
Wenn nun weniger Thermische Energie erzeugt wird, haben wir mehr kinetische Energie, weil die Ausgangsenergie ja gleich war. Mal ein Beispiel mit von mir ausgedachten Werten, nur zur Verdeutlichung:
5 E chem=4 E unnütz + 1 E kin.
Wenn der Wirkungsgrad nun steigt, und im Verhältnis weniger unnütze Energie produziert wird:
5 E chem = 2 E unnütz + 3 E kin.
(Wie schon beschrieben: das sind ausgedachte Werte, die nur zur Veranschaulichung dienen. An so einen Wirkungsgrad kommt kein Verbrennungsmotor ran)
Natürlich steigen bei hohen Drehzahlen die Widerstände im Motor. Und natürlich verbraucht der Motor da auch mehr. Aber: niemand spricht davon, dass es Spritsparend ist, wenn man bis zum Begrenzer dreht! Wie Mizimausi schon geschrieben hat: niedrige Drehzahlen (früh Hochschalten) und kräftig Gas geben (geringste Widerstände durch nicht vollständig geöffnete Drosselklappe).
Aber auch nicht so kräftig Gas geben, dass der Motor wieder mehr einspritzt, um die Bauteile zu kühlen, die Drosselklappe ist bei etwa 80% des Pedalweges vollständig geöffnet.
Macht einen Verbesserungsvorschlag für den NEFZ. Die Autoindustrie wird sich um euch reißen wenn ihr dann wirklich mit kräftig Gaspedaltreten und damit natürlich auch mit besserem Wirkungsgrad (welchen von den vielen eigentlich?) noch spritsparender fahrt. Und ihr müsstet dann ja richtig deutlich sparen, weil man ja bei moderater Beschleunigung nach eurer Meinung extrem ineffizient fährt.
Warum begreift die Autoindustrie nicht, dass sie mit euren Tipps noch spritsparender fahren könnten? Sind die doof?
Zitat:
Original geschrieben von marcu90
Ok, versuchen wir es noch einmal ganz Einfach: Was benötigt ein Auto, um vorwärts zu kommen? Kinetische Energie: 0,5*m*v². In der Formel gibt es keine Beschleunigung, also hat ein Auto bei einer bestimmten Geschwindigkeit immer die gleiche kinetische Energie, egal, wie schnell es dorthin beschleunigt wurde.Zitat:
Original geschrieben von Dummschwaetzer2
Stimmt, ich kann dir und den anderen (bis auf Meister Lappi) nicht folgen.
Woher bekommt ein Auto seine Energie? Aus dem Kraftstoff. Da der Energieerhaltungssatz gilt, muss also die gleiche Menge verbrannt worden sein, egal wie groß die Beschleunigung war.
Mehr als ausreichend Leute haben dir nun erklärt, dass ein Motor einen besseren Wirkungsgrad hat, wenn er unter einer größeren Last läuft. Was bedeutet, dass er mehr Energie in für uns nützliche Energie umwandeln kann und weniger in für uns unnütze (z.B. Thermische Energie, welche abgeführt werden muss)
Wenn nun weniger Thermische Energie erzeugt wird, haben wir mehr kinetische Energie, weil die Ausgangsenergie ja gleich war. Mal ein Beispiel mit von mir ausgedachten Werten, nur zur Verdeutlichung:5 E chem=4 E unnütz + 1 E kin.
Wenn der Wirkungsgrad nun steigt, und im Verhältnis weniger unnütze Energie produziert wird:
5 E chem = 2 E unnütz + 3 E kin.
(Wie schon beschrieben: das sind ausgedachte Werte, die nur zur Veranschaulichung dienen. An so einen Wirkungsgrad kommt kein Verbrennungsmotor ran)Natürlich steigen bei hohen Drehzahlen die Widerstände im Motor. Und natürlich verbraucht der Motor da auch mehr. Aber: niemand spricht davon, dass es Spritsparend ist, wenn man bis zum Begrenzer dreht! Wie Mizimausi schon geschrieben hat: niedrige Drehzahlen (früh Hochschalten) und kräftig Gas geben (geringste Widerstände durch nicht vollständig geöffnete Drosselklappe).
Aber auch nicht so kräftig Gas geben, dass der Motor wieder mehr einspritzt, um die Bauteile zu kühlen, die Drosselklappe ist bei etwa 80% des Pedalweges vollständig geöffnet.
Welchen Wirkungsgrad meinst du genau? Welche gibts noch? Was passiert mit denen? Bei deiner Formel bist du schon in einem Bereich, bei dem die Beschleunigung abgeschlossen ist. Und keiner weiß, was während der Beschleunigung so alles passiert. Also vergiss deine Formel. Du musstest nämlich beim Beschleunigen mehr Energie als die kinetische Energie reinstecken, die du bei deiner Formel angibst. Du hast alle Wirkungsgrade vergessen.
Zitat:
Original geschrieben von marcu90
Ok, versuchen wir es noch einmal ganz Einfach: Was benötigt ein Auto, um vorwärts zu kommen? Kinetische Energie: 0,5*m*v². In der Formel gibt es keine Beschleunigung, also hat ein Auto bei einer bestimmten Geschwindigkeit immer die gleiche kinetische Energie, egal, wie schnell es dorthin beschleunigt wurde.Zitat:
Original geschrieben von Dummschwaetzer2
Stimmt, ich kann dir und den anderen (bis auf Meister Lappi) nicht folgen.
Woher bekommt ein Auto seine Energie? Aus dem Kraftstoff. Da der Energieerhaltungssatz gilt, muss also die gleiche Menge verbrannt worden sein, egal wie groß die Beschleunigung war.
Mehr als ausreichend Leute haben dir nun erklärt, dass ein Motor einen besseren Wirkungsgrad hat, wenn er unter einer größeren Last läuft. Was bedeutet, dass er mehr Energie in für uns nützliche Energie umwandeln kann und weniger in für uns unnütze (z.B. Thermische Energie, welche abgeführt werden muss)
Wenn nun weniger Thermische Energie erzeugt wird, haben wir mehr kinetische Energie, weil die Ausgangsenergie ja gleich war. Mal ein Beispiel mit von mir ausgedachten Werten, nur zur Verdeutlichung:5 E chem=4 E unnütz + 1 E kin.
Wenn der Wirkungsgrad nun steigt, und im Verhältnis weniger unnütze Energie produziert wird:
5 E chem = 2 E unnütz + 3 E kin.
(Wie schon beschrieben: das sind ausgedachte Werte, die nur zur Veranschaulichung dienen. An so einen Wirkungsgrad kommt kein Verbrennungsmotor ran)Natürlich steigen bei hohen Drehzahlen die Widerstände im Motor. Und natürlich verbraucht der Motor da auch mehr. Aber: niemand spricht davon, dass es Spritsparend ist, wenn man bis zum Begrenzer dreht! Wie Mizimausi schon geschrieben hat: niedrige Drehzahlen (früh Hochschalten) und kräftig Gas geben (geringste Widerstände durch nicht vollständig geöffnete Drosselklappe).
Aber auch nicht so kräftig Gas geben, dass der Motor wieder mehr einspritzt, um die Bauteile zu kühlen, die Drosselklappe ist bei etwa 80% des Pedalweges vollständig geöffnet.
Zitat:
Original geschrieben von Dummschwaetzer2
Macht einen Verbesserungsvorschlag für den NEFZ. Die Autoindustrie wird sich um euch reißen wenn ihr dann wirklich mit kräftig Gaspedaltreten und damit natürlich auch mit besserem Wirkungsgrad (welchen von den vielen eigentlich?) noch spritsparender fahrt.
Es geht lediglich darum die Last anzuheben, damit man in einem höheren Wirkungsgrad fährt. Das machst du selbst auch, wenn du früh schaltest (wovon ich ausgehe) und leicht das Gaspedal betätigst. Das musst du tun, denn wenn du im 4. oder 5. Gang nicht wenigstens 50 % Last anlegst, dann beschleunigt dein Wagen so gut wie gar nicht (50 % Last im 5. Gang entsprechen bei 260 Nm in 130 Nm und das reicht bei 80 km/h und einem Leergewicht von 1.500 kg nichteinmal für 0,5 m/s^2). 😉
Mag der Herr sich vielleicht einmal konstruktiv äußern? 🙄
Der Tipp ist im Endeffekt nur für Leute, die das Schalten vergessen und ewig bei geringer Last und viel zu hoher Drehzahl durch die Gegend gondeln. 🙄
2. Gang bei 50 km/h ohne Beschleunigung, das sind kaum 10 % Last, wohingegen im 5. Gang schon etwa 20 % Last anliegen. Der Wirkungsgrad verdoppelt sich somit. 🙂
Dass zu flottes Beschleunigen, zu hohe Last (Volllast), zu hohe Drehzahlen immer nach hinten losgehen, das bezweifelt doch kein Mensch. Was willst du überhaupt? Trollen? 😎
Dass der NEFZ recht sparsam ist, liegt daran, dass selbst darin recht hohe Lasten gefahren werden. Nicht umsonst ist der NEFZ-Verbrauch in den letzten Jahren um 10 bis 20 % zurückgegangen. Das liegt an den Schaltempfehlungen (Edit: oder eben auch nicht, siehe spätere Beiträge), die fast jedes moderne Fahrzeug drin hat (so erhöht man die Last und bringt den Motor in einen wirtschaftlicheren Betriebspunkt). Früher (Edit: heute auch noch) war es eben genau anders:
Da wurden Fahrzeuge im ewig im 1., 2. und 3. Gang gequält, bei niedrigen Beschleunigungen. Deshalb war der NEFZ-Verbrauch früher höher. Oder anders: So mancher Wagen würde ohne Schaltempfehlung 10 % mehr verbrauchen. 😉
Desweiteren ist der NEFZ generell so sparsam, weil nunmal wirklich geschlichen wird. Eine langsame Beschleunigung hat am Ende auch eine geringere Durchschnittsgeschwindigkeit zur Folge (logisch). Überdies wird dort nicht nur langsam in Fahrtrichtung beschleunigt, sondern auch entgegen, also verzögert. Da wird in den meisten Fällen die Schleppwirkung des Motors (und die Rekuperation über die Lichtmaschine) ausreichen. Es wird also so gut wie keine Energie verschwendet. 🙂
Alles zusammen senkt den NEFZ-Verbrauch verglichen mit realen Bedingungen. Zusätzlich fehlt die Aufwärmzeit des Motors, da moderne Motoren ab 20 °C Wassertemperatur nicht mehr anfetten. Im Stand verbrauchen die Fahrzeuge somit, wenn Start-Stop-Automatik verbaut ist, auch nichts mehr, da die Start-Stopp-Automatik bei 20 °C natürlich toll funktioniert. 😉
Alles in allem ist der NEFZ sparsamer als die meisten alltäglichen Situationen. Das liegt aber nicht unbedingt nur daran, dass man fast schon zu niedrige Beschleunigungen vorgibt. Diese wirken sich - ohne Schaltempfehlung - sogar negativ auf den Normverbrauch aus. 🙂
Dass du das nicht nachvollziehen kannst und auch nicht nachvollziehen willst, das akzeptiere ich. 🙂
Noch für Roadwin ein paar Diagramme. Die Annahmen sind, dass der Wagen beschleunigt bei etwa 80 % Last betrieben wird, mit einem konstanten Wirkungsgrad von 30 %. Auch egal, ob man bis 5.000 U/min dreht (P5000) oder schon bei 3.000 U/min schaltet (P3000). Bei Konstantfahrt liegen dann nur noch 25 % Wirkungsgrad an, da nunmal die Last geringer ist. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Felyxorez
Aber hey... wir leben im 21 Jhd.
Welches Fahrzeug verwendet noch aktiv eine Drosselklappe?Also von meinen eigenen Autos kein einziges.
Von Deinen 3 Fahrzeugen genau 2. Das dritte hat keine Drosselklappe, da Selbstzünder.
Praktisch jeder aktuelle Ottomotor verwendet immer noch aktiv eine Drosselklappe. Wenige Ausnahmen sind die Schichtlader (gibt´s kaum noch).
Zitat:
Original geschrieben von Felyxorez
Ja, Die Drosselklappe wird nur im Notlauf aktiv angesteuert.
Ansonsten ist die Drosselklappe im Normalbetrieb passiv, - dauerhaft vollständig offen.
Nicht bei dem N42 oder N46 - Motor im E46, erst im neueren N43 (z.B. BMW 3er E90, 318i mit 143 PS mit Direkteinspritzung und Schichtladung). Die Drosselklappe in Deinen benzinbetriebenen Fahrzeugen funktioniert wie zu Opa´s Zeiten, der einzige Unterschied ist die Betätigung (elektrisch statt mechanisch).
Zitat:
Original geschrieben von Dummschwaetzer2
Warum begreift die Autoindustrie nicht, dass sie mit euren Tipps noch spritsparender fahren könnten? Sind die doof?
Die Autoindustrie weiß schon, dass man spritsparender fahren kann, nur sind die gezwungen sich beim Verbrauch und CO2-Menge an den NEFZ halten.
Da scheint bei Dir das Ursprungsproblem zu sein:
Du gehst einfach davon aus, dass der NEFZ exakt so ausgelegt ist, damit ein extrem geringer Verbrauch zu Papier gebracht werden kann - das stimmt einfach nicht. Es ist tatsächlich keinerlei Problem, allein durch eine veränderte Fahrweise bei den Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen des NEFZ die Norm-Verbrauchswerte zu reduzieren.
Zitat:
Macht einen Verbesserungsvorschlag für den NEFZ.
Wo ist das Problem?
Genau das läuft gerade, eine Neufassung des NEFZ-Laufs mit der Möglichkeit für öffentlich eingereichte Vorschläge, um diese Werte realistischer darstellen zu können.
Und hier scheitert auch das, was Du bereits beim aktuellen NEFZ einfach unterstellst und falsch ist, dass die Automobilindustrie diesen Testablauf so modifizieren möchte (oder bereits hat), dass ein möglichst geringer Zahlenwert heraus kommt.
Auch wenn Du es immer weiter bestreitest oder einfach darüber hinweg gehst: Es ist problemlos möglich, im realen Fahrbetrieb des täglichen Straßenverkehrs geringere Verbrauchswerte als die offiziellen Normwerte herauszufahren.
Ohne andere zu behindern und das auch bei allen meinen Fahrzeugen in den letzten 5 Jahren, wo ich dies jedes mal ganz bewusst und aktiv über einige Wochen ausprobiere.
Aber noch als Anmerkung:
Ich persönlich bin sehr dafür, dass die Fahrzeughersteller die tatsächlichen Test-Vorgaben des neuen NEFZ-2 (oder wie auch immer) machen sollten. Damit würden die Werte um doch so einige Prozentpunkte fallen und sich KFZ-Steuer und CO2-Abgaben reduzieren.
Von einem "ehrlichen" NEFZ mit deutlich höheren Werte halte ich überhaupt nichts. Mit einem derartigen Test würde kein einziges Fahrzeug auch nur einem Milliliter weniger verbrauchen, sondern es würde ausschließlich die KFZ-Steuer steigen.
Anders herum wäre vermutlich nicht nur mir die Situation deutlich angenehmer, nur dafür müssten dann endlich die Fahrzeughersteller ran gelassen werden und keine Brüsseler EU-Beamte, die sich einen Stadtverkehr ausdenken.
Zitat:
Original geschrieben von mizimausi12
... Dass der NEFZ recht sparsam ist, liegt daran, dass selbst darin recht hohe Lasten gefahren werden. Nicht umsonst ist der NEFZ-Verbrauch in den letzten Jahren um 10 bis 20 % zurückgegangen. Das liegt an den Schaltempfehlungen, die fast jedes moderne Fahrzeug drin hat (so erhöht man die Last und bringt den Motor in einen wirtschaftlicheren Betriebspunkt). ...
Hallo mizimausi12,
nur wird die Schaltempfehlung bei der Ermittlung des NEFZ-Verbrauchs für PKW nicht beachtet. 😰
Die Schaltempfehlung kann im i.R. der Ökoinnovationen zur Absenkung des Flottenverbrauchs verwendet werden. 😉
Und genau dies machen viele Hersteller und rüsten daher ihre Fahrzeuge mit einer Schaltempfehlung bzw. einem Gangwechselanzeiger aus.
Nachzulesen ist dies z.B. beim Umweltbundesamt auf der Seite 'Emissionsmindernde Anforderungen im Verkehr' unter diesem Link Dort wird auch die entsprechende Rechtgrundlage genannt. Anbei ein Auszug: "... Verordnung 443/2009 vom 23. April 2009 zu CO2-Emissionen von Neuwagen folgendes beinhaltet (Amtsblatt der Europäischen Union L 140/1vom 5.6.2009) An dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ziel eines durchschnittlichen CO2-Ausstoßes von 120 g CO2 pro Kilometer für Neuwagen wird festgehalten. Eine Aufstockung um 10 g CO2/km auf 130 g CO2/km soll durch Maßnahmen wie Verbesserungen in der Motorentechnologie, bessere Reifen oder die Nutzung von Biokraftstoffen, Reifendrucküberwachung, Gangwechselanzeige, etc. erreicht werden. ..."
Der gleiche Sachverhalt wird auch in den VDI Nachrichten vom 16.01.2009 im Onlineartikel 'EU zieht Daumenschrauben für Pkw-Hersteller fest an' unter dem Link beschrieben. Die Schaltpunktanzeige wird momentan zur Absenkung des Flottenverbrauchs genutzt, da sie im NEFZ nicht zu Buche schlägt.
Die Ermittlung der Einsparungen durch die Schaltpunktanzeige für den Flottenverbrauch ist umfassend in der 'VERORDNUNG (EU) Nr. 65/2012 DER KOMMISSION vom 24. Januar 2012 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 661/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates im Hinblick auf Gangwechselanzeiger und zur Änderung der Richtlinie 2007/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates' geregelt. HTML-Link, PDF-Link.
VG myinfo
Das 1. Diagramm zeigt den Verbrauch (nicht in Liter!!) über dem Weg. Einmal momentan (linke Achse) und einmal kummuliert (rechte Achse). 🙂
Wie man erkennt ist, wenn man bei 5.000 U/min schaltet (rote Linie), schon nach knapp 230 m die Wunschgeschwindigkeit von 100 km/h erreicht. Dann sinkt der Verbrauch. Bei der blauen Linie, also wenn man schon bei 3.000 U/min schaltet, ist der Verbrauch von hier an nun noch bis knapp 390 m höher als bei der roten (da noch beschleunigt wird). Dann ist auch für diesen Fall das Wunschtempo von 100 km/h erreicht. 🙂
Addiert man nun die Einzelverbräuche, erhält man die violette Linie für den Fall, dass man bei 5.000 U/min schaltet, die grüne für den Fall, dass man bei 3.000 U/min schaltet. Zwischen 230 und 390 m nähert sich die grüne Linie wieder der violetten an. Das liegt daran, dass man nunmal noch beschleunigt. Sie erreicht sie aber nicht. 😉 🙂
Dies ist der Fall, obwohl die Wirkungsgrade in allen Gängen gleich sind und auch der Wirkungsgrad konstant ist, eben wegen der höheren Fahrwiderstände, die früher anliegen. 😉
Verdeutlich ist dies im 2. Diagramm, das den Fahrwiderstand über der Zeit aufzeigt. Hier kann man auch ablesen, dass der Wagen einmal bei 12 und einmal bei 20 Sekunden die 100 km/h erreicht. Dann ist der Fahrwiderstand konstant. 😉
Wenn man schneller beschleunigt, erreicht man die 500 m Linie übrigens nach 22,4 Sekunden, bei der langsameren Beschleunigung erst nach 24,3 Sekunden. 😉
Natürlich hast du, Dummschwaetzer2 recht. Wenn man langsamer beschleunigt, ist die Durchschnittsgeschwindigkeit niedriger, somit auch die Fahrwiderstände und dadurch der Verbrauch. Dies aber eben auch nur, wenn man nicht im niedrigen Gang dahindümpelt, sondern früh hochschaltet. 😁
Stichwort: ehöhte Last und somit wirtschaftlicher Betriebspunkt 🙄 😮
Stell dich quer und tanz auf dem Tisch, das ist nunmal eine Tatsache. 😉
Und nochmals: Von Durchtreten und Vollgas rede ich nicht...