Sportbremsanlage 330mm

Mercedes C-Klasse CL203 Sportcoupé

Hallo,

Ich habe vor bei ebay ne gebrauchte 330mm bremsanlage zu kaufen die aus einem CLK stammt. Ich habe ein Cl203 sport coupé mit standard 288mm Anlage. Ich habe nur Probleme damit, Scheibe ist blau und läuft nicht mehr rund ist jetzt schon die 3. Einmal Berg ab oder Autobahn bißchen stärker gebremst ist die Scheibe Schrott. Habe immer ATE benutzt. Die bremskraft ist auch nicht die beste. Jetzt muss was besseres her!

Jetzt zu meiner Frage : kann ich die einfach so einbauen oder muss ich da was berücksichtigen? Hat das einer schon mal gemacht?

Gruß

Beste Antwort im Thema

Thread ist zwar schon etwas älter, möchte aber dennoch meinen senf dazu geben, weil ich bei meinem umbau selbst bemerkt habe, dass es hilfreich gewesen wäre, wenn mehr erfahrungen dazu verfügbar gewesen wären.

hab an meinem W203 Limo 220cdi auch umgebaut von 288mm auf 330mm.

Da die originalen schwimmend gelagerten 1 kolben sättel schon steckten und neue incl. scheiben ca 300€ kosten habe ich auch auf ebay von einem spitzen händler die 330mm anlage für die VA mit klötzen und scheiben für 262,42€ incl versand geschossen. verkäufer war ds-gebrauchtteile-center. ist mit express für günstigen versand gekommen, alles war tip top und die scheiben als auch beläge neuwertig.

Auf der VA passt die 330er anlage wirklich absolut plug and play, es sind keinerlei anpassungen notwendig, es ist, alsob man wieder die alte anlage mit unverschlissenen teilen draufpackt. Hauptbremszylinder kommt prima mit der anlage klar, es sind keine schläuche oder schrauben zu kurz, alles perfekt. habe direkt die alten schrauben wieder verwendet und mit schraubenkleber und entsprechendem drehmoment angezogen.

Das einzige was man bedenken muss, ist, dass man wie bereits weiter oben erwähnt mind. 17" fahren muss. ausserdem muss die ET der felge passen, ansonsten braucht man nicht nur spurplatten sondern spezielle spurplatten. Ich habe dann leider die Erfahrung gemacht, dass die ET aller meiner 3 sätze felgen (glaube et 35 oder 30) nicht passt. kommt aber auch stark aufs design der flege an. meine 18" SL55 amg felgen passten dann nichtmehr drauf, da die speichen der felgen beim jetzt viel fetteren bremssattel anstehen würden.

einfache 5mm spurplatten (form wie eine beilegscheibe) haben mir zwar einen 2-3mm spalt zwischen bremssattel und felgenspeiche verschafft, allerdings stand ich dann vor dem problem, dass das fzg ab ~95kmh am lenkrad derartig stark vibrierte, dass ich erneut auf fehlersuche gehen musste.

Ursache: die Radnarbe an der VA des W203 ist nicht durchgängig 66,6mm sondern nur ein kleiner bereich direkt ab teller der bremsscheibe (da wo diese drübergesteckt wird). das heisst bei montierter bremsscheibe hat man noch ca 3-4mm "fleisch" wo die radnarbe wirklich einen durchmesser von 66,6mm hat, was für die auflagefläche der felge definitiv zu wenig ist und diese zum flattern ab besagter geschwindigkeit bewegt.

Abhilfe haben hier spezielle 10mm MB spurplatten von SCC (oder SSC?) verschafft, die nicht wie eine einfache beilegscheibe aufgebaut sind, sondern aussehen wie ein gefrästes aluminium teil, dass in einem stück 10mm spurplatte und eine art "haube" für die ganze radnarbe hat. das heisst diese spurplatte wird über die gesamte radnarbe gesteckt und somit hat man dann auf der ganzen narbe (4cm?) durchgehend einen durchmesser von 66,6mm. ggf muss für diese spurplatte der "fettdeckel" ganz aussen an der narbe entfernt werden, da dieser auch bei der spurplatte integriert ist.

der unterschied von der 288er zur 330er anlage ist gigantisch. absolut wie tag und nacht, obwohl ich auch vorher schon markenqualität verbaut hatte. man darf nicht vergesse, dass die 330er scheibe eine 2 kolben festsattel anlage von brembo ist. bremse spricht nun sofort an und ist absolut nicht mehr schwammig, steht sofort wie bock. im vergleich mit dem ebenfalls im gleichen haus befindlichen w204 coube c250 benziner mit 204 ps amg paket und edition sport (edition sport bedeutet 345mm anlage) und 1 kolben schwimmend gelagerter bremsanlage, ist diese bremse verglichen mit der 330er viel schwammiger und hat bei weitem einen nicht so sportlich definierten bremspunkt. sie packt zwar auch ordentlich zu wenn man mal reinsteigt, allerdings macht die 330er anlage vom w203 einen viel sportlicheren eindruck und der w203 steht definitiv früher. bereifung und felgendimension ist bei beiden fahrzeugen auf der VA gleich.

jedes mal wenn fzg getauscht wird denke ich mir mit der bremse beim w204 ist was falsch und von der frau höre ich, dass die w203 bremse viel "geiler" ist als die eigentlich grössere im w204. umrüsten lohnt sich also vor allem bei einem so günstigen angebot wie ich es hatte DEFINITIV, wenn man bedenkt, dass die kleine 288er scheibe, wenn man sie komplett incl sättel neu kaufen muss auch noch teurer ist.

ich hoffe, dass ich hiermit dem ein oder anderen helfen konnte 🙂

fotos auf instagram: boogieman221thx

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Ja, das gleiche Gerät wie @klausram verlinkt hat kann ich auch empfehlen.

Also auf jeden Fall eines mit bardruck Anzeige?
Weil es gibt die Teile oft auch ohne diese Anzeige, sind dafür aber sich günstiger.
Alles klar, ich besorge mir dann solch ein Gerät mit Druckanzeige.

Ja, mit Druckanzeige ist am besten, da es sich gut „dosieren“ lässt. Notfalls, vorallem wenn man schon etwas Erfahrung hat, geht es sicher auch ohne.

Mit Überdruck ist auf jeden Fall die beste Variante. Unterdruck am Sattel ziehen ist Murks (auch solche Geräte werden als funktional beworben aber sind dies nur bedingt)

Pedal-Pumpen ist bei einem älteren Hauptbremszylinder auch nicht zu empfehlen, das gefällt den Dichtungen oftmals nicht so gut.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Umbau und Entlüften!

Zitat:

@CL203INDIANAPOLIS schrieb am 29. September 2023 um 22:10:54 Uhr:


Ja, mit Druckanzeige ist am besten, da es sich gut „dosieren“ lässt. Notfalls, vorallem wenn man schon etwas Erfahrung hat, geht es sicher auch ohne.

Mit Überdruck ist auf jeden Fall die beste Variante. Unterdruck am Sattel ziehen ist Murks (auch solche Geräte werden als funktional beworben aber sind dies nur bedingt)

Pedal-Pumpen ist bei einem älteren Hauptbremszylinder auch nicht zu empfehlen, das gefällt den Dichtungen oftmals nicht so gut.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Umbau und Entlüften!

Warum nicht, würde früher immer gemacht, gab bei meinen Fahrzeugen keine Probleme, ob man nun während der Fahrt Drauftritt oder im Stand, ist den Dichtungen egal, die werden so oder so geschmiert durch das zeug

Wenn man normal bremst geht das Pedal nur zu 8/10 tel in den Hbz rein geschätzt.
Man sagt das der Bereich von 2/10 übertrieben gesagt verrostet ist.
Weil der Weg ja nicht ausgenutzt wird.
Pumpt man jetzt beim entlüften macht das Pedal 10/10 Weg
und kommt über den rostigen Bereich und killt die Dichtung.

Ist aber auch nur Theorie.

Zugegebenermaßen habe ich es früher auch immer mit Pedal-Pumpen gemacht, als ich das Überdruck-Gerät noch nicht hatte. Probleme hatte ich dadurch auch nicht, es waren aber auch immer gut gewartete Fahrzeuge mit regelmäßigem Bremsflüssigkeits-Wechsel

Es kann gut gehen (tut es sicherlich meistens), muss aber nicht.

Übrigens wird zumindest beim W205 von Mercedes empfohlen wenn die bremsschläuche erneuert werden und der Sattel leergelaufen ist, soll man bei angeschlossenem Überdruck-Entlüfter noch zusätzlich das Pedal treten.
Ob das allerdings auf den 203 auch zutrifft weiß ich nicht, Überdruck hat bei mir immer gereicht. Könnte ich theoretisch mal nachschauen

Ich habe mit die Abdichtung durch das Bremspedal pumpen im Hauptbremszylinder geschrottet.
War aber nur 1x danach habe ich immer das Gerät genutzt.

Zitat:

@CL203INDIANAPOLIS schrieb am 30. September 2023 um 15:17:47 Uhr:


Übrigens wird zumindest beim W205 von Mercedes empfohlen wenn die bremsschläuche erneuert werden und der Sattel leergelaufen ist, soll man bei angeschlossenem Überdruck-Entlüfter noch zusätzlich das Pedal treten.

Wenn das Pedal getreten wird schiebt man ja die Bremsflüssigkeit Richtung Radbremszylinder.
Dann dürfte auch mit Druck von oben nix mehr nachlaufen.

Danke sehr für die Tipps, ich werde sie beherzigen.
Eine Frage noch:
Hat jemand hier schon mal den Bremsverschleiß Sensor auf der Fahrerseite nachgerüstet?
Bei mir ist dieser nur auf der Beifahrer seite vorhanden und es wäre interessant wie aufwendig es ist diesen auf der gegenüberliegenden Seite nachzurüsten.
Über Sinn und Zweck brauchen wir nicht reden, meine Frage bezieht sich lediglich auf den Aufwand/Machbarkeit.

So etwas benötigt man doch eigentlich nur, wenn einer der Sättel ohne Sensor festsitzt und die Beläge so frühere runter sind, wie die auf der überwachten Seite ?

Wie @klausram schon sagte, eigentlich eher nicht nötig wenn kein Defekt vorliegt. Hardwaremässig sollte es schon möglich sein, die Codierung wird evtl. komplizierter. Ich habe noch nie die richtige Stelle dafür gefunden.

Übrigens habe ich nichtmal einen Verschleißsensor hinten ab Werk

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