Spitzenglättung/Zwangsabschaltung Wallbox?

VW

Es war ja schon lange geplant, Wallboxen bei Strommangel auf 5kW zu drosseln.
Jetzt sollen Wärmepumpen und Wallboxen zu Spitzenzeiten ganz abgeschaltet werden. Über Stunden.

Auch wenns verschoben wird, ohne Strom wirds so kommen und ohne Strom werden wir zukünftig häufiger sein.

Wäre dann eine Ladung über Schuko noch möglich? Funktioniert bei einer bi-directionalen Wallbox dann noch die Stromnutzung oder fällt das Auto als Speicher komplett aus weil die ganze Wallbox off geht?

Jetzt dürfte auch jedem die Wallboxförderung (nur steuerbar) klar sein.

https://www.welt.de/.../...nt-Zwangs-Ladepausen-fuer-Elektroautos.html

209 Antworten

Hallo,

auch hier nochmal mein Einwurf, warum sollte jemand den Ladestrom zum Auto begrenzen, wenn ich mit Überstrom lade? Ob ich den Strom in einen Eimer schütte oder für schlechte Zeiten einfriere, oder in mein Auto schiebe, sollte doch bitte meine Entscheidung sein...

Mfg
Hermann

Zitat:

@hermann.a schrieb am 26. Dezember 2022 um 12:42:54 Uhr:


auch hier nochmal mein Einwurf, warum sollte jemand den Ladestrom zum Auto begrenzen, wenn ich mit Überstrom lade? Ob ich den Strom in einen Eimer schütte oder für schlechte Zeiten einfriere, oder in mein Auto schiebe, sollte doch bitte meine Entscheidung sein...

Man hat dir schon x-mal erklärt, dass du das ja machen kannst, wenn du ein eigenes Lastmanagement hast, was mit dem Stromnetzbetreiber kooperiert. Dann darfst du für das EVSE sogar noch im Worst-case 5 statt nur 3,7kW zusätzl. aus dem Netz ziehen! Ist das so schwer zu verstehen?! *facepalm*

notting

Zitat:

@notting schrieb am 26. Dezember 2022 um 12:30:47 Uhr:



- Angenommen man würde das so machen wie du schreibst und alle Geräte wären gleich präzise bei der Netzfrequenz-Messung. Dann würde logischerweise auf einen Schlag im gesamten Netz alle Lademöglichkeiten abschalten -> Frequenz wäre viel zu hoch -> schalten sich wieder ein -> Frequenz wieder zu niedrig -> ...
Außerdem gäbe es dann einen Kampf um die EVSE, die möglichst tolerant sind, sodass sie sich möglichst nicht abschalten.

Das müsste man durch geeignete Realisierung verhindern. Zum Beispiel könnte sowohl die Schwelle, ab der sich ein Verbraucher drosselt, als auch die Verzögerung, mit der er es tut, mit einem ständig individuell variierendem Zufallsanteil versehen werden. Das müsste die Gefahr verringern, dass sich so ein örtlich verteilter Regelkreis aufschwingt.

Zitat:

@motor_talking schrieb am 26. Dezember 2022 um 12:51:19 Uhr:



Zitat:

@notting schrieb am 26. Dezember 2022 um 12:30:47 Uhr:



- Angenommen man würde das so machen wie du schreibst und alle Geräte wären gleich präzise bei der Netzfrequenz-Messung. Dann würde logischerweise auf einen Schlag im gesamten Netz alle Lademöglichkeiten abschalten -> Frequenz wäre viel zu hoch -> schalten sich wieder ein -> Frequenz wieder zu niedrig -> ...
Außerdem gäbe es dann einen Kampf um die EVSE, die möglichst tolerant sind, sodass sie sich möglichst nicht abschalten.

Das müsste man durch geeignete Realisierung verhindern. Zum Beispiel könnte sowohl die Schwelle, ab der sich ein Verbraucher drosselt, als auch die Verzögerung, mit der er es tut, mit einem ständig individuell variierendem Zufallsanteil versehen werden. Das müsste die Gefahr verringern, dass sich so ein örtlich verteilter Regelkreis aufschwingt.

Das bringt trotzdem garnix für den kleinen "Unter-Ast" wenn nur der entlastet werden soll!

notting

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Zitat:

Das bringt trotzdem garnix für den kleinen "Unter-Ast" wenn nur der entlastet werden soll!

notting

Das bringt eine ganze Menge, wenn man nur laden kann, wenn das Netz stabil ist. So wird das Netz deutlich stabiler.

Die Diskussion mit Netzfrequenz kenne ich immer nur im Kontext des großen europäischen Verbundnetzes.

@chatfuchs

Beim Vorschlag der Bundesnetzagentur geht es aber rein um den Bereich des lokalen Niederspannungsnetzes bis zum Trafo Mittelspannung<>Niederspannung.

Siehe hierzu auch die von mir kürzlich gepostete Übersicht.

Mit Netzstabilität im weitesten Sinne hat das gar nix zu tun, sondern nur mit lokaler Netzbelastung.

@hermann.a

Wie auch @notting schon erwähnt hat und dir mehrfach erklärt:

Du nimmst dann - falls du überhaupt musst - Variante 2 des Eckpunktepapiers für Prosumer.

Hallo,

ich heute schon. Irgendwer mit PV aufm Dach später kann das ja wohl nicht mehr. Und dann??

Mfg
Hermann

Zitat:

@hermann.a schrieb am 26. Dezember 2022 um 13:13:06 Uhr:


ich heute schon. Irgendwer mit PV aufm Dach später kann das ja wohl nicht mehr. Und dann??

Der nimmt auch Variante 2 aus dem Eckpunkte-Papier. Wieso sollte das bei späteren PV-Anlagen nicht mehr mögl. sein?

notting

Ich glaube, man kann nur verlieren, wenn von außen mit einer Zwangsabschaltung, mal eben alle Ladestationen/Wärmepumen und was auch immer abklemmen kann. Ist doch nur die Frage der Zeit, bis ein Hacker, wer auch immer das System dann richtig in die Knie zwingt. Und wir sind noch so doof und bauen so eine tickende Bombe mit ein. Gut gemeint, aber an Risiken wird oft nicht gedacht.

@chatfuchs

Wenn du so kommst, können wir uns aber gleich jegliche Vernetzung oder Digitalisierung sparen und zu Lochkarten zurückkehren.

Zitat:

@Xentres schrieb am 26. Dezember 2022 um 20:20:55 Uhr:


@chatfuchs

Wenn du so kommst, können wir uns aber gleich jegliche Vernetzung oder Digitalisierung sparen und zu Lochkarten zurückkehren.

Und damit ist der Einwand vom Tisch? Als Softwareentwickler sehe ich andauernd, das wir uns immer mehr öffnen und uns auch immer angreifbarer machen. Irgendwann hängen wir alles Systemrelevante ins Netz und wundern uns. Ich möchte das nicht. Unsere Autos können mittlerweile Digital von Fremden geöffnet werden. Was heute sicher scheint ist in wenigen Jahren mit viel schnelleren Rechnern mal eben zu knacken.

Zitat:

@Xentres schrieb am 26. Dezember 2022 um 20:20:55 Uhr:


@chatfuchs

Wenn du so kommst, können wir uns aber gleich jegliche Vernetzung oder Digitalisierung sparen und zu Lochkarten zurückkehren.

Muss ich ihm durchaus recht geben. Das Problem hier ist im speziellen, dass ein Teil der Technik in einem meist schlecht administrierten privaten Netz hängt _und_ die Risiken dazukommen, die dadurch entstehen, dass man 24/7 von außen auf die Wallboxen direkt zugreifen kann, um z. B. unterwegs mit einer App draufschauen zu können ohne eigenen DynDNS-Eintrag etc., sprich über die Hersteller-"Cloud" hacken.

Wenn die Wallbox z. B. nur 1x/Tag einen Status-Report per E-Mail versenden würde und das alle Kommunikation mit dem Internet wäre, wäre das immernoch digital, aber viel sicherer.

notting

Ich weiß gerade nicht so ganz, wo das Problem liegt.

Die einzige stattfindende Kommunikation ist, dass der Netzbetreiber ein Steuersignal schickt:

"1" = Volle Leistung (11kW z.B.)
"0" = Drosselung (3,7 kW oder was auch immer vorgesehen sein wird)

Zuhause muss man den Befehle dann noch intern umsetzen, also der Wallbox die Drosselung mitteilen oder der Wallbox den Saft abdrehen oder oder oder - wie man es halt machen will/kann.

Zitat:

Ich weiß gerade nicht so ganz, wo das Problem liegt.

Die einzige stattfindende Kommunikation ist, dass der Netzbetreiber ein Steuersignal schickt:

"1" = Volle Leistung (11kW z.B.)
"0" = Drosselung (3,7 kW oder was auch immer vorgesehen sein wird)

Das Problem ist genau dann da, wenn dies nicht der Netzbetreiber macht, sondern irgend jemand (Hacker) der unser Netz in die Knie zwingen mag. Das ist natürlich dann der Wahnsinn, bei der Menge der Wallboxen etc.

@chatfuchs

Wie soll das gehen?

Es gibt eine Vielzahl an Netzbetreibern.

Alle müssten gleichzeitig gehackt werden.

Die Wallboxen sind alle ans Niederspannungsnetz angeschlossen.

Bei einem Versuch der Überlastung zerstört es allenfalls den lokalen NS/MS-Trafo oder dieser wird ohnehin vorher automatisch von Netz abgeworfen.

Ein Szenario, in dem genau so viele Wallboxen in Deutschland "hochgefahren" werden, dass es kein lokales Niederspannungsnetz zerstört, sondern das Gesamtnetz zusammenbricht, seh ich irgendwie als sehr hypothetisch.

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