Spezialwerkzeug Traggelenk hinten / "Quietschbuchse"
Moin Zusammen!
Ich muss in nächster Zeit die hinteren Traggelenke an meinem Benz erneuern. Ich bin gelernter KFZ-Mechatroniker und die Arbeit an sich ist ja kein Hexenwerk WENN man über das richtige Werkzeug zum Aus- und Einziehen der Lager verfügt. Dieses Werkzeug kostet nach meinem Recherchen aber zwischen 120 und 150 Euro. Ich brauche es nur ein einziges Mal für mein eigenes Auto.
Deshalb wollte ich fragen ob hier jemand über so ein Werkzeug verfügt und bereit wäre es zu verleihen...
Ich würde dafür natürlich eine kleine Aufwandsentschädigung zahlen und das Werkzeug im Schadensfall selbstverständlich ersetzten.
Wenn hier jemand bereit dazu wäre, könnte man ja einmal die Kontaktdaten austauschen und alles weitere klären.
Ansonsten wünsche ich euch einen frischen Start in die Woche!
16 Antworten
Moin zusammen,
Ich wollte mich ja melden wenn ich's fertig habe und heute war's schon so weit.
Also: Mit dem Auszieher war es eigentlich ziemlich gut machbar, nachdem ich dahintergekommen bin wie man am besten ansetzt usw.
Ich habe das Traggelenk tatsächlich in die andere Richtung als es WIS beschrieben ist ausgezogen, weil ich es so für besser befunden habe. Hat auch 1a geklappt.
Vorher alles mit Boltex eingejaucht, dann die Schraube bzw. Mutter vom Traggelenk gelöst.
Das Ankerblech ist zwar schon im Weg, wenn es wie bei mir jedoch noch ganz gut in Schuss ist und man keine Angst haben muss, dass es durch Rost abreißt, kann man es mit ein wenig beherzter Gewalt ausreichend weit zur Seite drücken.
Der Achsschenkel flutscht dann fast von alleine, spätestens mit ein wenig Nachhilfe nach oben raus, während der Querlenker unten im Endanschlag des Stoßdämpfers verweilt.
Dann Werkzeug positioniert, n bisschen geschaut wie's muss und losgelegt. Wollte eigentlich ziemlich gut raus, keine Probleme gehabt.
Dann das neue Eingebaut:
Vorsichtshalber den Tag zuvor eingefroren, nur zur Sicherheit. Habe dann mit dem Werkzeug angesetzt und wollte es einziehen. Dann habe ich aber gedacht, dass es sich mit der Hülse und der Schraube vom Werkzeug sicher schneller einschlagen ließe und so war es auch. Ging ganz gut mit einigen Hammerschlägen und flutsche von alleine gerade und sauber rein. Wie weit es muss erklärt sich von selbst.
Ob es sich ohne das Einfrieren auch so leicht einhämmern ließe weiß ich nicht, ich kann nur empfehlen es so zu machen. Man könnte es natürlich auch mit dem Werkzeug einziehen, aber da es so problemlos ging befand ich die Lösung für besser, weil man dann nicht das Werkzeug erst wieder in der engen Region hinten am Achsschenkel in Position bringen muss.
Jo, dann Querlenker wieder Verschrauben. 120Nm und wer es ganz genau nimmt erneuert die selbstsichernde M14 Mutter.
Ich habe es in Normallage festgezogen und dazu den Querlenker mit einem zweiten Wagenheber hochgedrückt. Ich glaube zwar, das wäre hier nicht nötig, weil es sich auch um eine Kugelgelenkvariante aus Metall und kein Gummigelenk handelt, aber schaden tut es ja nicht... Im WIS steht aber auch nichts davon.
Ich habe ganz entspannt gearbeitet und mit Aufbauen, Ausprobieren und Kaffe zwischendurch für die erste Seite ca. 2 Stunden gebraucht und für die Zweite dann noch eine halbe Stunde.
Hier noch ein paar Bilder: Der Benz steht jetzt hinten wieder auf frischen Quietschbuchse, die genau das nun nicht mehr tun 🙂
Die Alten waren echt total fertig. Verzeihbar nach 36 Jahren und 180tkm...
Ich bin mir sicher, die Manschetten haben sich schon vor Jahren verabschiedet.
Ich wünsche allen die es vorhaben noch viel Erfolg beim Quietschbuchsenwechsel 😁
Wenn mans jetzt schon Mal gemacht hat ist es wirklich super easy, aber auch so machbar. Aber eben nur mit Werkzeug. Vielen Dank nochmals an @MB-Berni
Glückwunsch zur gelungenen Reparatur. Vermutlich hat das Einfrieren geholfen. Da muss man Glück haben, manchmal ist die Passung so extrem stramm, da würde das nach meinem Empfinden nicht funktionieren.
Die Schrauben der Quietschbuchsen müssen tatsächlich nicht bei Normallage angezogen werden da es sich um metallene Schwenklager handelt und nicht um Gummitorsionslager.