Spazierenfahren während Ausgangsbeschränkung
Man soll ja eigentlich zu Hause bleiben und allenfalls zur Arbeit, zum Arzt und zum Einkaufen. Gefühlsmäßig ist mir ein Amischlitten im Moment zu auffällig. Wie seht Ihr das? Fahrt Ihr?
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Corona-Ausgangsbeschränkungen – trotzdem Oldie fahren?' überführt.]
Beste Antwort im Thema
Wir werden uns hier nie einigen. Die Argumente wiederholen, drehen sich im Kreis.
Meine Frau und ich reduzieren Kontakte wo es geht. Wir folgen den Empfehlungen.
Natürlich sind wir nicht glücklich damit, können ab Montag nicht mit dem Wohnwagen in Urlaub. Werden an Ostern meine Eltern nicht besuchen, weil beide über achtzig sind.
Das ist alles nicht toll. Aber es gibt Schlimmeres aus unserer Sicht.
Lasst die,
die meinen, sich nichts verbieten lassen zu wollen,
die, die glauben, das ist alles nur eine große Verschwörung,
die, die glauben, den Verfall der Demokratie zu sehen,
die, die....
Lasst sie machen!
Vielleicht werden sie ihre Meinung ändern, wenn sie in Isolierung müssen, weil bei ihnen im Idealfall "nur" der Verdacht der Infizierung besteht. Sollten sie infiziert werden, wünsche ich ihnen einen sanften Verlauf der Erkrankung und im schlimmsten Fall ein freies Beatmungsgerät.
853 Antworten
Da man nirgends einkehren kann, macht es auch keinerlei Sinn längere Fahrwege zu absolvieren. Könnte dann auch als touristische Kurzreise angesehen werden und dann wird es wieder eng. So richtig durchdacht scheint es nicht zu sein. Dabei auf Vernunft der Bürger zu setzen, ist scheinbar nicht so ganz klug. Vielleicht kommt doch noch eine konkrete Maximalentfernung von der Wohnung als Vorgabe, wenn es zu oft übertrieben wird.
Eine Beschränkung auf den Regierungsbezirk würde ich befürworten. Da haben es die Polizisten leichter an der Kennzeichen.
Der Landkreis Ostallgäu in Bayern hat versucht, eigenmächtig den voraussichtlichen österlichen Tourismusverkehr per Allgemeinverfügung (Kontrollen ortsfremder Kennzeichen, Sperrung und Kontrolle von Wanderparkplätzen durch Polizei) zu beschränken. (https://www.br.de/.../...stoppt-ausfluegler-am-osterwochenende,RveugmV)
Dies wurde von oben (bayerisches Innenministerium) gerügt und der Landkreis hat die Verfügung kassiert, jedoch nicht ohne sich zu rechtfertigen.
https://www.landkreis-ostallgaeu.de/aktuelles.html
Zitat:
Mitteilung vom 09.04.2020
Coronavirus: Einschränkungen am OsterwochenendeDer Landkreis nimmt die juristischen Bedenken des Bayerischen Innenministeriums gegen die Allgemeinverfügung zur Kenntnis und wird diese akzeptieren.
Update zur Allgemeinverfügung Einschränkung am Osterwochenende
Der Landkreis Ostallgäu nimmt die formaljuristischen Bedenken des Bayerischen Innenministeriums gegen die Allgemeinverfügung zur Kenntnis und wird diese akzeptieren.
Die Polizei ist angehalten die Verfügung nicht zu vollstrecken, wohl aber die Einhaltung der bestehenden bayerischen Regelungen zur Ausgangsbeschränkung zu kontrollieren. Die Beschränkung des Ausflugsverkehrs war ein beherzter und mutiger Schritt, um die Weiterverbreitung des Virus zu verlangsamen, die Einsatzkräfte (Bergwacht, Polizei) zu entlasten und die Kapazitäten der Krankenhäuser nicht zu belasten. Nichtsdestotrotz stimmt die Zielrichtung der Verfügung mit der bayerischen Linie, sich nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnung zu bewegen, absolut überein. Nach den Erfahrungen der vergangenen Wochenenden, dass bloße Appelle nicht von allen ernst genommen werden, war es der Versuch, die Polizei bei ihren Kontrollen und die Gemeinden im touristischen Süden bei ihren Bemühungen zu unterstützen. Wir wünschen Ihnen schöne Feiertage, frohe Ostern und bleiben Sie gesund.
Das Ostallgäu ist somit keine "No-go area"...
Jeder darf sich dazu seine Meinung bilden.
Ich begrüße die Intervention des Innenministeriums - irgendwann muss mal Schluss sein mit Einschränkung.
Bleibe aber natürlich trotzdem Zuhause...
...es spräche eigentlich nix dagegen, die Leute egal ob mit PKW, Oldtimer, Motorrad oder was auch immer ein wenig spazieren fahren zu lassen... so lange se ein paar Regeln einhalten z.B. nur Leute aus dem eigenen Haushalt im Auto und keine Kontakte zu anderen Personen.
Das wäre eine Freiheit, die man problemlos einräumen könnte und was im Gegenzug zur Akzeptanz nötiger Abstandsregeln, etc. beitragen würde.
Beschneidet man die Leute in allen Bereichen, auch wo es nicht nötig und vollkommen absurd ist dann besteht die Gefahr, dass viele mit Protest / Trotz reagieren und eben ggf. heimlich alles ignorieren.
Wenn ich allein sehe, was bei uns in der Baufirma los ist... die Baumärkte sind zu, da kommen se bei uns aufm Hof angefahren... ein paar Schaufeln Mauersand, Kies, könnt ihr mir xyz mitbestellen, könnt ihr mir ne Fuhre Schotter liefern... so wie da manche ankommen, da kommste dir vor als wenn du Drogen verticken würdest.
Die Einschränkungen sind doch nur recht lasch und in der Zielrichtung durchaus verständlich. Lockerungen kommen bei allseitiger Maskentragungspflicht durchaus in Betracht. Aber dann müssen die Masken auch überall verfügbar sein. Daran hakts derzeit noch. Ein wenig Geduld sollte man also noch aufbringen. Wenn es derweil daheim trotz Spazierfahrt zu ungemütlich werden sollte, sollte man vielleicht generell was in der Zukunft ändern. 🙂
Ohne auch nur eine thüringer Regel zu verletzen konnte ich meinen Oldi aus der entfernten Garage holen, in die Waschanlage fahren, damit dann einkaufen fahren und einen Tag später einen Ausflug machen, um wandern zu gehen. Einkehren muß ich auf den Streifzügen nicht, hab diverse Rucksäcke. Grillen im Garten war zwischenzeitlich auch noch drin. Alles mit der Kernfamilie.
Benommen haben sich ansich weitgehend alle die mir begegnet sind. Vielleicht von den Radfahrern auf den Landstraßen und der ein oder anderen "Großfamilie" abgesehen.
Zitat:
@Apolo2019 schrieb am 12. April 2020 um 22:08:08 Uhr:
Eine Beschränkung auf den Regierungsbezirk würde ich befürworten. Da haben es die Polizisten leichter an der Kennzeichen.
Dir ist aber bekannt, daß man seit 2015 sein Kennzeichen behalten darf, wenn man in eine andere Stadt umzieht? Auch gibt es jede Menge Dienstwagen, die ein Kennzeichen der Firmenzentrale haben und die liegt oft ganz woanders.
es geht dochh nur darum einen Anhaltspunkt zu haben- dann ziehe ich den HO (Hof) in PA (ssau) raus - hat er einen Personalausweis mit Wohnort PAssau - kein Problem!
Aber von 100 ist das (vielleicht!) einer!
ich finde den Vorschlag nicht schlecht - dann weiß man Bescheid - HO(F) darf noch nach BayreuTh - aber nach Nürnberg geht nicht!
.
Sind wir uns doch ehrlich
Je mehr Ausnahmen und Freizügigkeiten man hat- je mehr werden für die Schluopflochsucher für sich proklamiert
Ich hab nen Job wo ich Leute beobachten "darf".... - da ist alles dabei-
Von Krankenhausbesucher (kostet 500 Euro!)
bis hin zu Wheelifahrenden Motorradfahrern...
Sorry - da muss hart und gnadenlos durchgezogen werden!
Bei mir ist das einfach, denn ich hätte eine Generalbegründung: Ich schaue mir Siedlungsstrukturen beruflich an. Und so findet jeder irgend einen Weg, wieso er dies und das muss und darf. In meinem Bekanntenkreis besuchen auch einige ihre 200 km entfernen Enkelkinder, obwohl das ganz klar verboten ist und im Hinblick auf die älteren Menschen selbst gleich nochmal unklug.
Die Frage ist immer, welche Ziele man verfolgt. Meines Wissens geht es darum, die Kurve der Infiziertenzahlen nicht zu steil werden zu lassen. Daher ist es richtig, Massenveranstaltungen abzusagen, ob Fußball, Konzerte oder Volksfeste. Bei der Einschränkung der Grundrechte ist aber immer die Verhältnismäßigkeit im Blick zu halten. Wenn ich mir einen Rucksack mit Essen und Getränke packe und einen Tag an der See verbringen möchte und dabei die Kontaktbeschränkungen beachte, dann ist das Risiko so gering, daß ein Verbot die Verhältnismäßigkeit nicht berücksichtigen würde. Wenn solche Dinge aus dem Ruder laufen oder nicht mehr kontrolliert werden können, kann man immer noch eingreifen. Solange sich aber die große Mehrheit an die Regeln hält, sehe ich keinen Grund für Verbote, Spazieren zu fahren.
Zitat:
@Apolo2019 schrieb am 12. April 2020 um 22:08:08 Uhr:
Eine Beschränkung auf den Regierungsbezirk würde ich befürworten. Da haben es die Polizisten leichter an der Kennzeichen.
Du meine Güte. Dann hätte ich ja Spaß mit dem auswärtigen Kennzeichen des Firmenwagens...
Wenn das dann aber wiederum viele für sich in Anspruch nehmen, wäre die Situation an den Stränden nicht mehr in den Griff zu kriegen.
Zitat:
@freewindqlb schrieb am 13. April 2020 um 08:32:22 Uhr:
Wenn das dann aber wiederum viele für sich in Anspruch nehmen, wäre die Situation an den Stränden nicht mehr in den Griff zu kriegen.
Ich war in den letzten Jahren regelmäßig an der Nord- und Ostsee und es war mir immer problemlos möglich, Menschenansammlungen zu vermeiden. Ich hätte selbst an sehr sonnigen Tagen keine Probleme gehabt, die Kontaktbeschränkungen einzuhalten.
Wenn wir solche Maßnahmen monatelang durchhalten wollen, dann geht das nicht mit drastischen und unverhältnismäßigen Maßnahmen. Sowas kann man mal eine sehr kurze Zeit machen. Längerfristig braucht es kluge Lösungen, die ein weitgehend normales Leben ermöglichen. Den Menschen vielleicht ein Jahr oder länger zu verbieten, Spazieren zu fahren und einen Ausgleich zum anstrengenden Leben zu suchen, wird nicht funktionieren.
Das ist sicherlich nicht falsch. Die Frage ist nur, wie kehrt man zum "normalen" Leben zurück. Es hat sich leider gezeigt, dass ein An-die-Vernunft-apellieren wenig bringt.
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 13. April 2020 um 08:31:59 Uhr:
Zitat:
@Apolo2019 schrieb am 12. April 2020 um 22:08:08 Uhr:
Eine Beschränkung auf den Regierungsbezirk würde ich befürworten. Da haben es die Polizisten leichter an der Kennzeichen.Du meine Güte. Dann hätte ich ja Spaß mit dem auswärtigen Kennzeichen des Firmenwagens...
Schade, daß es keine Statistik gibt, auf wie viele Zulassungen das zutrifft.