Sollen ältere Menschen eine Führerscheinauffrischung machen ?

Wieder einmal  hat mich der schreckliche Tot eines kleinen Jungen in Hamburg am 11.Mai dieses Jahres zu tiefst betroffen gemacht.

Und natürlich kommt hierbei wieder einmal die Frage auf sollen ältere Menschen eine Führerscheinauffrischung oder sogar wie bei LkwFahrern mittlerweile ab dem 50. Lebensjahr zur Pflicht ist einen Gesundheitscheck machen?

Sind vielleicht ältere Menschen nicht mehr so mit der Technik vertraut oder ist diese zu kompliziert geworden?

Eure sachlichen Meinungen zu diesem heiklen Thema sind gefragt.

Beste Antwort im Thema

Kaum geht ein Unglück durch die Medien, schon kommt jemand mit einer [sorry] blöden Idee.
Hand aufs Herz, machst du beim nächsten Discounfall nen Fred auf: Führerschein erst ab 28 ?
Oder beim nächsten Alkoholunfall dann " Sollen alle 2 Jahre die Leberwerte untersucht werden"??

Jeder Tote im Strassenverkehr ist ein Toter zuviel.
Aber die komplette Altersklasse des Verursachers dann in Sippenhaft nehmen, geht doch wohl klar am Ziel vorbei.

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Ich bin der Meinung, dass jeder von uns quasi ein individuelles "Risiko" für andere darstellt - wir sind Menschen und so ist das eben, wenn man nicht alleine auf einer Insel lebt.

Der eine ist jung und macht eben Fehler aufgrund jugendlichen Leichtsinns oder magelnder Erfahrung... ein anderer sucht grad seine CD im Handschuhfach... Hans Thomas ist müde... Sepp hat Grippe... Isolde hat Streit und den Kopf deswegen anderswo... und an Opa Meier hat sich die technische Hektikwelt bisserl vorbeientwickelt. Na und?
Peter fährt schlecht, Petra glaubt sie fährt gut, Holger fährt tatsächlich gut.
Ja mei... wie sollte sich das alles ändern lassen?

Das ist alles real betrachtet unvermeidbar und nicht per se ein statischer, eliminierbarer Umstand. Es ist eben menschlich.
Unmenschlich wäre, einfach ein beliebiges Risk davon zu fokusieren, ihm eine extraorbitante Bedeutung anzudichten und es manisch elimieren zu wollen. Das wird ja eh nix... irgendwann haben wir uns gegenseitig alle "wegeliminiert"?
Oder setzen wir Menschen bis 25 in eine "Lernkammer", lassen sie dann bis 45, 55 oder 65 "frei" und wenn sie dann "im Weg stehen" kommen sie in die Terminierungskammer? Finale Lösung?
Ist es nicht auch eigentümlich, wenn man im selben Atemzug aber ein aTL für die "doch nicht ganz so fähigen Lebensleistungsmenschen" als notwendig tituliert? Deren Defizite... sind keine Defizite?
Wunder dieser Welt...

Menschkeit - dieses Wunder befähigt uns, anderer Bedürfnisse und Eigenheiten wie auch Schwächen zu ermöglichen, zu akzeptieren und ggf. zu kompensieren. Es befähigt uns auch, all das selbst in der Art zu leben, als dass wir anderen damit möglichst wenig ins Gehege kommen.
Opa Meier fährt eben langsamer und weniger, Holger erkennt das und ist gönnerhafter, Peter schaut lieber 3x hin und beobachtet noch wie Holger dahinfegen kann usw. usf.... es ist gar nicht so schwer, dass jeder Mensch relativ sicher am Leben teilnehmen kann. Und völlig sicher... wirds erst nach dem letzten Atemzug, thats life.

Ich wünsche mir nicht noch engere Käfige aus Feinmaschendraht, auch keine immer neuen Microproblemregeln, kein Hochschulzwang für freies Bieseln... einfach etwas mehr Stellenwert für und Freude an Menschkeit. DAS ist alles was ich mir wünsche... und ich bin sicher, es würde völlig unbürokratisch nicht nur zig "Probleme" überhaupt erst wirklich lösen... nein, es würde für alle eine wesentlich gesteigerte Lebensqualität bedeuten.

Und wenn man schon zu erkennen glaubt... dass ein Mensch sich mit etwas schwerer tut... dann schreit man nicht "Hinfort mit ihm" sondern berücksichtigt diese Wahrnehmung für ihn erleichternd/kompensierend in der eigenen Handlung.
Ich schätze so mancher hier wäre ziemlich blass im Gesicht, wenn das nicht zig Menschen jeden Tag hier oder dort und da völlig selbstverständlich und unbemerkt auch für ihn machen würden?

Sorry für den leicht philosophischen Ausflug - aber denkt einfach mal drüber nach, ob nicht jeder von uns jeden Tag anderen "im Weg steht", ein Risiko darstellt usw. usf... und in der hier bemühten "Logik" ganz schnell selbst am Pranger stehen würde?
Imho darf man den Pranger bestenfalls dann bemühen, wenn harte, belegbare, aussergewöhnliche und relevante Fakten dies unumgänglich machen. Solche kann ich im Thema nicht erkennen.... ihr etwa?

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc



Zitat:

Wieviel Schaden wird eigentlich von `Alterseingeschränkten´ oberhalb des Durchschnitts aller Schäden, gegenüber denjenigen im besten durchsetzungsfähigen Alter und gegenüber den Fahranfängern angerichtet?
Oder liegen die Leute ab 60 oder drüber vielleicht sogar unter dem Durchschnitt?

Weiß da jemand Bescheid?

Das finde ich jetzt direkt lobenswert, dass jemand überhaupt mal diese Frage stellt - denn letztendlich sollte doch die Realität Basis für solche Forderungen sein und nicht die Kasperlespresse oder Klischees.
Eine solche Studie habe ich ja bereits verlinkt, allein es irritiert keinen in seiner Forderung nach Regulierung noch des kleinsten Furzes im Weltall nebst Totalausschaltung jeglicher Minimalrisiken im Leben.
Doch der schlimmste aller Schrecken.... nedwahr.

Ich bin es aber langsam müde und verlinkte Artikel fern des Bildstyle liest offenbar eh keiner (keine Ahnung, evtl. lesen es zwar alle, aber manche verstehen nur Bildstyle und haben daher ein Problem mit dem Inhalt oder wollen nicht oder... was weiß ich) - also in Kürze:
Einzig die 18 bis 25 jährigen Fahrer haben ein mehrfach erhöhtes Risiko für selbstverschuldete Unfälle - die Senioren zeigen erst im Greisenalter eine minimale Erhöhung - dafür sind deren Schäden dann mehr von der natur Blech kaputt, statt Mensch beschädigt.
Möglicherweise schlagen die Parkrempler der Senioren dann auch mehr in die Statistik ein, weil ältere Menschen bei solchen Schäden sich noch eher melden als junge Burschis? (Oh sorry... der war bös... aber bisserl muss man ja auch die Klischeefans bedienen, gelle? 😛 )

Eine Relevanz von Gesundheitseinschränkungen in Bezug auf das allg. Unfallgeschehen konnte bis dato hier auch keiner belegen - einzig hypothetisch.
Ferner - auch junge Menschen steigen mit Grippe (von einem Turnustest nicht erfassbar) etc. ins Auto... weniger "gefährlich"... oder sogar mehr?

Und nachdem Deutschland ja einen immer größeren Seniorenanteil haben wird... naja, der Gedanke bringt ja eh wieder nix. Wer mag, kann den Gedanken ja selber weiterdenken.

EDIT
Was solls...bittschön:
http://www.mpc-ev.de/.../lauterwasser.pdf

Danke für die Info. Bestätigt diese doch meine Vermutung, dass die `Alten´ nicht nur die wenigsten Unfälle verursachen, sondern darüber hinaus werden sie zur Verkehrsberuhigung im allgemeinen beitragen.

Ich möchte mir nicht vorstellen wollen, wenn eine Woche lang nur 18-25 jährige auf den Straßen `unter sich´ alleine wären (auch wegen weiterer demografischer Einbrüche), was das für Folgen hätte.

Zitat:

Original geschrieben von Marc A3


doch...für mich schon....der Fairness halber müsste man dann bitte jeden in bestimmten Abständen auf seine geistige Reife hin überprüfen, ob er noch zum Führen eines Fahrzeugs geeignet ist

Endlich einer der das auch so sieht. So wird es meiner Meinung nach auch kommen. Es sind nun mal nicht nur die Älteren. Sicher kommen die Statistiker jetzt wieder mit den Km. Aber reell sieht es eben anders aus.

Ich finde es nicht fair, wenn man danach schreit andere zu prüfen, man selbst aber nicht bereit ist dies zu tun.

Ich finde immer noch, dass man bei den 18-25 jährigen ansetzten sollte.

nur ein ein kurzer Einwurf!

Wir sollen alle bis mindesens 70 arbeiten!?
Über 50 soll jeder auf Fahrtüchtigkeit geprüft werden, ob er noch im Besitz seiner geistigen Kräfte ist!?

Da fehlen irgendwo 20 jahre!

Wer nicht verantwotlich fahren kann , kann auch nicht verantwotlich arbeiten, und zahlen. Wer zahlt kann auch fahren. Ich hoffe das ist hier auch mal endlich klar!

Wichtiger in diesem Falle, ist ein Bafähigungs-Nachweis unserer (EU) Politiker, ein Verlegenheits- Jurastudium, ist keinesfalls ausreichend!

meine Meinung: Basta.
Gerne lasse ich mich dazu noch weiter aus.

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