Solarmodul auf Dach befestigen - Die Kleber-Frage ?!
Ich habe mich nun dazu entschlossen, meinen Bonsai mit einem Solarmodul auf dem Dach und einer kleinen, halbwegs tauglichen 12V-Anlage für 'teilweise Selbstversorgung' auszustatten.
Da ich nicht mit herkömmlichen Halterungen (Alu-Winkel, etc.) und Schrauben das Dach dürchlöchern will (Noch ist er dicht !), habe ich mal rumgesucht und recht nette ABS-Profil-Halterungen gefunden, die man auf das Dach aufkleben kann. Siehe angehängtes PIC - logo nur ein Modul.
Prima Idee - aber womit ?
In Sachen Kleben mit großer Kraft bin ich nicht der Held. Die einen schwören auf Sikaflex (welches ?), mein Nachbar ist Fan von UHU-Ultra-Montagekleber, andere haben noch viel andere Monster-Kleber ....
Das Solar-Modul (130W) ist 120 x 80 x 3,5 cm groß und wiegt etwa 10 KG und soll vorne auf der leicht geneigten Dachfläche plaziert werden.
Bei Längs- und Querkräften bereff 'Beschleunigung' hab ich da absolut keine Bdenken - vielmehr die Windlast macht mir Sorgen ! Immerhin steht das Modul gut 2cm vom Dach ab, wo der Fahrtwind schön untergreifen kann. ..... und ich hab mir doch grad erst nen 100er Kleber amtlich besorgt.
A) Wäre der 'Verlust' des Moduls schon tragisch genug ....
B) Möchte ich selbst nicht die arme Sau sein, der so ein Teil plötzlich auf die Scheibe klatscht ....
C) Hab ich keinen Bock drauf, Schäden in voller Höhe allein zu zahlen, weil Montagefehler ....
Zu was raten denn die Experten hier, was wirklich hält ?
Wichtig sicher auch: Welche Vorarbeiten an den zu klebenden Flächen sind notwenig ?
Beste Antwort im Thema
Zum verkleben verwenden wir Sika 252. Die Solarmodule werden immer nur mit der von Dir beschriebenen Haltevorrichtung geklebt, nie geschraubt! Sika hält besser als jede Verschraubung im Blech! Die Klebeflächen gut Primern und Sika ausreichend auftragen- lies dazu am besten das Sika-Datenblatt Klick!
Sika 252 hat eine Zugfestigkeit von 3N pro mm², da löst sich bei korrekter Montage nichts- wir haben sogar schon Dachboxen damit auf einen Caravan geklebt!
Das wäre die fachlich korrekte Vorgehensweise! Alles andere würde ich, ohne entsprechende handfeste und fachlich untermauerte Tests, skeptisch betrachten!
Ähnliche Themen
37 Antworten
Das ist richtig! Ich hab das zwar zuerst nicht einordnen können, weil die Zugfestigkeit in den Technischen Datenblättern mit unterschiedlichen Einheiten angegeben ist (N/mm² und MPa). Ich habe diese jetzt mal umgerechnet. Insofern muss ich meine obige Aussage, "... besser in jeglicher Eigenschaft ...", korrigieren.
Allerdings hat eine telefonische Rückfrage bei dem Soudal-Berater in etwa folgende Antwort ergeben:
Der Kleber definiert sich nicht alleine über die Zugfestigkeit die anderen technischen Parameter sind ebenso wichtig. Fix All Turbo wurde für den Hausgebrauch entwickelt (O-Ton). Soudaseal für industrielle Anwendungen. Das erklärt auch warum dieser in Baumärkten nicht oder selten zu finden ist.
Wie schon erwähnt bin ich Laie und habe deshalb eben den Hersteller um eine Aussage gebeten. Diese lautet nach nochmaliger Rückfrage eindeutig, Soudaseal 2K.
Sofern Du andere Infos hast bin ich auf jeden Fall dankbar.
Ich will nicht gegen Soudal argumentieren, die werden schon wissen für was sie welches Produkt empfehlen.
Den wesentlichen Unterschied den ich neben der Zugfestigkeit sehe ist einmal, dass Fix All Turbo mit der Luftfeuchtigkeit aushärtet, während bei Soudaseal diese chemisch mit der 2. Komponente erfolgt. Letzteres hat sicher Vorteile wenn man große Flächen mit vielen Raupen nebeneinander verklebt, weil hier das durchgehende Aushärten wesentlich schneller funktioniert. Bei den Haltern für Solarmodule hat man typischerweise aber nur eine Kleberaupe, die problemlos aushärtet. Davon abgesehen kann man den Kleber lange genug aushärten lassen.
Viel wichtiger ist dann für die dauerhafte Klebung die Vorbereitung der Klebeflächen. Hier sollte man die Angaben des Herstellers genauestens befolgen. Hier ist für einen Laien der Umgang mit einem Industrieklebstoff oft auch viel komplizierter als bei Klebern für den "Hausgebrauch".
Letztlich kann Dir niemand eine Garantie geben dass eine bestimmte Klebung ewig hält. Dazu gibt es zu viele mögliche Fehlerquellen. Man kann nur durch sorgfältiges Arbeiten und durch vielfache Sicherheit die Wahrscheinlichkeit reduzieren.
Zitat:
@egn schrieb am 3. Februar 2015 um 09:25:31 Uhr:
...
Viel wichtiger ist dann für die dauerhafte Klebung die Vorbereitung der Klebeflächen.
...
Dazu fällt mir noch ein, dass auch die Haftung der Beschichtungen, der zu verklebenden Bauteile, eine Rolle spielt.
Bei werkseitig gepulverten Oberflächen hätte ich da zwar keine größeren Bedenken, bei Eigenbeschichtungen könnte das aber schon ein Thema sein.
Im Zweifelsfall würde ich eine Gitterschnittprüfung empfehlen.
Vielen Dank für das Auseinandersetzen mit diesem Sachverhalt! Insbesondere an Emil.
Bin natürlich wieder etwas verunsichert, denn Emil´s Argumentation hat was für sich!
Ich werd mal ne Rückmeldung geben wenn ich die Verklebeung gemacht hab und was ich verwendet hab (dauert aber sicher noch ein paar Wochen).
VG Stephan
Hallo Emil,
bitte noch eine Info.
Wenn Du Fix All Turbo verarbeitest hältst Du einen Abstand von 2-3mm zwischen den zu verklebenden Flächen ein?
Vielen Dank im Voraus!
Stephan
Ja!
Ich lege normalerweise kleine dünne Belagscheiben als Abstandshalter dazwischen. Die Klebeschichtdicke muss umso größer sein je länger die Klebefläche und je unterschiedlicher der Wärmeausdehnungskoeffizient der verbundenen Materialien ist. Sonst reicht die Elastizität nicht zum Ausgleich bei Temperaturschwankungen. Mit den Beilagscheiben dazwischen kann man fest andrücken und erhält dann trotzdem eine gleichmäßige Klebeschichtdicke.
Zur Klebeschichtdicke gibt es oft Informationen in den Verarbeitungshinweisen.
Vielen Dank!!
Gruß Stephan
Hab mit Sika schon einiges verklebt. Eine Klebebefestigung hat sich mal gelöst (von vieren). Das konnte man hören! Alle Klebeverbindungen lösen sich doch nicht gleichzeitig - man kann sich auch totrückversichern!