Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?
Habe grade diese Berechnung gelesen.
Zwar bin ich kein Buchhalter aber der Kostenvorteil des AKW gegenüber Solar erscheint mir gewaltig.
Sieht nicht aus als ob sich Deutschland diese Investitionen in Sonnenkraft leisten kann und die USA ist eh pleite.
Wenn wir schon CO2 verringern wollen haben AKW hier einen klaren Vorteil, zumal sie auch 24 Stunden am Tag liefern, was man ja von der Sonne nicht sagen kann.
Gruss, Pete
Beste Antwort im Thema
Schöne berechnung, nur leider hat sie nix mit der wirklichkeit zu tun.
1. stromverbrauch wird in kwh, MWh, GWh oder TWh und nicht einfach in GW gerechnet, das weiß jeder der ne stromrechnung bezahlen muß.
2. Ich habe gesucht und leider keine exakten zahlen gefunden aber der deutsche stromverbrauch liegt angeblich bei etwa 540 TWh.
3. Bei bewölktem Himmel, Erwärmung des Moduls oder einem höheren Air Mass-Faktor ist die Leistung des Solargenerators entsprechend geringer (Anlage arbeitet unter Teillast).
In unseren Breitengraden können mit einer 1 kWp-Photovoltaik-Anlage (entspricht 8-10 m² Fläche) etwa 700 bis 900 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden.
(nutzbare sonneneinstrahlungskarte: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Solar_land_area.png)
4. wird der deutsche strom heute schon zu 6,3% durch windenergie, zu 4,2% durch wasserkraft, zu 3,6% durch biomasse, und zu 0,6% durch photovoltaik erzeugt, das macht 14,7% der stromerzeugung im jahr 2008.
auch wenn man die wasserkraft mangels neuer flüsse nur begrenzt ausbauen kann, so ist die biomasse und die windenergie stark im kommen, sowie die solarenergie.
http://upload.wikimedia.org/.../677px-Strommix-D-2008.png
Wenn ich das alles berechne, stimmt die rechnung des herren vorne und hinten nicht, und mal ehrlich, wer denkt daran 100% des stroms mit photovoltaik zu erzeugen, das ist doch hirnrissig.
Also wenn die zahl 540TWh stimmt, dann verbraucht jeder deutsche (bei 80 mio. inklusive industrie) im jahr etwa 6750 kWh strom.
6,3% des stroms sind 34,02TWh, werden durch windenergie erzeugt und somit 5.040.000 deutsche versorgt.
4,2% des stroms sind 22,68TWh, werden durch wasserkraft erzeugt und somit 3.360.000 deutsche versorgt.
3,6% des stroms sind 19,44TWh, werden durch Biomasse erzeugt und somit 2.880.000 deutsche versorgt.
somit bleiben von 80.000.000 deutschen 68.720.000 übrig die von solar, gas, kohle und atomkraft versorgt werden.
es bleiben also etwa 463,86TWh übrig, wollte man das alles mit photovoltaik erzeugen würde man nach den oben genannten werten 5.154km² benötigen. (etwa 72km*72km)
Deutschland hat eine fläche von 357.027 km² und 4,7% (stand 1997 http://www.destatis.de/.../EgebnisseBodennutzung,property=file.pdf)
davon sind verkehrsfläche, also starße, was einer fläche von 16.780,268km² entspricht also das dreifache von dem was man an straßen hat, was sollte einen davon abhalten einen teil zB autobahnen und große plätze mit solarzellen zu überdachen, was noch einen schönen neben effekt hätte (eine gewisse beruhigung des wetters, bzw reduzierung der regenmengen und schneemengen auf diesen flächen bei ausreichender entwässerung)
Auch ist die Nutzung der sonnenenergie zur elektrolyse wohl die schlechteste der möglichen varianten.
Da ist bei einem Pumpkraftwerk mehr effizienz möglich.
Daß Kernenergie eine günstige stromerzeugung bedeutet, ist nur ein trugschluß.
Rechnet mal die überwachung von tausender noch strahlender brennstäbe über die nächsten tausende von jahren hinzu.
Atomstrom ist nur deswegen so günstig weil die kraftwerke und betreiber einen mickrigen teil der lagerkosten übernehmen.
wenn nur eine person da sitzt und die geräte überwacht macht das bei einem stunden bruttolohn von gerademal 10€ *24*365=87600€/jahr und das die nächsten 10.000 jahre (und da uran auch begrenzt ist wird irgendwann zwar jemand 10.000 jahre lang aufpassen aber die gleiche zeit nix einnehmen durch den atomstrom (10.000jahr * 87600€/jahr = 876.000.000€)
Hat das mal jemand mit eingerechnet?
Wenn die regierung nicht immer wieder solche fehler machen würde, wären wir heute wohl weniger in einer krise, die gewinne privatisieren und die verlusten verstaatlichen, oder anders gesagt:
Einzelne verdienen und alle anderen blechen.
9596 Antworten
Ich bin momentan verwirrt. Ich sehe hier nur einen (mir unbekannten) User der auf etwas provokative Art verlangt das wir uns per e-mail verständigen weil ihm irgendwas nicht passt. Was er ja auch dadurch lösen kann indem er hier nicht mit liest. 😉
Normal schreibt man das doch unter Troll ab und geht gemütlich seines Weges?
Habe mal etwas bei Desertec rumgelesen das ist aber ein 30 Jahres Programm. Mit anderen Worten Langzeit und keine Hilfe wenn man AKW und Kohlenkraftwerke "jetzt" abschalten will.
Gruss, Pete
Dieser Fred existierte ohne diesen Troll 2 Jahrelang, wie es ein Mod korrekt bemerkte.
Um den Proll loszuwerden sollte man ihn einfach ignorieren.
Dies werde ich ab hier tun.
Ich erwarte daß dieser bisher sehr interessante Fred nicht gesperrt wird, sondern bestenfalls der Account des Troll.
Freundliche Grüße
Hellmuth
Die ersten konkreteren Schritte für Solarstrom aus Nordafrika nach Europa sind nun auf dem Weg
http://www.bloomberg.com/.../...ion-to-sell-solar-power-in-europe.html
Und die Schotten sind ja sogar noch ambitionierter wie die Deutschen :O
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
Die ersten konkreteren Schritte für Solarstrom aus Nordafrika nach Europa sind nun auf dem Weg
Es wäre besser, die Afrikaner würden den Strom erst einmal dazu nützen, um Wasser zu entsalzen und damit vertrocknete Landstriche zu bewässern. Wäre übrigens auch eine sinnvolle Maßnahme, um den natürlichen Öko-Kreislauf zu fördern (Pflanzen --> CO2-Abbau,...).
Solarstrom könnte man auch in Spanien, Süditalien oder Griechenland produzieren. Hier wäre das EU-Geld besser investiert, als in ein Faß ohne Boden, sprich: Bankrotter Staatshaushalt.
Im Übrigen: Die gigantische Atom-Begeisterung, die hier und in anderen Threads zum Ausdruck kommt, kümmert mich schon sehr intensiv. Man kann jetzt nicht von einem Tag auf den anderen alle Kernkraftwerke stilllegen, aber das hier grenzt ja fast schon an eine Verherrlichung einer Technik, die vor allem im Umfeld von Rußland über unzählige Menschen ein unbeschreibliches Leid gebracht hat. Aber Hauptsache, es ist davor unbegrenzt Strom geflossen, ohne Einschränkungen...
Insoferne halte ich Georg266 für einen der Vernünftigsten hier.
Und über das für die westlichen Wohlstands-Nationen äußerst düstere Kapitel des Sozial- und Lohndumpings werden wir uns wohl auch einmal genauer unterhalten müssen.
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dann müsstest du aber auch strickt gegen kohle, gas und öl sein. die kohle hat mit abstand die meisten menschen auf dem gewissen und das größte leid und viel millionen sind aus dem grund schon gestorben und jedes jahr sterben mehr als 20.000 Menschen weltweit nur durch die förderung....
oder autos wieviel leid haben die über die menschheit gebracht? wieviele sterben da am tag? warum wird das nicht so scharf angegriffen?
sie hat aber auch erst die industrie von heute auf den weg gebracht. oder würdest du gerne auf dem vorindustriezeitalter leben, dann gäbe es auch keine problemem mit den technischen neuerungen da es die nicht gäbe.
der Unfall in der ukraine war das ergebnis eines fehlgeschlagenen expermimentes und ungeübten personal, das in japan war eine fehlplanung aufgrund des willens der regierung die ingenieure hatten damals davor gewarnt dass alle 80 jahre ein flutwelle von 35m kommt und ein beben der stärke 8,5 alle 40 jahre. das wurde damals von der regierung als der konzern noch staatlich war abgelehnt. das kraftwerk höher zu setzen und stärker zu bauen dass es beidem aushält wäre auch möglich gewesen. schon damals man hätte nur die ingenieure machen lassen sollen.... und in deutschland so als vergleich müssen alle kraftwerke einem 10.000 jährigem hochwasser standhalten zunamis gibt es keine in der größe und wenn doch, dass sie das festland und die kraftwerke erreicht braucht man sich eh keine gedanken mehr zu machen um europa weil dannn eh alles weg ist was da mal gewohnt hat.
und mein persönliches problem an der sache ist, dass erst abgeschaltet wird und dann auf die anderen verlassen wird dass wir noch strom haben.... und unsere kraftwerke im internationalen vergleich die sichersten sind und wir jetzt atomstrom aus dem ausland kaufen müssen und die kraftwerke in ihrer lebenszeit verlängert werden nur um den deutschen strom zu produzieren..... und wenn da eines hobs geht sind wir genauso betroffen obwohl wir abgeschaltet haben...
wenn der bürger auch mal in die pflicht genommen wird, dass jedes jahr 1% mehr ökostrom abgenommer werden muss. und dass dafür alles gemacht werden darf dass der strom fließen kann, das heißt der bau von infrastruktur zum transport usw. ohne dass der wutbürger 30jahre lang klagt..... und sich auch nicht beschwert dauerhaft 23% strom einzusparen dann wäre der ausstieg möglich allerdings kann die industrie keine 23% einsparen da sie den strom braucht für die produktion....
10 GW Kohle und Gaskraftwerke sind in D aktuell im Bau - Gazprom wird auch noch wohl in Gas investieren - ist ja nun nicht so dass in D überhaupt nichts aktuell gebaut wird und man aif die Windräder wartet.
In UK fällt die AKW Wiederbelebung wohl auch aus zumindest mit RWE und E.On - zu teuer laut Meldung der Süddeutschen.
"Die Zeitung hatte mit Bezug auf Manager der beiden Unternehmen berichtet, dass es immer unwahrscheinlicher werde, dass die Neubauten des Gemeinschaftsunternehmens Horizon Nuclear Power realisiert würden. Die Anlagen kämen zu teuer, hatten mit dem Projekt vertraute Manager der Zeitung erklärt."
===
Die Neubauprojekte in Finnland und Frankrech sind mitten im Bau schon 100% über Budget(!!!).... und wann die an's Netz gehen kann man nur noch raten - so ab 40% über Budget rechnen die sich nicht mehr wegen der ausufernden Kapitalkosten - trotz Staatssubvention beim Bau.
Ist eben wie in den USA überall wo man die baut, bricht man ab weil sich das nicht rechnet - nur noch Länder wie China die Geld zum Fenster rauswerfen können, können sich AKWs leisten - denen sind die Kosten ja egal.
Was ist denn bitte an 70er Jahre Technik - und das ist Atomkraft - "modern"? wenn dt AKWs die bald ein halbes Jahrhundert alt sind noch die sichersten der Welt sind dann ist das aber schon ewig nichts als tote Technologie.
Ich kann nicht erkennen, daß dies hier ein pro Atomforum ist.
Die Befürworter und die Gegner sind gleichermaßen vertreten.
Meine Meinung: Abschaltung der AKW´s nur Europaweit, sonst ist das weitgehend nutzlos. Wozu haben wir die EU? Nur um Milliarden an die Griechen und Andere zu geben?
Das was die Bundesregierung tut, ist derzeit falsch, es hätte ein europaweiter Konsens gefunden werden müssen.
Wie man sieht bracht es gar keinen Konsens - die Wirtschaftlichkeitsrechnung bringt wohl eh die AKW Neubauprojekte zu Fall - auch in den Pro-AKW-Ländern.
Macht halt einen Fonds auf für den Bau von AKW Kraftwerken oder spendet Geld an RWE und E.on für den Bau in UK - vielleicht wird's ja dann noch was in Grossbritannien - es hindert doch niemand die AKW Befürworter mit ihrem Geld den AKW Bau rentabel zu machen....
Das ist ja das was fehlt - keine privaten Investoren wollen seit Jahrzehnten noch eigenes Geld reinstecken (und zwar weltweit) weil niemand an das Märchen der Wirtschaftlichkeit glaubt.
Das liegt ja dann an euch das zu ändern und den Banken und Investoren zu zeigen wo die Goldgrube ist - und zur Not gibts ja dann für die Investoren 10 Rezepte für schmackhafte Gras- und Steinsuppen 😁 😁
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
10 GW Kohle und Gaskraftwerke sind in D aktuell im Bau - Gazprom wird auch noch wohl in Gas investieren - ist ja nun nicht so dass in D überhaupt nichts aktuell gebaut wird und man aif die Windräder wartet.und die neuen Kraftwerke für kohle haben alle das Problem mit dem Stahl da wird sich auch einiges verzögern biss sie richtig laufen werden. Die Gaskraftwerke müssen ja mit Gas oder auch Heizöl betrieben werden und die nachfrage wird ja steigen und somit der preis und die meisten gaskraftwerke lohnen sich nicht für die energieversoger da der brennstoff teuer ist. das bremst den ausbau dieser kraftwerke und diese sind ja nicht CO2 neutral also somit nicht gut für die umwelt. die abscheidung von CO2 ist ja von der bevölkerung auch nicht gewollt. und das ist ja das problem auf das ich aufmerksam machen will wir machen uns abhänig von zu wenigen stellen. für mich kommt das so vor dass wir vom regen in die traufe kommen.
und wenn ich bedenke dass ich mehr in ökostrom investiert habe als die meisten anderen wenn überhaupt sollte das den leuten doch mal zum nachdenken bringen warum ich trotzdem für den betrieb der kernkraftwerke bin.... ich kann sagen ich werde auch zu zeiten in denen es weder strom noch wärme gibt immernoch warm haben, da ich selber strom produziere (ökologisch) zudem eine heizung habe die ich auch ohne strom betreiben kann und das mit holz. das holz kommt von meinem eigenen wald den ich selber bewirtschafte....
und jetzt bekomme ich gesagt ich behindere den ökologischen fortschritt. die meisten leute die mir das vorsagen haben noch nichtmal 1W strom selber produziert geschweigedenn waren sie einmal in einer kerntechnischen anlage... noch könne sie sich selber mit wärme versorgen sollte mal das netz lahm gelegt werden.... und genau diese leute sägen gerade den ast ab auf dem sie sitzen.
das sollte jetzt auch kein angrif auf dich sein, WHornung, ich will es nur einmal klarstellen dass einfach zu klein gedacht wird bei dem ganzen... ich will nicht vorgeschrieben bekommen ich darf nur 2 stunden am tag licht warmwasser und strom haben nur weil sorry für den ausdruck "irgendwelche idioten" keine ahnung davon haben was sie anrichten....
In UK fällt die AKW Wiederbelebung wohl auch aus zumindest mit RWE und E.On - zu teuer laut Meldung der Süddeutschen.
"Die Zeitung hatte mit Bezug auf Manager der beiden Unternehmen berichtet, dass es immer unwahrscheinlicher werde, dass die Neubauten des Gemeinschaftsunternehmens Horizon Nuclear Power realisiert würden. Die Anlagen kämen zu teuer, hatten mit dem Projekt vertraute Manager der Zeitung erklärt."
===
Die Neubauprojekte in Finnland und Frankrech sind mitten im Bau schon 100% über Budget(!!!).... und wann die an's Netz gehen kann man nur noch raten - so ab 40% über Budget rechnen die sich nicht mehr wegen der ausufernden Kapitalkosten - trotz Staatssubvention beim Bau.
Ist eben wie in den USA überall wo man die baut, bricht man ab weil sich das nicht rechnet - nur noch Länder wie China die Geld zum Fenster rauswerfen können, können sich AKWs leisten - denen sind die Kosten ja egal.
Was ist denn bitte an 70er Jahre Technik - und das ist Atomkraft - "modern"? wenn dt AKWs die bald ein halbes Jahrhundert alt sind noch die sichersten der Welt sind dann ist das aber schon ewig nichts als tote Technologie.
was zur technik gesagt ist sie ist alt aber besser als die neue da sie weder von computerviren noch von anderen. Nur weil etwas alt ist muss es nicht gleich schlecht sein. aber das thema hatten wir auch schon.
Haha wenn das die Merkel liest gibt's gleich den nächsten Umfaller 😁
Japan könnte im Mai atomfreie Zone sein (2012)
http://www.ftd.de/.../60076122.html
nur mal ein kleines update wie es den Steuerzahler treffen wird. Vattenfall hat 2 Kernkraftwerke die nichtmehr anfahren dürfen.
sorry für die formatierung...
Quelle Berliner Zeitung 12.07.2011:
Steuer-GAU in der Lausitz
Weil derAtomausstieg Vattenfall Gewinn kostet,
sinken dieEinnahmen vielerKommunen drastisch
von Gerold Büchner POTSDAM.
Der Stadt Spremberg
droht, obwohl es weit und breit
nie ein Kernkraftwerk gab, ein
Atom-Unglück besonderer Art: Der
Energiekonzern Vattenfall, bisher
größter Steuerzahler in der Lausitzer
Kommune, wird dieses Jahr voraussichtlich
keine Gewerbesteuern
mehr zahlen und sogar seine Vorausleistung
zurückverlangen. Als
Grund gibt das Unternehmen, das
mit der Kohleverstromung in der
Lausitz hohe Gewinne macht, sinkende
Erträge wegen der Abschaltung
seiner deutschenAtommeüer
an. In einemBriefan das Spremberger
Rathaus hat Vattenfall bereits
eine Rückforderungvon vier Millionen
Euro plus Zinsen angekündigt.
„Daskann man garnicht ausgleichen",
sagte StadtkämmerinAndrea
Lamm gestern der BerlinerZeitung.
Denn die Zahlungen von Vattenfall
betrugen nach den Planungen für
dieses Jahr mehrals 21 Prozent der
Stadteinnahmen. Bleiben die aus,
fehlt das Geld überall: Kredite darf
dieKommunenicht aufnehmen, bei
den Ausgaben drastisch kürzen
kann oder will sie nicht. „Das Sparpotenzial
ist ziemlich ausgereizt",
sagte Lamm. Leistungen etwa für
Sportvereine oder die Kinder- und
Jugendarbeit ließen sich nicht zurückfahren.
„Wir haben schließlich
eineFürsorgepflicht gegenüber unseren
Bürgern, das Gemeindeleben
muss weitergehen", soLamm. Auch
die erwogene Erhöhung der kommunalen
Steuersätze würde kaum
Erleichterung bringen und neue
Probleme aufwerfen. Die Stadt
müsse dieFolgen derBundespolitik
ausbaden, glaubt man imRathaus.
So wie Spremberggeht es mehreren
Städten und Gemeinden in der
Lausitz, allen voran Cottbus. Die
Energiewende derBundesregierung
wirkt sich hier sehr direkt aus, obwohl
seit 21 Jahren in Brandenburg
und ganz Ostdeutschland kein
Atomkraftwerk mehr läuft: Der beschleunigte
Atomausstieg nach der
Katastrophe in Japanreißt Löcher in
dieKommunalkassen.
Denn Vattenfall gewinnt in der
Lausitz Braunkohle im Tagebau und
verfeuert sie gleich in Großkraftwerken.
Die Gewerbesteuern sprudelten
daher in der Vergangenheit
reichlich, auch neue Bilanzierungsregeln
ab 2010 änderten daran
nichts grundsätzlich. Einen„mittleren
zweistelligen Millionenbetrag"
an Gewerbesteuern zahlte der Konzern
im vorigen Jahr nach Auskunft
eines Sprechers an 32 Kommunen
der Region, mehrals zweiDrittel davon
in Brandenburg, die übrigen im
benachbartenSachsen.
Jetzt aber brechen die Erträge
weg - um 1,1 Milliarden Euro für
den Gesamtkonzern allein im zweiten
Quartal 2011, wie das schwedische
Unternehmen Ende Juni mitteüte.
Schuld sei die Stilliegung der
deutschenAtomkraftwerke: Als unmittelbareReaktion
auf Fukushima
hatte die schwarz-gelbe Koalition
acht Meilerabschalten lassen. Dazu
gehören zwei Kernkraftwerke in
Schleswig-Holstein, an denen Vattenfall
maßgebliche Anteile hält:
Brunsbüttel (66,7 Prozent) und
Krümmel (50 Prozent). Sie dürfen
nach dem endgültigen Atomausstieg,
den der Bundestag Ende Juni
besiegelt hat, nicht wiederangefahren
werden. Das macht hohe Rückstellungen
in der Bilanz der Betreiber
notwendig, die wegen der Verlängerung
der Akw-Laufzeiten ein
halbes Jahr zuvor die Vorsorge für
denRückbau verringert hatten.
Cottbus trifft derSteuerausfall zu
einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt:
Die Kommunalaufsicht hat
das Haushaltssicherungskonzept
der hoch verschuldeten Stadt kürzlich
verworfen. Die muss nun alle
Einnahmen und vor allem Ausgaben
neu durchrechnen. Allein dieses
Jahr liegt der Fehlbetrag bei
knapp 42 Millionen Euro. Vattenfall
vergrößert nun das Loch: Das Steueraufkommen
durch den Konzern
werde sich mindestens halbieren,
befürchtet Oberbürgermeister
Frank Szymanski (SPD). Wie hoch
das Minus genau ist, bleibt offiziell
vorerst ein Geheimnis; zehn Millionen
Euro, heißt es. Ein Vattenfall-
Sprecher sagte gestern nur: „Es wird
wenigerwerden", Einzelheiten würden
gerade berechnet.
Darüber hinaus drohen auch der
Landesregierung finanzielle Einbußen:
Sie ist über die Körperschaftssteuer
am Gewinn von Betrieben in
Brandenburg beteiligt. Einen Brief
mit Kürzungsszenarien aber hat
Vattenfall noch nicht nach Potsdam
geschickt. An die Stadt Spremberg
schrieb der Konzern aufmunternd,
ab 2012 solle wiederNormalzustand
herrschen. Im Rathaus rätselt man
nun, was das bedeuten soll.
Quelle: Welt
LEITARTIKEL Mehr Staat als Markt Die ökologische Energiewende hat
Folgen: Der deutsche Strommarkt
zerfällt zunächst in Hoch- und
Tiefpreiszonen und löst sich
danach weitgehend auf.
Überfordert die energetische
Planwirtschaft die Politik? Nachdemder Bundesrat am
8. Juli die Gesetze zum
Atomausstieg und zur ökologischen
Energiewende
abgesegnet hatte, überkam
nicht nur viele Parlamentarier
und Lobbyisten das
Gefühl: Hier wurde einKapital abgeschlossen, ein
gesellschaftlicher Dauerstreit abgeräumt und so
Planungssicherheit für die Akteure des Energiemarktes
geschaffen. An dieser Front ist Ruhe.
Diese Ruhe könnte sich als trügerisch erweisen.
Denn das Paket von acht Energiegesetzen, das da
verabschiedet wurde, taugt trotz seines gewaltigen
Umfangs nicht als Fundament für einen funktionierenden
Energiemarkt. Das Gegenteil ist der
Fall: Die Energiewende-Gesetze beschleunigen
vielmehr die Auflösung des erst 1998geschaffenen
deutschen Energiemarktes und führen mit hoher
Notwendigkeit zu einem weitgehend staatlich
regulierten, planwirtschaftlichen Versorgungssystem,
in dem marktwirtschaftliche Preissignale
bestenfalls noch eine marginale Rolle spielen.
Bislang herrscht in Politik und Öffentlichkeit
die Auffassung vor, erneuerbare Energien könnten
einfach den Platz der Atom- und Kohlekraftwerke
einnehmen und so nahtlos in den bestehenden
Energiemarkt integriert werden. Das ist ein Glaube
fern der Wirklichkeit. Unter Ökonomen gibt es
längst Einigkeit darüber, dass die staatlich forcierte
Ausweitung des Ökostroms mit dem bisherigen
Marktmodell völlig inkompatibel ist.
Eine Erkenntnis, die sich bereits im Bundesverband
Erneuerbare Energie (BEE) durchgesetzt
hat. Der Ökostrom-Verband wehrt sich aus gutem
Grund gegen die politische Floskel, die erneuerbaren
Energien müssten jetzt „fit für den Markt"
gemacht werden. Denn der Energiemarkt befindet
sich wegen der staatlichen Garantiepreise für
Ökostrom bereits in Auflösung. Wenn überhaupt,
so die Ökostrom-Lobbyisten, müsse umgekehrt
der Markt fit für die erneuerbaren Energien gemacht
werden. Es gehe nicht mehr um die Systemintegration
erneuerbarer Energien, sondern um
eine völlige Systemtransformation.
Der Befund ist zutreffend. Denn bislang bildet
sich der Strompreis nach den Regeln der Strombörse
EEX für fossile Kraftwerke. Danach wird
zuerst das Kraftwerk mit den niedrigsten variablen
Kosten zur Deckung der Stromnachfrage herangezogen.
Steigt die Stromnachfrage, kommt das
Kraftwerk mit den zweithöchsten „Grenzkosten"
zum Zuge und so fort. Diese Methode, den Gleichgewichtspreis
von Angebot und Nachfrage auf der
Basis dervariablen Erzeugungskosten zu ermitteln,
funktioniert nicht mehr, sobald erneuerbare
Energien ins Spiel kommen. Denn Wind- und
Solarkraftwerke mögen hohe Kapitalkosten haben - ihre variablen Grenzkosten betragen nahezu
null, weil Wind und Sonne gratis zur Verfügung
stehen. Folge: Mit dem Anwachsen der Ökostrom-
Menge steigt zwar die Belastung der Verbraucher
durch die EEG-Umlage, zugleich sinkt aber der
Strompreis an der Energiebörse.
Schon jetzt gibt es wegen des gesetzlichen Einspeisevorrangs
für erneuerbare Energien kaum
noch einen Anreiz, in Gas- oder Kohlekraftwerke
zu investieren. Denn bei einem Ökostrom-Anteil
von 35 Prozent, wie ihn die Bundesregierung
schon bis 2020 anstrebt, müssten die Anlagen so
oft zugunsten von Wind- oder Solarenergie gedrosselt werden, dass sie ihre Kapitalkosten nicht
mehr verdienen. Kommt noch derEffekt sinkender
Großhandelspreise hinzu, geht jeder Investitionsanreiz
vollends verloren. Und das betrifft
selbst Ökostrom-Produzenten. „Wenn man diese
Entwicklung weiterdenkt", so registriert der Branchenverband
BEE mit Sorge, „bedeutet es, dass es
über den aktuellen Strommarkt auch kein verlässliches
Preissignal zur Investition in neue Erneuerbare-
Energien-Anlagen geben kann." Unter Wissenschaftlern
gilt es als ausgemacht, dass das Erneuerbare-
Energien-Gesetz (EEG), obwohl gerade
erst novelliert, in dieser Form nicht mehr lange
Bestand haben kann. Das Grundprinzip des EEG,
wonach jeder so viele Ökostromanlagen bauen
kann, wie und wo er will, lässt sich nicht mehr
durchhalten. Schon bald werden Windkraft- und
Solaranlagen zeitweise mehr als 100 Prozent des
Strombedarfs produzieren - was ihren gesetzlichen
„Einspeisevorrang" ad absurdum führt. Vor
allem in der dunklen Jahreszeit fällt Wind- und
Sonnenstrom oft über Wochen fast völlig aus,
sodass vor allem in Süddeutschland fossile Reservekraftwerke
gebraucht werden, in die es sich aber
nicht mehr zu investieren lohnt.
Verschiedene Energieexperten rechnen wegen
des Windkraft-Ausbaus an der Küste und der
AKW-Stilllegungen in Bayern und Baden-Württemberg
zudem mit einem dauerhaften Leitungsengpass
zwischen Nordost- und Süddeutschland,
dessen Folgen man nur noch durch die Einteilung
des deutschen Strommarktes in Hoch- und Tiefpreiszonen
in den Griffbekomme. Das hätte
struktur- und industriepolitische Konsequenzen:
Stromintensive Industrien würden tendenziell aus
Süddeutschland abziehen und sich in den nordund
nordostdeutschen Tiefpreis-Gebieten ansiedeln.
Andere Wissenschaftler denken darüber
nach, das EEG durch eine „Mengensteuerung" - faktisch ein Ausbaustopp - für bestimmte Ökostrom-
Technologien zu ergänzen. Stattdessen
solle der Zubau über regionale Quoten und Ausschreibungen
gesteuert werden.
Wie genau das künftige „Markt-Design" aussehen
könnte, weiß derzeit noch niemand.Klar
sind nur zwei Dinge. Erstens: Mit dem Erneuerbare-
Energien-Gesetz geht es so nicht weiter.
Zweitens: Künftig gibt es mehr Staat und weniger
Markt. Selbst das Freiburger Öko-Institut geht
davon aus, dass das künftige System der Stromversorgung
„eine erhebliche Komponente übergeordneter
Masterplanung beinhalten muss" und es
„regulatorischer Vorgaben über die angestrebten
Kapazitäten" bedarf. Soll heißen: Künftig bestimmt
derStaat in hohem Maße mit, wo welche
Stromerzeuger in welchem Umfang gebaut werden.
Einstweilen bleibt nur zu hoffen, dass die
dafür aufzubauende Planungsbürokratie diese
Aufgabe auch meistert. Die Erfahrungen mit planwirtschaftlichen
Methoden waren in der Vergangenheit
jedenfalls nicht immer positiv.
quelle Handelsblatt Wirschaft/ Unternehmen
Strom bleibt einknappes Gut
Soll die Versorgung mit
Energie sicher bleiben,
muss rasch ein Ersatz
für die wegfallenden
Reaktoren gefunden
werden. Sonst sind
Engpässe programmiert.
Klaus Stratmann
Berlin DieEnergiewende hat viele
Seiten. Bei Trendresearch
sind es exakt 907. Das ist
der Umfang der Studie
„Kernenergieausstieg 2022: Auswirkungen
auf den deutschen Energiemarkt",
dje dem Handelsblatt vorliegt.
Das auf die Energiewirtschaft
spezialisierte Beratungsunternehmenhat
darinakribisch zusammengetragen,
welche Folgen die von
der Bundesregierung beschlossenen
Schritte in der Energiepolitik
haben werden. Die Studie fußt auf
derBefragungvon 69 Branchenteilnehmern,
die selbstKraftwerke betreiben,
Anlagen bauen oder planen.
Zentrales Ergebnis der Studie:
Nur wenn verstärkt neue Großkraftwerke
gebaut werden, ist ausreichendgesicherte
Leistung bis 2040
vorhanden. Dass es zu diesem Zubau
kommt, ist jedochkeineswegs
sicher. Die massiven Investitionen
in erneuerbare Energien, die in den
nächsten Jahren unter anderem im
Bereich Offshore-Windenergie zu
erwarten seien, seienallein nicht in
der Lage, die durch den Atomausstieg
wegfallenden Kapazitäten zu
ersetzen, heißt es in derStudie.
Langsam sinkender Bedarf
Die Frage, ob der von derBundesregierung
beschlossene Ausstieg aus
der Kernkraft bis spätestens Ende
2022zu Engpässen in derStromversorgungführt,
ist umstritten. Im Beschluss
der Bundesregierung zur
Energiewende heißt es, die Stromnachfrage
lasse sich trotz der Abschaltung
der Kernkraftwerke sichern.
Es wird dabei unterstellt,
dass den derzeit im Bau befindlichen
fossilenKraftwerken bis 2020
weitere Anlagen mit zehn Gigawatt
Leistung folgen. Das entspricht der
Leistung von zehn großen Kohlekraftwerksblöcken.
In der Branche
gibt es erhebliche Zweifel daran, ob
sich diese Ziele erreichen lassen.
Trendresearchbestätigt mit den Untersuchungen
die Befürchtungen.
Das Beratungsunternehmen unterstellt
in der Studie als Folge der
wirtschaftlichen Erholung nach der
Wirtschafts- und Finanzkrise bis
2014 einen steigenden Strombedarf.
Nach 2015 wird eine „kontinuierliche,
wenn auch nur geringe Senkung"
des Strombedarfs angenommen.
„Nach 2020 lässt sich ein weiterer
Rückgang des Strombedarfs
aufgrund von Effizienzmaßnahmen
feststellen, heißt es in der Studie
weiter. Allerdings sind solche Annahmen
durchaus umstritten. Zwar
setzt die Politik durch entsprechende
Gesetze Anreize für einen
effizienteren Umgang mit Energie
insgesamt. Dem stehen jedoch gerade
beim Strom immer neue Anwendungsfälle
gegenüber. Dazu
zählt etwa dieElektromobilität.
Anlagenbauerrücken zusammen
Die Anlagenbauer reagieren unterschiedlich
auf die energiepolitischen
Entscheidungen der Bundesregierung.
61 Prozent von 44befragten
Anlagenbauern gaben an, sie
wollten ihr Angebotsportfolio ausweiten.
55 Prozent sagten, sie wollten
künftig stärker auf Auslandsmärkte
setzen. Aber auch dieKraftwerksbetreiber
stellen sich um. Sie
setzen zwar durchaus auf den Ausbau
ihrer Erzeugungskapazitäten.
Jeweils gut 30 Prozent der Betreiber
wollenaber überdiesKooperationsmöglichkeiten
mit anderen
Energieversorgungsunternehmen
intensivieren und Kooperationen
mit Projektierern von Erneuerbare-
Energien-Anlagen anstreben.
Naja wenn Du nur 5 Worte pro Zeile machst dann poste doch nur die Links - die ganzen Artikel so übelst formtiert reinzustellen macht doch keinen Sinn...
So liest das kein Mensch weil da bekommt man ja Augenkrebs.
Reinschreiben um was es geht und verlinken.
Zitat:
Original geschrieben von WHornung
So liest das kein Mensch weil da bekommt man ja Augenkrebs.Reinschreiben um was es geht und verlinken.
Der Atomopa heult etwas rum. Hat nichts mit alternativen Antrieben zu tun.