Sind Heute wirklich alle bekannten Automarken zuverlässig was die Lebensdauer angeht ?
Hallo,
ich würde gerne eure Meinung hören.
Ist es nicht so, dass sich heutzutage kein Hersteller mehr leisten kann, nicht gut zu sein. Ich meine ein Fiat Tipo beispielsweise kann ja genauso zuverlässig laufen wie ein Toyota Aygo oder ?
Also alle Motoren, Getriebe und Fahrwerke werden doch heute von den bekannten Herstellern gleichgut gebaut oder ?
Sofern man natürlich die Serviceintervale laut Hersteller gut einhält. Oder ?
Oder würdet ihr noch Heute sagen, dass ein Japaner zuverlässige läuft als ein Italiener oder ein Franzose ?
71 Antworten
Due kannst im Zeitalter der Gewinnmaximierung und sehr guten Computersimulationen davon ausgehen, dass jedes Teil geradeso genau die Qualität aufweist, dass es halten müsste.
Das mag für die Simulation und für die Prüfstandsläufe stimmen. Demnach hätte ein Ro80 eigentlich problemlos funktionieren müssen. Auf dem Prüfstand erreichten alle Motoren locker die 200000km. Für Ende der 60ziger ein tolles Ergebnis. Leider lieferte der Dichtleistenhersteller in der Serienproduktion deutlich größere Toleranzen an NSU. Und schon war die Lebensdauer unter 50000km bei vielen Motoren. Manche erreichten auch die 300000km Marke. Da passte es halt gerade.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 16. Juni 2024 um 11:16:17 Uhr:
Demnach hätte ein Ro80 eigentlich problemlos funktionieren müssen.
Produziert ab 67, in den Jahren davor entwickelt.
Zwei Jahre später ist man mit der Rechenleistung von einem schlechten Taschenrechner zum Mond geflogen.
Ich weiß ja jetzt nicht, wie du Computersimulationen definierst, aber das was zu der Zeit möglich war, trifft meine Definition nicht.
Die haben halt noch auf dem Prüfstand getestet. Also real live. Besser als jede Simulation. Sieht man heute wieder in Le Mans. Klappt doch nicht alles in der Realität, was der Rechner auswirft.
Aber egal wie genau man testet, simuliert, wenn sich die Eingangsparameter durch Fertigungseinbruch verändern, nutzt alles rechnen und testen vorher nichts.
Trotz aller Tests und Simulationen, Qualitätssicherung usw. schlägt der Fehlerteufel immer wieder zu. Grund eigentlich egal. Einzelfälle sind nie auszuschließen. Aber ganze Serien sollten eigentlich nicht mehr vorkommen. Sie kommen aber vor, sogar bei Teilen, welche schon seit langer Zeit unverändert gebaut werden und zuverlässig funktionieren, tauchen plötzlich reihenweise Versagen und Fehler auf.
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Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Ist es nicht so, dass sich heutzutage kein Hersteller mehr leisten kann, nicht gut zu sein.
Was gut ist, bestimmt der Kunde. Von daher gibt's schon mal einen Riesenunterschied durch die unterschiedliche Zielgruppe.
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Also alle Motoren, Getriebe und Fahrwerke werden doch heute von den bekannten Herstellern gleichgut gebaut oder?
Auch hier gibt's kein generelles "gut". Ein Prius-Fahrer wird mit einem AMG-V8 dessen Servicekosten und relativ geringer Lebensdauer nicht glücklich werden, genauso kann der AMG-Kunde nix mit der hohen Lebensdauer und den geringen Kosten eines Prius was anfangen, wenn das Ding einfach nicht vom Fleck kommt und dabei kaum Emotionen auslöst.
Das "Gut" gibt es nicht. Was gut ist, entscheidet der Kunde.
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Sofern man natürlich die Serviceintervale laut Hersteller gut einhält. Oder ?
Auch hier Riesenunterschiede. Toyotas sollen lange sehr zuverlässig laufen. Deswegen Inspektion alle 15.000km. ABM etc. sind eher auf den Flotten- bzw. Leasingbetrieb ausgelegt und sollen in den ersten 100.000km so wenig Kosten wie möglich verursachen. Deswegen Longlife-Intervalle mit 30.000km. Das steht jeder Motor die ersten 150.000km durch. Was danach ist, interessiert den Flottenmanager bzw. Leasingkunden nicht. Das sind Probleme des Zweitbesitzers, denn gut ist dieser lange Intervall definiv nicht. Sämtliche Motorenbauer empfehlen das Öl spätestens nach 10.000-15.000km zu wechseln.
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Oder würdet ihr noch Heute sagen, dass ein Japaner zuverlässige läuft als ein Italiener oder ein Franzose ?
Was nicht an Japaner, Franzose, Italiener oder Deutschem liegt, sondern nur an der Firmenphilosophie und der avisierten Zielgruppe. Und hier ist es eben so, dass Premiummarken dazu neigen alles auszureizen und dem Kunden ein emotionales Erlebnis zu bieten, während Japaner (allem voran Toyota und Honda) eher Basismobilität zuverlässig zum günstigen Preis bringen, dafür aber für seeehr lange Zeit.
Und daraus muss man nun das richtige für sich finden. Das ist die Kunst.
Der Kolben hat gesprochen.
Amen
Nur eins dazu: Dass die Japaner durchaus sportlich können haben sie oft genug unter Beweis gestellt, das ist aber nicht ihre Kernklientel und dann ist auch Sense mit günstig und Basis.
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber ist die Frage des TE wirklich ernst gemeint?
Viele der heutigen Motoren knacken nichtmals mehr die 100.000 km Marke ohne revidiert werden zu müssen. Man schaue sich beispielsweise nur mal die Motoren im VW T6 an.
Nebenbei: Der Nissan GTR ist ein sportlicher Japaner 😉
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 17. Juni 2024 um 09:36:55 Uhr:
Nur eins dazu: Dass die Japaner durchaus sportlich können haben sie oft genug unter Beweis gestellt, das ist aber nicht ihre Kernklientel und dann ist auch Sense mit günstig und Basis.
Auch das hab' ich schon woanders erwähnt: Lexus LFA. Der ist schnell, emotional und zuverlässig. Allerdings sprengte der damals selbst für seine Klasse jeglichen finanziellen Rahmen: 320.000€/Stück.
Und hier sagt sich der 911er-Fahrer zurecht: "Da kauf' ich lieber einen 911er um 200.000€/Stück mit einem Motor der nur 150.000km hält, dafür aber 2 Werksmotoren dazu."
Der Kolben hat gesprochen.
Hmm, es gab doch bei Porsche eigentlich nur 2 echte Problemmotoren.
Oder was meinst du damit das die nur 150T halten?
Ich kenne so einige 11er die mehr als 200T auf der Uhr haben und noch laufen.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 17. Juni 2024 um 10:24:18 Uhr:
Oder was meinst du damit das die nur 150T halten?
Es war nur ein Beispiel. Ich weis nur, dass die Alusil-Beschichtung schon mal Probleme machen kann (und dann war da noch irgendwas mit einem Dichtring, der zum Motortod führen kann). Ist aber auch egal. Was ich meine, ist, dass ein aus gutem Grund hochgezüchteter Motor keine 400.000km nur mit Ölwechseln überlebt, so wie es beispielsweise ein langweiliger Toyota-Motor typischerweise tut.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 17. Juni 2024 um 10:24:18 Uhr:
Ich kenne so einige 11er die mehr als 200T auf der Uhr haben und noch laufen.
Und da ist wieder die Willigkeit des Besitzers, die Dinger am Laufen zu halten. Ich bezweifle nicht, dass es diese Fahrzeuge gibt, aber da war mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr dran zu tun als nur das Öl zu wechseln.
Der Kolben hat gesprochen.
Die Willigkeit dazu haben auch Menschen mit günstigen Fahrzeugen,nur beschäftigt sich der Normallunde kaum mit der Technik.
Das der Longlifeintervall eine der größten Sünden gegen den Motor ist weiß jeder der sich etwas damit beschäftigt,und die meiden den wie die Pest.
Die meisten Motoren sind ja keine Fehlkonstruktionen,sie können bei entsprechender Anpassung von Ölwechsel erheblich länger leben.
Manche Dinge wie verkokte Kolbenringe kann zusätzlich durch passende Öle reduziert werden,aber dafür muss es eben länger interessieren als den üblichen Garantieintervall,das tut es mittlerweile viele nicht mehr.
Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 17. Juni 2024 um 09:25:50 Uhr:
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Ist es nicht so, dass sich heutzutage kein Hersteller mehr leisten kann, nicht gut zu sein.Was gut ist, bestimmt der Kunde. Von daher gibt's schon mal einen Riesenunterschied durch die unterschiedliche Zielgruppe.
Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 17. Juni 2024 um 09:25:50 Uhr:
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Also alle Motoren, Getriebe und Fahrwerke werden doch heute von den bekannten Herstellern gleichgut gebaut oder?Auch hier gibt's kein generelles "gut". Ein Prius-Fahrer wird mit einem AMG-V8 dessen Servicekosten und relativ geringer Lebensdauer nicht glücklich werden, genauso kann der AMG-Kunde nix mit der hohen Lebensdauer und den geringen Kosten eines Prius was anfangen, wenn das Ding einfach nicht vom Fleck kommt und dabei kaum Emotionen auslöst.
Das "Gut" gibt es nicht. Was gut ist, entscheidet der Kunde.
Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 17. Juni 2024 um 09:25:50 Uhr:
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Sofern man natürlich die Serviceintervale laut Hersteller gut einhält. Oder ?Auch hier Riesenunterschiede. Toyotas sollen lange sehr zuverlässig laufen. Deswegen Inspektion alle 15.000km. ABM etc. sind eher auf den Flotten- bzw. Leasingbetrieb ausgelegt und sollen in den ersten 100.000km so wenig Kosten wie möglich verursachen. Deswegen Longlife-Intervalle mit 30.000km. Das steht jeder Motor die ersten 150.000km durch. Was danach ist, interessiert den Flottenmanager bzw. Leasingkunden nicht. Das sind Probleme des Zweitbesitzers, denn gut ist dieser lange Intervall definiv nicht. Sämtliche Motorenbauer empfehlen das Öl spätestens nach 10.000-15.000km zu wechseln.
Zitat:
@DerSprechendeKolben schrieb am 17. Juni 2024 um 09:25:50 Uhr:
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 15. Juni 2024 um 21:18:24 Uhr:
Oder würdet ihr noch Heute sagen, dass ein Japaner zuverlässige läuft als ein Italiener oder ein Franzose ?Was nicht an Japaner, Franzose, Italiener oder Deutschem liegt, sondern nur an der Firmenphilosophie und der avisierten Zielgruppe. Und hier ist es eben so, dass Premiummarken dazu neigen alles auszureizen und dem Kunden ein emotionales Erlebnis zu bieten, während Japaner (allem voran Toyota und Honda) eher Basismobilität zuverlässig zum günstigen Preis bringen, dafür aber für seeehr lange Zeit.
Und daraus muss man nun das richtige für sich finden. Das ist die Kunst.
Der Kolben hat gesprochen.
Darf ich fragen wie du daruf kommst das ein AMG eine geringe Lebensdauer hat ?
Zitat:
@Sonicchallenger schrieb am 17. Juni 2024 um 13:18:36 Uhr:
Darf ich fragen wie du daruf kommst das ein AMG eine geringe Lebensdauer hat ?
Ich schau' regelmäßig "Motoren Zimmer" auf Youtube, beispielsweise. Ist ein AMG-Spezialist. Und wenn man da dann mitbekommt, mit welchen Kilometerständen und welchen Problemen die Autos bei ihm aufschlagen, dann zählt man eben 1+1 zusammen und kommt zu diesem Schluss.
Schaut man eben diese Videos von Jean Pierre Zimmer an, dann kommen eben häufig so Sachen wie:
+ Zylinderwände verschlissen
+ Steuerkette gelängt
+ Nockenwellenversteller am Ende
+ Nockenwellen verschlissen
+ Tassenstößen verschlissen
Und das alles zwischen 150.000 und 200.000km. Ob das jetzt "kurz" ist, darüber muss der Kunde befinden.
Klar bricht der V8 dann nur selten mit einem Knall zusammen. Aber er beginnt Öl zu saufen, die Leistung lässt langsam nach, der Motorlauf wird unruhiger. Alles Verschleißerscheinungen. Und wenn man dann mal in die Zylinder schaut, sieht man, dass die Alusil-Beschichtung ab ist und sich deutliche Laufspuren an den Zylinderwänden zeigen. Damit ist der Motor dann faktisch fertig.
Aber auch die Steuerkette geht saftig ins Geld (etwa 4000€). Sind dann noch die vier Nockenwellenversteller verschlissen (was ziemlich sicher der Fall ist) dann kommen nochmal 5000€ dazu. Und schwupps, hat man gut 9000€ in einen Motor versenkt, der eigentlich noch lief.
Der Kolben hat gesprochen.
Also ich bin der Meinung das ein AMG G63 locker 1 million schafft. Wenn man ihn ordentlich wartet. Ich habe nur das Gefühl, das Heutzutage sich zu wenig Autofahrer mit ihren Autos beschäftigen und ebensowenig auf diese achtgeben....
Aber das ist meine Wahrnehmung.