Sicherheitsrisiko Beifahrersitz?
hallo,
ich wollte, um meiner tochter eine freie sicht auf die straße zu gewähren, die lehne vom beifahrersitz umklappen. sie sollte - wie immer - hinten rechts im kindersitz platz nehmen.
jetzt konnte ich auf dem umgeklappten sitz lesen, dass es offensichtlich nicht gestattet ist, personen auf den hinteren sitzen mittig und rechts zu befördern.
kann mir jemand erklären, warum das so ist? soll das ein sicherheitsrisiko darstellen?
falls wichtig: 1,4 tsi, bj 2008
gruß
Beste Antwort im Thema
Ich bzw. wir haben 3 Kids. (10,8,5) Der beliebteste Platz ist der in der Mitte, freier Blick nach vorne auch wenn Papa und Mama mitfahren, Daher wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen den Sitz umzuklappen. Wir haben noch eine "alte" A-Klasse in lang, da kann man den Beifahrersitz komplett mit 3 Handgriffen ausbauen, muss ich doch glatt mal gucken ob es da auch verboten ist hinter zu sitzen.
Natürlich werden die Kids bei uns immer "festgebunden".
Ich habe gegenüben einen Bahnparkplatz, Ihr glaubt gar nicht wie viele Leute Ihre Kids nicht oder nicht richtig sichern. Ich verstehe es nicht wie man Babyschalen (technisch gesehen) andersherum einbauen kann. Muss aber irgendwie gehen. Oder die Babyschale wird einfach so auf den Rücksitz gestellt. Frei nach dem Motte: Was ist, das Kind sitzt doch im Kindersitz. 40€ Strafe, lächerlich. Den doppelten Preis eines guten Kindersitzes, und die Pflicht den Sitz vorzuführen würde vielleicht ehr helfen, pro Kind versteht sich. 40 € .... aber wenn ich so eine olle bunte Plakette nicht an der Windschutzscheibe habe und in einer "Umweltzone" (eine Umwelt gibt es nur dort, wo anders nicht) erwischt werde, dann gibt es Punkte ... das verstehe wer will.
21 Antworten
Hi RSTE,
Zitat:
Original geschrieben von RSTE
Das kann aber kein Grund sein, sein Kind, welches sich in einem Kindersitz zu befinden hat, nicht hinter den umgeklappten Sitz zu setzen. Wenn man vorschriftsmäßig einen Kindersitz verwendet kann der umgeklappte Beifahrersitz niemals zur Gefahr werden (außer beim Aufprall verlängert sich der Hals meiner Tochter um einen halben Meter, dann wär's eh Wurscht...).
Du must das mal so sehen: normaler weise würden sich die Unterschenkel des Kindes beim Frontcrash an der Lehne Abstützen. Ohne die Abstützung würden die Beine gestreckt, der Körper dadurch mehr in den Gurt gepresst.
Natürlich hängt das auch von der Größe des Kindes ab, aber sollte man bei einem Warnhinweißen wirklich ausnahmen machen?
Mahlzeit
gruß
Markus
Zitat:
Original geschrieben von ma-kus
Hi RSTE,
Zitat:
Original geschrieben von ma-kus
Du must das mal so sehen: normaler weise würden sich die Unterschenkel des Kindes beim Frontcrash an der Lehne Abstützen. Ohne die Abstützung würden die Beine gestreckt, der Körper dadurch mehr in den Gurt gepresst.Zitat:
Original geschrieben von RSTE
Das kann aber kein Grund sein, sein Kind, welches sich in einem Kindersitz zu befinden hat, nicht hinter den umgeklappten Sitz zu setzen. Wenn man vorschriftsmäßig einen Kindersitz verwendet kann der umgeklappte Beifahrersitz niemals zur Gefahr werden (außer beim Aufprall verlängert sich der Hals meiner Tochter um einen halben Meter, dann wär's eh Wurscht...).
Natürlich hängt das auch von der Größe des Kindes ab, aber sollte man bei einem Warnhinweißen wirklich ausnahmen machen?Mahlzeit
gruß
Markus
Hallo Markus,
also da muss ich dir einfach widersprechen. Sollte sich ein Kind mit den (gestreckten) Beinen am Vordersitz bei einem Unfall abstützen, würde das zu schwersten Brüchen der Beine führen. Sollten die Beine nicht gestreckt sein und sich nur "anlehnen", würde dadurch kein nennenswerter Vorteil (wg. Gurtkraft) entstehen. Sollten die Beine/Füße mit höherer Geschwindigkeit am Vordersitz (z.B. am Klapptisch) anschlagen, ist die Verletzungsgefahr eher höher! Und eine "Streckung" der Beine ist ja eigentlich nicht schlimm.
Wie gesagt, so wirklich erschließt sich mir dieser Warnhinweis nicht.
Grüße
RSTE
Zitat:
Original geschrieben von frech1893
ich zurre die kleine übrigens immer fest. und wenns nur die 800 meter zur oma sind. und das ist ne tempo 30 zone mitten in einem kuhkaff, direkt in der pampa. sogar aufm 3rad 😁
Das ist ja auch absolut richtig.
Meine Kids sind alle 3 fast von Geburt an im Seitenwagen transportiert worden. Sicherheitsstandards wie bei Autos gibt es da nicht. Ich habe deswegen mit viel Aufwand ein Gurtsystem ins Boot gebaut und glücklicherweise nie ausprobiert wie es wirkt.
Hi,
Zitat:
Original geschrieben von RSTE
also da muss ich dir einfach widersprechen. Sollte sich ein Kind mit den (gestreckten) Beinen am Vordersitz bei einem Unfall abstützen, würde das zu schwersten Brüchen der Beine führen.
Nee, da hast Du mich mißverstanden, die Beine sollen nicht gestreckt sein (vertikal) beim abstützen. Es geht darum das die Masse der gestreckten Beine (in Fahrrichtung) , wenn keine kinetische Energie durch abstützen an den Vordersitz abgegeben wird, dazu führt das das Kind durch die höhere Energie stärker in den Gurt gepresst wird.
Zitat:
Sollten die Beine nicht gestreckt sein und sich nur "anlehnen", würde dadurch kein nennenswerter Vorteil (wg. Gurtkraft) entstehen. Sollten die Beine/Füße mit höherer Geschwindigkeit am Vordersitz (z.B. am Klapptisch) anschlagen, ist die Verletzungsgefahr eher höher! Und eine "Streckung" der Beine ist ja eigentlich nicht schlimm.
Wieso kein Vorteil?
1. nimmt durch die Abstützung am Vordersitz die Vorverlagerung des Insassens ab, was sich zu einem Gewissen maß auch Positiv auf die Gurtkraft auswirkt.
2. Dadurch das die Beine angewinkelt stehen bleiben (bei einer Abstützung) ist die Gefahr des Submarining erheblich gemindert (natürlich nur dann wenn auch ein Abstützeffekt stattfindet >Körpergröße<). Die Gedärme werden es danken 😉
Ich denk mir das nicht einfach so aus, das ist meine tägliche Arbeit.
Btw.
Abstützen am Fahrersitz:
Bei den ganzen Rücksitzprojekten die ich in letzter Zeit mitbekommen habe (aktiv oder passiv), hätte wohl keiner der Sitze die Crashanforderungen der Hersteller halten können wenn sich der Dummy bei den Crashs (Simulation oder Real) nicht am Vordersitz Abstützen würde/dürfte.
Zitat:
Wie gesagt, so wirklich erschließt sich mir dieser Warnhinweis nicht.
Das kann ich schon verstehen, woher soll man denn auch wissen wie sich das Auto/Insassen im Crash verhält wenn man nicht direkt was damit zu tun hat. Mit dem Warnhinweis macht der Hersteller halt auf mögliche Gefahren aufmerksam. Wie der einzelne damit umgeht bleibt jedem selbst überlassen.
gruß
Markus
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@ma-kus
siehst du die gefahr auch bei gruppe I oder auch II/III kindersitzen? meine kleine ist entweder mittels hosenträgergurt vom kindersitz angeschnallt oder mittels dreipunktgurt und einer art brustpanzer (kid infinity pro). sie kann gar nicht in den bereich des beifahrersitzes kommen.......naja, bei den fußen fehlen noch ein paar cm, das wars dann aber auch.
beziehst du deine beschriebenen gefahren eher auf einen durschnittlichen mitteleuropäischen dummy?
und was ist submarining?
kommt man da mit dem oberkörper den knien ziemlich nahe? eine art klappmesser, oder das unter dem gurt durchtauchen?
bei dir ist die rede von abstützen. lt. definition ist ein unfall ein plötzlich aufretendes Schadensereignis. plötzlich. ich glaube, dass sich die insassen (besonders die hinteren passagiere) in den absolut wenigsten situationen auf einen aufprall vorbereiten können (also abstützen). oder meinst du mit abstützen einfach nur, dass die füße bodenkontakt haben.
ich dachte immer, der gurt hält einen beim aufprall zurück.
rein interessehalber: arbeitest du in der unfallvorschung?
Hi frech,
Zitat:
Original geschrieben von frech1893
@ma-kussiehst du die gefahr auch bei gruppe I oder auch II/III kindersitzen? meine kleine ist entweder mittels hosenträgergurt vom kindersitz angeschnallt oder mittels dreipunktgurt und einer art brustpanzer (kid infinity pro). sie kann gar nicht in den bereich des beifahrersitzes kommen.......naja, bei den fußen fehlen noch ein paar cm, das wars dann aber auch.
Ich denke da eher nur an Gruppe III, da hier die Kinder normalerweise schon etwas größer und schwerer sind. Bei den kleineren würde aufgrund der Größe ja eh keine Abstützung stattfinden was aber wegen geringerer Masse und Hosenträgergurtsystem nicht weiter problematisch ist. Da wäre die Beifahrerlehne nur als "Sicherheitsfang" beim Versagen der Kindersitzbefestigung nützlich.
Zitat:
beziehst du deine beschriebenen gefahren eher auf einen durschnittlichen mitteleuropäischen dummy?
Also bei der Sitzkonstruktion wird mit 5% Dummy (Körpergröße des dummys deckt etwa 5% der Durchschnittsbevölkerung (Erwachsenen) ab), 50% und einem 95% Dummy (der mit seiner größe ab ca. 1,88m und einem Gewicht von ca. 95 Kilo in etwa 95% der Bevölkerung abdeckt) berücksichtigt. Die meisten Probleme hat man mit der 5% Frau (die taucht gern unterm Gurt durch) und mit dem 95% Mann, der Aufgrund seiner großen Masse viel vom Rückhaltesystem und der Sitzstruktur abverlangt.
Zitat:
und was ist submarining?
kommt man da mit dem oberkörper den knien ziemlich nahe? eine art klappmesser, oder das unter dem gurt durchtauchen?
Letzteres, wie der Name schon sagt: Das Durchtauchen unter dem Beckengurt.
Meistens ein Problem wenn sich die Unterschenkel nicht am Boden (oder aber am Sitz) abstützen können, Sitzfläche relativ Flach steht und in der Sitzstruktur kein Entspechender Schutz in Form einer Blechrampe besteht.
Durch Hosenträgergurte wird das Risiko aber germindert (siehe Kindersitze).
Bei den Heutigen PKWs ist Submarining eigentlich nur noch ein Thema durch fehlbedienung des Gurtes (wenn z.B. die Lose im Beckengurt zu groß ist z.B. durch den dicken Wintermantel, oder wenn der Beifahrer die Füße auf dem Amaturenbrett liegen hat).
Zitat:
bei dir ist die rede von abstützen. lt. definition ist ein unfall ein plötzlich aufretendes Schadensereignis. plötzlich. ich glaube, dass sich die insassen (besonders die hinteren passagiere) in den absolut wenigsten situationen auf einen aufprall vorbereiten können (also abstützen). oder meinst du mit abstützen einfach nur, dass die füße bodenkontakt haben.
Unter Abstützen versteht man z.B. das dem Insasssen durch den Impuls des Crashes die Unterschenkel nach vorne gezogen werden (da sie ja nicht vom Gurt zurückgehalten werden, der Oberkörper aber wohl) diese am Vordersitz hängen bleiben wenn die Beine noch angewinkelt sind und anschließend den Rest vom Unterkörper über die Oberschenkel am Fahrersitz etwas abstützen.
Aber auch die Arme werden durch die Lehne abgefangen. Denn die kann man beim Crash nämlich auch nicht bei sich behalten. Aber das ganze funktioniert nur wenn die Personen groß genug sind, deshalb gilt ja berechtigterweise für Kinder unter 1,50m und 12 Jahren Kindersitzplicht.
Zitat:
ich dachte immer, der gurt hält einen beim aufprall zurück.
Das schon, aber er hält halt nur den Oberköper zurück, der Kopf, Nacken, Beine und Arme wollen aber weiterhin nach vorne. Deshalb ist ein Gurt ideal mit Gurtkraftbegrnzung, der nicht gleich volle Pulle zieht und so die Belastungen auf den Körper reduzieren. Aber hinten sind Gurtkraftbegrenzer bisher noch Mangelware.
gruß und schöne Feiertage
Markus
hi ma-kus alias homer 😉
vielen dank für deine sehr detailierten ausführungen.
wünsch euch ebenfalls schöne feiertage.
es grüßt die problemfamile
5 % frau
95 % mann
und unserer kleinen, die allerdings ohne probleme hi/re platznimmt. noch.
ps: bei uns im ländle auf 900 m ü.d.m. haben wir seit 18 stunden dauerschneetreiben. derzeit ca. 30 - 40 cm neuschnee. brrrrrrrrrrrrrrr.
ps: hab ich heut zufällig gefunden: ich und mein damaliger herbie 2001 auf dem hockenheimring