Sicherheitsaspekt bei Sportfahrwerken?
moin leute,
da man mir doch ned wirklich glaubt das nen sportfahrwerk inkl. tieferlegung auch sicherheitsreserven bring... frag ich euch mal... was haltet ihr von der these?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Was kann man da verbessern, dass die Räder nicht an der Kante "abheben"?
Den Gullideckel durch ein Tiefbauunternehmen wieder auf Straßenbelag-Niveau anheben lassen.
54 Antworten
Da würde ich dir mal beipflichten.
Fahrzeug schaukelt nicht auf und liegt halt besser in Kurven.
Aber "wissenschalftliches" hätte ich da nicht.
Man muss aber auch unterscheinden zwischen gutem Fahrwerk und schlechtem Fahrwerk bzw. viel zu hart und zu tief. Wenn ich kein Federweg mehr habe und die Kiste bei jeder Bodenwelle das Springen anfängt und abhebt da ohne die Federwegsbegrenzung alles schleift, dann ist der Sicherheitsaspekt wohl nicht mehr da und man würde mit dem Orginal Fahrwerk wohl schneller und sicherer unterwegs sein.
Guten Abend!
Ein gutes Fahrwerk passt sich automatisch dem Fahrbahnzustand und der jeweiligen Fahrsituation an, wie das ABC-Fahrwerk von Mercedes-Benz.
Das ABC-Fahrwerk, das über Mikroprozessoren gesteuerte Federbeine mit so genannten Plunger-Zylindern verfügt, kompensiet Hub-, Wank- und Nickbewegungen der Karosserie fast vollständig. Ein Computer erhält von den verschiedenen Beschleunigungssensoren Informationen über die jeweilige Fahrsituation und vergleicht sie mit den Daten der Drucksensoren in den Federbeinen und den Niveausensoren an den Achslenkern. Dadurch werden servohydraulische Ventile an Vorder- und Hinterachse mit Hilfe eines genau dosierter Ölströme angesteuert. Auf diese weise werden die nötigen Federbeinkräfte erzugt, um die Karosseriebewegungen fast vollständig zu kompensieren.
mfg Hansi
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Passend zu diesem Thema läuft auch dieses (bisher) kurze Thema im BMW 1er Forum.
Wenig Karosseriebewegungen wie beim ABC sind aber nicht unbedingt das Kriterium für ein gutes Fahrwerk sondern lediglich ein Aspekt (Komfort, Aufschaukeln).
Entscheidend ist für die Sicherheit eher dass alle Reifen möglichst gleichmässigen Bodenkontakt haben, sprich die Radlasten sollen sich möglichst wenig ändern. Dazu muss die Feder möglichst weich sein - etwas das dank Systemen wie ABC oder auch nur einer Niveauregulierung schon erheblich besser möglich ist als mit konventionellen Fahrwerken. Einer weichen Feder stehen nämlich Zuladungsreserven, Bodenfreiheit und Karosseriebewegungen entgegen.
Auf der anderen Seite die Dämpfung die noch fast wichtiger ist als die Federung. Eins der derzeit besten Systeme vom Funktionsprinzip das CDC (continous damping control) wie beim IDSplus Fahrwerk von Opel. Hierbei können innerhalb von Milisekunden die Dämpfungskräfte varriiert werden. Wenig Dämpfung für guten Komfort bei Geradeausfahrt und schlagartig harte Dämpfung bei einem Ausweichmanöver, starken Bodenwellen oder ähnlichem.
Und letztendlich die Spur- und Sturzänderungen des Fahrwerks das Reifendeformationen so ausgleichen soll dass immer die ganze Lauffläche auf dem Asphalt bleibt. Dazu müsste aber für jeden anderen Reifen das Fahrwerk neu konstruiert werden. Bisher auch nicht möglich bei ABC-Systemen da die Einfederung bei Kurvenfahrt bei konventionellen Fahrwerken genutzt wird um dieses zu erreichen.
Gruß Meik
Fahrwerke für "normale" Autos sind immer ein kompromiss aus Sicherheit, charakteristik und Komfort des entsprechenden Models. Ein Fahrwerk verschiebt diesen Kompromiss meist in Richtung Sicherheit auf Kosten des Komfort. Allerdings nur wenn es richtig eingestellt ist und nicht zu tief ist.
Ist es zu tief, dann ist der Winkel des Querlenkers zum Schwerpunkt des Autos nicht mehr optimal.
Kommt aber alles gut zusammen kann man den Grenzbereich ein gutes Stück nach hinten schieben. In diesem Fall sind Sportfahrwerke sicherer (wenn man den neu gewonnen Grenzbereich nich über Gebühr ausnützt)
Von der beliebten Kombination, original Dämpfer und andere Federn halte ich Fahrdynamisch und Sicherheitstechnisch nicht sehr viel.
Moin,
Ich bin ja schon unmengen an Autos gefahren. Und zwar solche mit Serienfahrwerken, solche mit Werkssportfahrwerken (oder Sportsetup) und auch solche mit diversen nachträglich verbauten Fahrwerken.
Wenn man jetzt nach der "Sicherheit" fragt ... stellt sich die Frage ganz automatisch ... wie definierst du Sicherheit ?! Das das Fahrzeug bei gleicher Geschwindigkeit in der Kurve besser beherschbar bleibt, oder das man eine Kurve schneller fahren kann, ohne gleich sofort abzufliegen ?!
Hierbei ist der wichtigste Aspekt mit Einschränkungen die Wahl des Fahrwerkes, wie z.B. Meik und einige andere schon schrieben ... sind Serienfahrwerke stets ein Kompromiss, diesen kann Ich mit einem Fahrwerk meinen Wünschen entsprechend anpassen.
Mache Ich dies, muss Ich jedoch einige Regeln beachten. Das Fahrzeug benötigt für eine entsprechende Sicherheit sowohl ausreichend Federweg, wie auch genug Dämpfung. Solange diese beiden Punkte, die auch einen großen Einfluss auf den Komfort haben, gewährleistet sind ... hat man den Vorteil, das das Fahrzeug einen leicht erniedrigten Schwerpunkt erhält. Dies sorgt schon dafür, das bei gleicher Kurvengeschwindigkeit die Fahrstabilität erhöht wird. Jedoch ist hier im speziellen die Abstimmung zwischen Federn, Dämpfern, Stabilisatoren und, vielen gar nicht bewußt, der Aufhängungsgeometrie wichtig. Passt dort nur ein Punkt nicht ... kann dies bedeuten, das das Fahrzeug anstelle einer stabileren Fahrzeuglage, deutlich stärker zu instabilen Fahrzuständen neigen wird. Der Klassiker schlechthin sind hierbei nur mit Federn tiefergelegte Fahrzeuge, im speziellen Hecktriebler wie der BMW E30 und der Mercedes 190E reagieren oftmals auf unüberlegt eingebaute 40er Tieferlegungsfedern mit unpassender Charakteristik ... mit bocken an der Hinterachse und beim Kurven fahren mit seitlichem Versetzen der Achse (Achse hüppelt und bewegt sich dabei seitlich zur Fahrzeugachse, sehr unangenehme Sache).
Von daher ist es unmöglich eine generalisierte Aussage dazu zu treffen. Passt beim verbauen eines Sportfahrwerks nur eine Sache nicht ... kommt das Fahrwerk sehr schnell aus der Ballance. Von daher sollte man eigentlich bevorzugt zu Ware greifen, wo aufeinander abgestimmter Federn und Dämpfer verbaut werden. Sehr extreme Fahrwerkssetups sind zwar möglicherweise für die Rennstrecke gut ... sollten aber nach Möglichkeit nicht auf der Strasse verwendet werden, da einerseits die Streckenbeschaffenheit ungeeignet ist ... und andererseits auch die Geometrie beachtet werden sollte. Ein Punkt der viele Werkstätten überfördert, denn die Werksvorschriften passen bei manchen Fahrzeugen bei 50er oder 60er Tieferlegungen schlicht nicht mehr zu 100%.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von Ping pong paul
Fahrwerke für "normale" Autos sind immer ein kompromiss aus Sicherheit, charakteristik und Komfort des entsprechenden Models. Ein Fahrwerk verschiebt diesen Kompromiss meist in Richtung Sicherheit auf Kosten des Komfort. Allerdings nur wenn es richtig eingestellt ist und nicht zu tief ist.
Ist es zu tief, dann ist der Winkel des Querlenkers zum Schwerpunkt des Autos nicht mehr optimal.Kommt aber alles gut zusammen kann man den Grenzbereich ein gutes Stück nach hinten schieben. In diesem Fall sind Sportfahrwerke sicherer (wenn man den neu gewonnen Grenzbereich nich über Gebühr ausnützt)
Von der beliebten Kombination, original Dämpfer und andere Federn halte ich Fahrdynamisch und Sicherheitstechnisch nicht sehr viel.
Hmmm...
Für meinen kann ich direkt bei Peugeot Eibach-Federn mit 30mm Tieferlegung holen. Ganz nett. Allerdings würde ich rein aus optischen Gründen eine 50/30 Tieferlegung bevorzugen. So bliebe der Platz zwischen Reifenlauffläche und Kotflügelkante vorne wie hinten bei 40 mm.
Zur Sicherheit gehört auch das Wohlbefinden auf längeren Strecken, mag so ein Citroen-Fahrwerk 5km/h in der Kurve einschränken, so ist man nach 800km noch fit und das schadet bekanntlich nicht der Sicherheitssituation.
Dass Tieferlegen auch Probleme mit Bordsteinen etc. bedeutet, ist zwar nicht das Thema, aber auch ein Nachteil.
Die Tendenz zur härteren Fahrwerken ist sogar bei Peugeot zu beobachten, wer sein A3 verschlimmbessert und meint es besser als die Entwickler machen zu können, der soll es, in der Summe wird er kein Vorteil haben.
Übrigens werden die Strassen nicht besser, manche fahren schon SUVs, wieso man da sein Federweg im PKW freiwillig verkürzen muss, habe ich nie verstanden, aber was soll´s.
In der Ortophädie muss man es halt später ausbaden.
Man sollte bei der Diskussion über Sportfahrwerke bzw. allgemeine Abstimmung eines KFZ eines nicht vergessen:
Zu 95% sind wir unter normalen Straßenverhältnissen unterwegs und schwimmen im Verkehr mit. Ob es sich nun lohnt, für die restlichen 5% die entsprechenden Komforteinbußen im Alltagsbetrieb hinzunehmen, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zumindest bei Autotests wird inzwischen auch sehr viel Wert auf ein komfortabel und sicher abgestimmtes Fahrwerk. Bestes Beispiel hierfür ist z.B. der M5 im Vergleich zum Alpina. Obwohl der M5 bei extremen Fahrmannövern (z.B. Rennstrecke) im Vorteil ist, ist der Alpina offensichtlich das "rundere" Auto und bietet trotz excellenter Fahrleistungen auch den entsprechenden Komfort.
Ich persönlich ziehe (altersbedingt?) ein komfortorientiertes Fahrwerk im Alltagsbetrieb vor, da ich damit entspannt und relaxt von A nach B komme.
Grüßle
Frank
vergleichen wir mal
astra g mit komfortfahrwerk, 195/660r15 in ner 49er kurve > rutscht ab ca. tempo 55
astra g mit opc fahrwerk und 45 H&R federn, 175/80R15 in selber kurve fängst ab ca 65 erst leicht mit untersteuern an
Hier wurden aber mehrere Faktoren variiert, z.B. auch Reifen.
Dass ein OPC Fahrwerk tiefer ist als das normale ist klar, aber ist er der Einzige Unterschied?
Aber auf Praxis wo der 2er Golf seine kürzeren und härteren Federn bekommt ist das kaum zu übertragen ...
Reifen machen schon viel aus.
Hab selber ein Sportfahrwerk ab Werk verbaut. Das ist schon sehr Hart abgestimmt. Man hat eine sehr gute Rückmeldung was so auf der Straße liegt, also man merkt echt jeden Stein über den man fährt. Wobei man hat trotzdem noch einen guten restkomfort. Jedenfalls hatte ich noch nie Kreuzbeschwerden nachdem ich längere Strecken gefahren bin.