Sicherheit des Rollerfahrens

Heute habe ich einen guten Bekannten getroffen, und ihm erzählt, dass ich meinen Motorradführerschein gemacht habe und jetzt stolzer Besitzer eines neuen Roller bin.

Erste Kommentar: "Na, wieder ein Organspender mehr".

Irgendwie ärgert mich das. Ich habe nicht das Gefühl, dass Roller/Motorrad fahren megagefährlich ist. Jedenfalls fühle ich auf meinem Roller wohl und sicher, wenngleich ich immer empfehle, auf grundlegende Dinge zu achten:

1. Angepasst fahren, im Zweifel lieber zu langsam durch eine Kurve als zu schnell.
2. Für die anderen bist Du Luft, die sehen Dich nicht, also beharre nicht auf der Vorfahrt.

Natürlich, wenn es zu einem Unfall kommt, geht der wahrscheinlich auf dem Roller nicht so glimpflich aus wie ggf. im Auto unter gleichen Bedingungen. Aber nichtsdestotrotz sterben auch zig Menschen im Auto, auf dem Fahrrad, als Fußgänger etc.

Und verglichen mit Alkohol oder Zigarettenabhängigkeit lebt man im Schnitt als Motorrad/Rollerfahrer deutlich länger. Und über Alkohol hat sich noch nie jemand aufgeregt, und bei Zigaretten höchstens militante Nichtraucher. Nur beim Rollerfahren muss man sich ständig rechtfertigen.

Und ich rase mit meinem Roller nicht! Er fährt ja ohnehin max. 103 laut Werksangaben.

Von daher denke ich nicht, dass ich einem extremen Risiko ausgesetzt bin. Und die Statistik ist ja auch sehr ambivalent, und oft nicht eindeutig, was die Ursachen für Un- und Todesfälle sind.

Wie seht ihr das? Stellt ihr vor einer Rollerfahrt sicher, dass euer Testament gemacht ist? Oder empfindet ihr die teils herablassende Art mancher Dosenfahrer, die glauben, in ihrer Blechbüchse sind sie total sicher, auch als überheblich?

Habt ihr spezielle Dinge, auf die ihr beim Rollerfahren achtet?
Fahrt ihr immer mit Schutzkleidung?
Fahrt ihr mit Integral - oder Jethelm?

Beste Grüße,
henry

Beste Antwort im Thema

Ich fahre nur mit Schutzkleidung (mit Jacke in neongelb) und mit Integralhelm, weil ich immer außerorts fahren muss (wohne auf dem Dorf). Und wenn ich mich außerorts mal ablege, möchte ich das nicht ohne Schutzkleidung tun.

Was die Aufmerksamkeit der Autofahrer angeht, kommt es offensichtlich auch auf die Optik des Rollers an, früher mit dem 50er wurde mir ständig die Vorfahrt genommen, jetzt mit dem MP3 ist das eine absolute Ausnahme, wohl auch, weil er von vorne deutlich massiger ist als ein 50er.

Was mir unendlich auf die Nüsse geht: Autofahrer, die mir bei Tempo 80 (70 sind erlaubt) auf drei oder vier Meter hinten drauffahren. Wenn ich aus irgend einem Grund scharf bremsen muss, räumen die mich ab. Überholt wird aber auch nicht. Da frage ich mich schon, was das soll...

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Stefan, ich habe damit auch kein Problem, wenn jemand das so sieht wie Du. Da Du nur dich selbst "gefährdest" ist es auch alleine Deine Sache.

Ich habe Hose und Jacke aber in vielleicht einer Minute angezogen, das steht einer spontanen Tour nicht im Wege.

Zitat:

Original geschrieben von kleiner_boeser_Wolf


Wenn man sich mit nem Motorrad hinlegt, hat man immer ein Bein unter dem Krad !! 😰

Beim Roller hat man immer noch die Chance sein Bein nicht unbedingt unter den Roller halten zu müssen !! 🙂

kbw 😉

Wenn Du eine BMW GS fährst, dann hast immer noch einen fetten Zylinder an jeder Seite... 😁

Zitat:

Original geschrieben von BMWJoker



Zitat:

Original geschrieben von kleiner_boeser_Wolf


Wenn man sich mit nem Motorrad hinlegt, hat man immer ein Bein unter dem Krad !! 😰

Beim Roller hat man immer noch die Chance sein Bein nicht unbedingt unter den Roller halten zu müssen !! 🙂

kbw 😉

Wenn Du eine BMW GS fährst, dann hast immer noch einen fetten Zylinder an jeder Seite... 😁

Jouh, DAS wollte ich eigentlich auch noch anfügen, aber .....

...dann verlagert sich das Motorradgewicht auf die Hüfte, und DAS ist womöglich noch schlimmer !!

Nö, in DEM Punkt hat der Roller, insbesondere der mit freiem Durchstieg, zweifelsfrei nicht zu unterschätzende Vorteile !!

kbw 😉

Zitat:

Original geschrieben von kleiner_boeser_Wolf


Wenn man sich mit nem Motorrad hinlegt, hat man immer ein Bein unter dem Krad !! 😰

Beim Roller hat man immer noch die Chance sein Bein nicht unbedingt unter den Roller halten zu müssen !! 🙂

kbw 😉

Und somit wäre es im Falle eines Unfalles problematischer. Aber man muss die beiden Subjekte auch bei gleicher Geschwindigkeit beurteilen. Denn nur weil man mit dem Motorrad schneller unterwegs sein kann, muss man es nicht. Somit bleibt die Aussage bestehen, dass ein Motorrad stabiler fährt und auch schneller bremsen kann. Natürlich bei gleicher Geschwindigkeit. Somit ist der Unfall bei einem Motorrad schon geringer. Aber das ein Bein unter der Maschine landet, ist dann darauf zurück zuführen, dass man nicht wusste, wie man sich im Falle eines Falles verhält. Kann man also auch nicht voll in Betracht ziehen.

Schutzkleidung gehört einfach dazu, egal ob Roller oder Motorrad. Natürlich sollte das jedem das seine Sache sein, aber dieser sollte dann auch mit den Konsequenzen leben. Heißt, sollte ein unverschuldeter Unfall entstehen, dann muss er die Kosten, die mehr kosten, als wenn er Schutzkleidung an gehabt hätte, tragen.

Aber wie sieht es da beim Todesfall aus? Noch schlimmer sieht es aus, wenn der Unfall eigen verschuldet ist und aber dadurch ein Teilnehmer dabei oder beteiligt war? Mit Schutzkleidung hätte man den Unfall womöglich überlebt. Aber ohne hat man nun einen Menschensleben zusätzlich kaputt gemacht und das nur, weil man zu faul war, sich Schutzkleidung an zu ziehen? Tut mir leid, die 2 Minuten sollte jeder haben. Wer länger dafür braucht, hat sich die falsche Schutzkleidung gekauft. Und die 2 Minuten sind schon lang.

Es gibt ja auch Schutzkleidung für die entsprechenden Einsatzzwecke. Man muss halt nur die entsprechenden Sachen kaufen.

Grüße

Forster

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So, ich oute mich mal - bei reinem Stadtverkehr und brutaler Hitze fahre ich in kurzer Hose.

Ja, das ist ein Risiko.

Und um es auf die Spitze zu treiben - auch mein Sohn durfte schon ohne Schutzkleidung fahren. Bin da aber nur abseits durch 30er Zonen gefahren. Die Ausrede für mich war, dass man mit dem Fahrrad auch nicht langsamer fährt und er da ja auch ohne Schutzkleidung fährt.

Inzwischen mache ich das nicht mehr, denn Fakt ist, dass ich spätestens seit meinem eigenen Fahrschulunfall weiß, was die Sachen her machen. Bei Tempo 50 bin ich über den Asphalt geschlittert, und hatte ein paar blaue Flecke, weiter nix. Ohne Schutzkleidung ... nunja. Deswegen - nie wieder ohne, zumindest bei meinem Sohn. Bei mir bin ich allerdings immer noch leichtsinnig, bei Hitze (> 25°) lasse ich die Sachen oft weg. Für den Fall des Falles bräuchte ich wahrscheinlich eine neue Haut.
Außerorts und längere Strecken aber immer mit kompletter Schutzkleidung. Angezogen ist die in weniger als 30 s. Ausziehen dauert ggf. etwas länger. Aber das ist auch nie der Grund, sie nicht anzuziehen, einzig und allein die Hitze hält mich hin und wieder davon ab.

Bei Kälte bringt sie ja sogar einen Vorteil, denn dann fühle ich mich mit der Schutzkleidung wettertechnisch wesentlich besser geschützt als in normalen Sachen. Gerade bei unter 10° macht das einen großen Unterschied!

Sicherheit Auto vs Roller: Nichtsdestotrotz - bei gleicher Geschwindigkeit, gleicher Fahrweise und gleicher Konzentration ist man im Auto natürlich sicherer! Aber Fakt ist auch - bei meiner Ostseetour hatte ich mindestens aller 50 km eine Pause gemacht - mit dem Auto hätte ich höchstens eine Pause auf den ganzen 480 km gemacht.

Mit dem Roller bin ich 115 km/h gefahren (Tacho). Mit dem Auto wäre ich Vollgas gefahren, da ich ja das Benzin nicht bezahlen muss (bei Carsharing bezahlt man die kilometer, nicht den vollen Tank). Das hätten 190 km/h nach Tacho bedeutet.

Ob also da immer noch das Auto sicherer ist?

Klar, kann man jetzt sagen, fahr doch mit dem Auto vorsichtiger (langsamer). Aber wer macht das schon?

Ich fühle mich jedenfalls sicherer auf dem Roller, aber das ist ein Gefühl! Das heißt nicht, dass ich im Auto objektiv gesehen nicht sicherer wäre.

Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich täglich bis 40 km Roller fahre, aber nur ein oder zweimal im Monat im Auto sitze, und das dann immer verschiedene Autos sind. Dadurch stellt sich natürlich eine Routine auf dem Roller ein, während das Auto immer ungewohnt ist. Ich habe im Auto auch immer das Gefühl, mein Fahrzeug ist total fett und passt ja kaum durch die engen Straßen.

Das Auto ist sicherer. Das lässt sich nicht wegdiskutieren.
Ich brauch wohl nicht die Knautschzonen erwähnen die ein Auto hat und ein 2-Rad nicht?

Zieht ihr eigentlich diese Schutzkleidung über die normale Jeans und übliche Strassenkleidung oder habt ihr da nur Unterhose und Unterhemd drunter ?? 🙄

kbw 🙄

Zitat:

Original geschrieben von kleiner_boeser_Wolf


Zieht ihr eigentlich diese Schutzkleidung über die normale Jeans und übliche Strassenkleidung oder habt ihr da nur Unterhose und Unterhemd drunter ?? 🙄

kbw 🙄

Ich ziehe die Sachen drüber - ist eigentlich kein Problem. Außer bei der Hitze, wegen dem Schweiß.

Interessantes Thema....

Ich fahre mit dem Roller fast nur in der Stadt und dann meistens zur Arbeit. Da ich dabei teilweise auch Anzug tragen muss, fahre ich stets OHNE Schutzbekleidung, da schneller, kühler... Oben eine wasser- und. winddichte Jack Wolfskin-Jacke drüber, die hilft auch gegen feuchte Kindernäschen. Als Helm auch "nur" einen Jethelm wegen der eher geringeren Geschwindigkeiten in der Stadt, der besseren Belüftung und dem größeren Fahrvergnügen.
Außerdem passte mein Schuberth-Klapphelm beim Vision nicht mehr unter die Sitzbank.

Es ist nicht so, dass ich mir des damit verbundenen Risikos nicht bewusst wäre ... vorher bin ich 20 Jahre Motorrad stets MIT Schutzbekleidung gefahren. Bin in dem Zeitraum einmal bei Tempo 80 "abgestiegen" und dabei zum Glück relativ weich und ohne wirklichen Aufprall im Straßengraben gelandet. Ohne Schutzbekleidung damals wäre die Sache weniger glimpflich ausgegangen.

So ein leichtes Rollerchen verleitet schon eher zum "frechen" Fahren in der Stadt als ein Motorrad. Dieses Risikos sollte man sich bewusst sein und das im Griff haben.
Auch sollte man wie von anderen schon gesagt an der eigenen Sichtbarkeit arbeiten, also raus aus den toten Winkeln der Autofahrer!
Auch ist mein Helm genauso weiß wie mein Roller. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht. wie man - überwiegend auch noch im Sommer - mit einem schlechter sichtbaren schwarzen Helm durch die Gegend fahren muss, der sich dann auch noch aufheizt.
Und dann bleibt da noch der Versuch, die Autofahrer zu "scannen", die unvermittelt die Spur wechseln oder als Gegenverkehr vor meiner Nase links abbiegen wollen. Oder Beifahrertüren, die sich genau dann öffnen, wenn ich mich (mit Schrittgeschwindigkeit, mehr erlaube ich mir da nicht) an der Ampel nach vorne schlängele.

Ein Restrisiko bleibt...

Zitat:

Original geschrieben von kleiner_boeser_Wolf


Zieht ihr eigentlich diese Schutzkleidung über die normale Jeans und übliche Strassenkleidung oder habt ihr da nur Unterhose und Unterhemd drunter ?? 🙄

kbw 🙄

Kommt darauf an. Wenn ich eine Tour fahre, trage ich entsprechende Unterwäsche, auf dem Weg von und zur Arbeit habe ich die normalen Klamotten drunter.

Zitat:

Original geschrieben von Forster007



Was ich zum Beispiel gerne mache, wenn ich mir nicht sicher bin, dass der Autofahrer mich gesehen hat, auf meiner Spur zu pendeln. Es mag vielleicht affig aussehen.

Oh, der Pendler ist auch da! Schon mal über aufstehen und niedersetzen am Bike nachgedacht? Über einen Wimpel am Helm? Rote Clownnase?

Natürlich trägt das Erscheinungsbild eines Groß-Motorrads zur Sicherheit bei, man wird eben leichter gesehen, als wenn man mit einem Fahrrad mit Hilfsmotor herumgurkt. (Ich habe jetzt "als" verwendet, gell), auffällige Kleidung oder gute Beleuchtung des Rollers - all das hilft einem einspurigen KFZ, gesehen und erkannt zu werden.

Eine gute Hupe ist sicher für den Notfall auch noch wichtig. Die Quitsche, die bei der Daelim S3 serienmäßig verbaut war, hat nach iPhone App grad mal 85db zusammengebracht, manch einer furzt lauter. Da ist jetzt eine ordentliche Hupe drauf. Ich hoffe sie nicht zu benötigen.

Auch ohne Leibesübungen am Bike habe ich (Klopf auf Holz) in all den Jahren noch nie einen wirklichen Unfall gehabt. Und ich oute mich auch - so wie BMWJoker genieße ich es, mit dem was ich grad anhabe + Jethelm, Roller zu fahren.

Das Thema Hupe ist doch fast allen Zweirädern ein Drama. Was da verbaut wird wäre teilweise nicht einmal eines Eierkochers würdig.

Dabei ist doch eine gute Hupe gerade bei Zweirädern wichtig.

Zitat:

Original geschrieben von hoinzi


Dabei ist doch eine gute Hupe gerade bei Zweirädern wichtig.

Nicht zu vergessen ist das Thema Licht. Leider von den Herstellern oft nur sehr rudimentär integriert.

Schock-Lektüre dazu: http://www.drivecompany.cc/news/?p=35

Ich persönlich halte es nach 3 Unfällen so, dass ich, sofern auszuhalten, immer in voller Montur fahre.
Bei Temperaturen über 30°C fahre ich aber in kurzer Hose, da es für mich sonst nicht auszuhalten ist. Handschuhe, Helm und Motorradjacke sind IMMER angezogen, auch bei 40°C. Würde ich auch jedem empfehlen.

Ich gebe es zu, in der Stadt fahre gerade bei den jetzigen Temperaturen meist mit leichter Jacke und kurzer Hose mit dem Roller. Meist fahre ich zur Arbeit damit.
Auf dem Motorrad ist jedoch Schutzkleidung Pflicht. Nur wenn es sehr warm ist, fahre ich mit Jeans anstatt mit Motorrad Hose.

Wie hat der ADAC gerade bei einem Test mit Motorradjeans geschrieben: mit normaler Jeans ist wie nackt fahren...

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