Seltsames Verhalten der Polizei bei Rettungsgasse
Ich hatte heute früh ein etwas seltsames Erlebnis. Ich für auf der Autobahn mit dreistreifiger Fahrbahn auf der linken Spur. Es bildete sich ein Stau. Wie immer fahre ich dann am linken Rand der Fahrbahn. Das tat ich umso mehr, als sich von hinten ein Polizeiwagen mit Blaulicht näherte. Ich stand wirklich so weit links wie möglich - noch 20 cm mehr und ich hätte die Betonwand touchiert. Das Polizeiauto kam näher, blieb aber auf der linken Spur, und als er hinter mir war, blieb er ganz links und setzte sogar den Blinker links. Ich habe nicht verstanden, warum, denn die Autos auf der mittleren Spur ließen eigentlich genug Platz für eine Rettungsgasse, durch die der Polizeiwagen hätte vorbei fahren können. Aber er tat es nicht, sondern blieb ganz links und blinkte links.
So blieb es dann ein paar Sekunden, und als dann auch noch eine für mich unverständliche Durchsage aus dem Polizeilautsprecher kam, dachte ich "Keine Ahnung warum, aber er scheint unbedingt links vorbeifahren zu wollen." Also setzte ich den Blinker rechts und fuhr an den rechten Rand der mittleren Spur, um so Platz zu machen. Der Polizeiwagen fuhr dann links an mir vorbei, die Beamtin auf dem Beifahrersitz schaute mich extrem aufgeregt gestikulierend und böse an und brüllte mir irgendetwas zu, das ich so wenig verstand wie die Lautsprecherdurchsage. Als der Wagen an mir vorbei war, fuhr er aber wieder in die Rettungsgasse.
Ich grübele nun schon den ganzen Tag, was da los war. Ich habe keine Erklärung für das Verhalten der Polizei und habe auch keinen Schimmer, was ich falsch gemacht haben könnte.
Hat einer von euch eine Idee?
PS: Der Unfall, zu dem das Polizeiauto eilte, war übrigens nur ein minimaler Blechschaden.
80 Antworten
@Dadof3
Ich finde es übringens sehr angenehm und erfrischend, dass du nicht einfach meckerst, sondern selbst sagst, dass du dazulernen möchtest! Schon mal ein toller Grundsatz.
In § 11 (2) StVO ist absolut unmissverständlich geregelt, wann Fahrzeuge eine Rettungsgasse bilden müssen. Es heißt hier: "Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden". Hier gibt es sicher auch kommentare und Fallbeispiele / Urteile, die ich nicht rausgesucht habe.
Sollte dies der Fall gewesen sein, haben die Beamten völlig falsch reagiert und unnötig Gefahren geschaffen.
Sollte dies nicht so gewesen sein, hast du genau das getan.
Die Grenze zwischen fließendem Verkehr und dem Wortlaut in der StVO ist hier das Problem! Ich habe schon mehrfach erlebt, wie Verkehrsteilnehmer bei mindestens 30-60 km/h in die Eisen gehen und nach links an den Rand des Fahrstreifens fahren. Diese VT sollten mMn sofort ein Pflichtseminar belegen und bezahlen.
Als Faustregel könnte man einfach sagen, wenn du das Gefühl hast im Stau zu stehen, fährst du links rüber.
Grüße
Mendingo
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Zitat:
@Mendingo schrieb am 27. März 2025 um 10:56:25 Uhr:
Die Grenze zwischen fließendem Verkehr und dem Wortlaut in der StVO ist hier das Problem! Ich habe schon mehrfach erlebt, wie Verkehrsteilnehmer bei mindestens 30-60 km/h in die Eisen gehen und nach links an den Rand des Fahrstreifens fahren. Diese VT sollten mMn sofort ein Pflichtseminar belegen und bezahlen.Als Faustregel könnte man einfach sagen, wenn du das Gefühl hast im Stau zu stehen, fährst du links rüber.
Grüße
Mendingo
Ehrlich gesagt finde ich Schrittgeschwindigkeit als ausschlaggebende Geschwindigkeit völlig unangebracht, man stelle sich vor die Leute würden sich strikt daran halten und bei mehr als Schrittgeschwindigkeit die Rettungsgasse wieder zu machen, eher unpraktikabel.
Meiner Meinung nach dürften es schon so 30-40Km/h als Referenz gelten. ich kann auch mit 30 mich am linken Rand der Spur orientieren, ohne in die Eisen gehen zu müssen.
Außerdem bei 20 oder 30 Km/h auf der Autobahn habe ich schon das Gefühl im Stau zu stehen, wie oft kommt es im Stau vor das man kurzzeitig sogar so schnell fährt und im nächsten Moment wieder steht.
Das Grübeln kann man sich sparen indem man genug Abstand zum Vordermann hält.
Dann kann man einfach weiter rüber fahren wenn man das Tatütata hört.
r
Zitat:
@ranitegar schrieb am 27. März 2025 um 17:12:38 Uhr:
Das Grübeln kann man sich sparen indem man genug Abstand zum Vordermann hält.
Dann kann man einfach weiter rüber fahren wenn man das Tatütata hört.
Jaaaa das sind die besten und nachdem der erste durch ist gleich wieder zur Mitte ziehen
Wenn jeder das Abstandsprinzip versteht bin ich absolut bei dir. Leider ist es in der Praxis oft so das andere die Lücke nutzen die man sich selbst aus Sicherheitsgründen geschaffen hat.
Komisch, über was für Themen sich manche aufregen...
"Rettungsgasse"..... in anderen Ländern ( USA z.b.) da gibt es soetwas gar nicht....
Da kommt die "Ambulance", also der Rettungswagen von der GEGENFAHRBAHN ANGEFAHREN,
fährt dann über den ca. 100 - 200 Meter breiten Grünstreifen direct zum Unfallort
--- Ohne Stress
--- Ohne Leitplanken, die es aufgrund des breiten Grünstreifens nicht benötigt
--- und vor allen Dingen: WESENTLICH SCHNELLER !!
Zitat:
@GTE1980 schrieb am 27. März 2025 um 17:36:07 Uhr:
Wenn jeder das Abstandsprinzip versteht bin ich absolut bei dir. Leider ist es in der Praxis oft so das andere die Lücke nutzen die man sich selbst aus Sicherheitsgründen geschaffen hat.
Jo. Man muss den Abstand schon gut dosieren damit es funktioniert.😁
r
Zitat:
@CNG-Autogasler schrieb am 27. März 2025 um 17:53:09 Uhr:
Da kommt die "Ambulance", also der Rettungswagen von der GEGENFAHRBAHN ANGEFAHREN,
fährt dann über den ca. 100 - 200 Meter breiten Grünstreifen direct zum Unfallort
(Lügen)Geschichten aus dem Paulanergarten. Guter Tipp: Dieter Nuhrs Weisheiten beachten.
Es gibt solche Streckenabschnitte in den USA durchaus, aber als Regel würde ich das nicht betrachten. An Betontrennern bin ich in MA und MI genug vorbeigefahren - ja fast ausschließlich.
Zitat:
@CNG-Autogasler schrieb am 27. März 2025 um 17:53:09 Uhr:
Komisch, über was für Themen sich manche aufregen..."Rettungsgasse"..... in anderen Ländern ( USA z.b.) da gibt es soetwas gar nicht....
Da kommt die "Ambulance", also der Rettungswagen von der GEGENFAHRBAHN ANGEFAHREN,
fährt dann über den ca. 100 - 200 Meter breiten Grünstreifen direct zum Unfallort--- Ohne Stress
--- Ohne Leitplanken, die es aufgrund des breiten Grünstreifens nicht benötigt
--- und vor allen Dingen: WESENTLICH SCHNELLER !!
USA mit Deutschland vergleichen ist doch absurd. 😕
In den USA gibt es Geschwindigkeitsbegrenzung in Deutschland nicht.
Wenn hier die Leitplanken fehlen würde hätte wir viel mehr schwerere Unfälle.
Ob das schneller wäre ist auch nicht gesagt dass liegt an der Verkehrsdichte. Außerdem kommt man auf der Gegenfahrbahn mit Verkehr auch nicht ohne Rettungsgasse durch.
Also völliger Blödsinn
Zitat:
@Astradruide schrieb am 28. März 2025 um 19:42:46 Uhr:
Es gibt solche Streckenabschnitte in den USA durchaus, aber als Regel würde ich das nicht betrachten. An Betontrennern bin ich in MA und MI genug vorbeigefahren - ja fast ausschließlich.
Auch in den USA werden die Rettungskräfte nicht als Geisterfahrer auf nicht gesperrter Fahrbahn über die Gegenspur anrücken.