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Seltene Ersatzteile-3D Druck

Themenstarteram 11. März 2018 um 13:43

Hallo werte Community,

für ein Projekt recherchiere ich im Bereich, seltene Oldtimer-Ersatzeile und 3D-Druck. Im Bezug auf seltene, nicht verfügbarer Ersatzteile brauche ich eure Meinungen:

Wer von euch hat schon mal mit dem Gedanken gespielt ein nicht lieferbares Erstatzteil über 3D Druck nachzuproduzieren zu lassen?

Wer hat es schon mal gemacht? Was sind eure Erfahrungen?

Vielen Dank für eure Hilfe :)

Beste Grüße

Philip

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21 Antworten
am 11. März 2018 um 14:01

Im Grunde kann man das machen. Bei Plastikteilen wahrscheinlich auch noch halbwegs bezahlbar und ausreichend stabil.

Problematisch ist eigentlich die Hitzebeständigkeit der Materialien. Bei 210°C ist die Schmelztemperatur von PLA. ABS weiß ich gerade nicht. Das bedeutet vor allem, dass es vorher die Formstabilität verlieren kann. Kritisch im Motorraum.

 

Bei Metallteilen ist die mangelnde Verfügbarkeit der "Drucker" zudem ein Problem. Ebenso sind die Kosten für Lasersintern sehr hoch.

 

Und zu guter Letzt brauch man für neue Teile ein Modell. Dies lässt sich durch Laser Scannen jedoch noch am einfachsten lösen. Letztlich muss aber auch hier jemand die CAD Nachbearbeitung durchführen. Eine Kopierstation für Teile gibt es meines Wissens eben noch nicht.

Zitat:

@philip379 schrieb am 11. März 2018 um 14:43:33 Uhr:

 

für ein Projekt recherchiere ich im Bereich, seltene Oldtimer-Ersatzeile und 3D-Druck. Im Bezug auf seltene, nicht verfügbarer Ersatzteile brauche ich eure Meinungen:

Wer von euch hat schon mal mit dem Gedanken gespielt ein nicht lieferbares Erstatzteil über 3D Druck nachzuproduzieren zu lassen?

Wer hat es schon mal gemacht? Was sind eure Erfahrungen?

3D Druck ist die Technik, die zumindest in der Presse am meisten überschätzt wird. Mit 3D Druck kann man super Hohlkörper aus Plastik herstellen. Hier ist man in Kleinstserie auch preiswerter als beim Fräsen.

Metall 3D-Druck bietet bei langem nicht die Festigkeit, wie andere Herstellungsfahren. Da wirst Du nur wenige sinnvolle Anwendungen bei der Herstellung von Ersatzteilen finden.

Braucht Du ein kleines Plastikteil, kannst Du es super drucken. Für das Meiste ist eine Fräsmaschine besser. Für beides brauchst Du ein CAD-Modell

am 12. März 2018 um 8:02

Wir haben hier auf der Arbeit einen Drucker.

Da kann man aus CAD-Modellen Muster zum Anschauen herstellen.

Funktionsfähige Muster zum Einbauen ins Auto kannst Du damit nicht herstellen, die müssen viel haltbarer sein.

Ich habe mal einen beitrag gesehen, wo funktionsfähige E-Kompressoren zum Einbau in Fahrzeuge hergestellt werden.

Ob die einen 100Tkm dauertest aushalten, haben sie nicht gesagt, das bezweifel ich.

@philip379

 

Geht es um eine wissenschaftliche Studie oder um ein Projekt, bei den tatsächlich Teile hergestellt und verkauft werden.

Mach doch mal Beispiele, welche Teile benötigt werden.

Themenstarteram 12. März 2018 um 8:42

Es geht um die Analyse der Bedarfe im Ersatzteilesegment für klassische Fahrzeuge. Mich interessieren speziell Fallbeispiele von Ersatzteilen die schon mal 3D gedruckt worden sind sowie Erfahrungsberichte mit tatsälich gedruckten und verbauten Teilen. Außerdem interessiert mich die Erfahrungen derer, die schon mal mit dem Gedanken gespielt haben ein Teil zu Rekonstruieren/ Drucken und wenn ja welches Ersatzteil es war.

Viele Dank nochmal für eure Hilfe

am 12. März 2018 um 8:48

Habe ich selbst schon gesehen.

48V-Elektrokompressoren für Audi.

Die werden im Zuge des Downsizing in 6-Zylinder-Benzinern und -Dieseln eingesetzt.

Die werden mit Metall-3D-Druck hergestellt, weil geringe Stückzahlen gebraucht werden.

Ob in Serie, weiß ich nicht, vieelcht nur Prototypen.

Dann hauptsäcklich für Prototypen Kabelkanäle und Rohre für Klimakühlung (Plastik).

Interessant ist so eine Herstellung aber nur für Fzg mit geringen Stückzaklen, wie Lamborghini, Ferrari, Bentley.

Unsinnig ist das für massenware wie Golf, usw.

Der Knackpunkt ist neben der Stückzahl die Haltbarkeit.

Dazu musst Du das normalerweise eingesetzte Material, z.B. glasfaserverstärktes PA, (Polyamid) gegen das aus dem Drucker vergleichen.

Glasfaserverstärktes PA kriegst Du weder mit dem Hammer, noch mit dem Lötkolben kaputt (oder fast nicht, habe ich versucht).

Oder vergleich einen konventionell hergestellten Kompressor mit einem aus dem Metalldrucker.

Ich denke, 3D-Druckteile werden gegen konventionelle immer verlieren.

Das sagt mit schon mein technisches Verständnis, wenn ich mir die materialstruktur von einem Sinterteil und einem Spritzgussteil vorstelle.

geht nur bei teilen aus einem werkstoff. komplex zusammengesetzte teile eher nicht. oder kann man schon einen scheibenwischermotor ausdrucken?:D

Ich arbeite im Prototypenbau für einen Automobilhersteller. Wir drucken extrem viele Teile aus, da es häufig billiger ist, als die Großserienhersteller zu bitten Einzelstücke herzustellen.

Gedruckt werden kann dort alles, von Metall bis Kunststoff. So können direkt funktionsfähige Teile gedruckt werden, die auch in fahrfähige Prototypen eingebaut werden und dort die (teilweise extreme) Nutzung überdauern.

Alternative ist, dass ein Werkzeug (z.B. zum Pressen oder gießen) gedruckt wird. Hiermit kann man dann entsprechende Kleinserien herstellen und das Werkzeug anschließend wegwerfen.

Drucke seit 3 Jahren selber in meist PLA, da geht vieles, zu Hause. Der 3D Druck ist ein normaler Bestandteil der Werkstatt. Für eigene Pkw Oldtimer nur wenig, meist Halterungen, oder aktuell zB Lampenteile.

Belastbare Teile sind mit Heimanwendertechnik noch schwierig.

Aber mit einem prof. Drucker in der Dienstleistung geht das.

3D Druck ist schon längst da. Man kann auch eine Form für den Metallguß drucken.

Es scheitert bisher nur an den alten Werkstätten die diese Technik nicht verwenden und noch Telefone mit Kabel verwenden.

Ich finde das Thema generell interessant, aber wie will man sowas zum Beispiel drucken.

Es handelt sich um ein Luftfeder Ventil aus einem w112, die es nur noch extrem selten gibt.

Asset.JPG

Hier hat schon mal einer ein Ersatzteil für einen Oldtimer gedruckt

https://www.thingiverse.com/thing:33169

Sieht völlig Mist aus, wäre auch in schwarz nicht schöner, wegen der unebenen Oberfläche.

Aber: Für einzelne Plastikteile, die nicht im Sichtbereich sind, ist das super.

Ab 100 Teilen ist Spritzguss wahrscheinlich schon preiswerter und hochwertiger und bei kleinen Stückzahlen gibt es auch noch Vakuumguss. Da kann man die Form mit dem 3D Drucker herstellen, die blöden geriffelten Absätze rausschleifen und dann ein hübsches Teil gießen.

Metallteile, in Stabilität, wie gegossenes Metall, bekommt man mit Laserdruckern hin, die Metallpulver schmelzen. Die dürften so 200.000 € -1.000.000 € kosten. Wenn ein solcher Drucker dann noch zwei Stunden druckt, kannst Dir ausrechnen, was solch ein Teil kostet, die Anschaffung der Maschine will ja auch bezahlt werden.

Im Prototypenbau ist das super, weil 3D-Druckprogramme einfacher auf den Drucker als auf die Fräsmaschine zu übertragen sind. Frästeile in Metall dürften aber meist preiswerter sein.

Ist doch relativ aktuell:

https://newsroom.porsche.com/.../...er-innovative-fertigung-14812.html

Der gezeigte Ansaugstutzen sieht wirklich nicht toll aus, hängt aber eher mit der verwendeten Maschine zusammen.

Ein Bekannter von mir ist im Formula Student Team an seiner Uni und hat mir mal den Vergleich zwischen selbst gedrucktem Zahnrad auf typischem 3D Drucker für Heim&Hobby und von einer sponsernden Firma gezeigt - das Firmenteil sah vom Finish aus wie ein Spritzgussteil.

@Ritter_A bist du dir da sicher das es da nur wenige noch gibt? Gerade bei älterenen Modellen aus dem Hause MB verwundert mich die Ersatzteileversorgung positiv, kostet zwar aber man bekommt was, was man leider von Neueren MB Modellen nicht mehr behaupten kann, scheinbar hat MB bei VW abgeschaut.

Ich würde mir auch nichts aus einem 500€ Drukcer drucken lassen, aber es gibt schon gute Maschinen wo was brauchbares rauskommt, aber die kosten und bedient wollen sie auch werden

Leider ja, neu gibt es 0 davon. Dementsprechend werden für so ein Ventil schon mal 1000€ aufgerufen als restauriertes Ventil...

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