Selbständig. Freiberufler. Privat oder Geschäftlich finanzieren?
Hallo zusammen,
ich schildere mal meinen Fall und hoffe auf einen Vorschlag.
Ich bin selbständig und arbeite selbständig als Personal Trainer und freiberuflich für zwei Firmen als
Referent.
Ich fahre ca. 85-90% beruflich mit dem Auto.
Ich finanziere mein Auto und schreibe Fahrtenbuch, da das in meinem Fall, bei den vielen beruflichen Fahrten mehr Sinn macht, hat man mir mal gesagt.
Soll ich das "privat finanzieren" oder "gewerblich finanzieren"?
Die Umsatzsteuervoranmeldung mache ich monatlich.
Die Unterschiede:
Wenn ich privat finanziere ist die Rate niedriger und der Restwert höher.
Wenn ich gewerblich finanziere ich die Rate höher und der Restwert niedriger.
Ich verrechne das Auto dann jeden Monat mit der Umsatzsteuervoranmeldung... muss ich es dann "gewerblich" finanzieren? Denn ein Gewerbe in dem Sinne habe ich nicht, ich bin einfach selbständig.
Was macht in meinem Fall mehr Sinn?
Ich freue mich, wenn ihr mir einen Tipp geben könnt, wie ihr es machen würdet.
Viele Grüße
Michael
Beste Antwort im Thema
Fahrtenbuch ist schon mal top!
Das war's auch schon an "tops" 😁
"Privat" oder "Gewerblich" finanzieren? Hä?
Ich gehe davon aus, dass du 2 Finanzierungsangebote bekommen hast, 1 x privat, 1 x gewerblich für das gleiche Auto? Für gewerblich schlechter? Normalerweise sind die gewerblichen (= gilt auch für Freiberufler) Konditionen besser. Hol dir woanders Angebote ...
Und: Beim "Privat-"Angebot wirst du bei Vertragsabschluss nach den letzten Gehaltsabrechnungen gefragt ... hast du nicht.
Kaufen tust du den Wagen doch sowieso, also kommt er ins Betriebsvermögen (muss er sogar, weil du ihn zu mehr als 50% geschäftlich nutzt).
Sagen wir mal: Gebrauchtwagen, 3 Jahre alt, 11.900 Euro brutto.
Die 1.900 Euro holst dir als Vorsteuer zurück.
Macht 10.000 Nettowert.
Auf z.B. 5 Jahre abschreiben -> jedes Jahr 2.000 Euro abschreiben.
Die Raten entnimmst du aus deinem Gewinn, tauchen also nirgends als Betriebsausgabe auf. Dafür ist die Abschreibung da.
Alternative Privat: Du kaufst das Auto privat und "vermietest" es an dein "Geschäft" für 30 Ct. pro Kilometer. Musst du dir durchrechnen, macht aber selten Sinn.
Gutgemeinter Rat, wirklich:
Du hast da sowenig Vorwissen, dass du dringend zum Steuerberater musst. Oder du schaffst dir das Wissen per Google drauf, nimm dir aber Zeit dafür.
26 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von jschie66
Bei Deiner Finanzierung bin ich nicht der Experte.
Ich weiß jedoch, dass die MwSt-Abschreibung auf einen Schlag (ab Kaufdatum) bei mir zumindest mal schief lief. Da bestand das FA darauf die MwSt gemäß Abschreibungszeitraum festzulegen und als VSt gemäß Abschreibung geltend zu machen...
Ich war der Meinung das dies nicht ganz Rechtens war, fügte mich dann aber bevor ich mich auf Rechtsstreit einlies.
Mir hat gestern Abend noch eine befreundete Steuerberaterin eine Email geschrieben. Hier nur einen kleinen Auszug:
"Die Differenz ist mit € 6.147,06 Vorsteuer, die im Monat in dem die Rechnung ausgestellt wird und Sie das Auto kaufen als Vorsteuer in ihrer Umsatzsteuervoranmeldung zu erfassen ist.
D.H. der Vorsteuerbetrag wird Ihnen im Folgemonat durch das Finanzamt erstattet. Voraussetzung dafür ist eine Rechnung, die den Vorsteuerbetrag ausweist."
Zitat:
Original geschrieben von AMGstyler
Mir hat gestern Abend noch eine befreundete Steuerberaterin eine Email geschrieben. Hier nur einen kleinen Auszug:"Die Differenz ist mit € 6.147,06 Vorsteuer, die im Monat in dem die Rechnung ausgestellt wird und Sie das Auto kaufen als Vorsteuer in ihrer Umsatzsteuervoranmeldung zu erfassen ist.
D.H. der Vorsteuerbetrag wird Ihnen im Folgemonat durch das Finanzamt erstattet. Voraussetzung dafür ist eine Rechnung, die den Vorsteuerbetrag ausweist."
Soweit schon klar.
Bei der Finanzierung wird jedoch nur etwa 30% des Kaufpreises bezahlt, restliche 70% mit Kredit abgedeckelt. Da ist es Frage wie dieser finanziert wird - denke ich zumindest, dass das bei mir das Prob war.
Ist aber schon 20 Jahre her, vllt war da die Rechtslage auch noch ganz anders.
Zitat:
Original geschrieben von AMGstyler
Neupreis: ca. 62.000 €ich kaufe für 38.500 €
10.000 € Anzahlung
privat: monatlich ca. 521 € und ca. 12.000 € Schlussrate
gewerblich: monatlich ca. 573 € und ca. 10.000 € Schlussrate
Bei gewerblich ist USt. bei Anzahlung = ca. 6.000 €
Entweder kostet das Auto privat 38.500 Euro inkl MwSt oder gewerblich 32.353 Euro ohne MwSt.
Finanzierung bei 10.000 Anzahlung privat 28.500 Euro oder geschäftlich 22.353 Euro...
Die Raten machen mich stutzig. Entweder knabbert die Bank die MwSt-Ersparnis weg oder die MwSt wird in Raten bezahlt (Leasing zB)...
Zitat:
Original geschrieben von jschie66
Dann ist Kauf gewerblich günstiger.Zitat:
Original geschrieben von AMGstyler
Neupreis: ca. 62.000 €ich kaufe für 38.500 €
Bei 85-90% gewerblicher Nutzung kannst Du unter Umständen um die 1%-Regelung für Selbstnutzung herum kommen (dazu sollteste aber nen Steuerfachmann fragen).
Nach 1%-Regelung kommen ansonsten 620 Euro pro Monat als steuerlich anrechenbarer Sachbezug in Rechnung.
Bitte verschone uns mit deinem Halbwissen.
An den TE bitte nehm dir einen Steuerberater. Du hast keinen Sachbezug als Freiberufler. Wenn dann eine Entnahme, die aber auch ganz anders ermittelt wird in Bezug auf die Ust.
Vgl. Die hierzu ergangenen BMF Schreiben.
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Zitat:
Original geschrieben von Arrow23
Bitte verschone uns mit deinem Halbwissen.
An den TE bitte nehm dir einen Steuerberater. Du hast keinen Sachbezug als Freiberufler. Wenn dann eine Entnahme, die aber auch ganz anders ermittelt wird in Bezug auf die Ust.
Vgl. Die hierzu ergangenen BMF Schreiben.
Ich fürchte, deine Bitte wird auf taube Ohren stoßen. 🙄
Mal tacheless gesprochen: Der TE ist sein eigener Herr, verdient anscheinend halbwegs ordentlich und möchte sich ein passendes Kfz zulegen. Wir können Tipps zur Farbe, Ausstattung u. Zubehör geben. Für diesen konkreten Sachverhalt gehört ein Steuerberater kontaktiert !
Zitat:
Original geschrieben von drvr
Bist du Ist- oder Sollversteuer?Ich gehe mal von "Ist" aus:
In welchem Monat überweist du das Geld? Juli?
Spätestens am 31. Juli Anzahlung überweisen, Datum im Kaufvertrag (nicht Bestellung) = Juli
--> Betriebsausgabe (38.500 Brutto) / Ust im Juli angefallen, Anfang August rüberelstern.Am 14. August aufs Konto schauen: Geld vom FA evtl. nicht da.
Fragezeichen.
Ein bisschen später: Brief vom FA im Briefkasten was der Quatsch soll mit Ust im Minus --> Kaufvertrag rüberfaxen / mailen --> ein paar Tage warten --> Geld da.Und diese Woche noch:
Steuerberater besorgen, im Ernst.
Was hat die vst mit istversteuerung zu tun? Lol
Zitat:
Original geschrieben von jschie66
Bei Deiner Finanzierung bin ich nicht der Experte.
Ich weiß jedoch, dass die MwSt-Abschreibung auf einen Schlag (ab Kaufdatum) bei mir zumindest mal schief lief. Da bestand das FA darauf die MwSt gemäß Abschreibungszeitraum festzulegen und als VSt gemäß Abschreibung geltend zu machen...
Ich war der Meinung das dies nicht ganz Rechtens war, fügte mich dann aber bevor ich mich auf Rechtsstreit einlies.
Mwst Abschreibung? Lol
Jungs ihr seid die geilsten.
Zitat:
Mwst Abschreibung? Lol
Jungs ihr seid die geilsten.
Deswegen erzähl ich auch nicht, wie ich es gemacht habe...Du sprichst mir aus der Seele
Zitat:
Original geschrieben von ickeb
Deswegen erzähl ich auch nicht, wie ich es gemacht habe...Du sprichst mir aus der SeeleZitat:
Mwst Abschreibung? Lol
Jungs ihr seid die geilsten.
Damit haste recht. Manchmal sollte man es nicht erzählen wie man es macht. Man macht es einfach und zieht entsprechende Paragraphen aus der Tasche.
Wenn jeder das macht, dann kommen massenweise Gegenparagraphen heraus.
Letztendlich dann Streit - und den sollte man vermeiden...
Haste viel Vitamin B in der Tasche biste raus, haste wenig biste der A****.
Ich setzte die MwSt. in der Steuererklärung an...unter besonderen Belastungen😁
an den TE:
Auf jeden Fall solche Dinge vom Steuerberater absegnen lassen.
Der haftet nämlich für falsche Beratungen...