Selbständig als Fuhrunternehmer
Hallo liebe Gemeinschaft, ich weiß das Thema ist hier bestimmt schon oft gepostet worden, dennoch möchte ich einen neuen Post starten, da alles wa ich bisher gefunden habe nicht "so wirklich" mein Thema betrifft.
Folgendes. Ich möchte selbständig werden. D.h. Ich Würden meine Arbeitszeit gern investieren um in meine eigenen Tasche zu wirtschaften.
Derzeit fahre ich bei einer Spedition im Fernverkehr. Was das heißt muss ich, glaube ich niemanden hier erläutern. Viele Stunden etc.
Nun überlege ich, warum nicht einen Lastzug kaufen und selber FÜR mich fahren.
Als Annahme bzw. die Kalkulation was im Monat eingefahren werden muss habe ich schon gemacht.
Steuer, Versicherung, Krankenversicherung, Maut, Kraftstoff, Gehalt, Gewinn etc. alles berücksichtig. Auch evtl. Touren habe ich mir schon über diverse onlinebörsen ausgesucht und "gespielt".
Nun zu meiner eigentlichen Frage bzw. Abschätzung durch das Forum.
Ich habe mittlerweile das ein oder andere Angebot für den Lastzug.
Geplant habe ich einen sattelzugmaschine Low Liner mit entsprechenden Auflieger.
Zustand neu bzw. Leasing und finazierungsangebote.
Ich bin mit mir aber noch nicht im Klaren ob es nicht besser ist einen gebrauchten .... Und jetzt kommt es.. Mit Tachoscheibe zu kaufen. Also ohne den digitalen fahrtenschreiber.
Gute Angebote habe ich. Nur haben die meistens einige KM auf den Bugel.
Mich würde interessieren wie ihr drüber denkt.
Ps: ich weiß. Mehr Steuern, höhere Autobahngebühr usw.
Freu mich über eure Meinungen bzw. Antworten und Anregungen
Mit freundlichen Grüßen Jens
Beste Antwort im Thema
Es gibt keine Zinsen mehr.
Unternehmen die das machen, die machen das weil sie das Geld garnicht haben, die Arbeiten nur mit Lieferantenkrediten...
65 Antworten
Hast du die Unternehmer Prüfung schon? Du musst wissen das Zahlungsziele von 90 bis 120 Tage üblich sind. Diese Kosten musst du decken können,
es ist verdammt gefährlich , sich heutzutage in dieser Branche ohne kaufmännische Kenntnisse, ohne Kundenkontakte, ohne solide finanzielle Grundlagen, fundierte Planung selbstständig zu machen.
Der Markt ist zerfressen von schlechten Frachtraten, windigen Frachtenvermittler, gnadenlosen Großspediteuren, Frachtenbörsen und Hobby-Transportunternehmer.
Nun ja: ohne die ausreichenden Kenntnisse des Geschäftes (und das Führen eines kleinen Unternehmens) bist Du Beute für die Großen. Klingt zwar jetzt ein wenig plakativ, ist aber leider fakt. Ohne ausreichend (viele) Direktkunden bist Du schnell abhängig von mittleren bis großen Spediteuren. Dann gute Nacht. Und warum sich Spediteure viele neue Zugmaschinen leisten können? Wie lange sind die im Geschäft und wie groß sind die bzw. wie verschuldet und verzweifelt? Man kann nicht immer alles so glauben, wie man es sieht. Einer unserer Subs mit 3 LKW hat auch einen neuen LKW angeschafft Ende letztens Jahres. Gute Leistung, gute Fahrer. Schwups ein Investor abgesprungen - Insolvenz. Tja, so schnell geht das. Ganz einfach und keiner merkt es. Mir fehlen jetzt 3 LKW - schlimm genug, aber kein Beinbruch - seine Leute sind alle arbeitslos. Sehr schlimm.
Selbstständig machen im 3,5to-Bereich bzw. Kurier oder Kleintransporte? Striktes Nein. Da gibt es zuviele finanzielle Selbstmörder. Oder aber 40to im Nahverkehr ? Ehm , wo holst du deine Touren her wo sich alle um Ladung sowieso schon gegenseitig schlagen? . Kosten des 40to viel zu hoch, als daß Du als Neuanfänger jemals auf nen grünen Zweig kommst. Bleibt also nur Fernverkehr . Mit einem LKW als Selbstfahrer und sich ohne Kenntnisse um alles kaufmännische kümmern? Sicher? Denn - schreibst Du keine Rechnungen, kommt auch kein Geld. Ist sehr einfach. Ursache - Wirkung.
Und im Fernverkehr mit einem LKW soviel Geld zu verdienen. Und das gerade jetzt. Halte ich für sehr .... mutig bzw. naiv. Auch wenn es nicht die erhoffte Antwort ist. Überleg es Dir ganz genau. Rechne alles durch - mehrfach. Information ist das allerwichtigste. Es hängt schliesslich DEIN Geld dran. Achso und erwarte nicht, daß Deine Hausbank Dir bei geringem Eigenkapital behilflich ist, sobald die Transportgewerbe lesen, wirst Du wahrscheinlich die andere Seite der Macht (Bank) kennenlernen...
SZM: = 100-130 € pro Tag
Trailer: = 25-40 € pro Tag
Diesel bei 500km (30l Verbrauch): 180 € pro Tag + ADBLUE !
Fahrer: Was willst du verdienen? 3000Brutto wären das ca 120Euro/Tag
Büro + Telefon: kenne ich deine Kosten nicht
.. Gewinn: auch nicht zu vernachlässigen
Lg
Hallo, du machst dich wahnsinnig von deinen Auftraggeber abhängig-denn wenn er für dich keine Aufträge mehr hat,was fährst du dann?
Du musst dir Zeit nehmen neue Aufträge zu ordern-wer macht deine ganzen Abrechnungen?Wer leitet eventuelle Mahnverfahren für zahlungsunwillige Kunden ein?Die Regel sind Zahlungsziele von zwei-drei Monaten!
was bedeuten kann,das dein Auftraggeber bis dahin insolvent ist.Du bist nicht in der Lage normalen Spedition verkehr durchzuführen,
-da du ja das besondere kaufst-insbesondere hast du zb. kleine Bremsscheiben-gleichbedeutend höhererer Verschleiß-kleine Räder-bedeutet öfter einmal zum Reifendienst der mitunter deine Reifengröße nicht vorrätig hat.
Der Gedanke an ein altes Fahrzeug sollte sich eigentlich bei dir nach dem lesen der Antworten meiner Vorredner
erledigt haben du wirst damit nie Geld verdienen.Ich würde mich in der heutigen Zeit mit Sicherheit nicht im Transportgewerbe selbständig machen!!!!!!
3000,00 Brutto zu wenig
2000,00 Netto als Unternehmer ist wenig , rechne mal die Fahrstunden und die Bürostd. 50std fahren 5 Auftr. Reg. Steuer Buchführung also Büro, das sind 220 std/Mon bei 2000 netto sind das ?
Krankenkasse und Rentenversicherung Soli plus Arbeitgeberanteil, plus 6 Wochen Urlaub und 2 Wochen Krank sind 2 Monate. Urlaubsgeld und Lohnfortzahlung nicht gerechnet. Also in 10 Monaten den Jahresverdienst erzielen.
Das sind für mich mind. 5000,00 Brutto im Monat. Im Jahr 60000,00 geteilt durch 10 mon = 6000,00/mon /9=6,5-7000,00
Ohne Gewinn keine Luft für Rep. und Ausfall z.B. wenn Inspektion oder Wartung, in der Zeit kommt kein Geld rein, aber raus. Was kostet ein Fahrzeug über Leasing mal als Kalkulations anfang, dann alle Unkosten und Verdienst dann kommen die Zahlen für die tägliche Rechnungsstellung, falls die auch gezahlt oder pünklich gezahlt werden.
Gerichtsverfahren wenn denn was zu holen ist dauern lange, dafür sollte man einen Monat mit einrechnen also in 9 Monaten den Jahresverdienst einfahren.
Lass dich von der Kammer mal beraten, ach ja die wollen auch Beiträge und ohne geht nicht.
Ach so ja Betriebshaftpflicht KFz und Umsatzsteuer sowie Kfz Vers. nicht vergessen.
MfG
Bitboy
Zitat:
@Julian718 schrieb am 4. Juni 2015 um 12:36:11 Uhr:
Fahrer: Was willst du verdienen? 3000Brutto wären das ca 120Euro/Tag
Um im Monat mit einem vergleichbaren Enkommen eines Fahrers rechnen zu können, rechne mal wie folgt:
Brutto: 3000 €
./. Krankenversicherung (14,6%) 438 €
./. Altersversorgung (18,7%) 561 € (freiw. Beitrag zur RV, um vergleichen zu können)
./. Pflegeversicherung (2,35%) 71 €
./. Arbeitslosenversicherung (3%) 90 € (bei Existenzgründung zu empfehlen)
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Zwischensumme 1840 €
./. Einkommenssteuer 280 € (15,7% - 22.000 € / ledig)
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Es bleiben also übrig 1560 €
Und das Ganze ohne Spesen und mit dem vollen Risiko als Unternehmer!!!
Und was ist mit einem Ersatzfahrer im Urlaubs- und Kranheitsfall?
Also lieber ganz genau rechnen. Wenn was rumkommen soll, muss brutto mindestes 5000 als Fahrerlohn übrig bleiben. Ansonsten lohnt es sich nicht nur, es ist auch dann brandgefährlich. Ich schätze mal, so 70 bis 80% der Existenzgründer als Transportunternehmer verschwinden innerhalb eines Jahres wieder vom Markt.
Dazu kommen die Kosten für Fahrzeug, Sprit, Reparaturen, Verwaltung.
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Die Steuern für nen gebrauchten LKW sind in den Gesamtbetriebskosten zu vernachlässigen. Wichtig ist, dass du was die Betriebskosten (Reifen, Bremsen, Inspektionen, Wartungsintervalle, Reparaturen) und Verbrauch sowie Autobahnmautgebühren im richtigen Bereich liegst. Wenn du da zu teuer unterwegs bist, fährt dir die Konkurenz davon. Wichtig ist, direkt vom allerersten Tag an mit dem spitzen Bleistift zu rechnen.
Und man sollte direkt vor Unternehmensstart ein / zwei Kunden oder mehr haben, welche die Grundlast abdecken, sprich, du für am besten 2 oder mehr Leute fährst und von den Aufträgen schon mal alle Kosten gedeckt hast.
Dann ist das ein guter Start.
Mag sein, dass man am Anfang weniger verdient als angestellte Berufskraftfahrer, aber man hat die Chance, wenn es gut läuft, mehr zu verdienen. Vieleicht kaufst du irgendwann nen zweiten LKW, und nen dritten und am Ende bist du dann Chef einer Spedition, so läuft das 🙂 Wenns schlecht läuft, biste pleite, also, wie jetzt auch 😛
Hallo,
Die 3000Brutto waren so angesehen für die ersten Monate. Da kann man Froh sein wenn man Schwarze Zahlen schreibt. Am besten Direktkunden suchen und nicht als Sub Unternehmer für wen fahren. Wenn es denen mal schlecht geht bist du der erstte wo fliegt. Und bei denen ist die Zahlungsmoral eh unterallersau Zahlungsziele von 120 Tage mit einkalkulieren. Das ist bei großen Kunden Normal und die machen das auch nicht um die Transportunternehmer zu nerven sonder um viele Zinsen mitzunehmen.
Lg
Es gibt keine Zinsen mehr.
Unternehmen die das machen, die machen das weil sie das Geld garnicht haben, die Arbeiten nur mit Lieferantenkrediten...
So jetzt muss ich mich zu meinen Thema auch mal wieder zu Wort melden.
Danke für die vielen Sinnvollen und ....wenige Sinnvollen Antworten. Habe manchmal das Gefühl hier sind nur Unternehmensberater unterwegs oder Leute die Angst haben Konkurrenz zu bekommen.
Vielleicht soviel zu den Tips...ich bin mir durchaus bewusst das es eine hartes Stück Arbeit ist sich selbständig zu machen und auch ein gewisses Risiko dahinter steckt.
Die ersten Schritte sind nun gemacht. LKW ist gekauft (BAR). Alle Anträge ect. laufen. Ich und meine Frau (hat Betriebswirtschaft studiert!!) sind Guter Hoffnung das wie ab August 2015 alles soweit haben und los legen können.
Also wir sehen uns auf der Autobahn...
Na denn kann man ja nur viel Glück wünschen 🙂
mfg
Wenn deine Frau studierte Betriebswirtin ist,warum fragst du dann im Forum nach ? ? ?
Sie müßte dann dein "Unternehmensberater " sein.S I E kennt dich, und deine Lage am allerbesten.
LKW " b a r " gekauft ? ? ?
Viel Erfolg
Servus
Er wollte doch was mit Tachoscheibe, also EZ vor 2006, die bekommt man doch schon für unter 15.000€
Mit so einem alten Euro 2 Scania kosten 100 km Autobahn 20,40 € Maut
https://www.toll-collect.de/.../maut_tarife_neu.html
kalkulieren wir mal 120.000 km Autobahn im Jahr liegt der Kostenvorteil eines neuen Euro 6 Fahrzeuges
Im Jahr bei 8760 € oder 730 € im Monat. Hauptsache Tachoscheibe ohne weiter nachzudenken.
Euro 6 = 13,1c / km = 15720 €
Euro 2 = 20,4c / km = 24480 €
Während wir pünklich Feierabend machen , fährt er dann mit einer 2.Scheibe
noch eine Extrarunde damit die Mehrkosten für die Maut wieder drin sind .
Vielleicht fährt er überwiegend Landstraße?
Danke mal wieder für die neuen Hinweise. Also für NUR für die Besserwisser hier die Angst vor Wettbewerb haben. Gekauft habe ich einen Iveco (neu) hat gerade mal die Überführungs-Fahrt an Kilometern drauf. Heißt für euch ich werde nicht die zusätzlichen Kosten durch mehrfache machen müssen. Also noch mehr Wettbewerb für euch :-)
Aber nun zurück zu Thema. Das mit der Tachoscheibe war eine Idee. Ich wollte hier lediglich eine Meinung durch das Forum haben was ihr davon haltet. Da sich hier aber einige auf den Slips getreten gefühlt haben, das jemand eine "vielleicht nicht gerade schlechte Idee" hat, habe ich mich natürlich anderweitig umgehört und weitere Möglichkeiten gecheckt. Es gibt weit aus bessere Fouren wie hier die auch qualifizierte Antworten geben. .
Dennoch bin ich auch über die Antworten hier dankbar und kann abschätzen mit wem ich mich demnächst auf der Straße messen muss. Hier habe ich aber bisher keine Konkurrenz gesehen... ??