Seillängenausgleich Feststellbremse

Mercedes E-Klasse W210

Hi Leute,

ich habe, wie die Überschrift schon vermuten lässt, ein Problem mit dem Seillängenausgleich der Feststellbremse.
Ich fahre einen 320er Benziner mit R6 von '95 (95.000km) und bin ansich extrem zufrieden mit dem Auto, aber ich habe nun, nach knapp 12.000km, ein Vibrieren ab ca. 75kmh "dazu gewonnen", welches laut Recherche, auch hier auf Motor Talk, häufig mit der Feststellbremse in Verbindung gebracht wird.

Ich musste die Bremsscheiben und Klötze hinten ohnehin neu machen und wollte in diesem Zuge auch gleich die Feststellbremse direkt mitwechsel, da diese da eben seit 95 vor sich hin oxidiert...
Lange Rede kurzer Sinn: Scheiben runter ging, Feststellbremse montiert (alten Beläge waren z.T. schon abgebrochen) Scheibe rauf leider nur auf der einen Seite.
Daraufhin viel mir wieder ein, dass da ja noch der Seillängenausgleich ist, den es zu entspannen gilt, damit sich das Spreizschloss wieder "schließt" und somit die Scheibe auch wieder drauf geht.

Hier beginnt dann mein Problem:

Ich habe die Innensechsekanntschraube komplett hohl gedreht vorgefunden, dass heißt das Dingen is so gut wie kreisrund von innnen... Demnach ließ sich da auch nicht mehr viel entspannen und die Bremsscheibne so zunächst nicht montieren...
Bevor ich da nun versuche nenn Tork reinzuschlagen, wollte ich Euch um Rat fragen.
Hat jemand hierzu eine Idee wie die Sache noch retten kann?

Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@drago2 schrieb am 9. Mai 2019 um 19:04:28 Uhr:


Hast du schon mal versucht mit nicht entspanntem Seillängenausgleich die Bremsscheibe runter zu machen?

Geht bei gelöster Bremse ohne Probleme! Hab schon oft hinten Bremsscheiben ausgebaut und dabei noch nie den Ausgleich entspannt. Denn wie Günter sagt, der Seillängenausgleich gleicht nur die Längung der Seile aus - das ist keine Ein- oder Nachstellvorrichtung für die Feststellbremse.

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Ja klar drago!

War natürlich ausgebaut und dann wird auch das das Gelenk vom Hebel gefettet, wo der Bremszug eingehängt wird.

So hat etwas länger gedauert bis ich wieder Zeit hatte was zu machen...
Ich habe mir den seillängenausgleich von nem Schlachter für 5 Euro geholt und das Ding gewechselt. Ging einfacher als zunächst vermutet. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps

Zitat:

@Kuro8 schrieb am 6. Dezember 2018 um 12:34:36 Uhr:


Ja klar drago!

War natürlich ausgebaut und dann wird auch das das Gelenk vom Hebel gefettet, wo der Bremszug eingehängt wird.

Frage nochmal...welches Fett?

Hallo drago

Es ist MB Hochtemperaturfett! A 000 989 76 51

Verwendet MB auch (WIS) für die Naben, bei Montage neuer Bremsscheiben.

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Kollegen

Gerne möchte ich diesen Thread nochmals "bleben", da ich an unserem 210er 320E BJ98 hinten die Bremse neue machen möchte. Das Fahrzeug hat 150tkm und ich vermute mal, dass noch die Originalscheibe drin ist. Bei dieser Gelegenheit möchte auch die Beläge der Feststellbremse wechseln.

Ist das Vorgehen so korrekt:

1. Beide Hinterräder müssen gleichzeitig angehoben sein.

2. Automatischen Seillängenausgleich vorspannen, d.h. Rastenexzenterbolzen mit Innensechskantschlüssel nach links drehen (ca. eine halbe Umdrehung) und gleichzeitig im Längsschlitz nach hinten schieben, bis der federbelastete Rastenexzenter mit der Erhebung in die Federklammer einrastet.

3. An beiden Seiten die Beläge wechseln und die Nachstellvorrichtung (Stellrad) aufdrehen, bis ich das entsprechende Rad nicht mehr bewegen kann. Danach das Stellrad um 8 Zähne zurückstellen.

4. Automatischen Seillängenausgleich entspannen: Mittlere Federklammer mit einem Schraubendreher anheben, dadurch stellt sich der Seillängenausgleich automatisch ein.

Ich finde es irgendwie verwirrend, dass man zuerst vorspannen und dann entspannen muss. Ich hoffe dass ich mich nach erfolgreichem Eingriff entspannen kann :-)

Danke für Eure Hilfe und einen schönen Abend.

Gustav

Du stellst den Seillängenausgleich auf Null zurück, nachdem die Bremse gemacht wurde wird er quasi wieder aktiviert. Mit diesem Ausgleich wird nämlich gleichzeitig eine automatische Nachstellung realisiert, so das beim Bestätigen der Feststellbremse sichergestellt ist das sie auch funktioniert. Durch die Abnutzung der Beläge kommt das Seil ja immer weiter nach vorn, das wird durch das Nachstellen im Ausgleich dadurch wieder ausgeglichen das er das Seil ständig nachspannt.

Danke Drago
Das habe ich verstanden, so quasi ein reset des automatischen Seillängenausgleichs

Die Frage ist sind die Schritte, die ich aufgezeichnet habe richtig?

Soweit ich mich erinnern kann hab ich zuerst die Bremse eingestellt und dann den Längenausgleich wieder ausgehakt.

Zitat:

@drago2 schrieb am 6. Mai 2019 um 21:44:07 Uhr:


Durch die Abnutzung der Beläge kommt das Seil ja immer weiter nach vorn, das wird durch das Nachstellen im Ausgleich dadurch wieder ausgeglichen das er das Seil ständig nachspannt.

Das ist ein Seillängenausgleich oder besser eine Vorrichtung um automatisch eine Längung der Seile auszugleichen aber NICHT mehr!
Wenn die Bremsbeläge der Festellbremse verschleissen, dann erhöht sich der Pedalweg an der Festellbremse, der Seillängenausgleich kann einen verschleiss nicht "nachstellen"!
Bei einem verschleiss der Bremsbeläge MUSS der durch grösser werden weg des Fußpedals an der Nachstelleinrichtung (Stellrad) in der Bremstrommel "korregiert" werden!

MfG Günter

Tja, da irrt der Günni aber gewaltig, genau das macht dieser Längenausgleich nämlich auch noch. Den Pedalweg immer gleich halten. Ich weiss nicht wie oft ich das hier schon geschrieben habe, wenn es nicht so wäre, müsste man nämlich das Ding nicht auf Anfang zurück stellen wenn man die Feststellbremse neu belegt. Ich fahre jetzt seit über 20 Jahren 210er, aber die Feststellbremse hab ich höchstens mal zum Tüv am Stellrad nachgestellt, da zwischen hat das immer der Längenausgleich erledigt das der Pedalweg gleich bleibt.
Ich stell nochmal das Bild ein von dem Ding, durch die Rasterung wird die dunkle Scheibe verschoben. Auf Bild eins kann man sehr schön sehen wo die Scheibe sich befindet wenn die Vorrichtung auf Null zurück gedreht ist. Auf Bild zwei ist die Rasterung wieder ausgeklinkt aus ihrer Halterung, die Scheibe an eine ganz andere Stelle gerückt und die Seile sind gespannt. Wenn jetzt die Beläge abnutzen dreht sich die Rasterscheibe weiter und dadurch verschiebt sich die Scheibe weiter in Richtung nach vorn und die Seile bleiben gespannt.
https://up.picr.de/26417042rw.jpg

Man kann das sehr gut daran erkennen das die Scheibe an einer anderen Stelle sitzt weil das quadratische Loch einmal verdeckt und einmal frei ist. Ausserdem sind die Seile einmal vollkommen locker und einmal gespannt.

https://up.picr.de/26417040rs.jpg

Ich kann mich noch daran erinnern das bei Feststellbremsen die per Handhebel betätigt wurden am Handhebel eine Mutter war mit deren Hilfe man den Weg den der Hebel nach oben gezogen werden konnte, man sagte so 6 Rasten sollten es sein max., diese Aufgabe hat hier quasi der Längenausgleich übernommen. Nur das der das automatisch macht, während es bei der Feststellbremse mit Handhebel durch einen Mechaniker durch nachstellen der Mutter gemacht werden musste.
Im Prinzip ist mir das vollkommen Schnuppe ob das hier geglaubt wird das es so ist oder nicht. Ich weiss was ich weiss...... und was andere darüber denken.....na ja.....

Drago danke für die Bilder.

Denke mir ist es nun klar was ich machen muss. Bevor ich die alten Beläge entferne, muss ich Dein Bild 1 haben. Verwirrend finde ich, dass man das vorspannen nennt, als Laie würde ich das entspannen nennen.

Danach die Bremse machen und am Schluss muss ich dann Dein Bild 2 haben. Danach muss ich die Feststellbremse einstellen.

An die Gemeinde, beim Einstellen sagt das WIS (Kollege von mir hat nachgeschaut) man soll 8 Zacken zurück drehen, sobald das Rad fest ist. Im Buch von Etzold steht 13 Zacken.

Weiss jemand von Euch der Grund, wieso diese unterschiedliche Anzahl?

PS: Aus meiner Sicht klingt es sehr logisch, was Drago schreibt, denn wenn sich die Bremse nicht selber nachstellen würde, müsste es irgendwo eine Schraube oder ähnliches haben zu nachstellen.

Gruss Gustav

Zitat:

An die Gemeinde, beim Einstellen sagt das WIS (Kollege von mir hat nachgeschaut) man soll 8 Zacken zurück drehen, sobald das Rad fest ist. Im Buch von Etzold steht 13 Zacken.

Also 13 Zacken finde ich schon etwas viel. 5-8 finde ich angemessener. Außer der W210er-Mercedes hat irgendwie ein "Feingewinde" in den Stellschrauben/-ritzeln für die Beläge drin. 😮 😉

Bei anderen PKWs sinds glaub ich so um die 5 Zacken rum. Das ist dann erfahrungsgemäß schon viel Abstand, vorallem wenn sich die neuen Beläge vollständig "eingeschliffen" haben...

/edit: sry, zu lange zum Editieren gebraucht. 😁

Na ja, ganz so egal ist es nicht weil damit ja der Abstand der Bremsbacken zur Trommel eingestellt wird, also die Grundeinstellung gemacht wird. Ist der zu eng läuft die Bremse heiss.

Zitat:

@drago2 schrieb am 7. Mai 2019 um 20:04:51 Uhr:


Tja, da irrt der Günni aber gewaltig, genau das macht dieser Längenausgleich nämlich auch noch. Den Pedalweg immer gleich halten. Ich weiss nicht wie oft ich das hier schon geschrieben habe, wenn es nicht so wäre, müsste man nämlich das Ding nicht auf Anfang zurück stellen wenn man die Feststellbremse neu belegt. Ich fahre jetzt seit über 20 Jahren 210er, aber die Feststellbremse hab ich höchstens mal zum Tüv am Stellrad nachgestellt, da zwischen hat das immer der Längenausgleich erledigt das der Pedalweg gleich bleibt.
Ich stell nochmal das Bild ein von dem Ding, durch die Rasterung wird die dunkle Scheibe verschoben. Auf Bild eins kann man sehr schön sehen wo die Scheibe sich befindet wenn die Vorrichtung auf Null zurück gedreht ist. Auf Bild zwei ist die Rasterung wieder ausgeklinkt aus ihrer Halterung, die Scheibe an eine ganz andere Stelle gerückt und die Seile sind gespannt. Wenn jetzt die Beläge abnutzen dreht sich die Rasterscheibe weiter und dadurch verschiebt sich die Scheibe weiter in Richtung nach vorn und die Seile bleiben gespannt.
https://up.picr.de/26417042rw.jpg

Man kann das sehr gut daran erkennen das die Scheibe an einer anderen Stelle sitzt weil das quadratische Loch einmal verdeckt und einmal frei ist. Ausserdem sind die Seile einmal vollkommen locker und einmal gespannt.

https://up.picr.de/26417040rs.jpg

Die funktion des Längenausgleich hast du aber schon verstanden? Sicher??

Da die Feststellbremse normalerweise nur im Stand betätigt wird, gibt es an den Belägen der Feststellbremse auch KEINEN verschleiss, folglich muss da auch nichts nachgestellt werden ..!
Um das einmal vorab zu klären!
Aber du kannst ja mal einpaar Kilometer mit betätigter Festellbremse fahren, wenn du mir nicht glaubst, nach den paar Kilometern MUSST du nachstellen, garantiert! 🙂
Die Rastscheibe im Seillängenausgleich kann nur eine Längung der Bremsseile etc. "kompensieren", da sich die Rastscheibe erst bei entsprechender Entlastung in den Seilen um einen (mehrere) Zähne weiterdrehen kann und so die Längung ausgleichen kann!
Der Längenausgleich kann keinen Verschleis der Bremsbeläge durch nachstellen kompensieren, dafür ist dieses System nicht geeignet, ob du das jetzt glaubst oder nicht!
Oder erkläre mir mal, wie dieses System einen unterschiedlichen verschleis "nachstellen" soll mit nur einer Nachstellmöglichkeit? Und warum muss man dann überhaupt noch etwas an dem Stellrad einstellen?
Systeme die Trommelbremsbeläge automatisch nachstellen können, sind immer zw. den zwei Bremsbacken angeordnet!

Warum die Rastscheibe nach einem entspannen und dem folgenden lösen ersteinmal an einer anderen Position steht sollte eigentlich auch klar sein! Die Seile müssen sich ersteinmal etwas "setzen", dieses "setzen" wird durch ein betätigen oder auch vibrationen beim fahren begünstigt!
Oder aber die Spreisschlösser sind so schwergängig gewesen das diese nicht mehr bis in die eigentlich "Ausgangsstellung" zurück gehen konnten, das Seil deshalb vor der eigentlichen "Endlage" entspannt ist und DANN die Nachstelleinrichtung aktiv wird ..!

MfG Günter

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