Schutzkleidung in der Stadt ??

die Überschrift ist vielleicht etwas unglücklich geschrieben.
Aber ich würde gerne mal Eure Meinung hören:
Ich bin ja Führerscheinneuling . Wenn ich mich auf mein Motorrad setzte bin ich immer angekleidet mit Helm, Handschuhe, Hose mit protektoren, Schuhe, und Jacke natürlich. Dann fahre ich durch die Stadt und freu mich meines Scheins 7 . Als es noch ziemlich heiß drausen war, sind mir immer wieder Rollerfahrer ntgegen gekommen mit Shirt . Klar hatten die meisten acu nen Helm auf, aber wärend ich in meiner Motorradkluft mir einen abschwitze , saßen Die locker luftig auf ihren Flitzern.
Ist deren Verletzungsrisiko geringer als meins? In der stadt dürfen wir beide nur 50kmh fahren. Ich meine auf der Autobahn oder so ist mir das klar.
Aber ich bin echt am überlegen ob es wirklich nötig ist bei einer Stadttour sich vorher erstmal ne halbe std anzuziehen.
Wie macht ihr das? Bin ich zu vorsichtig? alles übertrieben?? Oder sind die Anderen die unvorsichtigen ???

Beste Antwort im Thema

Im Englischen gibt es den Begriff "Tradeoff", was so viel heißt wie "Nachteil, den man sich einhandelt".

Wenn man sich einmal ansieht, welche hauptsächlichen Vorteile so ein Roller bietet, dann sind das Folgende:

- Er ist wendig, man kommt in der Stadt überall hin
- Er ist so gebaut, dass man sich nicht einsaut, wenn man mal über eine nasse Straße fährt. Man ruiniert sich auch nicht die Schuhe.

Diese Vorteile werden in dem Maße beeinträchtigt, in dem man mit Komplett-Montur Roller fährt: Man kommt zwar immer noch schnell überall hin, muss sich aber vorher aufrödeln und hinterher sehen, wo man mit dem Zeug bleibt. Man muss sich also fragen, ob es wirklich sinnvoll ist, sich komplett aufzurödeln, um mal kurz mit dem Roller in die Stadt zu fahren - oder ob man stattdessen eher den Bus, das Fahrrad oder das Auto nimmt.

Also fahren die Leute mit Minimalschutz Roller. Der (einzige) Tradeoff dabei: Sie setzen sich einer erhöhten Verletzungsgefahr im Fall eines Unfalls aus. Aber: Es ist ja nicht so, dass Rollerfahren mit Schutzkleidung bombensicher ist und ohne absolut tödlich. Es ist lediglich die Erhöhung eines statistisch bereits recht hohen Risikos. Wenn man seine Sicherheit optimieren will, dann fährt man mit den Öffis, da passiert statistisch am wenigsten. Und wenn man dort, wo man hinwill, mit den Öffis nicht hinkommt, dann benutzt man das Auto, denn das ist statistisch deutlich sicherer als ein Roller.

Bei Motorrädern ist die Situation etwas anders: Die Fahrten sind im Schnitt länger, die Rahmenbedingungen (Fahrtwind, Bedienelemente, Witterung, Lärm) verlangen nach einer funktionellen Kleidung. Selbst wenn es erlaubt und sicher wäre, würde ich nicht in Straßenschuhen, mit dünner Stoffhose und Polohemd eine längere Motorradtour machen, weil das schlicht unangenehm wäre. Die Nachteile der Montur (Ausfrödeln, Abrödeln, verstauen) sind beim Motorrad - gemessen am Fahrerlebnis - ein geringerer Tradeoff als beim Roller.

Welchen Tradeoff man akzeptiert, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und jemand der sagt: "Wie leichtsinnig, da fährt einer ohne Schutzkleidung Moped!", der muss sich sagen lassen, dass Motorradfahren an sich verhältnismäßig leichtsinnig ist.

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Zumindest die Materialien (bei den Sommerklamotten, mehr habe ich gerade nicht geguckt) unterscheiden sich nicht von denen bei anderen Anbietern.
Was genau ist denn Cordura und wie abriebfest ist sowas? Ich kenne eine Reportage vom ZDF oder so, da wurde Rutschtests mit Klamotten gemacht. War zwar nicht vergleichbar mit Leder, aber für nen einschlaglosen Abflug wohl durchaus brauchbar. Nur wurde dort nicht gesagt, welches Material das war.

Polyamid Gewebe, der Rest ist nur n Markenname.
Viele Gürtelholster für Taschenlampen oder Multitools sind aus dem Zeugs oder stabilere Rucksäche usw.

Bei Louis wird z.B. angegeben welche Dichte das Zeugs hat (400, 600 usw.), wie gesagt, für nen einmaligen Rutscher bestimmt brauchbar, danach aber meist schrottreif.
Deine erwähnten Meshklamotten sind bestimmt auf dem gleichen Material.

Das Cordura meiner damals nagelneuen Handschuhe hat genau nix gehalten.

Wenn Cordura abriebfest wäre, dann wäre Cordura in Motorradjeans verarbeitet, statt des teuren Kevlars.

Es ist besser als Jeansstoff aber in keinster Weise mit Leder vergleichbar.

Das Zeugs ist aber abriebsfest, sonst würde ja ned ständig behauptet werden das Textilklamotten dem Leder nicht mehr nachhinkt

Hier mal der erste Treffer den Google ausspuckte:
http://www.extremtextil.de/tipps/grundlagen/info_cordura.html

Und hier zum Hersteller
http://www.cordura.com/

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Cordura hat unterschiedliche Qualitäten mit unterschiedlichen Abriebfestigkeiten.

Höhere Zahl = besser oder hat das nix zu sagen? (Cordura 500, Cordura 600 etc.)

AFAIK gr/m²

Klick auf meinen ersten Link, da wirds doch e erklärt...........mach mir die Arbeit doch ned umsonst das zu suchen.

Es gibt übrigens noch andere Firmen, die geile Fasern herstellen. Marktführer ist Du Pont mit Kevlar und Nomex. Das sind Aramidfasern, während Cordura eine Polyamidfaser (Nylon) ist. Alles hat Vor und Nachteile. Die Abriebfestigkeit von Leder hat übrigens noch keiner erreicht.

Zitat:

Original geschrieben von DerZombie


Klick auf meinen ersten Link, da wirds doch e erklärt...........mach mir die Arbeit doch ned umsonst das zu suchen.

Danke, war vorher untergegangen bei mir.

Wenn eine Klamotte (Textil) nach einem satten Abflug austauschreif ist, habe ich damit kein Problem. Aber zumindest in diesem einen (Un-)Fall sollte es doch primär die Klamotte und nicht meine Haut zersäbeln.

Im Normalfall fahre ich ja eh im Lederkombi, will dazu aber noch eine Allwettertaugliche Textilkombi holen, für die Phasen wo man tendenziell doch öfter mal in einen Schauer kommen kann.

Welches Material die Meshjacke ist, habe ich gar nicht im Kopf. Ist eine Airstream von Hein Gericke, evtl. steht auf deren Seite was.

@belaty
Sei nicht neidisch auf die Mädchen, die im Top und im Kleidchen auf ihren Rollern in die Stadt fahren. Freue Dich an Deiner intakten Haut, auch wenn sie nicht so gebräunt sein sollte, wie die der anderen.

Wenn sie Dir in der Ambulanz die Baumwolle aus den Schürfwunden zupfen und mit der Wurzelbürste den Dreck aus den Schnittwunden schruppen, wird es Dich reuen nicht angemessen gekleidet gewesen zu sein.
Ihr Frauen macht Euch immer so viele Gedanken über die Kleidung.
Unfälle passieren nicht oft, aber sie passieren. Und die Statistik wird Dich nicht trösten, wenn Du im Krankenhaus schlaflose Nächte verbringst, weil die verbrennungsähnlichen Wunden Dir keine Ruhe lassen.
Hol Dir einen Air-Flow-Anzug für das Bike und für den Sommer.
Und wenn Du ein Kleid tragen willst, nimm die Bahn oder eine andere Dose.

Gruß

Q.

Es gibt für Geschwindigkeiten unter 80 noch eine Möglichkeit, in normalen Klamotten leidlich geschützt zu fahren: http://www.motorrad.net/.../...riebfeste-unterw%C3%A4sche-von-gst.html

Das schützt zumindest vor der Wurzelbürste. 😉

Die Textilkombi meiner Freundin war nach einem Sturz (ca. 40-50km/h) mit Rutscher über nasse(!) Fahrbahn am Knie bis auf den Protektor durchgerieben, ein ca. 5DM-Stück großes Loch.

Bei Leder ist da gerade mal die Farbe ab...

Weisst du noch, welches Material das war?

Ich habe gerade ein Sommer hinter mich wo ich mich die gleiche Frage gestellt hatte.
Meist war ich in Berlin unterwegs und dann auch noch eine Reise bis nach Spanien über sehr heiße Regionen in Frankreich gemacht, dort war es so um 36°C oder wärmer.
Hier ist eine Liste von Klamotten, die für mich im Sommer ein Bilanz zwischen Bequemlichkeit und Schutz darstellt:

Jacke - Held Tropic II (MeschJacke).
Hose - Held CrackerJack Jeans und BMW Motorradhose Summer 3.
Schuhe - TCX X-Street WP Stiefel.

An der Jacke habe ich den Reißverschluss von den Hosen angebracht, so dass ich kein Nierengurt tragen brauche. Es gibt noch eine Membran-InnenJacke dazu.

Jacke, Jeans und Schuhe gibt auch in Frauen-Variante.

So um €500 für ein Set.

Mir war wichtig, dass nichts stört, so dass ich die Sachen wirklich jeden Tag tragen würde und nicht in die Versuchung gerate, sie doch nicht anzuziehen. Es hat geklappt.

Es gibt auch eine noch besser belüftete Jacke von Harley-Davidson, allerdings ohne Rücken-Protektor Tache. Die habe ich mir aber auch gekauft, um mit einem Rückenschutz in Westen-Form zu tragen, wenn ich mal ein Spritz-Tour fahren würde.

Abraten im Sommer würde ich von BMW City Jeans 2 - tolle Jeans aber eher für kühle Tage (also wie jetzt) und von Held Mesch-Hosen Zeffiro - Innenfutter leitet Schweiß nicht ab, man fühlt sich total nass an den Bein und den Stoff klebt noch an.

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