Schrott mit TÜV gekauft / Der Traum, der zum Albtraum wurde
Wie schon im Titel steht, bin ich nun auch leider auf einen Schrotthaufen mit TÜV reingefallen.
Kurz zu mir: ich bin 21, Azubi und habe lange für das Geld gespart (3400€)
Beim Verkäufer angekommen, nahm ich den Wagen äußerlich unter die Lupe.
Außer ein paar Kratzer und Dellen ist mir nichts weiter aufgefallen.
Der Verkäufer wieß mich darauf hin, dass der Tacho nicht mehr mitzählen würde und
das der Motor beim treten der Kupplung manchmal ausgeht.
(Diesen Fehler habe ich mit dem einstellen des Leerlaufventils beheben können)
Einen TÜV bericht mit "mängelfreiem TÜV" gab es inclu. und auf der Probefahrt ist mir auch nichts weiter aufgefallen.
Nachdem ich dann Blind vor liebe zugeschlagen habe, kamen nach 50km schon die ersten Mängelerscheinungen.. Der Motor nahm ca. alle 50km kurz kein Gas mehr an und Ruckelte wie sau.
Die ganze Vorderachse hat vibriert. Nachdem ich dann auf einem Rastplatz zum stehen kam, hörte sich der Motor sehr komisch an... als ob die Steuerzeiten nicht mehr stimmen würden. Wie ein Dragstar.. Dachte mir erstmal nichts böses... wahrscheinlich Nebenluft oder so. Als ich dann nach ca. 450 km Zuhause ankam und den Ölstand kontrollieren wollte der Schock:
Kein Öl am Peilstab! Bevor ich beim Verkäufer losgefahren bin, war der Ölstand auf maximum!
Habe dann einen Ölwechsel vorgenommen (10w40 genau das selbe, was auch davor drin war).
Nach dem Ölwechsel klapperten nun die Hydrostößel! Habe Daraufhin dieses Hydrostößeladditiv reingekippt und siehe da, es war wieder ruhe! ich gehe davon aus, dass der vorbesitzer selber dieses Zeug da reingekippt hat, damit ich eben beim kauf nichts höre!
Zwei Wochen später habe ich den Wagen in die Werkstatt gebracht wegen Achsvermessung und Bremsflüssigkeitswechsel. Schon nach zwei Stunden hat mich ein Mitarbeiter angerufen und meinte,
dass ich vorbei kommen solle, mein Auto sei wohl ein highlight..
Habe mich umgehend auf den Weg zur Werkstatt gemacht...
Das Ergebnis einmal aufgelistet:
-Bremsschläuchte vorne und hinten
-Bremsleitung HA verrostet
-Domlager VA rechts und links Spiel
-Hinterachsbuchsen def.
-Querlenkerbuchsen VA rissig
-durchrostung hinten links (hinter der Stoßstange)
Habe dann meinen Wagen mitgenommen und war natürlich total Sprachlos.
Die ganzen Mängel, der Rost, Ölverbrauch... ich kann mir das alles nicht leisten und bin
nun etwar ratlos! am liebsten würde ich den Wagen natürlich zurückgeben, aber so einfach wird das wohl nicht.
Zu guter letzt ist mir noch was aufgefallen.
Habe davon mal ein Foto eingefügt.
Könnte das ein Unfallschaden sein?
Dies ist am Heck direkt vorne, wenn man die Motorhaube aufmacht.
Nun wollte ich noch ein paar Informationen zum Kaufvertrag loswerden.
Es ist der Kaufvertrag von mobile (dh. das kraftfahrzeug wird unter ausschluss der sachmängelhaftung verkauft)
Der Wagen ist von Privat und nicht von einem Händler gekauft.
Im Kaufvertrag steht, dass der Wagen kein Unfallschaden hat.
Im Kaufvertrag steht nichts von den oben genannten Bemängelungen
(Motor verbaucht öl, etc.)
Es steht nicht drin "gekauft wie gesehen"
Ich bin mir selber bewusst, dass dies ein großer Fehler war und würde alles gerne
wieder rückgängig machen..
Ist es möglich da irgendwas zu unternehmen?
Bin für jede Hilfe dankbar!
Grüße und schönen Ostermontag wünsche ich
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@ickee327 schrieb am 17. April 2017 um 14:25:27 Uhr:
Nun wollte ich noch ein paar Informationen zum Kaufvertrag loswerden.
Es ist der Kaufvertrag von mobile (dh. das kraftfahrzeug wird unter ausschluss der sachmängelhaftung verkauft)
Der Wagen ist von Privat und nicht von einem Händler gekauft.
Im Kaufvertrag steht, dass der Wagen kein Unfallschaden hat.
Im Kaufvertrag steht nichts von den oben genannten Bemängelungen
(Motor verbaucht öl, etc.)
Es steht nicht drin "gekauft wie gesehen"
Ich habe mir gerade den Kaufvertrag von mobile.de angesehen.
Da steht unter II.Gewährleistung drin: Das Fahrzeug wird wie besichtigt und unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft. Kannst ja mal schau´n ob es dieser Kaufvertrag ist. Link: https://www.mobile.de/magazin/_pdf/kaufvertrag.pdf
Du kriegst den Verkäufer wohl nur dran, wenn Du ihm Vorsatz nachweisen kannst. Wird wohl schwierig werden 🙁
XF-Coupe
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Nein! Dieser war für 4800 damals im Angebot. Der Verkäufer hatte mir noch bescheid gesagt, dass er den Wagen verkauft hatte.
Mein gekaufter ist ein anderer.
Golf 2 GTI 2 türer mit 180tkm laut Tacho. Pf Motor. BBS felgen hat er immerhin.
Hat 3 Vorbesitzer. Der letzte Besitzer hatte ihn seit 2006.
Leider kein ausgefülltes scheckheft dabei gewesen.
Bei einem fast dreißig Jahre alten Auto dürfte alles, bis auf den eventuell verschwiegenen Unfall, als normaler Verschleiß anzusehen sein.
Viel Spaß mit deinem neuen Auto!
Wer sich bei einem solchen Alter über Reparaturen wundert hat leider etwas falsch verstanden. Sieh es positiv. Bei einem solchen Wagen dürfte doch fast alles selbst und relativ günstig zu reparieren sein.
Eines verstehe ich jedoch nicht: wie kann man für einen "Daily-driver" so viel Geld ausgeben, wenn man in Ausbildung steckt und offensichtlich wenig Ahnung von der Materie hat? (Kein Vorwurf, kommt aber nunmal so rüber)
Ich sehe das ähnlich. Der Vorbesitzer hat sich wohl schon vorbildlich verhalten, als er dir die Probleme mit dem Tacho und dem Motor/Kupplung mitgeteilt hat.
Der Rest ist Verschleiß und so schlecht steht der Wagen doch garnicht da.
Entweder selber machen oder für 4000 - 5000 Euro richten lassen.
Edit: Längerfrist, wenn wieder Geld da ist, würde ich noch den Ölverbrauch angehen. Wenn die restliche Karossierie noch okay ist, ebenfalls auf die Rostvorsorge achten.
Edit2: Das man für das Geld einen neuen Seat Ibiza fahren kann, ist klar, aber das wäre ja kein Golf 2.
Es musste ja unbedingt ein GTI sein ...
... ich vermute hier durchaus eine gezielte Abzocke durch den Verkäufer. Ihm dies nachzuweisen ist nicht ganz einfach, dennoch hat er dir vielleicht brauchbare Argumente mitgegeben.
Wie durchgegammelt ist der Wagen? Du hast ja einen TÜV-Bericht. Auch wenn der km-Zähler dummerweise nicht geht, so kann ein Wagen in 6 Monaten nicht so durchgammeln, das man von "mängelfrei" (ohne Hinweise) auf "mit x Problemen, wo jeder einzelne ein erheblicher Mangel ist" kommt. Zumal ein erheblicher Ölverbrauch auch dem Verkäufer bekannt sein muss ... was 2 Liter auf 1000 km schluckt, ist ohne regelmäßiges Nachschütten bezeiten tot. Ein Verkaufsprofi ist der jedenfalls nicht ... an seiner Stelle wäre ich mir da nämlich bei einem Streit nicht so sicher, das ich den gewinne. Solange die Mängel halt wirklich alle die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs erheblich gefährden.
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Die Kirche sollte man hier im Dorf lassen. Wir sprechen nicht von einem 10 Jahre alten Gebrauchten sondern von einem reinen Liebhaber Fahrzeug. Da wird man keinem Richter der Welt verklickern können, dass man bei einem 26 - 30 Jahre alten Fahrzeug von privat auf Mängelfreiheit besteht. Insbesondere hat das Fahrzeug auch keine sicherheitsrelevanten Mängel.
Bremsleitungen müssen entrostet und erneuert werden (Winter vorbei), Haufen Lager und selbst der Ölverbrauch ist bei dem Alter normal. Außerdem hat der Verkäufer sogar auf ihm bekannte Mängel hingewiesen.
Der TE hat jetzt Investitionen von 3000 € bis 10 t€ vor sich, je nachdem was er machen möchte. Ich würde die Schweißarbeiten und die Mängelliste abarbeiten, sobald wieder ein paar Tausender übrig sind eine Motorrevision machen lassen und immer schön auf die Rostvorsorge achten.
Zitat:
@Knergy schrieb am 17. April 2017 um 19:02:26 Uhr:
Auch wenn der km-Zähler dummerweise nicht geht, so kann ein Wagen in 6 Monaten nicht so durchgammeln, das man von "mängelfrei" (ohne Hinweise) auf "mit x Problemen, wo jeder einzelne ein erheblicher Mangel ist" kommt.
Doch das sind alles Mängel, die auch nicht objektiv klar messbar sind, sondern Dinge, wo der eine Prüfer noch den Daumen nach oben reckt und der andere ihn schon runter senkt.
Die Nummer muss man klar unter Lehrgeld verbuchen.
Zumal wie hier schon gesagt wurde, dass kein Alltagsfahrzeug mehr ist, sondern inzwischen ein Liebhaberobjekt. Aber das weiß man auch, das wurde dem TE vorher gesagt ... sorry, aber auch mir fehlt hier das Mitleid.
Zitat:
@Knergy schrieb am 17. April 2017 um 19:02:26 Uhr:
Zumal ein erheblicher Ölverbrauch auch dem Verkäufer bekannt sein muss ... was 2 Liter auf 1000 km schluckt, ist ohne regelmäßiges Nachschütten bezeiten tot. Ein Verkaufsprofi ist der jedenfalls nicht ... an seiner Stelle wäre ich mir da nämlich bei einem Streit nicht so sicher, das ich den gewinne. Solange die Mängel halt wirklich alle die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs erheblich gefährden.
-Sehr gut, jetzt gilt es also nur noch diese Aussage (öl) auch zu Beweisen. Bisher ist es ja höchstens eine Behauptung, wenn nicht sogar nur eine Unterstellung 😉
Mein alter Opel Astra von 2001 war übrigens lt Boardbuch mit 1l/1000km angegeben. Da sind 2l ja garnicht so weit ab vom Vorstellbaren. Ergo bei einem solchen Auto nicht wirklich ein Mangel
-in meinen Augen ist er sogar ein sehr guter Verkaufsprofi. Schließlich hat er es geschafft 'Schrott' für teuer Geld an den Mann zu bringen.
-Was heißt überhaupt durchgerostet? Es kann einiges an Auto durchrosten, ehe die Verkehrssicherheit überhaupt ansatzweise gefährdet wäre.
Domlager, HA buchsen, Bremsschläuche, Rost etc. sind wie ich finde ein paar sachen zu viel, um den Wagen durchgehen zu lassen. Hätte nicht auch bei der AU was auffallen müssen? Bei so einem hohen Ölverbrauch?
Mir ist klar, dass so ein altes Auto auch hier und da Reparaturen mit sich bringt.
Hatte davor einen Polo 2F als Dayli....
Blind vor Liebe habe ich den Wagen halt gekauft, da es mein großer Wunsch war einen
halbwechs Originalen GTI / 2 Türer mit BBS Felgen zu haben.
Nun muss ich halt das beste drauß machen. Weiterverkaufen oder reparieren.
Auf jedenfall kann man nicht abstreiten, dass der Verkäufer das alles nicht gewusst hat. Schon gar nicht den Ölverbrauch.
So wie ich das hier aber rausgelesen habe hat es wohl kein Sinn
einen Anwalt einzuschalten.
Dennoch Danke für die ganzen Antworten
Kein Problem. Ich würde jetzt keine Trübsal blasen, sondern nach vorne schauen.
Lass die Mängelliste beheben oder behebe es selber, kümmer die um die Rostvorsorge, sonst gibts nächstes Jahr wieder Schweißarbeiten und überlege dir, ob eine Motorrevision preislich drin ist.
Zitat:
@ickee327 schrieb am 17. April 2017 um 19:54:44 Uhr:
Domlager, HA buchsen, Bremsschläuche, Rost etc. sind wie ich finde ein paar sachen zu viel, um den Wagen durchgehen zu lassen. Hätte nicht auch bei der AU was auffallen müssen? Bei so einem hohen Ölverbrauch?
...
Blind vor Liebe habe ich den Wagen halt gekauft,
Jede Sache ist bei der HU für sich zu betrachten, ein "paar Sachen zu viel" gibt es da nicht. Und nein, bei der AU fällt eine solche Ölverbrennung nicht auf.
...
Noch einmal: Das ist Lehrgeld ... zahl es nur einmal, wenn du den gleichen Fehler bei einer Frau machst, dann wird es noch deutlich teurer 😉.
Und ich werde meinen A4 3.0q nicht für 3k los,
ich kleb GTI Schildchen an meinen Hobel.
Chancen auf Rückabwicklung o.ä.
sehe ich auch nur, wenn man beweisen könnte, das der Verkäufer etwas bewußt verschwiegen hat.
Hallo,
sehe es positiv du hast einen 2er Gti im Original Zustand und aus 3.Hand.Wenn der Zustand des Lacks und die Innenausstattung gut ist sag ich mal ist das eigentlich ein normaler Preis was du dafür bezahlt hast und auch dafür bekommen hast.Die Preise für Youngtimer explodieren momentan.
Stell mal ein paar Bilder von den Golf rein damit man sich ein Bild machen kann.
Ich bin kein Golf-2 Experte vor dem Herren, aber außer die Geschichte mit dem Rost, da man da pauschal kein Ausmaß kennt hört sich doch alles garnicht mal so teuer an.
Ich behaupte mit 3-5 Wochenenden in der Mietwerkstatt, einem Kasten Bier für den Kumpel und Neu-(Genraucht-)Teilen kommt man unter 1500€ weg.
Ich hatte etwa 2000€ im Kopf.Wie gesagt wenn er optisch Top da steht und er etwa 2000€ reinsteckt hat er einen schönen 2er GTI im Original Zustand mit wenig Vorbesitzer die auch sehr gefragt sind.
Wenn ich hier ständig lese "bei einem 30 Jahre alten Fahrzeug darf man nichts erwarten". Verklickert diesen Spruch mal dem Richter, wenn ihr als Verkäufer ein zumindest laut TÜV-Bericht mängelfreies Fahrzeug verkauft. Sofern dann noch ein erheblicher Ölverbrauch hinzukommt, kann man sich nichtmal mit "habe ich nicht bemerkt" herrauswinden. Ein Fahrzeug mit einem Verbrauch von weit jenseits der 1 Liter auf 1000 km ist bestimmt nicht problemlos ~ 10 Jahre beim Verkäufer gefahren. Da wäre schonmal ein versteckter Mangel ...
... beim Rest kommt es halt darauf an, wie schlimm die Probleme sind. Poröse Bremsschläuche, rostige Bremsschläuche und elementare Schäden am Fahrwerk sind auch bei einem dreißigjährigen Fahrzeug nicht unter "ist halt Verschleiß" abzuhaken. Damit hätte das Fahrzeug vermutlich keinen TÜV bekommen dürfen.
Fragt sich halt ... ob man den Verkäufer deswegen dranbekommt. Gewusst hat er es ziemlich sicher (u.a. wenn er mehrere Golfs besaß). Klug ist der Kaufvertrag aus Käuferseite jedenfalls nicht ... ein Fahrzeug mit erheblichen Mängeln verkauft man nicht in Kombination mit einem mängelfreien TÜV/ohne nähere Auflistung.