Schleifen an der Bremse ohne zu bremsen! HILFEEEE
Hallo liebe Volvo-Freunde,
auf dem weg nach Hause nach einem schönen Urlaub in nord-Deutschland erlebten meine Freundin und ich einen Riesenschreck. Nach einem Überholvorgang bei 130km/h auf der Autobahn gab es erst ein Riesenknall von hinten, dann starke Schleifgeräusche, und extreme Verzögerung der V70 (140PS/BJ 3/2002, 109000km) infolge von blockierten Rädern an der Hinterachse und ein beinahe Auffahrunfall auf der rechten Spur den ein hinter uns fahrende LKW-Profi nur mit Mühe verhindern konnte. Das ganze passierte ca. 200 km von Zuhause. ADAC angerufen, und Wagen zu Volvo geschleppt.
Sieht so aus als hätten die Bremsbacken der Handbremse sich gelöst, sich dann in den Bremstrommel eingekeilt bis sie endlich das ganze zum 'explodieren' brachten und dann durch umherfliegende Teile die Aufhängung und Radlager beschädigten.
So etwas habe ich noch nie erlebt. Es gab keine Vorwarnung, und keine verdächtige Geräusche. Wagen ist regelmässig bei Volvo gewartet. Als Finne bin ich an den relativ guten Ruf von Volvo gewöhnt, aber dieser Fall macht mich doch sehr unsicher. Kann das auch jederzeit anderen passieren?
Aus den früheren Beiträgen kann ich sehen, dass dies kein Einzelfall ist. Ich füge einen Foto das von Volvo-Mechanikern gemacht wurden, bei und freue mich über Kommentare.
🙁
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen.
Heute kam Post vom KBA, Abteilung Technik, als Antwort auf mein Schreiben vom 08.02.2010.
Darin wird mir für die Unterlagen gedankt, und folgendes mitgeteilt (sinngemäß):
- Beim Volvo V70, S60 und S80 können sich die Beläge der Handbremse lösen.
- Das KBA untersucht bereits seit einiger Zeit Mängel an der Handbremse der Modelle V70, S60 und S80.
- Der Bearbeiter erhielt verschiedentlich Mitteilungen von betroffenen Fahrzeughaltern, die den aufgetretenen Mangel detailliert beschrieben haben.
- Die Untersuchungen stehen kurz vor dem Abschluss.
- Das KBA wird eine abschließende Bewertung vornehmen und entscheiden, ob vom Fahrzeughersteller weitere Maßnahmen nach dem GPSG eingeleitet werden müssen.
- Nach Abschluss der Untersuchungen erhalte ich Nachricht und werde gebeten, mich so lange zu gedulden.
- Das Schreiben ist unter einem Aktenzeichen registriert.
Es sieht so aus, als ob man es ernst nimmt.
Auf die Maßnahmen dürfen wir gespannt sein. Ich habe die Maßnahme ja schon selbst eingeleitet. Fragt sich nur, wie lange es hält.
Gruß von Raimund.
1649 Antworten
Hallo Elchfans,
hier meldet sich mal wieder der zu Wort, der diese Diskussion losgetreten hat.
Es war mein erster Beitrag in einem Forum (ich halte mich da sonst zurück).
Bin schwer begeistert, mit welcher Ernsthaftigkeit und Kompetenz hier zu großen Teilen diskutiert wird!
Mein Ziel war es, größeren Schaden vom "Volk der Elchfahrer" abzuwenden -
ich glaube, das ist uns allen in weiten Teilen auch gelungen.
Die großartige Resonanz, die dieses Thema hier gefunden hat, bestärkt mich in der Auffassung, hier mit kleinen
und großen Problemen rund ums Auto gut aufgehoben zu sein.
GROßES DANKESCHÖN an alle Beteiligten, weiter so!
Gute Fahrt und immer eine Hand breit Gummi unter allen Felgen wünscht Bodo.
P.S.: ich bleibe dem Elch natürlich Treu!
Zitat:
Original geschrieben von Elk_EN
So, hab´ jetzt mal schnell alle überflogen. Stand nicht viel Neues drin. Hast Du die andern auch noch?Zitat:
Original geschrieben von volvocrasher
6. und letztes pdf. zum Suchbegriff "handbroms*" gibt es noch viele weitere Treffer im S60 et al-Bereich von jagrullar.se🙄😛😁
Was waren das früher für schöne Zeiten: MT - das größte deutschsprachige Forum ... , oder so ähnlich.
😁Also,
DU kannst Schwedisch. Schön für Dich.
Ich nicht.Könntest Du so scheißenfreundlich sein und das Wichtigste zusammenfassen? 🙂
Ich zitiere mal den ersten Beitrag: "Das Thema ist (natürlich und verständlich) auch im schwedischen Forum ein (erstaunlicherweise gar nicht mal so) großes Thema. Der Tenor von dort: Es ist ein Konstruktionsmangel, den Volvo ignoriert, aussitzt und jedes Mal (frei interpretiert) als "neu und noch nie dagewesen" entdeckt. Die Kontrolle der Handbremse gehört dort zum Wartungsplan dazu, mir ist jedoch nicht ersichtlich, ob dieses als reine Funktionsprüfung oder auch als optische nach Demontage erfolgt. Der Rep.satz wird erwähnt. Die Schweden scheinen die gleiche Gelassenheit oder Abgestumpftheit an den Tag zu legen wie die deutschen Kunden bei den Problemen unserer hiesigen Autos (Rost an MB etc) 😰🙄"
Die pdf dienen nur der Information(sspeicherung), weil man nie weiß, wie lange solch unbequemen Beiträge online sind.
Esker liegt also richtig: "simple: Die VCC-HBB fallen ueberall in der Welt ab."
Was steht eigentlich in amerikanischen Foren und wie wird das Problem dort gehandhabt?
Zitat:
Original geschrieben von volvocrasher
Der Tenor von dort: Es ist ein Konstruktionsmangel, den Volvo ignoriert, aussitzt und jedes Mal (frei interpretiert) als "neu und noch nie dagewesen" entdeckt.
Voraussetzung bei der Einstellung bei Volvo ist ein ärztliches Attest, in dem der Bewerber Alzheimer bestätigt bekommt.
😁
Ciao,
Eric,
PS: für den VIDA-Zugang brauche ich unbedingt die IP deines Rechners. Idealerweise kicke ich den Rechner eines Wowo-Händlers raus, damit die Rechner in Summe die gleichen bleiben. Geht aber nur ne Zeitlang gut, bis es ein Händler merkt und meldet. Also mehr als temopärer VIDA-Zugang zu verstehen.
😛
Zitat:
Original geschrieben von Datenheini
... Bin schwer begeistert, mit welcher Ernsthaftigkeit und Kompetenz hier zu großen Teilen diskutiert wird! ...
Hast Du schon mal was von den versteckten "Codes" in Arbeitszeugnissen gehört, oder schreibst Du immer so? ;-)
@Volvocrasher: Ich kann auch kein Schwedisch ;-) Aber die Sache mit der Handbremse kommt mir immer schwedischer vor ...
Gute Fahrt!
Torsten - der XC-Fan (wann machen wir einen Sitzstreik mit angezogener Handbremse vor der Niederlassung Volvo Deutschland? So eine kleine Presseaktion bringt da vermutlich mehr, als tausende Schreiben. Muss ja keiner wissen, dass wir danach ein zünftiges GT abhalten ;-)
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@volvocrasher
Ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten! Ich schätze Deine Beiträge grundsätzlich sehr.
Dieses erklärende Wort
Zitat:
Original geschrieben von volvocrasher
Die pdf dienen nur der Information(sspeicherung), weil man nie weiß, wie lange solch unbequemen Beiträge online sind.
wäre sicherlich vorab hilfreich gewesen. So hatte ich den Eindruck, man sollte das in den pdfs Geschriebene lesen - wenn man nur kann. Und ich kann´s eben nicht. Grrmmmlhmmpf$!#{\=}^^;-(((! 🙂
Zitat:
Original geschrieben von V70joe
...Wichtig ist das am "Ende" was Brauchbares für alle rauskommt😉
Solange es einigen nicht ausschließlich darauf ankommt, dass es sich dabei nur um Zählbares handelt, stimme ich Dir zu!
@XC-Fan
Was Zeichnungen anbelangt, empfehle ich Dir das Googlen nach Simplex- und Duo-Servobremsen. Da findet sich was und das Prinzip sollte klar werden.
Es handelt sich um eine Drum-in-hat-Konstruktion; die (hutförmige) Bremsscheibe beinhaltet die Trommel. Dass - wie vormals von jemandem geschrieben wurde - die kpl. Erneuerung der hinteren Betriebsbremse nichts mit der Feststellbremse zu tun hat, stimmt insoweit nicht. Wer die Scheibe wechselt, kommt um ein Betrachten der Innereien der Handbremse nicht herum, solange er nicht den Austausch mit verbundenen Augen vornimmt. Der Schwellkörper spreizt die Bremsbacken auseinander. Die Reibbeläge der Bremsbacken legen sich an die umlaufende Trommel(der Bremsscheibe) an. Der auflaufende (Primär-)Reibbelag erfährt eine Selbstverstärkung, da die Reibkräfte ihn mitnehmen wollen und damit zusätzlich anpressen. Das gegenüber dem Schwellkörper befindliche, schwimmend gelagerte Druckstück überträgt die Kraft auf die Sekundärbacke, die dadurch auch eine Verstärkung erfährt. Insgesamt übernimmt die Primärbacke dennoch den Löwenanteil, weshalb sich häufig zunächst nur an einer Backe der Reibbelag löst. Da die umlaufende Trommel die Bremsbacken mitnehmen möchte, müssen diese sich irgendwo am Radträger abstützen können. Das geht nur mithilfe des Alublocks. Ich denke, mit Erics sehr guten Fotos sollte das nachzuvollziehen sein.
So,
auch ich bin nun einer dieser äußerst seltenen Einzelfälle.
Laut Auskunft des Werkstattmeisters haben sich die Bremsbacken definitiv von der Trägerplatte gelöst.
Das war dann wohl das leichte metallische Schaben, was ich heute morgen gehört habe.
Ich werde mir die Beläge geben lassen und heute abend dann auch mal Bilderchen einstellen.
So, nachdem ich mir diese Handbremsfunktion mal genauer angeschaut habe, komme ich zu folgenden Schlüssen (und bitte um Korrektur, wo ich falsch liege):
1. Es handelt sich um eine Simplex-Trommelbremse.
2. Die Trommelbremsen sind sehr bekannte, erprobte Techniken (seit 1903 im Einsatz) und daher jedem Automobilentwickler (auch Volvo) mehr als hinreichend bekannt.
3. Das Stützlager ist entgegen meiner ersten Annahme doch die Stelle, an der die gesamte Kraft, die die Handbremse entfalten kann, aufläuft.
Ich postuliere hier einmal einen maximalen Bremsfall: XC70/V70, voll beladen (ein ungebremster Anhänger, ebenfalls voll beladen auch noch dran), langsame Fahrt auf dem Gefälle (ca. 20km/h). Nun wird (aus welchen Gründen auch immer) versucht mit der Handbremse das Gespann zum Halten zu bekommen. Da wirken gewaltige Kräfte die einzig auf das Stützlager in der Handbremskonstruktion wirken. Wenn nun dieser Block sich löst, wird die gesamte Mechanik der Handbremse wild in der Trommel umhergeschleudert (und vernichtet) und die Bremswirkung ist 100% weg (Ausnahme: umherfliegende Teile verkanten sich und blockieren das Rad).
Daraus folgere ich: Das Stützlager sollte maximal fest montiert sein - ein noch so geringes Spiel führt unweigerlich zu Zerstörung.
Was ich als Laie jedoch nicht verstehe, ist, warum das Stützlager aus Aluminium besteht. Mal abgesehen von dem Problem ein Alublock auf einer Stahlbremsscheibe zu montieren ist das Alu deutlich biegsamer und kann logisch nur zu einer unwirksamen, bzw. leicht zerstörbaren Handbremseanlage führen. Hier müsste ein Materialkundler mal gut erklären, warum Alu von Volvo hier bevorzugt wird.
Gute Fahrt!
Torsten - der XC-Fan (und denkt immer noch, dass wir geschlossen mal ein Mini-GT bei Volo Deutschland abhalten sollten. Presse einladen und/oder sogar die wenigen Volvo-Ingenieure in Darmstadt zu einer Betriebsbesichtigung anfragen ;-)
Hallo, auch wenn ich den Alu-Block ganz und gar nicht für den Hauptgrund der Handbremsenprobleme halte, sollten wir nicht vergessen, dass da auch etwas dran sein kann. Gäbe es keinen Bedarf, abgebrochene Blöcke zu ersetzen, gäbe es kaum eine Aftermarket-Lösung dazu. Wann und warum die Dinger kaputt gehen sei mal dahingestellt, aber es lohnt sich m.E. schon, da auch mal einen kritischen Blick drauf zu werfen, wenn man an der Bremse ist. Grüße Martin
Vielleicht heißt die Handbremse deshalb offiziell Feststellbremse, weil sie nur zum Feststellen und nicht zum Anhalten/Abbremsen aus Geschwindigkeiten konzipiert wurde...
Gruß
Markus
... macht auch dank Handbremse öfter mal U-Turns (speziell im Winter)... 🙂
Zitat:
Original geschrieben von XC-Fan
Ich postuliere hier einmal einen maximalen Bremsfall: XC70/V70, voll beladen (ein ungebremster Anhänger, ebenfalls voll beladen auch noch dran), langsame Fahrt auf dem Gefälle (ca. 20km/h). Nun wird (aus welchen Gründen auch immer) versucht mit der Handbremse das Gespann zum Halten zu bekommen. Da wirken gewaltige Kräfte die einzig auf das Stützlager in der Handbremskonstruktion wirken. Wenn nun dieser Block sich löst, wird die gesamte Mechanik der Handbremse wild in der Trommel umhergeschleudert (und vernichtet) und die Bremswirkung ist 100% weg (Ausnahme: umherfliegende Teile verkanten sich und blockieren das Rad).
Du brauchst keinen Anhänger für den maximalen Bremsfall, weil irgendwann das Rad blockiert und die Kraft an der Bremse nicht mehr größer wird.
Die maximale Achslast hinten ist rund 1100kg, also pro Rad 550kg. Das dürfte bei guten Reifen und trockener Fahrbahn dann auch ungefähr der Kraft entsprechen, die am Reifenumfang wirkt. Da der Radius der Trommelbremse etwa 1/3 des Rad-Radius berägt, wirkt auf die Bremse ungefähr die dreifache Kraft, also rund 1500kg (Umrechnung in N darf jeder selbst machen).
Die Aufprallkraft wird dummerweise viel größer, wenn da Spiel zwischen Bremsbacken und Alu-Block ist (und das ist bekanntermaßen der Fall).
Zitat:
Was ich als Laie jedoch nicht verstehe, ist, warum das Stützlager aus Aluminium besteht. Mal abgesehen von dem Problem ein Alublock auf einer Stahlbremsscheibe zu montieren ist das Alu deutlich biegsamer und kann logisch nur zu einer unwirksamen, bzw. leicht zerstörbaren Handbremseanlage führen. Hier müsste ein Materialkundler mal gut erklären, warum Alu von Volvo hier bevorzugt wird.
Nee, Nee, der Alu-Block ist nicht auf der Bremsscheibe. Der ist Bestandteil des Radträgers, also auch nicht an diesem "befestigt" sondern das ist ein Stück Aluminium.
Und soviel schlechter als Stahl ist die richtige Alu-Legierung da auch nicht, auch wenn ich Alu nicht wirklich mag (stark vereinfacht: Alu bricht einfach ohne Vorwarnung, während Stahl sich verbiegt).
Grüße
MArtin
Zitat:
Original geschrieben von mawev
... Nee, Nee, der Alu-Block ist nicht auf der Bremsscheibe. Der ist Bestandteil des Radträgers, also auch nicht an diesem "befestigt" sondern das ist ein Stück Aluminium. ...
Ah, danke für die Korrektur. Das ergab sich ja eigentlich schon aus dem Bild von Volvo-Garage (VIDA Risszeichnung).
@Eifel-Elch: Du sprichst es aus :-) Einen U-Turn, einen Handbremsslide, einen Notfall (Ausfall der Betriebsbremse) oder auch schlicht das Anfahren (die kleine Beschleunigung, die bei einem ungeübten Fahrer entsteht und abgebremst werden muss, wenn das Fahrzeug bereits in Rollen geriet) am steilen Berg - es gibt immer Fälle in denen die Handbremse belastet wird.
Bei der Konstruktion eines Autos (wenn wir mal von chinesischen Billigproduktionen absehen ;-) kann nicht der Normalfall als Berechnungsgrundlage für die Materialfestigkeit angenommen werden - hier muss mit Extremfällen kalkuliert werden.
Gute Fahrt!
Torsten - der XC-Fan (und schließlich werden Klimaanlagen auch in Arizona getestet und nicht in Schweden ;-)
Zitat:
Original geschrieben von XC-Fan
@Eifel-Elch: Du sprichst es aus :-) Einen U-Turn, einen Handbremsslide, einen Notfall (Ausfall der Betriebsbremse) oder auch schlicht das Anfahren (die kleine Beschleunigung, die bei einem ungeübten Fahrer entsteht und abgebremst werden muss, wenn das Fahrzeug bereits in Rollen geriet) am steilen Berg - es gibt immer Fälle in denen die Handbremse belastet wird.Bei der Konstruktion eines Autos (wenn wir mal von chinesischen Billigproduktionen absehen ;-) kann nicht der Normalfall als Berechnungsgrundlage für die Materialfestigkeit angenommen werden - hier muss mit Extremfällen kalkuliert werden.
Gute Fahrt!
Torsten - der XC-Fan (und schließlich werden Klimaanlagen auch in Arizona getestet und nicht in Schweden ;-)
Im Extremfall bist Du froh, daß beim Ausfall der Betriebsbremse "nur" die Handbremse explodiert und Du nur nen neuen Radträger brauchst... 😁
Die ungeübten Situationen beim Anfahren, die Du beschreibts, regelt ein ungeübter Fahrer ebenfalls mit panischem Druck aufs Bremspedal und nicht mit dem Reißen am Handbremshebel (beim XC90/60 mit panischem Druck auf den Handbremsknopf). Für minimale Ausnahmefälle wie von Dir geschrieben, die ja auch eigentlich nur anfangs mal bzw. selten vorkommen und nicht tagtäglich (wohlgemerkt bei ein und demselben Auto), reicht normalerweise die Konstruktion ja auch aus. Sonst gäbs hier bestimmt noch viel mehr Fälle von explodierenden Handbremsen.
Aber was solls: ich als Oberlaie hab wohl nicht das Recht, hier Partei für den einen oder den anderen Profi zu ergreifen... 😉
Gruß
Markus
... den echt mal interessieren würde, wie die betroffenen Personen vor dem Auftreten des Falls mit ihrer Handbremse umgegangen sind...
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Hallo, auch wenn ich den Alu-Block ganz und gar nicht für den Hauptgrund der Handbremsenprobleme halte, sollten wir nicht vergessen, dass da auch etwas dran sein kann. Gäbe es keinen Bedarf, abgebrochene Blöcke zu ersetzen, gäbe es kaum eine Aftermarket-Lösung dazu. Wann und warum die Dinger kaputt gehen sei mal dahingestellt, aber es lohnt sich m.E. schon, da auch mal einen kritischen Blick drauf zu werfen, wenn man an der Bremse ist. Grüße Martin
D´accord.
2D1G 🙂
Sicher brechen dann und wann die Blöcke ab oder werden stark beschädigt. Fragt sich halt nur, ob Ursache oder Wirkung. Der Bedarf resultiert allein schon aus dem Umstand, dass ein Ersatz allein des Blocks durch das Aftermarket-Teil in jedem Fall deutlich kostengünstiger als der Ersatz des Radträgers ist. Auf den pdfs wird m.E. auch bisher nicht ein prophylaktischer Austausch nahegelegt, sondern nur ein Einbau des volvofremden Ersatzteiles nach Schadeneintritt.
Zitat:
Original geschrieben von mawev
Die maximale Achslast hinten ist rund 1100kg, also pro Rad 550kg. Das dürfte bei guten Reifen und trockener Fahrbahn dann auch ungefähr der Kraft entsprechen, die am Reifenumfang wirkt. Da der Radius der Trommelbremse etwa 1/3 des Rad-Radius berägt, wirkt auf die Bremse ungefähr die dreifache Kraft, also rund 1500kg (Umrechnung in N darf jeder selbst machen).
Die Aufprallkraft wird dummerweise viel größer, wenn da Spiel zwischen Bremsbacken und Alu-Block ist (und das ist bekanntermaßen der Fall).
Es ist ja nicht so, dass ich Deine Berechnung nicht erahnte. 🙂
Aber:
- sobald Du Bremswirkung erzielst, auch nur bei Einsatz der Feststellbremse, reduziert sich die Hinterachslast durch die dyn. Radlaständerung
- legt sich die Sekundärbacke vor Erreichen der Maximalverzögerung an
- ist µ, außer auf speziellen Teststrecken, i.d.R < 1
- hab´ ich Zweifel, ob unter Ausnutzung der Hinterachslast bei zudem hohen Reibwerten auf der Fahrbahn so einfach ein Blockieren herbeizuführen ist; nein, ich werd´s mit meinem Fzg. nicht ausprobieren. 😁
- kann ich mir nach wie vor nicht vorstellen, dass ein stoßartiges Aufschlagen mit einer Last >= 1.5t keinen Einschlagkrater hinterlässt; kannst Du Dir das vorstellen?
- kann ich mir - die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt 😁 - nicht vorstellen, dass all dies bei der Auslegung der Bremse nicht überdacht worden sein soll
MfG
Zitat:
Original geschrieben von Eifel-Elch
GrußMarkus
... den echt mal interessieren würde, wie die betroffenen Personen vor dem Auftreten des Falls mit ihrer Handbremse umgegangen sind...
Yep.
Immer her mit Input .. 😁😁
Zitat:
Original geschrieben von Elk_EN
Es ist ja nicht so, dass ich Deine Berechnung nicht erahnte. 🙂
Keine Berechnung, Abschätzung. ;-)
Zitat:
Aber:
- sobald Du Bremswirkung erzielst, auch nur bei Einsatz der Feststellbremse, reduziert sich die Hinterachslast durch die dyn. Radlaständerung
- legt sich die Sekundärbacke vor Erreichen der Maximalverzögerung an
- ist µ, außer auf speziellen Teststrecken, i.d.R < 1
- hab´ ich Zweifel, ob unter Ausnutzung der Hinterachslast bei zudem hohen Reibwerten auf der Fahrbahn so einfach ein Blockieren herbeizuführen ist; nein, ich werd´s mit meinem Fzg. nicht ausprobieren. 😁
- kann ich mir nach wie vor nicht vorstellen, dass ein stoßartiges Aufschlagen mit einer Last >= 1.5t keinen Einschlagkrater hinterlässt; kannst Du Dir das vorstellen?
- kann ich mir - die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt 😁 - nicht vorstellen, dass all dies bei der Auslegung der Bremse nicht überdacht worden sein soll
- Dynamische Achslaständerung habe ich vernachlässigt, weil die m.E. bei reinem Einsatz der Hinterradbremse vernachlässigbar ist (spätestens beim Anhängerbetrieb dann auf jeden Fall).
- Ja. Es sei denn, ich ziehe die Bremse
sehrschnell an. Dürfte aber kaum machbar sein.
- Wenn modene Autos Bremswege von 38m aus 100km/h erreichen, muss µ dabei sogar über 1 liegen. Im allgemeinen aber zumindest nicht weit von 1 weg. Gute Reifen und trockene Fahrbahn vorausgesetzt.
- Mein Corsa blockiert ohne weiteres mit der Handbremse die Hinterräder. Allerdings ist die Trommelbremse da auch gleichzeitig betriebsbremse. Beim Volvo traue ich mich auch nicht, das zu testen, scheinen aber Leute beim Sicherheitstraining schon gemacht zu haben.
- Die Kontaktfläche ist nicht gerade groß, 1,5t statisch hält sie aber vermutlich problemlos aus. Wie das mit dem Aufprall der Bremsbacke beim plötzlichen Anziehen der Bremse während der Fahrt aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Spuren hinterläßt. Gerade deshalb werde ich das nicht ausprobieren.
- Sollte man meinen. Aber "Mißachtung der Randbedingungen" habe ich schon so häufig als Fehlerursache bei falscher Auslegung oder falscher Konstruktion gesehen, dass ich nicht ausschließen möchte, dass das Teil als reine Feststellbremse ausgelegt wurde, die durch Betrieb in Bewegung überlastet werden kann.
Grüße
Martin