Schlechtes Fahrverhalten mit Breitreifen

Mercedes C-Klasse W202

Moin,
im Spätherbst vergangenen Jahres habe ich mir einen C180 Esprit VorMOPF zugelegt. Es waren 7,5J 17 Borbet Felgen mit 225er Reifen montiert, so auch eingetragen.
Das Fahrverhalten war mies, beim Bremsen als wäre Luft in der Leitung einmal kurz zur Seite, fing sich dann wieder, Geradeauslauf so naja, äußerst empfindlich auf Längsrillen, selbst Fahrbahnmarkierungen waren spürbar. Und das alles deutlich und sofort auffällig, nicht nur so ein ganz bischen.
Ok, einmal Bremsen und Vorderachse überprüfen, evtl. ausgeschlagene Teile erneuern usw, quasi sofortiger Handlungsbedarf. Hab ich zumindest gedacht...
Komisch, das genau das alles vom Vorbesitzer schon gemacht wurde, Beläge darüber vorhanden. Naja, egal, Papier ist geduldig.
Aber die Temperaturen gaben es her, das ich zuerst mal die 195er Winterreifen auf original Stahlfelgen montiert hatte.
Alle Probleme erledigt! Das Ding läuft wie auf Schienen, bleib treu in der Spur, auch beim Bremsen ist nichts - kurz so, wie man es von nem W202 erwarten darf.
Nochmal, bis auf den Radwechsel habe ich NICHTS gemacht!

Nun die eigentliche Frage:
Bekanntes Problem? Mögliche Abhilfe?
Die Rad/Reifen Kombination habe ich noch nicht prüfen lassen, das wäre dann meine erste Idee, vielleicht liegt hier der Hund begraben.
Das sich durch eine andere Reifengröße das Fahrverhalten ändert, ist mir schon klar, aber das war wirklich absolut grottig und völlig inakzeptabel. Aber ganz hübsch sind sie ja 😉

Beste Antwort im Thema

Breitreifen sind für die Tonne - sorry, Freunde. Die 195er sind für diesen Wagen optimal. 205 geht auch noch, aber breitere würde ich nicht montieren. Meinen S124 fahre ich auch mit 195ern. Bei meinem - wesentlich neueren - Volvo habe ih die schmalsten Winterreifen montieren lassen, die gingen. Für den Sommer kommen wieder 225er drauf, aber nicht, weil ich das ach so toll finde, sondern weil dies - dumm gelaufen - die Standardbereifung ist.
Breitreifen bringen es - vielleicht - bei hohen Tempi auf trockener Fahrbahn. Geht es hingegen um die Haftung auf regennasser Strasse, sind die schmaleren Schlappen klar im Vorteil.

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Der Luftdruck ist nicht das entscheidende, sondern der Zustand des Fahrwerks.
Hab heute auch schnell die Sommerreifen draufgesteckt (225/45 und 245/40 R17). Fahre vorne 2,4bar und hinten 2;8 bar und man kann deutlich an den Reifen sehen, dass der Druck eigentlich zu hoch ist, weil sich die Reifen innen deutlich mehr ablaufen.

Gruß

Jürgen

Das Fahrwerk ist völlig ok. Ich war am WE rund 600Km unterwegs, läuft alles genau so, wie sich die Ingenieure das wohl mal gedacht haben. mit den WR.
Ich geb den Sommerrädern noch eine Chance, am FW mach ich gar nichts (ist ja alles relativ neu), sondern, sollte ich das nicht erträglich bekommen, gibts einen Satz "richtiger" Räder 😉

Was sind denn überhaupt für (Uralt-) Schlappen montiert?

Die Breitreifen-/Tieferlegungsfraktion will ja meistens nur was fürs Auge und hat wenig Kohle, da werden dann auf die Bling-Bling-Felgen irgendwelche Ming-Li-Fu Reifen montiert.

Also 1x Markenreifen neu, und die Sache dürfte sich erledigt haben.

Sorry, aber nur weil man selber nix merkt und meint alles sei i. O. Kann nicht das entscheidende Argument sein. Verschleiß am Fahrwerk ist ein schleichender Prozess. Mit breiteren Rädern ändert sich die Einpresstiefe und damit auch deren Einfluß auf die Aufhängung, was den Verschleiß verdeutlichen kann. Dazu noch wie von Jof erwähnt, irgendwelche Ling-Ling-Reifen und der Eiertanz beginnt.
Nur am Fahreindruck kann man keinen Verschleiß richtig ausmachen. Da müssen Augen und Pratzen schon mal die Bauteile selbst prüfen.

Gruß

Jürgen

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Also, auf den Felgen sind lt Guitachten überhaupt nur 3 Reifenhersteller zulässig, montiert sind Bridgstone aus 2015.

Dann habe ich ja schon geschrieben, das ich Beläge vom Vorbesitzer habe, das alles am Fahrwerk erneuert wurde. Papier ist geduldig, also mal geschaut. Nur Sichtprüfung, sieht alles neuer aus als der restliche Unterboden. Auf der Bühne hatte ich ihn nicht, also auch nicht mit einem Montierhebel überall dran rumgedrückt. Das wiederrum sollte der TÜV Prüfer gemacht haben, der ganze Aufriss wurde ja im Zuge der HU Vorbereitung erledigt. Inkl Achsvermessung, auch eine Extrarechnung für da.
Der Fahreindruck (mit den Winterrädern) bestätigt all das ja nur.

Breitreifen fahren sich auch mit niegelnagel neuem Fahrwerk deutlich anders. Das liegt daran, dass die Einpresstiefe oft (nicht immer) nach außen wandert und damit die gesamte Berechnung des Fahrwerks kaputt geht. Insbesondere der Lenkrollradius wandert ins Positive, womit Fahrbahnunebenheiten im Lenkrad spürbar werden und der Geradeauslauf oft schlechter wird. Auch werden so Spurrillen viel stärker wahrnehmbar. Zudem verschlechtert sich die (gefühlte) Beschleunigung recht stark.

Ich hatte mal auf meinem Golf 3 GTI im Winter 185/55 R15 und im Sommer vergleichsweise extreme 215/40 R16. Das fuhr sich einfach nicht gut, war unkomfortabel und die schweren Räder polterten durch die Schlaglöcher. Auch hatte der kleine 2-Liter-Motor mit den Rädern ganz schön zu kämpfen.

Zitat:

@Lupo16v schrieb am 12. Februar 2018 um 15:59:50 Uhr:


Ich fahre auch 225er und empfinde das noch als erträglich, mit 185er ist er natürlich nicht so direkt und versteckt da bestimmt einige Probleme.

Aber Breitreifen sind bei den alten Modellen problematisch, R129… E46 da hab ich das schon erlebt.

Neue Autos kommen damit besser zurecht.

Was ist denn an breiten Reifen problematisch? Ich fahre 235/35 19+ 265/30 19 auf meinem 129er und da gibt es überhaupt keine Probleme...

@Golfy

Das hört sich für mich wiederum logisch an.
Ich bin da auch nicht ganz unbedarft, bin gelernter Fahrzeugbauer und Fahrwerksgeometrie gehörte zur Ausbildung.
Ist nur schon lange her, hab mich nach der Lehre beruflich anderweitig orientiert, zählt also nicht wirklich. Ich schraube nur privat an meinen Autos und Motorrädern rum. Ein Freund von Breitreifen war ich nie, darum ist mein Erfahrungsreichtum, was das angeht, eher klein. Aber beim "neuen Auto" waren nun Dinger nun mal dran.

Aber wie gesagt, eine Chance geb ich den Schluffen noch. Vielleicht war auch nur zu viel neu, Auto und Breitreifen. Ans Auto hab ich mich gewöhnt, vielleicht finde ich die Reifen auch nicht mehr sooo schlimm. Wobei, ich fahre beruflich wie privat vom Kleinwagen bis zum 7,5 Tonner, vom Oldtimer bis zum Neuwagen alles mögliche und komme damit klar, der Mercedes fuhr aber einfach bescheiden 😁

Grundsätzlich macht ein TÜV-Prüfer nur eine Sichtprüfung und geht nur bei Verdacht in die Details... Nur weil eine frische Plakette dran klebt, sagt das nix. Und optisch, nur weil das neu, oder neuer aussieht als der Rest, hat auch kaum Aussagekraft. Ich hab schon Febi-Traggelenke nach kaum 20tkm wieder rausgeschmissen, weil sie fritte waren. Dass das Fahrwerk des 202 in Sachen Spurtreue und Präzision nicht mit modernen Fahrzeugen gleichzusetzen ist und mit breiteren Reifen auch die Spurrillenempfindlichkeit deutlich zunimmt, sollte klar sein. Es ist halt in erster Linie die Optik, die zu breiteren Reifen verleitet. Für das Fahren und die Fahrsicherheit an sich, nicht unbedingt immer produktiv.

Gruß

Jürgen

Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber hier legen die Prüfer beim TÜV sehr wohl wert auf das Fahrwerk. Da wird der Wagen auf der Grube aufgebockt, die Räder kommen auf die Verschiebeplatten usw. Und bei einem Fzg Bj 95 und älter geben die sich dabei besonders Mühe.
Aber ich hatte ja selbst meine Zweifel, dazu dann das Fahrverhalten mit den WR. Gut, vielleicht nicht ganz so präzise, wie bei einem Auto Bj 18, aber trotzdem absolut spurtreu und ziemlich präzise. Das ist es ja 😉

Ich habe schon mal ein Auto mit völlig verschlissenen Traggelenken beim TÜV abgeholt. Bei der Reparatur sah ich dann, dass die Kugeln nur noch kleine Stäbe waren. Und das, obwohl ein Schreiben an alle TÜV-Stationen rausging, bei Mercedes die Traggelenke mit einem speziellen Hebel oder meinetwegen einer großen Rohrzange zusammenzudrücken. Diese Verschiebeplatten sind eigentlich ziemlich für die Katz, machen aber mächtig Eindruck.

Wie soll man da auch was mit Schiebeplatten erkennen, wenn die Feder den ausgeleierten Kugelkopf in die Pfanne zieht... Selbst mit nem Montiereisen ist das schon schwer zu erkennen. Hatte schon zu oft Autos auf der Bühne stehen, die von Werkstätten und TÜV für i. O befunden wurden, wo Querlenker durchgerostet, Traggelenke und Spurstangenköpfe verschlissen und Querlenkerbuchsen ausgerissen waren und die Besitzer hinter mehr als erstaunt waren, wie gut sich ihre olle Karre fährt, als wirklich alles i. O. War.

Gruß

Jürgen

Ich verstehe schon, ihr wollt mir mein Fahrwerk schlechtreden 😉

Natürlich kann man jeden einzelnen Punkt in Frage stellen, was ich die ganze Zeit ja nur zu sagen versuche ist, das alles zusammenpasst.
Die Aussage vom Vorbesitzer, die Rechnungen unterschiedlicher Werkstätten, die TÜV-Prüfung, mein optischer Eindruck der vermeintlich neuen Teile und das Fahrverhalten.
Und weil das so schön zusammenpasst, wäre dann die Reparatur kein Jahr und keine 10.000km her. Alles spricht dafür....

Ganz einfach, schraube die Breitreifen an dein Auto, stelle den Luftdruck richtig ein (mehr als 2 bar) und dann wirst du ja sehen, ob alles passt. Wenn nicht, Reifenprofil kontrollieren oder das Fahrwerk. Selbst der unscheinbare Lenkungsdämpfer verbessert das Fahrverhalten, wenn er noch funktionstüchtig ist.

Es will Dir keiner Dein Auto madig machen. Nur hast doch Du darüber geklagt, dass Dein Auto mit breiteren Reifen sch...e fährt. Wir wollen Dir nur sagen, dass die Ursachen nicht unbedingt bei den Reifen liegen und man, ohne es eingehend geprüft hat, nix ausschließen kann. Du weigerst Dich nur standhaft das zu akzeptieren und versteckst Dich hinter Rechnungen, einer TÜV -Prüfung und dem Eindruck, den Du mit Standard-Bereifung gewonnen hast. Die Tatsache ist einfach, dass das Fahrverhalten mit 195ern ein völlig anderes ist, wie mit 225ern. Was aber nicht heißt, dass es schlechter ist.

Gruß

Jürgen

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