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Scheckheftgepflegt: Wie zuverlässig sind Scheckhefte? Manipulationen etc. möglich ??

Themenstarteram 24. Mai 2015 um 6:24

Hallo,

Kämpfe mich seit längerem durch alle Portale, zwecks Autokauf.

Wie zuverlässig sind Scheckhefte? Sind Manipulationen etc. möglich ??

Kann man bei einem Scheckheftgepflegten KFZ wirklich davon ausgehen, ein entsprechend gewartetes Auto zu bekommen?

Oder ist das die gleiche Nummer wie mit den Kilometerständen,die sich oft schön ansehen,aber oft aufgrund Betruges nicht stimmen. :mad:

Gruss

Audistenjoe

Beste Antwort im Thema
am 24. Mai 2015 um 9:23

Zitat:

@Audistenjoe schrieb am 24. Mai 2015 um 08:24:57 Uhr:

Hallo,

Kämpfe mich seit längerem durch alle Portale, zwecks Autokauf.

Wie zuverlässig sind Scheckhefte? Sind Manipulationen etc. möglich ??

Kann man bei einem Scheckheftgepflegten KFZ wirklich davon ausgehen, ein entsprechend gewartetes Auto zu bekommen?

Oder ist das die gleiche Nummer wie mit den Kilometerständen,die sich oft schön ansehen,aber oft aufgrund Betruges nicht stimmen. :mad:

Gruss

Audistenjoe

Gut, gewissenhaft und glaubwürdig geführte Scheckhefte sind nur EIN weiteres Indiz, es mit einem gut gepflegten, stets von einer anerkannten Werkstatt (möglichst Markenwerkstatt) gewarteten Auto zu tun zu haben, neben all den anderen seit Anbeginn des Autohandels bekannten Merkmalen wie:

- Glaubwürdiger Kilometerstand, der den sichtbaren Abnutzungsspuren an Gaspedal, Bremspedal, Lenkrad, Schalthebel und Sitzfläche des Fahrersitzes entspricht (Vorsicht bei ganz neuen Belägen für die Pedale bei einem Auto, das nur 50.000 Kilometer Laufleistung haben soll!).

- Glaubwürdige Vorgeschichte des Autos.

- Glaubwürdiger Verkaufsgrund (niemand verkauft ohne Not und ohne Grund sein wie ein Uhrwerk und völlig problemfreie laufendes Auto).

- Letztlich ist ein ehrlich wirkender Gesamteindruck wichtiger als eine nur für den Verkauf aufgehübschte Gurke. Leider fallen immer wieder die Leute auf sowas rein (Der Lack war wie neu, der glänzte so schön, "Natürlich wurden alle Wartungen in der Markenwerkstatt gemacht, leider finde ich jedoch gerade das Wartungs-Scheckheft nicht, reiche ich aber nach, ehrlich jetzt", "ach, das da, ja das ist nur ne kleine Delle, nichts weiter", "ach, das bisschen Rost ist nur oberflächlich, nicht schlimm", "ja, es ist ein Unfallwagen, der Schaden war aber nur minimal und alles wurde im Fachbetrieb 100%ig erledigt, der ist jetzt besser als neu, leider finde ich die Rechnungen gerade nicht, werden aber nachgereicht, ehrlich jetzt."

- Möglichst wenige Vorbesitzer (wenn ein bestimmtes Auto innerhalb kurzer Zeit ein paar Mal den Besitzer gewechselt hat, ist das kein gutes Zeichen, Finger weg!)

Letztlich bleibt einem nichts anderes übrig, als das angebotene Auto selbst auf Herz und Nieren zu prüfen bzw. prüfen zu lassen, dazu mittels Kurzzeitkennzeichen (gibts nur noch mit TüV, und das ist für den Käufer gut so!) zu einer Fachwerkstatt fahren und auf die Bühne damit, am besten zur gleichen Werkstatt, in der dieses Auto gemäß Eintragungen im Service-Scheckheft meistens in Behandlung war, mit den Werkstattleuten reden, notfalls am Diagnosecomputer anschließen lassen und Vorgeschichte auslesen lassen.

Übrigens gibt es bei Mercedes schon lange kein "Scheckheft" mehr, der Kunde bekommt nur noch eine Rechnung, der Rest ist im Computersystem gespeichert, auf das auch markenfremde Fachwerkstätten Zugriff haben. Wenn man also einen gebrauchten Mercedes kaufen will, muss man sowieso damit zu einer Werkstatt fahren, die mit dem Mercedes-Computer verbunden werden kann, bzw. reicht auch die Nennung der VIN-Nr. dazu aus.

Fazit:

Scheckheftgepflegt allein sagt nicht viel aus, eigentlich gar nichts, erst in Verbindung mit dem Gesamteindruck rundet es das Angebot ab.

 

Grüße

Udo

21 weitere Antworten
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21 Antworten
am 24. Mai 2015 um 15:20

Dass man zu 90% belogen und betrogen wird, halte ich für etwas übertrieben.

Ausländische Händler sollte man prinzipiell etwas kritischer betrachten, da wird man auch im Streitfall keine Chance haben. Meist wird im Halbjahrestakt der Inhaber ausgewechselt, meist reicht da das Ändern des Vornamens. Tatsächlich sieht man da immer wieder die gleichen Gesichter.

Ich selbst breche jeglichen Kontakt ab, wenn sich mein Gegenüber nicht vernünftig in unserer Muttersprache artikulieren kann oder will.

Für Käufer ist es u.U. wirklich schwer, gerade im Bereich unter 10 T€ gibt es ja bei Vertragshändlern kaum Fahrzeuge. Aber auch dort gibt es viele schlechte Fahrzeuge, ganz einfach deshalb, weil viele Privatbesitzer den Vertragshändlern auch faule Eier unteschieben bei Inzahlungnahme.

Leider kann ich mich nur immer wieder über die Erwartungshaltung mancher Käufer wundern. Da ich ausnahmslos Fahrzeuge unter 5000 € verkaufe, passieren einem da haarsträubende Dinge.

Da werden unfallfreie Autos gefordert, im selben Atemzug aber die (originalen 12 Jahre alten) etwas matt gewordenen Scheinwerfer bemängelt.

Da werden im Vorfeld Preise verglichen und man mit Konkurrenzangeboten via Whatsapp vollgemüllt, obwohl der potenzielle Käufer weder das eine noch das andere Fahrzeug überhaupt besichtigt hat.

Da werden die Inserate nicht richtig gelesen und, und, und..............

Zum eigentlichen Thema "scheckheft glaubwürdig" mal noch meine Sichtweise:

Bei nem Fahrzeug bis 5 oder 6 Jahre halte ich eine regelmäßige Wartung beim Vertragshändler für ein Muss, gerade weil doch Rückrufaktionen oder Nachbesserungen dort immer mit erledigt werden. ATU oder der freie Hinterhofschrauber wissen davon nichts.

Später sollte ein regelmäßig Wartung zwar auch erfolgen, praktisch ist aber nur ca. jedes 5 Fahrzeug im Alter von 8-10 Jahren tatsächlich regelmäßig gewartet.

Das muss nicht unbedingt heißen, dass der Wagen Mist ist. Manche freie Werkstätten schreiben generell nichts in die Hefte bzw. der Kunde hat es nicht vorgelegt.

Wenn für mich anhand älterer HU-Berichte, Werkstattrechnungen etc. alles nachvollziehbar erscheint, dann muss das Serviceheft natürlich nicht vollständig sein. Ist aber dann u.U. immer schwerer zu verkaufen als wenn es lückenlos ist.

Moin,

Ich gehe erstmal davon aus, dass jede Datenbank und jedes Schriftstück mit entsprechendem Aufwand manipuliert werden kann. Die Frage ist an dieser Stelle - welchen Ertrag bringt der Aufwand, den ich betreiben muss. Andererseits ist auch davon auszugehen, dass die wenigsten Autos real manipuliert werden, da die meisten Verkäufer weder das Knowhow, die Motivation oder den finanziellen Einsatz tätigen wollen. Auch wenn diese Betrügereien in DE einen Schaden in Mio oder vielleicht sogar Mrd Höhe verursachen muss.man dass auch mal mit Gesamtmarkt in Relation setzen und von daher gehe ich davon aus, dass locker 90 und mehr Prozent aller Autos unmanipuliert sind.

Und so ein Scheckheft ist auch eine extrem deutsche Geschichte - ich glaube nur in DE wird so ein Firlefanz um diese paar Zettel gemacht...

MfG Kester

am 25. Mai 2015 um 11:15

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 25. Mai 2015 um 09:20:46 Uhr:

Auch wenn diese Betrügereien in DE einen Schaden in Mio oder vielleicht sogar Mrd Höhe verursachen muss.man dass auch mal mit Gesamtmarkt in Relation setzen und von daher gehe ich davon aus, dass locker 90 und mehr Prozent aller Autos unmanipuliert sind.

MfG Kester

Na, ich weiß ja nicht, ob das stimmt mit den 90%-Anteil an guten, zuverlässigen und zu empfehlenden Gebrauchtwagenangeboten, zumal es da einen sehr großen Grauzonenbereich gibt.

Wo fängt der Betrug an, wo hört das ganz normale "besser machen, als es ist" des zum Verkauf angebotenen Autos auf?

Fatal wird es, wenn auf der Käuferseite einerseits Gutgläubigkeit, gepaart mit Naivität und absolutem Nichtwissen, was Autos und deren Technik anbelangt, auf Schlitzohrigkeit und Gewissenlosigkeit auf der Verkäuferseite trifft, wenn der Verkäufer einfach "vergisst" zu erwähnen, dass das ein reparierter Unfall-Totalschaden war, dass zwar ein Austauschmotor drin ist, dieser jedoch vom Schrottplatz aus ungewisser Quelle stammt usw.

Dann wurde dieser Käufer zwar moralisch/ethisch nach Strich und Faden hereingelegt, formaljuristisch jedoch nicht.

Ich denke mal, solche und ähnliche Dinge passieren alltäglich, sind sogar die Regel. Niemand, der sein Auto zum Kauf anbietet, ist absolut ehrlich in allen Punkten und ist ers doch, wird er sein Auto nicht verkaufen können! Ist leider so, weil die Leute auch betrogen werden WOLLEN! Die fallen lieber auf Blendung herein, auf hohle, aber schön klingende Versprechen, auf den äußeren Schein als auf die wahren Werte.

Beweis:

Immer wieder zeigt es sich, dass man das gleiche Auto sehr viel schneller und zu einem höheren Preis verkaufen kann, wenn es vorher gut aufbereitet wurde, wenn es strahlt und glänzt und blitzt und blinkt, als wenn man es nur mal gesaugt und gewaschen präsentiert.

Fazit: Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit beim Verkaufen eines Autos wird bestraft, das Verkaufsobjekt besser dastehen zu lassen, als es ist, wird belohnt. Die Leute WOLLEN betrogen werden!

Insofern wäre ein unverfälschtes, vollständig ausgefülltes Scheckheft jetzt nicht sooo verkehrt, zeigt es doch, dass der Besitzer (oder DIE Besitzer) dem Auto immerhin technisch die notwendige Pflege haben angedeihen lassen. Noch sympathischer wäre mir allerdings, wenn das Serviceheft auch mal ne Lücke hätte, wenn das Auto schon älter ist, wenn der Besitzer dann sagt: "Da war nur nen Ölwechsel zu machen, habe ich selbst gemacht oder mal in einer freien Werkstatt machen lassen, leider vergessen, da nen Stempel reinzumachen."

Dann kann man davon ausgehen, dass DIESES Scheckheft nicht gefälscht ist.

 

Grüße

Udo

Moin,

Moment ;-) ein nicht manipulierter Tachostand oder Scheckheft machen aus einem Auto ja nicht automatisch auch einen guten Gebrauchtwagen. Das habe ich nicht gesagt :-D

Ich denke aber, dass z.B. eine Aufbereitung zwar beeindrucken oder ablenken kann, aber nicht so einen drastischen Einfluss auf die Wertbildung hat wie weniger km oder vorgetäuschte Wartungen, die tatsächlich nicht bezahlt wurden (innwie weit das berechtigt ist sei dahingestellt). Und ich denke auch - quasi jeder gute Beobachter kann feststellen ob gewisse Kosmetik betrieben wurde - aber hinter Tachomanipulation oder gefälschte Dokumentation zu kommen ist schon sehr schwer. Ich würde also Aufbereitung eher unter Marketing/Psychologie verbuchen - wogegen das andere schon gewisse kriminelle Energie benötigt.

MfG Kester

eine Aufbereitung des Innenraumes gehört für mich zum guten Ton, wenn ich den Wagen verkaufe, bzw. würde ich das bei einem entsprechend erzielten Preis vor Übergabe an den Käufer machen. Hautschuppen, Haare, Krümel der letzten beiden Mahlzeiten... ich würde das in meinem neuen Gebrauchten auch nicht wollen. Das hat nichts mit Blender zu tun.

Auch im Außenbereich gibt einen Unterschied zwischen reinigen und "Flugrost" entfernen. Einen Kratzer auspolieren oder den ölversifften Motorraum reinigen sind zweierlei paar Schuhe. Das eine ist Kosmetik, das andere Verschleierung. Ich habe lieber etwas Staub im Motorraum und noch die Salzablagerungen des letzten Winter als porentiefe Reinheit.

Zitat:

@keksemann schrieb am 25. Mai 2015 um 17:50:38 Uhr:

eine Aufbereitung des Innenraumes gehört für mich zum guten Ton, wenn ich den Wagen verkaufe, bzw. würde ich das bei einem entsprechend erzielten Preis vor Übergabe an den Käufer machen. Hautschuppen, Haare, Krümel der letzten beiden Mahlzeiten... ich würde das in meinem neuen Gebrauchten auch nicht wollen. Das hat nichts mit Blender zu tun.

Auch im Außenbereich gibt einen Unterschied zwischen reinigen und "Flugrost" entfernen. Einen Kratzer auspolieren oder den ölversifften Motorraum reinigen sind zweierlei paar Schuhe. Das eine ist Kosmetik, das andere Verschleierung. Ich habe lieber etwas Staub im Motorraum und noch die Salzablagerungen des letzten Winter als porentiefe Reinheit.

Sehe ich genau so!

Themenstarteram 26. Mai 2015 um 11:07

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 25. Mai 2015 um 14:02:04 Uhr:

 

Moin,

Und ich denke auch - quasi jeder gute Beobachter kann feststellen ob gewisse Kosmetik betrieben wurde - aber hinter Tachomanipulation oder gefälschte Dokumentation zu kommen ist schon sehr schwer. Ich würde also Aufbereitung eher unter Marketing/Psychologie verbuchen - wogegen das andere schon gewisse kriminelle Energie benötigt.

MfG Kester

Hallo,

genau so sehe ich das.

Ein mega aufbereitetes Auto macht auch darum Sinn, es macht auch mehr Freude.

Ist doch schön, wenn alles alte dann optimal aufgearbeitet wird.

Das würde ich nicht einmal als Täuschung sehen.

Das wäre jeder Supermarktartikel ein Betrugsversuch.

KMZähler schrauben etc. gehört strafrechtlich scharf verfolgt.

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