Schalter oder Automatik?
Hallo,
ich überlege seit einiger Zeit hin und her, was für einen gebrauchten ich anschaffen soll. Ich schaue mir V70 III an, BJ 2008 bis 2010, die haben alle ca. 150-200tkm auf dem Tacho. Ich will einen Diesel mit fünf Zylindern, in Frage kommen also D5, 2.4D und D3.
Ich bin ein Schaltgetriebe gewöhnt, bin aber letztens einen GearTronic gefahren und fand den echt super. Leider ist meine Frau von dem Gedanken nicht so ganz begeistert, obwohl gerade sie bei dem recht vielen Rangierverkehr in der Stadt davon profitieren würde.
Nun ist die Frage: was ist langlebiger? Ist ein GT tendenziell verschleißfester als die immer wieder schleifende Kupplung vom Handschalter? Wenn ich ein Auto mit 200tkm kaufe, dann könnte die Kupplung jederzeit ausfallen, was ich mir beim GT nicht vorstellen kann. Ist das wirklich so, oder denke ich da total verkehrt?
Konkret habe ich Angebote für einen D3 (MJ2011) mit Schalter und einen D5 (MJ2008 oder 2009) mit 6-Gang-GT. Was soll ich da nehmen, wenn es bei den beiden bleibt? Die Leistung des D3 reicht mir vollkommen, also bitte nicht am Turbo bei hohen Drehzahlen aufhängen. Mir geht es in erster Linie um eventuelle teure Reparaturen, die in den nächsten 100tkm auf mich zukommen könnten.
Danke schonmal!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Perro-y-Volvo schrieb am 11. April 2016 um 14:09:47 Uhr:
Wenn man mit dem Schaltgetriebe wirklich umgehen kann und jeden möglichen Leerlauf vorausschauend
ausnutzt, früh genug hochschaltet, die Start/Stop-Automatk sinnvoll einsetzt, ist der Verbrauch bestimmt 0,5 Liter niedriger als bei der Automatik.Wenn wir mit dem Mazda 6, oder dem XC 70 nicht auf die Autobahn fahren, schaffen wir sogar die Herstellerangaben.
Dann müssten wir theoretisch beim Automatikgetriebe die Herstellerangabe unterbieten, um an den Verbrauch der Handschaltung zu kommen. Die Herstellerangaben sind bei der Automatik 0,5 - 0,7 Liter höher. Vielleicht ist das sogar möglich, dafür bin ich viel zu wenig Automatik gefahren, um es abschließend zu beurteilen.
Ganz ehrlich?
Wen juckt´s?
Ich kaufe mir doch kein 60t€ Fahrzeug, um mir dann über 1L Mehr- oder Minderverbrauch den Kopf zuzerbrechen...
Der Komfort einer Automatik ist mir auch 2-3 Liter/100KM wert.
85 Antworten
Mir als Fahrer geht es nicht drum möglichst schnell zu schalten, oder möglichst optimal, sondern einfach nur so wie ich es möchte. 🙂
Genau auf den Punkt gebracht, T3P4 😎 🙂 !
Gruß,
AlcesMann
Zitat:
@superlolle schrieb am 4. Februar 2016 um 15:10:06 Uhr:
Was zu beweisen wäre ... Denn ich glaube die wenigsten Autofahrer wissen, in welchem Drehzahlbereich ihr Fahrzeug das optimale Drehmoment anliegen hat ...Zitat:
@elch1964 schrieb am 4. Februar 2016 um 08:24:44 Uhr:
Ob es die Automatik wirklich besser kann hängt natürlich vom Fahrer ab - ein guter und routinierter Fahrer kann es immer noch besser, aber es ist halt immer noch Hand- und Fußarbeit.
Ich stelle erneut die kühne These auf:
Nichtmal 5 % der Autofahrer mit Handschaltung würden baugleiche Fahrzeuge mit Automatik "versägen". Und selbst beim Spritverbrauch denke ich, dass moderne Automatikfahrzeuge tendenziell eher besser sind. Sie fahren nicht untertourig, nicht mit unnötig hoher Drehzahl ... Es sei denn, der Fahrer latscht ständig auf Kick-Down rum.
Um's "Versägen" geht's m.E. ja gar nicht - beim Beschleunigen aus dem Stand werden 0% der Fahrer mit dem Schaltgetriebe bis zu einer gewissen Geschwindigkeit schneller sein, denn dem zugkraftunterbrechungsfreien Schalten der Automatik steht das Absacken der Drehzahl mit dem notwendigen Wiederaufladen des Turbo-Ladedrucks gegenüber - da hast du mit dem MT bei so einem aufgeladenen Diesel keine Chance. Erst recht nicht im Vergleich zu einem noch feiner abgestimmten 8-Gang Automatik.
Nein, ich meinte allgemein das optimale Schalten in Hinblick auf Komfort (Drehzahl/Geräuschpegel), oder Spritverbrauch.
Ich fahre ja dzt. BMW mit dem 8-Gang Automatikgetriebe, und davon behauptet man das es das beste am Markt ist, und das bemüht sich auch mit bemerkenswertem Erfolg, zu erkennen was denn nun gerade ideal wäre.
Schaltet z.B. gerne mal runter und geht in den Schiebebetrieb, wenn man verzögert oder länger vom Gas ist und langsamer wird. Super, aber manuell kannst du das früher und eher machen, denn du weißt ja was kommt.
Genauso schaltet der BMW in Kurven nicht so früh hoch - das ist auch nicht doof, aber in manchen Situationen - z.B. ein langgezogenen Autobahnabfahrt die auf eine Gerade mündet kann man vl. doch schon gleich rauf schalten.
Oder auch beim sportlichen Durcheilen einer Kurve - wenn ich vor der Kurve kurz Gas gehe, dann schaltet die Automatik gerne rauf oder kuppelt aus (Segeln) - ich möchte aber, dass die Kiste sauber am Gas hängt und den Kraftschluss nicht verlieren.
Und es gibt noch einige andere Situationen.
Insgesamt greife ich trotz der tollen BMW-Automatik (und die 8-Gang Aisin beim Volvo ist nicht so viel schlechter) doch recht häufig zu den Schaltpaddels oder zum Wählhebel.
Das liegt nun vielleicht daran, dass ich in meinem tiefsten Inneren nach wie vor Schaltgetriebe Fan bin, aber auch weil es eben tatsächlich so ist, dass die Automatik gar nicht immer wissen kann, was jetzt gerade wirklich angesagt ist.
Für jemand, der nie sportlich fährt oder jemanden, der gar nicht weiß wie man tatsächlich sparsam fährt, ist das natürlich alles egal - das Auto macht das schon irgendwie, und mit der Automatik wohl wirklich besser als der Fahrer selbst.
Ich würde zum Automatik tendieren - gerade beim Diesel. Die früheren Diesel waren wesentlich elastischer als die heutigen (ab. ca. 1200-4500 Umdrehungen sehr laufruhig - vom Dieselnageln mal abgesehen). Zuletzt bin ich mit einem VW-Diesel mit Schalter ca. 600km gefahren. Der 5. Gang war erst ab ca. 80km/h zu gebrauchen. Unter 1500 Umdrehungen wurde es sehr grummelig, erst ab ca. 1800 Umdrehungen war er ruhig.
Ich fahre deshalb lieber Benziner, die ab ca. 1300 bis gegen 6000 Umdrehungen laufruhig sind und bleiben. Da macht dann schaltfaules Fahren nichts aus. Mit meienm 2.5T fahre ich auf 11% Steigung im 6. Gang mit 80-90km/h und unter 2000 Umdrehungen - der Motor bleibt ruhig und beschwert sich nicht.
Meinen 2.5T Benziner fahre ich in etwa mit folgenden Drehzahlen (5./6. Gang):
Ebene: ab 1300 Umdrehungen, bei viel Gas ab ca. 1500 Umdrehungen
Bergauf: ab 1500 Umdrehungen, bei steilen Bergen besser ab ca. 1700 Umdrehungen
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Danke für die vielen Antworten! Meiner Frau ist es mittlerweile egal, ob sie einen Schalter oder Automatik fährt, jetzt schreibt sie nur noch die Farbe vor (schade, damit ist ein schöner D5 AWD raus...).
Aber sie hat Bedenken wegen dem km-Stand. Die Angebote an D5, die ich jetzt habe, bewegen sich alle bei fast 200tkm. Wenn ich ein für die Laufleistung relativ junges Exemplar erwische (EZ 2010), das durchweg bei Volvo gewartet wurde, habe ich da zu befürchten, daß innerhalb der nächsten 100tkm noch eine richtig teure Reparatur ansteht? Oder sollte der V70 bei angemessener Pflege (Volvo-Scheckheft, inkl. ATF-Tausch) ein Dauerläufer sein?
Bei 200.000 + X kann immer was kommen, auch was Größeres ... Eine ganz bescheidene Frage: Ihr legt Euch echt auf die Farbe fest? Ich schrieb es vor einigen Seiten schon: bei der Laufleistung würde ich ausschließlich nach Zustand und Historie entscheiden. Alles andere wäre dann zweitrangig. Wie viel wollt Ihr eigentlich ausgeben?
Grüße
Superlolle
Zitat:
@epsilon9854 schrieb am 5. Februar 2016 um 15:34:31 Uhr:
Danke für die vielen Antworten! Meiner Frau ist es mittlerweile egal, ob sie einen Schalter oder Automatik fährt, jetzt schreibt sie nur noch die Farbe vor (schade, damit ist ein schöner D5 AWD raus...).Aber sie hat Bedenken wegen dem km-Stand. Die Angebote an D5, die ich jetzt habe, bewegen sich alle bei fast 200tkm. Wenn ich ein für die Laufleistung relativ junges Exemplar erwische (EZ 2010), das durchweg bei Volvo gewartet wurde, habe ich da zu befürchten, daß innerhalb der nächsten 100tkm noch eine richtig teure Reparatur ansteht? Oder sollte der V70 bei angemessener Pflege (Volvo-Scheckheft, inkl. ATF-Tausch) ein Dauerläufer sein?
darauf achten ob/dass der Zahnriemen gewechselt wurde, fällig bei 180.000.
Schon klar, daß wir nicht nach Farbe kaufen, aber ein paar Farben kommen gar nicht erst in Frage. Zum Glück gibt es noch andere Angebote. Budget ist ca. 10k.
Meine Frage war eher: wenn ich einen V70 D5 mit 200tkm kaufe, der in gutem Zustand ist und gut gewartet wurde (angenommen, ich kann das wirklich nachvollziehen), kann ich realistisch erwarten, daß der bis 300tkm durchhält ohne einen wirtschaftlichen Totalschaden?
Ja, realistisch ist es, dass er die 300.000 recht klaglos und mit ueberschaubarem finanziellen Aufwand schafft.
Edit:
Ein sehr guter Freund hat einen 2.4 Benziner mit ca. 170.000 km gekauft. 1.Hand, Volvo-Scheckheft voll. Jetzt ist er bei 250.000, größter Schaden war eine Antriebswelle. Ein paar Komfortmaengel, Heckklappenschloss ging nicht mehr über die ZV, Teilledersitzbezug gerissen ... Ansonsten: normaler Verschleiß!
Zu den "Treckern" kann ich nichts beitragen, aber die Benziner halten "ewig", warum sollten dann die Diesel früher aufgeben?!
Ich gebe meine immer bei rd. 250-270.000km beim Händler wieder ab, wenn ich einen Neuen abhole und bis dahin hatte ich bislang noch mit keinem Volvo wirklich ernsthafte Probleme!
Kleinigkeiten ja, aber nie etwas Ernsthaftes!
Wenn man vernünftig mit dem Innenraum umgeht, dann ist auch der dann noch in einem guten Zustand ohne große Verschleißspuren (weder bei Stoffsitzen noch bei Ledersitzen hatte ich bislang Risse oder sonstige große Beschädigungen; Kratzer im Leder treten natürlich schon auf, aber die kann man auch bei Kilometer 50 schon haben.. Ich spreche da aus Erfahrung... Blödes Schlüsselbund... ;-) ).
Aber man muss sich natürlich auch im Klaren darüber sein, dass ein Auto mit 200tkm nicht mehr neu ist...
Ich lasse z.B. zwar die Inspektionen immer brav bei Volvo ausführen, aber wenn ich in diese Kilometerstands-Regionen vorstoße, dann kann es auch sein, dass ich einen Neukauf vorziehe, weil zB die Stoßdämpfer mal wieder verschlissen sind, die Bremsen rundherum erneuert werden müssten, eine Inspektion ansteht, etc... Diese "Investitionen" würde ich halt nicht mehr tätigen wollen, weil meine persönliche Haltedauer das nicht mehr wirtschaftlich erscheinen lassen.
Ich denke, dass viele Halter so handeln und vor dem Verkauf eben nicht mehr viel investieren, sprich: da könnten bei derart "alten" Autos noch ein paar Euro in der Hinterhand nicht ganz falsch sein, damit eben zB auch ein Satz neuer Bremsen, neuer Stoßdämpfer, etc. drin sind.
Ansonsten: Volvos sind recht solide, auch heute noch!
Zitat:
@epsilon9854 schrieb am 5. Februar 2016 um 15:34:31 Uhr:
Danke für die vielen Antworten! Meiner Frau ist es mittlerweile egal, ob sie einen Schalter oder Automatik fährt, jetzt schreibt sie nur noch die Farbe vor (schade, damit ist ein schöner D5 AWD raus...).Aber sie hat Bedenken wegen dem km-Stand. Die Angebote an D5, die ich jetzt habe, bewegen sich alle bei fast 200tkm. Wenn ich ein für die Laufleistung relativ junges Exemplar erwische (EZ 2010), das durchweg bei Volvo gewartet wurde, habe ich da zu befürchten, daß innerhalb der nächsten 100tkm noch eine richtig teure Reparatur ansteht? Oder sollte der V70 bei angemessener Pflege (Volvo-Scheckheft, inkl. ATF-Tausch) ein Dauerläufer sein?
Ich kann verstehen, dass manch einer bei den heutigen LP vor dem Neuwagenkauf zurückschreckt. Bei rund 300€ netto im Monat für eine gut ausgestatteten XC 60 D4 würde ich allerdings nicht ansatzweise auf die Idee kommen, mir einen gebrauchten Elch vor die Tür stellen.
O.K. , evtl noch einen Jahreswagen mit vierstelliger Laufleistung, aber hunderttausende Kilometer runter?! Kann mir kaum vorstellen,dass das am Ende aller Tage soviel preiswerter ist, dass es das eingekaufte Risiko wert ist.
Na ja, wenn ich mir keinen Neuen leisten könnte, dann würde ICH trotzdem lieber einen guten Gebrauchten kaufen, als einen Neuen zu leasen...
Der Gebrauchte gehört mir, das Leasingfahrzeug wird immer nur der Bank gehören und die jeden Monat gezahlten Raten sind weg, die Einmalzahlung ebenfalls und mit Pech muss man noch für Kratzer, etc nachzahlen...
Leasing mag für gewerbliche Nutzung ok sein, aber für Privatpersonen, gerade auch bei nicht so üppigem Budget, ist es das in meinen Augen nicht.
Das kann ich verstehen. Man sollte es aber nicht kategorisch ausschließen, denn es gibt Angebote, da liegt die Rate unter dem typischen Wertverlust.
Neulich wurde hier das Beetle Cabrio für unter 100€ verleast, eine Auto was mehr als 35.000€ kostet lt. PL. Oder es gibt die Vollkasko für 19€ dazu, wie damals beim Mini meiner Frau. Wie das kaufmännisch funktioniert entzieht sich da der Logik.
Will sagen, es gibt manchmal karierte Maiglöckchen, wo es billiger ist neu zu leasen, als gebraucht zu kaufen.
Gilt für uns gewerblichen Halter umso mehr, da immer der Listenneupreis mit 1% von den meisten versteuert wird.
Zitat:
@superlolle schrieb am 5. Februar 2016 um 18:28:41 Uhr:
Ja, realistisch ist es, dass er die 300.000 recht klaglos und mit ueberschaubarem finanziellen Aufwand schafft.Edit:
Ein sehr guter Freund hat einen 2.4 Benziner mit ca. 170.000 km gekauft. 1.Hand, Volvo-Scheckheft voll. Jetzt ist er bei 250.000, größter Schaden war eine Antriebswelle. Ein paar Komfortmaengel, Heckklappenschloss ging nicht mehr über die ZV, Teilledersitzbezug gerissen ... Ansonsten: normaler Verschleiß!
Und da kann ich auch meine 170 PS Sauger V70 ins Feld führen: 390000 km (davon 150000 mit LPG), erste Kupplung, erste Servopumpe, erster Klimakompressor, erster Motor, gerade noch Kompressionstest gemacht, alles gut - ich wollte den eigentlich noch 100000 fahren, bevor er mit kaputtgefahren wurde.
Zitat:
@Pastafarian schrieb am 6. Februar 2016 um 11:39:51 Uhr:
Zu den "Treckern" kann ich nichts beitragen, aber die Benziner halten "ewig",
Wenn Du vom "echten" Volvo-Motor mit 5-Zylindern (mit/ohne Turbo) sprichst: Definitiv!
Bei den Mädchenmotoren mit 4 Pötten würde ich nicht so weit gehen und das Wort "ewig" verwenden.
Mein S 70 und der V 70 II haben mittlerweile über 800.000 KM zusammen runter,der V 70 III T6 gerade mal 130.000.
Martin