Schätzeisen Ölmessstab
Hallo,
ich komm mit meinem Ölmessstab nicht klar.
Ich fahre einen Vorfacelift 1,6 16V, mein Stab hat am unteren Ende diese roten Plastik-Dinger.
Auf jeden Fall kann ich mit diesem Teil den Ölstand so gut wie gar nicht bestimmen: mal ist der Stab knochentrocken, dann erkennt man hin und wieder etwas Öl genau in der Mitte, ein anderes Mal scheine ich viel zu viel Öl drin zu haben.
Ich messe immer bei kaltem Motor (also nach ein paar Stunden Standzeit), aber auch bei betriebswarmem Motor und ein paar Minuten Wartezeit ist es nicht möglich irgendwas zu erkennen.
(Der Wagen steht auch immer auf ebenem Untergrund beim Messen.)
Gibt es bei dem Mistding irgendeinen Trick? Welche Ursachen kann das haben?
Sonst hab ich keinerlei Probleme mit dem Motor, kein Klackern, kein blauer Rauch o.ä., die Öldrucklampe geht auch immer nach dem Anlassen aus.
Ich verliere auch kein Kühlwasser, und es schwimmt auch kein Öl darin.
Schleim hab ich auch keinen am Öldeckel.
Tipps wären toll ;D
Gruß
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von stan23
Ich hab auch den roten Messstab, aber den kann ich prima ablesen, siehe Bild.
Einen motorfremden Messstab vom Schrottplatz würde ich aber nicht benutzen, da kann man ja gleich zum Öldeckel reinschauen und schätzen 😉
Jop, so ist er .
Ich finde , leicht abzulesen. Zum glück sind so tiefe einkerbungen (Die Striche) da, sonst könnte es man wirklich nicht gut ablesen können
Unterscheidet sich das Volumen kalten Öls so sehr vom warmen Öl, daß es berücksichtigt werden muß?
Weil ich eigentlich auch immer kalt messe in der ebenen Garage...
cheerio
Ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Volumen zu tun hat, vielmehr (denke ich) ist bei einem kalten Motor das gesamte Öl in der Ölwanne versammelt (naja fast alles).
Startet man den Motor wird das Öl per Ölpumpe in die Ölkanäle gedrückt und schmiert die Problemzonen. Somit ist das ganze Öl UNTERWEGS. Stellt man den Wagen ab und wartet gem. Anleitung bis zum Messvorgang, dann fließt zwar einiges Öl in der Zeit wieder zurück in die Ölwanne, aber eben nicht alles, denn einiges verbleibt in den Problemzonen. Dieser Zustand liefert die besten Messergebnisse. Sollte man bis min im kalten Zustand messen dann kann es sein, das bei betriebswarmem Motor nicht mehr genug Öl vorhanden ist.
Aber ich gebe allen recht die im kalten Zustand messen wollen, denn dieser Zustand "Motor kalt und steht schon eine Weile" ist meines Erachtens besser definiert als der Zustand "ca drei Minuten bei betriebswarmem abgestelltem Motor" messen.
Also, wenn ich im kalten Zustand auf Mitte der Markierungen
auffülle oder wechsle, habe ich im warmen Zustand leichte
Überfüllung, d.h. über Höchststand.
Noch ein Phänomen:
Beim Ölwechsel sollen lt. Tabelle 3,5 Liter hinein.
(einschl. Filterwechsel)
Nach dem Warmfahren zeigt der Messstab schon erhebliche
Überfüllung. Ich habe auch schon wieder abgesaugt.
Jetzt wechsele ich nur noch 3 Liter und korrigiere später
im warmen Zustand.
Gerd
(Die Erklärung von Bio-Marco ist logisch und passt hierzu)
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Also misst man bei kalten Motoren zu wenig Öl,da die verringerte Viskosität auf Grund niedriger Temperaturen das ÖL am Zurücklaufen hindert und das Öl bei niedrigen Temperaturen weniger Volumen hat?
Von wie viel Volumenänderung reden wir denn bei 3.5L Ölstand und Wintertags 0° zu Sommertags 20°?
Das ist nämlich das, was ich mit meiner Frage meinte.
Habe nämlich vor geraumer Zeit ubc's Rat angenommen, nur kalt nach langem Stehen zu messen.
Und der Volumenunterschied (gerade bei meinem roten "Schätzeisen"😉 ist tatsächlich für mich kaum feststellbar.
Beim THW schaue ich die Notstromaggregate usw. auch nur kalt nach langem Stehen nach und fülle danach auf, und keinem Gerät hat es bisher geschadet. Und ich bin da sehr penibel, weil lieber ohne Sprit als ohne Öl...
meine 0,02 €
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von Kaiser Wilhelm
Von wie viel Volumenänderung reden wir denn bei 3.5L Ölstand und Wintertags 0° zu Sommertags 20°?
Also im Netz habe ich gefunden, dass bei einer Temperaturdifferenz von 50 °C ca. 3,5% Volumendifferenz vorliegt.
Der Unterschied zwischen 0°C und 20 °C (1,4%) ist natürlich sehr gering.
Doch ist das Schätzeisen nunmal für den betriebswarmen Zustand ausgelegt und da geht es im Vergleich zur Messung bei kaltem Motor im Winter im Extremfall um Unterschiede von 100°C und mehr, also >7% Volumenänderung.
Bei 3,5 Liter Ölvolumen und 100°C Differenz sind es umgerechnet 250mL, beim Diesel mit 5,5 Liter Öl sind es schon bald 400mL, die man im kalten Motor zu wenig misst.
Sicher ist das nichts weltbewegendes, man muss es nur wissen und bei der Beurteilung des Ölstandes mit einbeziehen. Zusammen mit der Unsicherheit, ob der Wagen vor dem Abstellen richtig warm war oder nicht ist mir das einfach zu stressig. Da ziehe ich doch lieber die Messung im betriebswarmen Zustand vor.
Man kann natürlich auch den Motor vorab mittels Standheizung auf Betriebstemperatur bringen. Das wird wohl das genaueste sein 😉
Viele Grüße
Marco
@ BioMarco
Danke für die ausführliche Antwort. 400ml Differenz sind schon recht heftig, wenn man glaubt ein Liter nachzufüllen würde ausreichen.
Ich halte es mit meinem Corsaren folgendermaßen.
Immer mit betriebswarmem Motor zum Spritdealer. Tanken, Zahlen und dann Haube auf und Messen. Da interessiert mich auch nicht der genervte Blick des Wartenden. Sagt der Messstab min dann gibt es einen Liter Goldsaft. Ich prüfe somit ca. alle 550Km. Dann bekommt man recht schnell einen Überblick über den Verbrauch.
So würde ich es mit dem Vecci auch machen, allerdings fährt den überwiegend meine Frau.
Zitat:
Original geschrieben von BioMarco
Doch ist das Schätzeisen nunmal für den betriebswarmen Zustand ausgelegt und da geht es im Vergleich zur Messung bei kaltem Motor im Winter im Extremfall um Unterschiede von 100°C und mehr, also >7% Volumenänderung.
Bei 3,5 Liter Ölvolumen und 100°C Differenz sind es umgerechnet 250mL, beim Diesel mit 5,5 Liter Öl sind es schon bald 400mL, die man im kalten Motor zu wenig misst.
Solche großen Unterschiede konnte ich nie feststellen.
Zitat:
Zusammen mit der Unsicherheit, ob der Wagen vor dem Abstellen richtig warm war oder nicht ist mir das einfach zu stressig.
Du wirst dich doch noch daran erinnern, welche Strecke du gestern gefahren bist...
Zitat:
Da ziehe ich doch lieber die Messung im betriebswarmen Zustand vor.
Und hast dann zwar das absolut korrekte Ölvolumen --- aber leider noch nicht wieder alles Öl in der Wanne...
Oder, aus dem anderen Thread: Du bist'n Theoretiker! 😉
Nicht vergessen bei alldem: Die Messung per Ölpeilstab ist eh nicht sonderlich genau --- schon allein deshalb ist es ratsam, weder die Minimum- noch die Maximum-Markierung allzu sehr auszureizen.
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Die Messung per Ölpeilstab ist eh nicht sonderlich genau --- schon allein deshalb ist es ratsam, weder die Minimum- noch die Maximum-Markierung allzu sehr auszureizen.
Eben! Aber Du schreibst, die Messung bei kaltem Motor sei die bessere, und das ist für mich ein Reizwort 😁. Da frage ich mich warum. Die bisher genannten Argumente überzeugen mich jedenfalls nicht. Reproduzierbarer ist es meiner Meinung nach, im betriebswarmnen Zustand zu messen, weil Du hier - theoretisch 😉 - einfach leichter vergleichbare Bedingungen herstellen kannst.
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Du wirst dich doch noch daran erinnern, welche Strecke du gestern gefahren bist...
Nicht, wenn meine Frau den Wagen gelegentlich auch mal benutzt, z.B. wenn ich mit dem Rad zur Arbeit gefahren bin. 😉
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Und hast dann zwar das absolut korrekte Ölvolumen --- aber leider noch nicht wieder alles Öl in der Wanne...
Mit dem Ölpeilstab misst man nie irgendein Volumen, schon gar nicht das absolut korrekte. Anhand des Schätzeisens sieht man nur, wie der aktuelle Ölfüllstand im Verhältnis zum Optimalfüllstand ist, der zwischen den Min/Max Markierung am Peilstab liegt.
Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass der Ölpeilstab so konstruiert ist, dass man den Füllstand bei einer Messung im betriebswarmen Zustand abschätzen kann, nicht vollständig zurückgelaufenes Öl ist da wahrscheinlich schon berücksichtigt.
Du nimmst nun die für den betriebswarmen Zustand ausgelegte Skalierung des Peilstabs als Skala für Dein kaltes Motoröl - und vergleichst dadurch Äpfel mit Birnen. Deine Methode mag vielleicht funktionieren, aber besser oder gar genauer ist Deine Methode bestimmt nicht, bestenfalls gleichwertig. 😉
Wenn Du Bedenken hast, dass im betriebswarmen Zustand nicht alles Öl zurückgetropft ist, dann halte es doch so, wie mein alter FOH: lass den Wagen 30 Minuten stehen. das Öl ist dann noch recht warm und das allermeiste Öl dürfte auch zurückgetropft sein.
Viele Grüße
Marco
@ Marco
Ich habe mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Du schreibst von 7% Volumenunterschied im Extremfall. Gehen wir davon aus, daß es in der Praxis meist weniger ist, dann komme ich (wenn ich mich nicht verrechnet habe) auf etwa 0,1 bis 0,2 l Differenz am Peilstab --- und das ist in meinen Augen wirklich vernachlässigbar. (Zumal, wie du ja auch sagst, der Peilstab eh nur ein "grobes Schätzeisen" ist.)
Daß ich i.d.R. bei warmem Motor keinen höhren Stand als bei kaltem gemessen habe, mag wiederum daran liegen, daß noch nicht alles Öl in die Wanne zurückgeflossen war --- aber das ist ja gerade mein Hauptargument für die Messung bei kaltem Motor.
Hinzu kommt, daß du dir bei warmem Motor auch leicht die Finger verbrennen kannst (z.B. am Krümmer).
Zitat:
Original geschrieben von BioMarco
Aber Du schreibst, die Messung bei kaltem Motor sei die bessere, und das ist für mich ein Reizwort 😁. Da frage ich mich warum.
"Besser" ist vielleicht nicht gut ausgedrückt. Sagen wir so: Die Messung bei kaltem Motor ist praxisgerechter.
Zitat:
Nicht, wenn meine Frau den Wagen gelegentlich auch mal benutzt, z.B. wenn ich mit dem Rad zur Arbeit gefahren bin.
Gut, bei wechselnden Fahrern trifft das zu.
Zitat:
Mit dem Ölpeilstab misst man nie irgendein Volumen, schon gar nicht das absolut korrekte. Anhand des Schätzeisens sieht man nur, wie der aktuelle Ölfüllstand im Verhältnis zum Optimalfüllstand ist, der zwischen den Min/Max Markierung am Peilstab liegt.
Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass der Ölpeilstab so konstruiert ist, dass man den Füllstand bei einer Messung im betriebswarmen Zustand abschätzen kann, nicht vollständig zurückgelaufenes Öl ist da wahrscheinlich schon berücksichtigt.
Mit "Volumen" meinte ich das Volumen warm vs. kalt.
Sollte man das anders ausdrücken?
Zitat:
Du nimmst nun die für den betriebswarmen Zustand ausgelegte Skalierung des Peilstabs als Skala für Dein kaltes Motoröl - und vergleichst dadurch Äpfel mit Birnen. Deine Methode mag vielleicht funktionieren, aber besser oder gar genauer ist Deine Methode bestimmt nicht, bestenfalls gleichwertig.
Sie ist theoretisch schlechter, aber praktisch besser --- weil eben der Volumenunterschied am Peilstab m.E. vernachlässigbar ist.
Wenn du das anders siehst, d.h. immer einen ganz exakten Wert haben willst, dann wirst du mit dem Peilstab allein ohnehin nicht glücklich werden.
Zitat:
Wenn Du Bedenken hast, dass im betriebswarmen Zustand nicht alles Öl zurückgetropft ist, dann halte es doch so, wie mein alter FOH: lass den Wagen 30 Minuten stehen. das Öl ist dann noch recht warm und das allermeiste Öl dürfte auch zurückgetropft sein.
Das wäre ein Kompromiß.
Aber zum einen ist auch diese Methode etwas praxisfremd. (Wann kann man eine halbe Stunde nach Fahrtende noch einmal zum Auto gehen und messen? Man hat das Auto ja nicht im Wohnzimmer abgestellt.)
Zum anderen sind Krümmer usw. dann immer noch heiß.
-----
EDIT: Noch mal zum Thema Theorie vs. Praxis.
Ein Lehrer von mir erklärte den Unterschied zwischen Mathematik und Physik (er unterrichtete beide Fächer) einmal so:
Wenn ein Auto auf der Autobahn fährt und eine Fliege gegen die Windschutzscheibe klatscht, dann rechnet der Mathematiker genau aus, um wie viele µm/h das Auto dadurch langsamer wird --- der Physiker hingegen sagt einfach: "Diese Größe ist vernachlässigbar."
😉
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Wann kann man eine halbe Stunde nach Fahrtende noch einmal zum Auto gehen und messen? Man hat das Auto ja nicht im Wohnzimmer abgestellt.
Echt nicht? Bin ich etwa unnormal?? 😁 😉
Nee, ist schon klar, deshalb habe ich Dir ja auch uneingeschränkt zugestimmt, als Du meintest, wenn man den Ölstand zwischen Min/Max hält, kann man prinzipiell nix falsch machen. Der rest ist "Korinthenkackerei" und führt in der Praxis zu nix.
Gestört hat mich wie gesagt nur das Wort "besser" 😉
Viele Grüße
Marco
Zitat:
Original geschrieben von BioMarco
Echt nicht? Bin ich etwa unnormal?
Kommt halt drauf an, wo man z.B. wohnt: Meine Ex-Freundin wohnte im 4. Stock (Altbau) --- wenn ich bei ihr war, dann hatte ich eine gewisse Scheu, "mal eben so" runter zum Auto zu gehen...😉
Zitat:
Nee, ist schon klar, deshalb habe ich Dir ja auch uneingeschränkt zugestimmt, als Du meintest, wenn man den Ölstand zwischen Min/Max hält, kann man prinzipiell nix falsch machen. Der rest ist "Korinthenkackerei" und führt in der Praxis zu nix.
Nun, ich halte es prinzipiell schon für sinnvoll, so ein Thema zu erörtern. Nicht selten sind manche "alten Weisheiten" ja entweder falsch --- oder sie stimmten früher, aber heute nicht mehr.
Wenn man dann (wie in diesem Fall), zum Ergebnis kommt, daß es keine große Rolle spielt, dann ist das ja gut; aber es ist immer wichtig, daß man NACH einer Diskussion zu diesem Ergebnis kommt --- und nicht schon VORHER...😉
Zitat:
Gestört hat mich wie gesagt nur das Wort "besser"
Ja, das war nicht gut ausgedrückt, das sehe ich ein.