Schädiger gibt sich als Geschädigter aus - was nun?
Ich hatte vor knapp 2,5 Wochen nen Auffahrunfall. Ich musste anhalten, weil auf meiner Spur ein Bus entgegen kam. Kurz darauf fuhr mir ein Passat rein. Nun hat sich die gegnerische Versicherung gemeldet und teilte mir mit, dass ich angeblich rückwärs auf den Passat fuhr. Als Zeugen hätte er seine Frau und seine Tochter. Ich hatte dagegen eine Bekannte mit dabei.
Wie stehen die Chancen dass ich jetzt nicht auf meinem Schaden sitzen bleibe bzw. auf einmal der Schädiger werde?
Beste Antwort im Thema
Bei einem Auffahrunfall gilt der Beweis des ersten Anscheins, auch Prima-facie-Beweis genannt.
Der Anschein besagt: Wer einem anderen hinten drauf fährt ist Schuld.
Will derjenige, gegen den der Anscheinsbweis spricht (also dein Unfallgegner), diesen Anscheinsbeweis erschüttern oder umkehren, so ist dieser vollumfänglich in der Beweislast.
OK, der Gegner hat Zeugen, du aber nach deiner Beschreibung auch.
Wenn der Gegner also die Verursachung bestreitet (mit dem Hinweis auf seine "Zeugen"😉 und die Versicherung aufgrund dieser Angaben die Regulierung verweigert, dann bleibt dir kein anderer Weg, als der zum Anwalt, um deine Ansprüche gerichtlich geltend zu machen.
Mit einer Rechtsschutzversicherung im Rücken ist das auch finanziell risikolos, kann sich aber u.U. eine ganze Weile hinziehen.
Stellt sich also die Versicherung des Gegners weiterhin streitig, muss auch ich dir diesen Tipp geben:
Anwalt beauftragen, ggf. prozessieren - das geht in einem solchen Fall nicht anders, wenn du nicht tatsächlich auf dem Schaden sitzenbleiben solltest.
37 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von VolV40
[...]Dann natürlich mit der Sache zur Regulierung zum Anwalt (ich weiß, einige hier haben kein Verständnis dafür).[...]
Moin,
es ist ja nicht grundsätzlich so dass hier irgend jemand was gegen eine Regulierung durch einen Anwalt hat... Es ist vielmehr so das jeder dahergelaufene sofort anfängt zu schreien "geh zum Anwalt, das zahlt eh die Gegenseite..." oder "wenn de ne Rechtschutz hast geh sofort zum Anwalt und zie der Gegenseite die Hose aus..."
Ich möchte mal behaupten dass sich 90 % aller Unfälle sehr gut ohne Rechtsanwälte abwickeln lassen, diese verteuern die ganze Geschichte nur unnötig und das geht dann wieder zu Lasten sämtlicher Autofahrer die dann mehr an die Versicherungen zahlen dürfen....
Bie den übrigen 10 % ist es sicherlich sehr oft nötig einen Anwalt zu beauftragen, besonders wenn sich wie in Deinem Fall schon von vornherein andeutet das die Geschichte schwierig wird...
In diesen Fällen ist dann der Tip mit dem Anwalt sehr wohl sinnvoll, den geben dann auch die Koniferen hier im Forum... 😁
Gruss
Marcus
Zitat:
Original geschrieben von Qnkel
Naja dass Du nicht lesen kannst, is zum Glück nich strafbar. Trotzdem solltest Du aus Eigeninteresse dran arbeiten und vllt. mal den Post von ChrisCRI und das danach lesen.Ob die Anzeige sinnvoll / Aussicht auf Erfolg hat, will ich und darf die Polizei nicht beurteilen. Sie müssen die Anzeige aber aufnehmen und können nicht einfach sagen "Ne wir schreiben keine Anzeige"!
Was bitte geht mich der Post von ChrisCRI an?
Es zählt doch wol hier eindeutig nur und ausschließlich die Aussage unseres TE (Fiesta...)!
Also was willst du jetzt genau mit deinem Spam?
(außer eventuell mit Stimmtischwissen glänzen bzw. andern ans Bein pinkeln)
PS
fallst du diesen Textauszug
Zitat:
Dein Unfallgegner macht sich mit solchen Aussagen ja sogar strafbar, falsche Verdächtigung usw. Das ist definitiv ein Fall für den Staatsanwalt. Man kann vollkommen kosten- und problemlos einen solchen Fall wahrheitsgemäß der Staatsanwaltschaft schildern und die "Verfolgung aller in Frage kommender Straftaten" beantragen. Dann geht das alles auf Kosten der Allgemeinheit, auch der Gutachter.
von ChrisCRI meinst übernimmst du nur sein Stammtischwissen!
Wir haben hier weder eine falsche Verdächtigung noch (falls du es in Erwegung ziehst) eine vorgetäuschte Straftat vorliegen!
- der andere Unfallbeteiligte gibt nur seine Wahrnehmungen gegenüber eine Versicherung an! Und diese (Vers.) ist nunmal keine der in § 164 StGB (falsche Verd.) / § 145d StGB (Vort. Straftat) genannte Stelle = keine Straftat = keine Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft
Und zu dem Blödsinn mit dem Gutachten auf Staatskosten sag ich mal garnichts außer eben Blödsinn bzw. Stammtischwissen (nach mind. 5 Bier+ 3 Korn).
Zitat:
Original geschrieben von driver2211
Ich möchte mal behaupten dass sich 90 % aller Unfälle sehr gut ohne Rechtsanwälte abwickeln lassen, diese verteuern die ganze Geschichte nur unnötig und das geht dann wieder zu Lasten sämtlicher Autofahrer die dann mehr an die Versicherungen zahlen dürfen....Bie den übrigen 10 % ist es sicherlich sehr oft nötig einen Anwalt zu beauftragen, besonders wenn sich wie in Deinem Fall schon von vornherein andeutet das die Geschichte schwierig wird...
In diesen Fällen ist dann der Tip mit dem Anwalt sehr wohl sinnvoll, den geben dann auch die Koniferen hier im Forum... 😁Gruss
Marcus
Ich hatte bis jetzt 4 Unfälle, an denen ich allesamt nicht schuld war. Bei 3 davon gabs Probleme mit der Regulierung, also komme ich auf 75% ;-)
Aber warum entscheiden eigentlich die Gerichte einen Schaden nur zu 50% zu regulieren? Die Einstufung des Unfallverursachers ist doch eh futsch...
Zitat:
Original geschrieben von driver2211
Moin,es ist ja nicht grundsätzlich so dass hier irgend jemand was gegen eine Regulierung durch einen Anwalt hat... Es ist vielmehr so das jeder dahergelaufene sofort anfängt zu schreien "geh zum Anwalt, das zahlt eh die Gegenseite..." oder "wenn de ne Rechtschutz hast geh sofort zum Anwalt und zie der Gegenseite die Hose aus..."
Ich möchte mal behaupten dass sich 90 % aller Unfälle sehr gut ohne Rechtsanwälte abwickeln lassen, diese verteuern die ganze Geschichte nur unnötig und das geht dann wieder zu Lasten sämtlicher Autofahrer die dann mehr an die Versicherungen zahlen dürfen....
Bie den übrigen 10 % ist es sicherlich sehr oft nötig einen Anwalt zu beauftragen, besonders wenn sich wie in Deinem Fall schon von vornherein andeutet das die Geschichte schwierig wird...
In diesen Fällen ist dann der Tip mit dem Anwalt sehr wohl sinnvoll, den geben dann auch die Koniferen hier im Forum... 😁Gruss
Marcus
Hab ich auch immer so gesehen. Bin kein Dauerklient und habe auch nicht immerzu Unfälle. Aber das 1. Mal wurde ich geheilt. Eine Frau nimmt mir (als Fahrer eines großen roten Motorrades) die Vorfahrt und kracht mir in die Seite. Sie hat sich sofort entschuldigt, hat geholfen, war kleinlaut und lammfromm, Polizei kam, ihr eine Ordnungsstrafe auferlegt.
3 Wochen später hatte die Gute den Unfall ihrer Versich. immer noch nicht gemeldet.
Bei mir macht das 100%, leider. Gruß, und sorry fürs OT
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Hallo Fiestaknechter...
ich hatte mal einen ähnlichen Fall, auch mit Bus:
Kontaktiere das Busunternehmen, und bitte dieses dir behilflich zu sein.
Beim Busunternehmen werden die Fahrernamen, Routen und alles gespeichert, so kannst du, wenn du denen den Tag/ die Uhrzeit nennst, den Fahrer finden, und vieleicht erinnert er sich an die Situation, hat event. was im Rückspiegel gesehen oder so...
Gruß Catmuckie
Zitat:
Original geschrieben von Catmucki
Hallo Fiestaknechter...ich hatte mal einen ähnlichen Fall, auch mit Bus:
Kontaktiere das Busunternehmen, und bitte dieses dir behilflich zu sein.
Beim Busunternehmen werden die Fahrernamen, Routen und alles gespeichert, so kannst du, wenn du denen den Tag/ die Uhrzeit nennst, den Fahrer finden, und vieleicht erinnert er sich an die Situation, hat event. was im Rückspiegel gesehen oder so...Gruß Catmuckie
Danke für den Tipp. Dass habe ich gleich als erstes versucht. Obwohl der Busfahrer unmittelbar vor meinem Auto stand, wollte er von dem Unfall nichts gesehen haben. Man im Nachhinein könnte ich mich so in den Arsch beißen, dass ich nicht einfach gleich seine Personalien verlangt habe, das Auto so stehen lassen wie es war und gleich die Police gerufen habe 😠🙄
Zitat:
Original geschrieben von Fiestaknechter
...
Man im Nachhinein könnte ich mich so in den Arsch beißen, dass ich nicht einfach gleich seine Personalien verlangt habe, das Auto so stehen lassen wie es war und gleich die Police gerufen habe 😠🙄
Hätte doch auch nichts geändert!
Auffahrunfall mit zwei unterschiedlichen Aussagen:
DU: er ist mir aufgefahren, ich stand!
ER: ich stand, er ist rückwärt gegen mein Auto gefahren!
Glaube ich jetzt nich unbedingt. Er hat ja gleich die Schuld zugegeben und dass er sich das dann gleich anders überlegt halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht hätte dann der Ar*** von Busfahrer auch noch etwas gesagt, wenn die Police gleich da gewesen wäre.
Außerdem hätte die Police ja ne Owi geschrieben, das wäre ja auch ein Indiz für die Versicherung gewesen, dass er Schuld gewesen wäre.