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Schäden nach Hochwasser?!

Themenstarteram 9. Januar 2017 um 8:24

Moin Zusammen!

Ich möchte Euch fragen welche Schäden an Fahrzeugen entstehen können, die im Hochwasser standen oder gefahren wurden.

Anbei habe ich drei Fotos die vielleicht ein paar Szenarien darstellen.

Szenario 1: Das Auto steht bis zu den Türgriffen im Wasser und wird nicht bewegt.

Soweit zu erkenne ist, ist noch kein Wasser in der Fahrgastzelle.

Ist das überhaupt möglich? Was kann alles im Motorraum passieren?

Wäre das Fahrzeug noch reparabel?

Szenario 2: Das Auto steht bis zu den Radnaben im Wasser und wird abgeschleppt.

Können durch das Abschleppen im Wasser Schäden entstehen, die sonst nicht zu

erwarten wären. Wie reagieren Bremsen, Achsen und Abgasanlage auf die Stehzeit im Wasser?

Szenario 3: Das Auto fährt durch ein Gebiet mit erhöhten Wasserstand, große Pfütze.

Kann durch die Fahrt der Motor beschädigt werden? Stichwort Motorentlüftung!

Kann Wasser in die Abgasanlage gelangen oder ist der Abgasdruck zu hoch?

Wenn ja, was passiert dann?

Gibt es große Unterschiede wie die Technik / Teile reagieren, ob es Süß-,Salz- oder Brackwasser ist?

Die Fragen stellen sich mir, nachdem in einem anderen Thread im Verkehrs & Sicherheits-Forum ein User sein Auto trocken Fahren wollte.

Außerdem hatte ich nach dem Hochwasser bei uns eine ähnliche Situation wie in Szenario3, und nun stellt sich mir die Frage, ob mein Auto dadurch Schäden bekommen hat oder noch bekommen kann?

Auch interessiert mich, wie Versicherungen die Schäden regulieren?

TK vs VK? Inwieweit bin ich als Halter/Versicherungsnehmer in der Pflicht mein Kfz aus dem Gebiet zu entfernen. Sprich, wenn ich mein Haus sichern muss, muss ich mein Kfz in Sicherheit bringen? Was ist wenn ich dafür keine Zeit habe?

Reguliert die Versicherung auch Schäden aus Fahrten durch Hochwasser bzw. sehr große, tiefe Pfützen?

Ich weiß, die Versicherungsfragen gehören eigentlich ins Versicherungsforum, aber vielleicht könnt ihr ja doch kurz drauf eingehen?

Schildert auch gerne eigen Erfahrungen!

Freu mich auf eine angeregte und sachliche Diskussion.

Gruß,

der_Nordman

Szenario-1
Szenario-2
Szenario-3
Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 10. Januar 2017 um 23:32:23 Uhr:

Wasserschlag würde eine schlagartige Wasserbefüllung eines Zylinders voraussetzen.

Nein. Es reicht völlig aus, wenn in einen Zylinder flüssiges Wasser in einer Menge größer als der Brennraum bei OT gelangt. So um die 50 ml dürften da bei den meisten PKW-Motoren ausreichen. Das schafft der Ansaugtakt, der sonst in der selben Zeit einen halben Liter Luft da durch ziehen muss, durchaus, wenn der Ansaug-Kanal erst mal voll Wasser steht.

Dann knallt der Kolben auf dem Weg zum OT praktisch gegen eine perfekt harte Wand. Danach hat mindestens ein massives, funktions-wichtiges Teil des Motors eine deutlich andere Form als vorher, und mit dem Weiterfahren hat es sich dann auch ziemlich bald. Endeffekt: statt leicht genervt mit einem heilen Auto einen Weg um die Pfütze zu suchen, sitzt man mit einem kapitalen Motorschaden knietief in der Suppe, und ist vor Wut auf sich und die Welt kurz davor, auch noch eine Acht ins Lenkrad zu prügeln.

Zitat:

Beim schnellen Ansaugen von Wasser entsteht ein enormes Vacum.

Nein. Wenn überhaupt, entsteht Wasserdampf. Der kondensiert aber bei der Kompression eben so schnell auch wieder, und man ist wieder genau da, wo das Problem angefangen hat.

Zitat:

Die noch angesaugte Restluft sorgt für eine ausreichende Dämpfung des Schlages.

Nicht wirklich. Zum einen es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass außer Wasser und Wasserdampf überhaupt noch was anderes angesaugt wird.

Zum anderen tritt so eine "Dämpfung" auch beim normalen Motorbetrieb in jedem Kompressionstakt auf, und wird dabei problemlos überwunden. So einen Riesen-Effekt hat sie also wohl nicht.

Zitat:

So mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ist vielleicht auch besser so :cool:

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38 Antworten
am 9. Januar 2017 um 8:43

Bild 1: Das Auto ist durch, die Reparaturkosten werden die Instandsetzungskosten übersteigen. Da es kein dichtes Auto gibt, wird das volllaufen oder schon teilweise vollgelaufen sein, auch wenn es momentan noch anders aussieht. Damit sind diverse Steuergeräte und die Elektrik abgesoffen.

Bild 2: Da passiert gar nichts, das Auto könnte man auch noch selbst wegfahren. Aber langsam, sonst siehe Bild 3.

Bild 3: Da passiert gar nichts, solange man nicht zu schnell fährt, sich eine Welle vor dem Auto aufbaut und das Wasser über den Luftfilter in den Motor läuft. Dann gibt’s einen Wasserschlag und der Motor ist hinüber.

Versicherung: Die Teilkasko reguliert nur den Schaden aus Bild 1 (und 2, falls das stehende Auto einen Schaden erlitten hat). Und auch nur dann, wenn es nicht grob fahrlässig war, wie beispielsweise das Parken am Strand, an dem 1,5 m Tidenhub zu erwarten und auch ausgeschildert sind.

Schäden, die durch das Fahren durch zu hohes Wasser entstehen, sind nur von der Vollkasko abgedeckt.

Themenstarteram 9. Januar 2017 um 8:56

Was passiert denn wenn Wasser in die Abgasanlage / Auspuff gelangt?

Ist da mehr als Rost zu erwarten?

Sind die Schalldämpfer und der KAT dann hin, oder kann man die quasi Trockenfahren?

Gruß,

der_Nordmann

Du hast immer Wasser im Auspuff schon aus der Verbrennung, d.h. haben kurzstrekcenautos auch ne Wasserfahne. die tropfen richtig aus dem Endtopf.

Schäden hast du keine zu erwarten. Einfach anlassen solange das Wasser nicht im Krümmer steht. Das wird durch den Druck dann entfernt. Danach trocken fahren und fertig.

Mehr Gedanken würde ich mir dann erstmal über das Fahrwerk und den Unterboden machen.

 

Federn und Achsteile sind nach sowas gerne mal von ordentlich Rost befallen, dass es über kurz oder lang vereinzelt bei Federn sogar zum Federbruch gekommen ist.

 

Federn und Achsteile sind den ganzen Winter lang ständig dem Wasser ausgesetzt, noch dazu dem Salz. Da hat das kurzzeitige Stehen im Wasser überhaupt keine Auswirkung.

Stimmt. Auf den Achsteilen ist vielleicht Uboschutz, an den belasteten Stellen Fett, aber die Federn kriegen es voll ab. Die sind aber üblicherweise lackiert :confused:

Vielleicht wäscht das Wasser das Wintersalz weg? Zu schön um wahr zu sein :confused:

Das beste Hochwasser ist das wo man nicht drinsteckt

@birscherl

 

Nur mit dem Unterschied, das Spritzwasser bei weitem nicht alle Ecken und Winkel unterm Auto erwischt, im Gegensatz zum Tauchbad.

 

Ein Riss oder Kratzer im Unterbodenschutz oder an den Federn ist kein großes Problem bei Spritzwasser, aber bei Flutung schon eher.

Themenstarteram 9. Januar 2017 um 11:20

Zitat:

@Provaider schrieb am 9. Januar 2017 um 10:19:05 Uhr:

Du hast immer Wasser im Auspuff schon aus der Verbrennung, d.h. haben kurzstrekcenautos auch ne Wasserfahne. die tropfen richtig aus dem Endtopf.

Schäden hast du keine zu erwarten. Einfach anlassen solange das Wasser nicht im Krümmer steht. Das wird durch den Druck dann entfernt. Danach trocken fahren und fertig.

Aber ist es nicht ein Unterschied, ob ich nun Kondenswasser im Auspuff habe oder die kompl. Anlage mit Wasser geflutet ist?

Gruß,

der_Nordmann

Nein, frag doch mal die 4*4 Leute die durch flüsse fahren. Wenn sie den Motor abwürgen starten sie neu und fahren weiter. Mehr wie nass geht nicht. Die Mineralwolle oder Glaswolle kann nicht rosten. Der Auspuff rostet immer von innen nach außen durch.

P.S. Risse sind schlimmer als offene Flächen. Die Kapillarwirkung zieht da wasser rein. Da bleibt es dann auch weil es nicht so leicht abtrocknen kann.

Wenn der Motor einen vollen Schluck Wasser ansaugt, macht es schlagartig plop und der Motor kann nur mit viel Aufwand instand gesetzt werden. Man nennt es Wasserschlag.

Soweit ich weiß, wird der Motor bei Wasserdurchfahrten auf Drehzahl gehalten, um genügend Überdruck im Auspuff zu haben, dann kann er auch etwas unter Wasser tauchen. Wasser im Ansaugtrakt ist immer tödlich. Wenn man so tief will, muss das Ansaugsystem hoch gelegt werden (Rüssel an der A-Säule). Bei Benzinern muss dann noch die Elektrik wasserdicht sein, zumindest was die Zündung angeht.

Fehler bitte korrigieren, ich bin kein Offroad-Spezi.

 

mfg

am 9. Januar 2017 um 16:16

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 9. Januar 2017 um 14:55:50 Uhr:[/i..

.......Man nennt es Wasserschlag.

Interessant, ich kannte bisher nur Hirnschlag. Man lernt immer noch dazu......

Hallo.

Steht bereits in der allerersten Antwort!!

Kein Wunder, dass man hier seitenweise "diskutieren" kann :)

Gruß

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 9. Januar 2017 um 17:16:46 Uhr:

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 9. Januar 2017 um 14:55:50 Uhr:[/i..

.......Man nennt es Wasserschlag.

Interessant, ich kannte bisher nur Hirnschlag. Man lernt immer noch dazu......

Zitat:

@der_Nordmann schrieb am 9. Januar 2017 um 09:24:51 Uhr:

Szenario 3: Das Auto fährt durch ein Gebiet mit erhöhten Wasserstand, große Pfütze.

Das gefährlichste an diesem Szenario ist, dass man nicht sieht wo man fährt.

Man kann z.B. keine Hindernisse erkennen. Aufgeschwommene Kanaldeckel kommen bei Überflutungen regelmäßig vor, und sowohl der auf der Fahrbahn liegende Deckel als auch der offene Schacht sind gefährlich.

Auch kann man die Wassertiefe von oben nicht zuverlässig erkennen. Mulden oder gar Unterspülungen können tückisch sein.

Nicht zuletzt ist schon so mancher von der überfluteten Fahrbahn abgekommen. Der auf die Fahrbahn gespülte Schlamm und die ggf. vorhandene Strömung tragen ihren Anteil zu diesem Risiko bei.

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