Schadenfall - 15.10.2020
Hallo Community,
Ich bin neu hier und bräuchte mal eure Hilfe.
Am 15.10.20 hatte ich ein kleinen Autounfall. Ein Transporter von der Firma SIXT hat mir den Weg versperrt. Als ich den Fahrer von dem Transporter gesehen habe bin ich aus dem Auto ausgestiegen und habe dabei die Handbremse nicht richtig angezogen. Mein Auto (Touran Cross) ist dann langsam in den Transporter reingerollt und dabei wurde meine Stoßstange leicht eingedrückt. An dem Transporter war nichts zu sehen was auch der Fahrer bestätigt hat. Trotzdem hat er 2 Fotos gemacht von meinem Kennzeichen und meinem Personalausweis. Von seinem Kennzeichen bzw. von der Unfallstelle hat er keine Bilder gemacht. Für mich war die Sache in dem Moment eigentlich erledigt.
Die Firma SIXT hat den Unfall später gemeldet was ich erst Anfang 2021 mitbekommen habe. Nach einem Telefonat mit der Versicherung (HDI) wurde mir gesagt das ein Gutachter am 14.01 sich den Transporter angeschaut hat.
Ich hätte sofort einen Betrag von 515,96€ überweisen müssen oder meine Schadenfreiheitsklasse würde runtergestuft was mich am Ende 1.664.90€ kosten würde.
Den ersten Brief den ich von der Versicherung erhalten habe war am 10.02.21. Da sollte ich beschreiben wie es zu dem Unfall gekommen ist.
Am 08.03.21 kam der nächste Brief mit Fotos vom geschädigten Fahrzeug. Auf den Fotos war der Transporter hinten stark zerkratzt und sah völlig anders aus als das Fahrzeug das an der Unfallstelle gewesen ist. Mein erster Gedanke war die haben sich einen Transporter im schlechtesten Zustand ausgesucht und diesen beim Gutachter abgegeben. Der Fahrer hat ja vom Kennzeichen keine Fotos gemacht. Wer soll es also nachweisen? Auf dem SIXT Gelände stehen ja mehrere solcher Transporter und außerdem wurden die Fotos vom Gutachter erst ca. 3 Monate nach dem Unfall gemacht. Die Transporter fahren täglich viele Kilometer und in der Zeit kann ja viel passieren. Und soviel ich weiß muss man einen Schaden spätestens nach 2 Wochen melden. Deswegen war ich sehr überrascht über diesen ganzen Vorfall.
Hier ein Schreiben vom 07.04.21:
Wir haben Ihren Schadenfall vom 15.10.2020 reguliert. Im Ergebnis erhöht sich Ihr Versicherungsbeitrag und wird der Schadenfreiheitsrabatt zurückgestuft. Alternativ dazu können Sie innerhalb von sechs Monaten nach Zugang dieser Mitteilung die geleisteten Schadenaufwendungen an uns zurückzahlen. Dadurch können Sie Ihren aktuellen Versicherungsbeitrag erhalten. Für Sie wirtschaftlich wäre dieses Alternative bis zu einem Betrag von 1.664,90€. Unsere Entschädigungsaufwendungen betragen 515,96€. Dem entspricht der Rückzahlungsbetrag, falls Sie sich für die Rückzahlung entscheiden. Die darüberhinausgehenden Regulierungskosten, wie Kosten für Sachverständige und Rechtsanwälte oder Prozesskosten übernehmen wir. Sie fließen nicht in den Rückkaufsbetrag ein. Wenn Sie von der Rückzahlungsmöglichkeit Gebrauch machen möchten, dann überweisen Sie den Rückzahlungsbetrag von 515,96€ bitte auf eines unserer nachstehenden Konten.
Am 03.07.21 habe ich ein Brief erhalten über den Mehrbeitrag durch Schadenrückstufung:
Gerne senden wir Ihnen eine Aufstellung der zu erwartenden Mehrbeiträge durch die Belastung mit einem Schaden in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung.
Bitte beachten Sie, dass diese Berechnung auf dem aktuellen Beitrag Ihres Vertrags beruht und künftige Beitragsentwicklungen werden können.
Sie können den Schaden innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Schadenregulierung zurückkaufen. Den Schadenrückkaufbetrag teilen wir Ihnen gerne nach Abschluss der Schadenregulierung mit. Was müssen Sie tun, wenn Sie sich für ein Rückkauf entscheiden? Überweisen Sie uns einfach den Schadenrückkaufbetrag innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Schadenregulierung an folgendes Konto.
Am 29.10.21 habe ich meine Beitragsrechnung zur Hauptfälligkeit 01.01.2022 erhalten. Dort wurde die Schadenfreiheitsklasse von SF5 (45%) auf SF1 (60%) runtergestuft.
Am 17.12.21 habe ich dann diese Mitteilung von HDI erhalten:
Das uns von der Gegenseite vorgelegte Originalgutachten einschl. Fotos wurde unserem Haus Sachverständigen zur Prüfung vorgelegt. Das vorgelegte Gutachten entspricht nach Meinung unseres Sachverständigen dem geschilderten Sachverhalt und ist somit nicht zu beanstanden. Den Feststellungen des Fremdgutachters kann aus unserer Sicht somit auch nicht widersprochen werden. Wir sind daher in die Regulierungen eingetreten.
Und hier noch der letzte Brief vom 18.05.22:
Anbei übersenden wir Ihnen nochmals die Stellungnahme vom 17.12.2021.
Eine Mithaftung des Unfallgegners sehen wir hier nicht. Der Schadenfall wurde ausreichend geprüft und wir sind daher in die Regulierung eingetreten.
Bezugnehmend Ihrer Rückstufung wenden Sie sich bitte an die Vertragsabteilung.
Für mich ist das ganze Unbegreiflich deswegen wollte ich mich zu diesem Fall an euch wenden. Ich weiß ich hätte schon viel früher darauf reagieren müssen. Jetzt ist viel Zeit vergangen und ich weiß nicht wie es da mit den Fristen aussieht und welche Möglichkeiten ich jetzt noch habe darauf zu reagieren. Es war immer sehr anstrengend sich zu diesem Fall zu äußern. In meinen Augen war ich 100% im Recht was den Fall angeht aber, wenn ich die Versicherung telefonisch kontaktiert habe dann konnte man mir nicht weiterhelfen. Solche Fälle sind bekannt und man kann da nichts machen wurde mir immer gesagt. Auf E-Mails musste ich teilweise 2 Monate oder länger warten bis ich eine Antwort erhalten habe. Ein persönliches Gespräch in der HDI Filiale war auch nicht möglich, weil angeblich in meinem Vertrag so festgelegt wurde das ich die Versicherung nur Online kontaktieren darf bzw. Telefonisch.
Was würdet Ihr jetzt an meiner Stelle tun? Ich möchte bloß diese Angelegenheit aus der Welt schaffen. Wahrscheinlich bleibt Mir nicht viel übrig als den Schaden zu bezahlen auch wenn es in meinen Augen eine riesen Schweinerei ist. Ich habe gehofft hier auf paar Experten zu treffen die sich mit solchen Fällen auskennen. Würde mich über jede Hilfe freuen und sage schon mal Danke und Gute Nacht 🙂
Gruß,
marcus_locos
20 Antworten
An eine echte Betrugsmasche glaube ich hier noch nicht einmal. Der Fahrer des Transporters wird bei Sixt bescheid gegeben haben, die sind vielleicht dann zum Fahrzeug raus und da hat sich doch eine kleine Delle oder kleiner Kratzer befunden und der Fahrer des Transporters wird gesagt haben, dass du an der Stelle dagegen bist. Ob das nun so war oder nicht, das kann kein Mensch mehr prüfen und auch kein Gutachter heraus finden, wenn die Anstoßhöhe da passt. Ohne Fotos hat hier weder die eigene Versicherung, noch hätte ein eigener Anwalt was an der Hand. Und bei der Unfallschilderung klingt ein kleiner Schaden auch nicht wirklich unplausibel. Dabei sei noch mal betont, für 515€ setzt man kein stark verkratztes Fahrzeug wieder instand. Hier wurde wirklich nur eine Kleinigkeit berücksichtigt.
Einfach mitnehmen das nächste mal sauber zu dokumentieren (fotografieren). Hier wäre nur eine Chance da gewesen, wenn du hättest belegen können, dass der im Gutachten bewertete Kratzer oder die Delle nicht der Punkt war, wo dein Auto reingerollt ist.
Man kann sich doch das Gutachten vorlegen lassen. Und man wird sich daran erinnern wo man angestoßen ist, z.B. links vorne oder rechts hinten. Wenn deine Stoßstange eingedrückt ist, ist „ nichts“ bei dem anderen Wagen unwahrscheinlich.
Trotzdem Gutachten ansehen. Wenn dann eine ganz anderer Bereich aufgeführt ist, teilt man dies der eigenen Versicherung mit und nimmt sich grundsätzlich einen Anwalt. Denn dann liegt wahrscheinlich Betrug vor und spätestens dann kommt man als Nichtjurist nicht weiter.
Zitat:
Du hast dein Fahrzeug nicht gesichert, dadurch ist es in ein anderes gerollt.
Ob dadurch ein Schaden entstanden ist, kannst du als Laie nicht beurteilen und das Gegenteil nicht beweisen. Fotos hast du keine gemacht, Zeugen keine benannt.Deiner Versicherung blieb also gar nichts anderes übrig, als den reklamierten Schaden auszugleichen. Mit einem völlig überschaubaren Betrag hättest du deinen Vertrag schadenfrei halten können.
Warum bitte musst du "nur noch kotzen" - über die eigenen Fehler? Da sollte man doch inzwischen drüber stehen.
Es ist einfach von außen darüber zu reden / schreiben. Wärst du dabei dann würdest du mich auch besser verstehen.
Also erstens: der Typ in dem SIXT Transporter hat Post ausgetragen. Er hat sein Wagen komplett mittig auf dem Parkplatz abgestellt und ich hab ihn 50m entfernt gesehen wo er auf dem Weg zu meiner Wohnung war. Ich konnte nicht in meine Tiefgarage weil er den Weg versperrt hat und weil ich keine Lust zu warten hatte bin ich schnell ausgestiegen und habe ihn gerufen. Bin noch paar Meter in seine Richtung gelaufen und in dem Moment rollte mein Auto in seinen Transporter. Ja es gab einen kleinen Knall.
Aber an seinem Wagen war absolut nichts zu sehen. Wir standen einige Minuten da und haben uns alles angeschaut und er hat selbst gesagt man sieht da absolut nichts !!! Bei mir war die Stoßstange beschädigt.
Du solltest dir mal einen SIXT Transporter mal anschauen wie die hinten aussehen. Da ist nichts aus Kunststoff was zerbrechen kann. Da ist ne Laderampe die gut geschützt ist. Da war noch nicht mal ein Kratzer dran. Und selbst wenn. Das sind Transporter die täglich mehrere hundert Kilometer fahren und die Fahrer transportieren verschiedene Sachen. Springen täglich mehrmals auf die Laderampe wo natürlich klar sein sollte das täglich neue Gebrauchsspuren dazu kommen.
Dann bekomme ich 2-3 Monate später ein Brief das ich ein Unfall verursacht habe und für den Unfall bezahlen soll. Etwas später erhalte ich auch noch ein Brief mit den Fotos wo ich mir 100% sicher war das es nicht der Transporter war wo mein Auto reingerollt ist.
Und jetzt gibt es tatsächlich Leute die sagen ich bin schuld und es ist eine normale Strafe die ich akzeptieren muss? Also man sollte die ganze Sache auch mal realistisch betrachten und nicht wie ein Anwalt oder ein Politiker. Weil der ganze Fall eine absolute Sauerei war. In einer normalen Welt würde man SIXT für diese Aktion verklagen und den Laden zumachen.
Zitat:
Naja wenn Sixt wirklich ein anderes Fahrzeug beim Gutachter vorführt ist es schon Betrug. Aber man tauscht ja auch immer die Versicherungsdaten aus, wenn man da nicht aufs Kennzeichen achtet ist es natürlich sehr sehr schlecht.
Genau meine Worte und natürlich hätte ich Fotos von dem Unfall machen sollen und von seinen Personalien.
Hätte meine Versicherung und die Polizei informieren müssen.
Aber solche Fälle passieren ja nicht ständig. Ich hatte so einen Fall noch nie. Für mich war das in dem Moment einfach nichts großes. An seinem Transporter konnte man nichts sehen. Meine Stoßsange war leicht beschädigt. Ich wollte mich damit nicht weiter beschäftigen.
Er hat die Fotos gemacht weil er meinte von außen sieht man nichts aber vielleicht sind versteckte Schäden entstanden. Ich dachte mir okay mach deine Fotos.
Klar nächstes mal würde ich die Sache anders angehen aber das so ein kleiner Schaden über 500€ kostet? Ein alter Transporter mit tausenden Gebrauchsspuren. Sowas ist doch nur in Deutschland Möglich.
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Zitat:
@marcus_locos schrieb am 25. Juli 2024 um 23:21:37 Uhr:
Es ist einfach von außen darüber zu reden / schreiben. Wärst du dabei dann würdest du mich auch besser verstehen.
...
Klar nächstes mal würde ich die Sache anders angehen aber das so ein kleiner Schaden über 500€ kostet?
Es mag sein, dass man eine andere Sicht hätte, wenn man dabei gewesen wäre. Aber umgedreht musst auch du akzeptieren, dass alle anderen hier schlicht die Sicht von außen drauf haben, so wie es alle anderen, mit Ausnahme des anderen Unfallbeteiligten, auch haben.
Und dabei hören wir die Geschichte nur von deiner Seite und die sagt bereits "kleiner Knall" und "deine Stoßstange" beschädigt. Es ist unplausibel, dass hier am Transporter gar nichts war (auch wenn man das von außen nicht 100% ausschließen kann). Natürlich nicht ein riesen Schaden, aber eine Kleinigkeit und kleine Kratzer oder eine kleine Delle. Und Kleinigkeiten kosten heutzutage bereits dieses Geld. Das ist nur ein bisschen Smartrepair, nicht mehr. Sonst wäre da ganz anderes Geld fällig gewesen.
Und ja, das ist Deutschland. Auch wenn der Transporter vermutlich Macken ohne Ende hatte, so hast du trotzdem diesen Kleinstschaden verursacht. Und sofern dieser Kleinstschaden entstanden ist und nicht "gar nichts", dann brauchst du dich auch nicht lange ärgern über deine Vorgehensweise. Denn auch mit Fotos und Polizei, hättest du diesen Schaden zahlen müssen. Im Gegenteil, das Verwarngeld der Polizei wäre noch oben drauf gekommen.
Zitat:
@marcus_locos schrieb am 25. Juli 2024 um 23:15:21 Uhr:
Wärst du dabei dann würdest du mich auch besser verstehen.Also erstens: ...
Ok ich habe das wohl komplett falsch verstanden.
Zuerst sorgt der Fahrer des Transporters dafür, dass du im Stress vergisst die Handbremse anzuziehen.
Dann stellt er seinen Transporter absichtlich so hin, dass dein Auto dagegen rollen muss.
Trotzdem bekommst du es hin, dein rollendes Auto so anstoßen zu lassen das am Transporter kein Schaden entsteht.
Nur dein Auto wird beschädigt. Der wirklich Geschädigte bist du.
In einer unfassbaren Verschwörung verbünden sich nun aber Gutachter, deine Versicherung und Sixt gegen dich, präsentieren ein anderes Fahrzeug und zahlen einen Schaden an einem Wrack von Transporter den es nie gab.
Die Welt ist wirklich schlecht und man hat dir übel mitgespielt.
So besser ?