Sanierungszuschlag Vollkasko?!?
Hallo Zusammen,
Seltsamer Fall bei mir ... vielleicht auch nur ein Abzockversuch meines Versicherungsvertreters?
Bin mit meinem Wagen vollkaskoversichert und die jährliche Prämie war so etwa 900 EUR im Jahr (Saisonkennzeichen). Im Herbst hatte ich dann einen im Prinzip kleineren Unfall, bei dem ich von der Straße gerutscht bin und mit der ganzen rechten Seite einen Wildzaun erwischt habe. Fällig wurden dadurch einige Blecharbeiten, neue Felgen und eine Komplettlackierung, wodurch bei einer BMW Niederlassung dann überaus stolze 30.000 EUR rauskamen.
Durch das Saisonkennzeichen hatte sich die Niederlassung Zeit gelassen und der Schaden wurde erst jetzt im letzten Monat beglichen. Die Versicherungsrate stieg durch die Rückstufung auf etwa 1250 EUR und wurde von mir auch schon im März einbezahlt, da das Saisonkennzeichen mit April wieder begann.
Nun ruft mich heute mein Versicherungsvertreter an, daß die Zentrale meine Versicherung kündigen wollte, er Sie jedoch davon überzeugen konnte, Abstand zu nehmen, wenn ich neue Verträge abschließe. Außerdem besteht die Versicherung nochmal zusätzlich zur Prämienanpassung durch die Rückstufung auf einen extra "Sanierungszuschlag" von 20%. Es handelt sich hier übrigens nicht um einen Billiganbieter sondern um eine der großen bekannten Versicherungen.
Kommt mir irgendwie sehr seltsam vor. Ist das wirklich so zulässig bzw. gängige Praxis? Kann eine Versicherung zusätzlich zur Rückstufung nochmal wegen dem Schadensfall einfach 20% draufschlagen?
Merci
&
Viele Grüße,
Joe
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von bkhamm
Wenn du nur das Auto da versichert hast, und 30.000€ Schaden verursachst müsstest du ja 30 Jahre dort vers. bleiben ohne einen Schaden zu melden.
Bekomme ich dann nach 31 schadensfreien Jahren einen Scheck?
Merkst was?
30 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von bkhamm
[...]
wenn die Versicherung anstandslos 30.000 € bezahlt, sollten Sie auch das Recht haben eine sogenannte "Sanierung" durchzuführen.
Ahhja. Na dann können wir ja die Typklassen, die den Schadenverlauf der Fahrzeuge im Vorjahr abbilden, abschaffen...🙄
Der Kunde bezahlt die Versicherung dafür, daß sie im Falle eines Schadens das finanzielle Risiko trägt.
Wenn eine Versicherung mit den eingenommenen Beiträgen den Schadenbedarf nicht mehr decken kann, sollte sie sich über ihre Tarifgestaltung Gedanken machen.
Die Kunden sind kein Wohlfahrtsverein, der den Versicherungen unter allen Umständen Gewinne bescheren muß.
Zitat:
Original geschrieben von BlubbC280
Ahhja. Na dann können wir ja die Typklassen, die den Schadenverlauf der Fahrzeuge im Vorjahr abbilden, abschaffen...🙄Zitat:
Original geschrieben von bkhamm
[...]
wenn die Versicherung anstandslos 30.000 € bezahlt, sollten Sie auch das Recht haben eine sogenannte "Sanierung" durchzuführen.
Der Kunde bezahlt die Versicherung dafür, daß sie im Falle eines Schadens das finanzielle Risiko trägt.
Wenn eine Versicherung mit den eingenommenen Beiträgen den Schadenbedarf nicht mehr decken kann, sollte sie sich über ihre Tarifgestaltung Gedanken machen.
Die Kunden sind kein Wohlfahrtsverein, der den Versicherungen unter allen Umständen Gewinne bescheren muß.
deiner these nach sollte also das individuelle risiko gar nicht berücksichtigt werden?
wie schonmal geschrieben, es gibt individuelle nachläße, also auch individuelle zuschläge
Zitat:
Original geschrieben von Marcxxx
deiner these nach sollte also das individuelle risiko gar nicht berücksichtigt werden?wie schonmal geschrieben, es gibt individuelle nachläße, also auch individuelle zuschläge
Natürlich, auch die werden berücksichtigt: SFR und weiche Tarifmerkmale
Es gibt also keinen Grund, als Versicherung einen Sanierungszuschlag zu verlangen, nur weil man vorher bei der Prämienkalkulation Mist gebaut hat.😉
Zitat:
Original geschrieben von BlubbC280
Was meinst du, wie die Prämie aussehen würde, wenn man davon ausgeht, dass der ganze Bestand aus "schlechten" Risiken bestehn würde.Zitat:
Es gibt also keinen Grund, als Versicherung einen Sanierungszuschlag zu verlangen, nur weil man vorher bei der Prämienkalkulation Mist gebaut hat.😉
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von BlubbC280
Was meinst du, wie die Prämie aussehen würde, wenn man davon ausgeht, dass der ganze Bestand aus "schlechten" Risiken bestehn würde.
blubb hat schon recht. versicherungen versichern sich ned ohne grund auch selber ab.
keiner von uns steckt im fahrer ind fahrzeug drin.
Harry
Zitat:
Original geschrieben von BlubbC280
Es gibt also keinen Grund, als Versicherung einen Sanierungszuschlag zu verlangen, nur weil man vorher bei der Prämienkalkulation Mist gebaut hat.
Zitat:
Die Kunden sind kein Wohlfahrtsverein, der den Versicherungen unter allen Umständen Gewinne bescheren muß.
Es gibt in der Kraftfahrtversicherung keine "Sanierungszuschläge" und auch die Versicherungen sind keine Wohlfahrtsvereine; von subjektiv schlechten Risiken trennt man sich.
Das ist genau was ich meine "Zahn".
Bei einer Versicherung geht es nicht darum, dass man irgendwas davon rausbekommt.
Man bezahlt für die Sicherheit, das man nicht aufgrund eines Schadens finanziell ruiniert wird.
Das Risiko nimmt dir die vers. dann auch nach 31 Jahren noch ab. Das sollte wohl reichen. ;-)
Zitat:
Original geschrieben von xAKBx
Es gibt in der Kraftfahrtversicherung keine "Sanierungszuschläge" und auch die Versicherungen sind keine Wohlfahrtsvereine; von subjektiv schlechten Risiken trennt man sich.
@xAKBx: Ich bezog mich auf bkhamm's Aussage. Bitte den Kontext beachten.
Zitat:
Original geschrieben von bkhamm
Das ist genau was ich meine "Zahn".Bei einer Versicherung geht es nicht darum, dass man irgendwas davon rausbekommt.
Man bezahlt für die Sicherheit, das man nicht aufgrund eines Schadens finanziell ruiniert wird.
Das Risiko nimmt dir die vers. dann auch nach 31 Jahren noch ab. Das sollte wohl reichen. ;-)
Das ist mir klar. Es geht mir bei KFZ-Versicherungen keineswegs darum was "rauszubekommen". Diese Versicherung trägt lediglich ein finanzielles Risiko, das ich nicht tragen kann. Dafür bezahlt man Beitrag. Doch es gibt Schadensfreiheitsklassen und das sollte genügen. Wenn eine Versicherung in der Kasko, also dort wo das Risiko besonders übersichtlich ist und der worst case (Totalschaden) zu jedem Zeitpunkt ganz genau zu beziffern ist, einen Sanierungszuschlag verlangt, dann finde ich das komisch. Der genau umgekehrte Fall ist ja besonders gute Schadensverlauf. Dort gibt es eben keinen Scheck.
Dedshalb habe ich dich gefragt, ob du diese Behandlung erklären kannst.
Bei einem besonders guten Schadenverlauf dienst du der Sozialgemeinschaft (alle versicherten).
Das Versicherungsprinzip basiert darauf das viele einzahlen und wenige rausnehmen. So funktioniert das System.
Es mag Mängel haben, aber es gibt momentan keine andere Möglichkeit.
1. Herzlich willkommen im Forum.
2. Kenne ich keinen kleinen Unfall bei dem 30.000 EUR Schadenssumme herauskommen.
3. Kenne ich nun wirklich keinen Fall, bei dem bei einer Schadenshöhe über 2 bis 3.000 EUR (als bei 30.000 EUR erst Recht nicht) das Gutachten durch die Werkstatt des Vertrauens gefertigt wird.
4. Bei dem TE scheint da Einiges durcheinander gekommen zu sein. 😉
Zitat:
2. Kenne ich keinen kleinen Unfall bei dem 30.000 EUR Schadenssumme herauskommen.
Ich denke mal alles ist relativ. Der Wagen war eigentlich nur zerkratzt, hatte keine Rahmenschäden und nur kleinere Karrosserieschäden. Da es sicher keines der gängigen Modelle von BMW war, komplett aus Aluminium gefertigt ist und der Wert ein Vielfaches des Schadens ist, ist die Schadenssumme wahrscheinlich erklärbar, obwohl sowohl von der Werkstatt als auch dem Versicherungs-Sachverständigen die erste Einschätzung nur die Hälfte betrug...
In Summe teile ich aber die Meinung, daß eigentlich mit der Berechnung der Rate für den Versicherungsgeber alles klar sein sollte. Er rechnet ja seine Gewinnspanne so ein, daß über die Einnahmen aller Versicherungsnehmer alle statistischen Schadensfälle plus der avisierte Gewinn rauskommt. Stimmt die Rechnung nicht mehr, werden die Risikofaktoren angepaßt und die Versicherungsraten ändern sich.
In meinem Fall hätte ich mir diesen Unfall sicher gerne erspart, aber genau für diesen Fall hab ich ja die Versicherung abgeschlossen. Wenn ich dann immer damit rechnen müßte, daß nach jedem Schaden die Versicherung versuchen würde, sich das Geld über zusätzliche Umwege wieder zu holen, dann wäre mein Vertrauen in die Versicherungsraten ziemlich beeinträchtigt.
In Summe bin ich aber mit meiner Versicherung sehr zufrieden, denn bis auf diese letzte unglückliche Situation lief alles reibungslos. Und zur Beruhigung meines Gewissen weiß ich, daß ich trotzdem noch um einiges mehr an Versicherungen bislang eingezahlt habe, als ich wirklich rausbekommen habe - und da teile ich mein Schicksal mit den meisten der Welt, denn sonst würde das System ja nicht funktionieren... insofern "Paßt scho..." ;-)
Die meisten Versicherungen schicken ab 1.500 und alle spätestens ab 5.000 EUR Schaden einen eigenen Gutachter.
Das ist der Punkt den ich nicht verstehe.
Zur Kalkulation:
Deinem Sondermodell fehlt es offensichtlich an einem vernünftigen Risikoausgleich, will meinen die Stückzahl ist zu klein um eine statistisch tragfähige Gruppe zu bilden.
Wo die Gewinnzone einer Versicherung liegen soll, die 1.000 EUR kassiert und 30.000 EUR zahlt ist mir ohnehin unklar.
Zur Höhe der Reparaturkosten:
Ich fahre AUDI, da ist Alu und vollverzinkt normal.
Blech- und Felgenschäden sind jedenfalls nicht in diesen Bereichen angesiedelt.
😉
Das Du den Unfall nicht absichtlich herbeigeführt hast glaubt Dir Deine Versicherung.
Bei Vorsatz hätte sie nämlich nicht bezahlen müssen und dürfen. 😁
Du bist auch nicht der erste Kunde, der trotz kassierter 30.000 EUR gerne weniger Versicherung zahlen würde.
Tipp:
Einfach zu einer billigeren Versicherung wechseln.
Geht problemlos.
Dein Versicherer und Dein Agent sind Dir nicht böse.
Sie waren dennoch sehr kulant zu Dir, auch wenn Du es nicht verstehst.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Sie waren dennoch sehr kulant zu Dir, auch wenn Du es nicht verstehst.
1) Sehe ich nicht so ... sie haben nur die Verpflchtung erfüllt, die ich mir gegen Bezahlung eingekauft habe.
2) Der Schaden wurde von einem Gutachter der Versicherung geschätzt, hab nie was gegenteiliges behauptet
3) Trotz Alu - ein vergleichbarer Schaden an einem Audi R8 kostet auch ein Vielfaches als bspw. bei einem A2
4) Zur Gewinnzone: wenn sie im Jahr von bspw. 50 Fahrzeugen 1.000 EUR kassieren und im Schnitt einen Schaden von 30.000 EUR haben, dann würds ja trotzdem für die Versicherung passen... das abzuschätzen ist ja genau die Kunst der Risikoabteilungen... und da ich auch schon 6 Jahre unfallfrei einbezahlt habe, wird das Verhältnis 30.000:1.000 zwar nicht kompensiert, aber schon etwas relativiert :-)
5) Ich will gar nicht eine billige Versicherung, sonst wär ich schon früher zu einem Billiganbieter gewechselt. Ich will nur im Schadensfall keine großartigen Diskussionen führen. Darum hab ich ja auch den teureren großen Versicherungsanbieter gewählt. Die Billiganbieter waren alle rund 30% billiger. Aber frei gemäß dem Spruch "billig heißt nicht günstig" bleib ich bei meiner aktuellen Versicherung... bin ja zufrieden...
Ist denn der Kunde, der seinen Beitrag pünktlich bezahlt auch kulant?
Wenn wir jetzt schon die Erfüllung vertraglicher Pflichten als Kulanz bezeichnen finde ich das komisch.