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sachs 98 M32 KW-Simmerring einbauen

Miele

Liebe Gemeinde,
bin neu hier , schraube schon länger an diversen Motorrädern und erhoffe mir auf diesem Wege eine Tip. Habe eine Miele H3 von 1935 (Fichtekl & Sachs M32 ohne Kickstarter) , habe alle Motorteile zum Wiederzusammenbau sauber und überholt. Nun hat mir ein Händler gesagt, für die Simmerringe anstelle der Stopfbüchsen zum Abdichten von KW und Ritzelausgangswelle sollte ich die Motorhälften erhitzen und auf ein Holz klopfen und schon sind die Schulterlagersitze raus. Das klappt bei mir bei 200 Grad C aber leider gar nicht.
Hat jemand einen Tipp wie man die Schalen herausbekommt? Ich muss dann ja noch auf 1-2 /10tel die Wellen (KW und Ritzelwelle) ausdistanzieren.... ? Immer wieder die Schalen raus und andere Distanzscheiben zwischen SiRi und Schale? Das bekomme ich doch nie hin oder???? Besser mit oder ohne Dichtung, also dann nur Dichtungsmasse?
Vielleicht macht mir das Jemand in der Nähe, wird natürlich bezahlt?!
Danke vorab und Grüße
Bernd aus Düsseldorf

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16 Antworten

An den Themenstarter und Liebhaber der Sachs M 32 Motoren.
Den oder die Beiträge lese ich gerade erst jetzt.
Den Ausbau der äußeren Lagerschalen macht man eigentlich auf der Herdplatte. Bei ca. 100 Grad sollen die Schalen eigentlich von allein herausfallen; sollten. Wenn nicht, wäre es durchaus denkbar, das bereits bei einer vorangeg. Motorüberholung die Schalen im Gehäuse verstemmt wurden oder ein damaliger Zeitgenosse hat Körnerschläge in das Gehäuse getrieben . Alles ist möglich. Durchaus wurden auch die Lagersitze bei einer Überholung tiefer in das Gehäuse gebohrt, leider in den Wirren der 40er oder 50er Jahre nicht sorgfältig ausgespindelt. Dann muss man eben von außen zusätzlich mit einem selbst hergestellten gebogenen Werkzeug vorsichtig versuchen, die Schalen im erwärmten Zustand des Gehäuses herauszuhebeln oder vorsichtig heraustreiben. Im schlimmsten Fall vorsichtig von innen den Außenring vorsichtig aufschleifen. Den Innenring auf der Welle zieht man mit einem Qualitäts-Schulterkugellagerabzieher ab, dieser liegt in etwa um 100 €.
Das Einmessen sämtlicher Wellen macht man mit der Mitteldichtung, idealerweise misst man die Schalen und Breite der Kurbelwelle incl. Dichtung und Lager aus und erstellt dann die benötigten Ausgleichscheiben. Das Lagerspiel der KW ist null.
Bereits ab Werk überholte Motoren haben oft breitere Pleuel oder gar Lager bekommen, die Wangen tragen breiter auf, folglich wurden die Lagersitze tiefer eingearbeitet, z. Teil außen sogar zwischen Gehäuse und Außenring zusätzlich mit Ausgleichscheiben versehen - hat es alles gegeben.
Kurbelwellen als Neuware werden schön länger nicht mehr angeboten, die angebotenen Wellen erscheinen manchmal spärlich oder mit dem Hinweis "zur Zeit nicht lieferbar". Böse Zungen behaupten, das die Wellen auf dem Markt absichtlich so zurückbehalten werden, um die Gewinnmargen nicht zu minimieren. Mir selbst ist so etwas nicht bekannt. In der Tat werden derzeit nur noch überholte Wellen im Tausch oder die Aufarbeitung der Wellen angeboten. Eine Überholung einer Welle liegt derzeit bei etwa 200 bis 250 €, neue Nachbaukolben von 140 bis 190 € je nach Übergröße, Bohren und Hohnen des Zylinders ca. 50 bis 100 €. Ein Originalkolben wiegt incl. 2 Ringe, jedoch ohne Kolbenbolzen 120 Gramm, Nachbauten der 40er oder 50er Jahre 133 Gramm. Es gibt heute Nachbaukolben von bis zu 170 Gramm, denkbar lässt man von solchen Briefbeschwerern besser die Finger. Es gibt so schlechte Nachbauten, die mit z.Teil bis zu 7/100 Laufspiel gefahren werden müssen aufgrund der Wärmedehnung.
Überholte Motoren aus dem Werk haben oft Untermaß der Wellenstümpfe, die Aufgrund bereits eingelaufener Filzringe überdreht worden sind. Es gab bereits Übermaß- Schulterlager die dann vom Werk montiert wurden. Heute löst man solche Probleme mit Lagerhülsen, mit chem. Produkten, ggf. auch evtl. wenn erforderlich mit Rillenkugellagern. Stark vibrierende Motoren haben entweder eine verbogene Kurbelwelle , zu viel Axialspiel , verbogene Konusaufnahmen gerade bei den Messingschwungrädern oder einen bereits zu schweren Kolben. Das Feinwuchten der Welle durch zusätzliche Gegengewichte ist aber möglich.
Die Kosten an Material zur Überholung liegen heute bei ca. 200 bis 800 €, je nach Zustand und Materialaufwand, bei Fremdarbeiten auch bis etwa 1000 €. Man liest hier immer wieder, das die 98er Anhänger immer wieder versuchen, billig selbst einen Motor zu reparieren oder zu restaurieren. Billig funktioniert überhaupt nicht.
Die Ersatzteilversorgung außer Kurbelwellen ist derzeit sehr gut. Dichtungssätze passen leider oft nicht in die Gehäuse, die Fertigungstoleranzen sind zu groß. Es ist zu beachten, das es bei den M32 Motoren 3 Fertigungsserien gab. Besser, man fertigt die Mitteldichtung selbst an. Für die M32 Modelle mit Kickstarter gibt es überhaupt keine angebotenen Dichtungen, auch diese müssen von Hand selbst erstellt werden. Der Umbau auf Simmeringe macht Sinn und würde ich jedem empfehlen, die Gehäuse müssen dazu nicht bearbeitet werden.
Mathiy

Hallo und entschuldigung das ich den Thread wieder ausgrabe, jedoch habe ich ein Problem.
Ich werde aus den Antworten nicht schlau :/ Kann mir jemand ggf. eine Anleitung inkl. Bilder für das ausdistanzieren der Schulterlager per E-Mail schicken? Bin kein Schrauberneuling ( mehre restaurierte Sachs 50/2, Yamaha XT600 sowie einige andere Motoren ) jedoch hab ich noch nie irgendwas ausdistanzieren müssen...
Hoffe auf eine positive und informative Antwort :)
Schöne Grüße

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