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Sachs 98 Kupplung rutscht

Sachs
Themenstarteram 25. Dezember 2018 um 17:49

Servus zusammen!

Und erstmal schöne Weihnachten natütlich :)

Ich habe ein Problem mit einem 98er Sachs Motor von 1939 und zwar rutscht bei dem Motor die Kupplung durch, egal was ich mache... Der Motor war in einem guten Zustand, ich habe ihn komplett überholt von vorne bis hinten, sprich alle Lager neu, Kurbelwelle neu gemacht, alle Buchsen neu, Glasperlenstrahlen, Lackieren und neuer Zylinder auf Übermaß, natürlich auch aufbohren und honen, Zündung überholt, usw.

Jetzt zum Ende hin macht er mir ein bisschen sorgen mit der Kupplung. Der Motor läuft einwandfrei, ruckelt nicht oder knallt, alles in bester Ordnung. Beim Anfahren nachdem man die Kupplung leicht kommen lässt geht halt im Fahrbetrieb immer die Kupplung durch, egal ob im 1. Gang (hier nicht ganz so schlimm, ist dann eher ein ruckeln) oder im 2. Gang (hier dann dauerhaft, das Moped hört sich an wie ein Handrührgerät mit Knethacken im Hefeteig unter Vollbelastung :D, sprich es ist das typische "pfeifen" der Kupplung zu hören). Ich bin selbst Maschinenbauer und hätte gemeint ich habe alles im Griff, aber bei der Kupplung beiße ich mir die Zähne aus.

Ich habe natürlich neue Beläge und Lamellen reingemacht und den Kupplungskorb hinten leicht überdreht, dass er absolut eben ist. Als Schmiermittel wird wie überall empfohlen Fließschmierfett verwendet, mit Oldie-Öl habe ich es auch schon probiert, selbes Problem. Ich hatte auch schon die Originalbeläge aus Kork drinnen, die noch ganz gut aussehen, auch hier ein rutschen. Die Kupplung schließt komplett und verteilt auch den Druck recht gleichmäßig, habe ich mit der Fühlerlehre rundum getestet. Was mir ein bisschen komisch vorkommt, ist, dass es ziemlich lange dauert bis die Kupplung "zumacht", das kommt mir etwas träge vor für diese Federvorspannung, aber da der Ausrücker über seitliches Wegdrehen des Hebels betätigt wird, wohl normal.

Vielleicht kann mir ja einer von euch da draußen weiterhelfen, ich weis wirklich nicht mehr was ich noch probieren könnte außer die Originallamellen wieder mit Kork bestücken zu lassen.

Danke schonmal für eure Antworten! ;)

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13 Antworten

Also träge sollte die Kupplung nicht greifen.

Wie sieht der innere Mitnehmer der Kupplung aus.., ist er sehr eingearbeitet.., oder geht es noch ?

Neue Korken sind immer gut.., ich belege grundsätzlich bei einer Motorüberholung die Korkscheiben neu.

Wenn Du ausgedreht hast, die scheiben etwas dicker schleifen, eventuell neue Federn einbauen.

Wenn garnichts hilft, die 9-Feder-Kupplung vom M-50 einpassen.

Habe ich auch schon gemacht.

wallybert

Dsci0128
Themenstarteram 25. Dezember 2018 um 18:54

Danke für die flotte Antwort!

Was genau meinst du mit dem Mitnehmer: Die "gerade" Fläche unten mit der "Stange" die die Kupplung aufdrückt? Oder die "Keilwelle" die rüber geht zum Getriebe?

Dann werde ich wohl doch mal die originalen Korkbeläge antesten, oder eben wie beschrieben die 9-Feder Kupplung. Der Korb wurde nur minimal ausgedreht, etwa 1-2 Zehntel, an dem sollte es nicht liegen.

Scheint so als hättest du das Problem auch schon öfter gehabt... Liegt´s dann am guten Sprit von heute, dass die Dinger zu viel Leistung haben oder war früher wie immer alles besser :p?

Von wieviel deziPS reden mir denn ? Ab 4,5 PS rutscht auch eine neue Kupplung.

Mach einfach noch 3 Federn zusätzlich rein. > > >

Bild-7

Wenn eine Kupplung rutscht, kann man generell davon ausgehen, dass der Reibwert zu gering ist. Das kann mehrere Ursachen haben. Zum einen verschlissene Reibbeläge, oder solche mit einem zu geringen Reibwert. Das sollte bei dir eigentlich nicht der Fall sein, denn du hast ja neue verwendet. Sind das auch Korkbeläge ???

Dann kann der Anpressdruck der Federn zu gering sein. Ich helfe mir in einem solchen Fall immer mit neuen Federn. Das müssen keine Originalfedern sein, sondern einfach nur welche, die von den Maßen (Außendurchmesser) her passen, aber eine etwas steilere Federrate haben. Das wird entweder durch eine dickere Drahtstärke oder eine etwas größere ungespannte Länge erreicht. Natürlich darf die Kupplungsbetätigung auch nicht ohne etwas Leerspiel eingestellt werden.

Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Lamellen sich nicht allzu stark in den Kupplungskorb eingearbeitet haben und deshalb nicht mehr frei gleiten können, sondern hängenbleiben.

Lonzoglunz

Themenstarteram 31. Dezember 2018 um 21:15

Servus!

Und einen guten Rutsch erstmal ;) ist ja gleich soweit!

Ich habe die Kupplung wie von euch beschrieben auf 9 Federn erweitert, siehe Anhang. Und musste natürlich gleich noch eine Runde im Hof drehen im alten Jahr. Leider blieb der Erfolg aus. Sie rutscht immer noch durch.

Ich habe euch mal ein Video gemacht, wo man bei 0:05-0:20 und 1:30-1:40 min die Kupplung schön pfeifen hört während des Fahrens. Bei ca. 1:00 stehe ich und lasse die Kupplung im Stand leicht schleifen. Ich glaube ich probiere jetzt doch mal die Korkbeläge zu erneuern, wenn jemand welche übrig hat, einfach melden!

Link fürs Video: https://youtu.be/mV-pUj-IALg

Im Dunklen ist gut (munkeln) rutschen oder was ? - Feines Video. :eek:

Wie immer und überall, ohne Grundkenntnisse von Maschinenbau-Physik, kann man zwar Oldtimer "restaurieren" wollen, kommt dann aber an seine nicht verstandenen Grenzen. Dein angesprochenes Problem ist nicht mit einer Glaskugel zu lösen.

Themenstarteram 1. Januar 2019 um 7:05

Woraus schließt du denn dass ich keine Maschinenbau-Grundkentnisse habe? Auch aus der Glaskugel?

Nein im Ernst: An der Kupplung ist eigentlich nichts "dran". Wenn's nicht die Vorspannkraft war müssen es ja fast die Beläge sein. Vielleicht sind die neuen Beläge ja nicht so "toll" und rutschen leichter wie die aus Kork, hierzu fehlen mir aber keine Grundkenntnisse sondern eher die Erfahrungswerte, ich habe leider noch keinen Vergleich gehabt...

Ja..., schwer eine ordentliche Diaknose am Bildschirm zu stellen...

Es rutscht also die Kupplung..., wirklich die Kupplung ???

Ist der Kupplungskorb auf dem Lager-Konus wirklich fest ??

Ist der genutete Mitnehmer richtig auf dem Wellen-Konus fest (sitzt auf einem Keil) ??

Sitzt das KW-Ritzel zum Kupplungskorb ordentlich auf dem Keil fest ??

Villeicht liegt da der Hund begraben....

Allen ein gesundes neues Jahr

wallybert

Ehrlich gesagt, konnte ich aus der akustischen Darbietung des Videos kein Durchrutschen heraushören. Wenn eine Kupplung rutscht, dann dreht doch dabei der Motor hoch, oder ??? Die Drehzahlen hörten sich aber über die gesamte Zeit ziemlich niedrig an. Kann sein, das ich da etwas nicht richtig gehört habe, aber das war mein Eindruck. Wenn du bereits die Anpresskraft durch drei zusätzliche Federn verstärkt hast, halte ich es für unwahrscheinlich, dass es daran liegt. Den Reibwert des Lamellenpakets könntest du ja zumindest mal subjektiv testen, indem du die Kupplung wieder ausbaust und versuchst, sie im eingekuppelten Zustand durchrutschen zu lassen. Einfach mal versuchen, ob sich die Lamellen gegeneinander von Hand verdrehen lassen. Auf jeden Fall die Anmerkungen von wallybert überprüfen !!! Hier kann in der Tat auch etwas durchrutschen und du suchst bei der Kupplung vielleicht an der falschen Stelle (???). Ich kenne jetzt die Verbindung zwischen Kettenritzel und Getriebewelle nicht, aber wenn dort eine Passfeder sitzt und die ist abgeschert, dann rutscht das Ritzel möglicherweise auf dem Konus.

Lonzoglunz

Gehört hier wirklich Fließfett hinein ? Bei der Scherfestigkeit wird dieses kaum zwischen den Reibpartnern verschwinden und so den Kraftschluss behindern. Was sagt die Betriebsanleitung zum Fett bzw. Öl? Nasse Kupplungen reagieren sehr sensibel auf den Öltyp, hier haben viele schon Lehrgeld bezahlt (ich auch). Additive können Reibung auch zunichte machen. In den 30ern gab es noch keine Additive.

Wenn die Kupplung träge greift, ist das ein Hinweis, dass die Viskosität des Fließfettes zu hoch sein kann. Es braucht zu lange, um zwischen den Reibpartnern zu verschwinden. Denn erst dann kommt der Kraftschluss. Und wenn es nicht weitgehend verschwindet und gut haftet, dann rutscht die Kupplung. Möglicherweise sind auch EP-Additive drin, dann geht der Reibkoeffizient auch runter.

Themenstarteram 1. Januar 2019 um 18:05

War gerade am Moped und habe die ganzen Welle-Nabe Verbindungen (Konus) angeschaut ob sie durchrutschen oder eine Passfeder durchgeschert ist. Nicht der Fall...

Was ich mir noch vorstellen könnte ist, dass das Dekompressionsventil unter Last (bei "höherem" Druck im Brennraum) undicht wird.

Ob wirklich Fließfett reingehört? In der Theorie ja, aber auch hier gibt es natürlich Unterschiede mit den Zusätzen im Schmiermittel, da hast du schon Recht, hier könnte der Hund begraben liegen, gerade wegen der "Trägheit". Ich werde die Beläge mal mit Bremsenreiniger ordentlich sauber machen und es dann mit Öl probieren, idealerweise ein nicht- bis niedriglegiertes Oldie-Öl.

Ich werde berichten!

Wenn Du Öl versuchen willst, nimm ein SAE 90 GL-3, das gehört in die Sachs-Nachkriegsmotoren. Ist in meinem Sachs 50/2 auch drin. Bekommt man nur noch im Versand, wird kaum noch jemand am Lager haben. Kein 80W-90 GL-4, wie man es im Baumarkt bekommt, wegen der Additive.

Zitat:

@schelle1 schrieb am 1. Januar 2019 um 06:00:04 Uhr:

Im Dunklen ist gut (munkeln) rutschen oder was ? - Feines Video. :eek:

Wie immer und überall, ohne Grundkenntnisse von Maschinenbau-Physik, kann man zwar Oldtimer "restaurieren" wollen, kommt dann aber an seine nicht verstandenen Grenzen. Dein angesprochenes Problem ist nicht mit einer Glaskugel zu lösen.

Ehrlich: das ist kein Video, das ist ein Audio! :)

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