Sachmangel: alte Reifen und ignoranter Händler

[Kurvenräuber136689]

Kurzfassung: Auto mit zwei Reifensätzen gekauft, die Winterreifen sind 14 Jahre alt. Der Händler stellt sich am Telefon etwas quer, möchte nichts von Rechtsnormen hören. Ist das ein Sachmangel und was kann ich mir erhoffen?

Guten Tag!

Vor knapp zwei Monaten habe ich ein Gebrauchtfahrzeug "inkl. Sommer- und Winterräder" (Vertrag) bei einem Händler erworben. Die Sommerreifen waren montiert, die Winterreifen eingelagert, sodass ich mir auch auf Nachfrage kein Bild vom Zustand der Winterräder machen konnte. Zudem gab es keine Bilder von diesen im Inserat.

Naja, dann hab ich den Vertrag eben so unterschrieben und das Fahrzeug ne Woche später abgeholt. Gestern habe ich festgestellt, dass die Reifen über 14 (!) Jahre alt sind. Für mich ist das absolut nicht hinnehmbar, die Dinger sind absolut verkehrsunsicher- Erschwerend kommt hinzu, dass der Verkäufer bei Abholung (ich machte nichtsahnend ne Anmerkung zum geringen Profil) meinte, damit könne man noch locker n Winter fahren.

Den Händler hab ich eben angerufen. Dieser meinte, er prüfe das, man hätte aber sicher noch Reifen vor Ort. Ich habe entgegnet, mir wäre ne Kaufpreisminderung lieber, bevor die nächsten alten Schlappen draufkommen, darauf hieß es, man hätte auch neue Reifen. Ich erwähne noch einmal, dass mir ne Kaufpreisminderung sinnvoller erscheint, da der Händler ja auch die Transport- und Wegekosten (100km einfache Strecke) zahlen müsste. Der Händler meinte "nö, müssen wir nicht". Ich zitiere die Rechtsnorm, der Händler nur so "wollen wir jetzt ernsthaft so anfangen?". Darauf erwähne ich, dass ich das ohnehin lieber schriftlich klären würde, aber bevor ich diesen Satz zu Ende bringen kann, legt der Typ kommentarlos auf.

Habt ihr Erfahrungen mit sowas? Geht das als Sachmangel durch und auf was kann ich als Käufer hoffen?

Übrigens: die Reifen sind 2 Jahre älter als das Fahrzeug selbst und auch nicht diejenigen Reifen, die von VW mitgeliefert wurden. Hier hat also jemand vorsätzlich seine alten Reifen mitgegeben... Der Händler bekommt übrigens Post (Musterformular vom ADAC), nur will ich mir jetzt schonmal ein Bild von der Situation machen können.

Viele Grüße!

[Matsches]

Ich kann dir gerne Fotos solcher Lager hier vor Ort machen, wenn Du magst.

Genau SO werden bei einem hier ansässigen Reifengroßhändler die Reifen auf dessen Hof gelagert.

Wäre es nicht so, hätte ich es nicht geschrieben.

[der_Nordmann]

Zitat:

@Matsches schrieb am 26. September 2020 um 09:35:43 Uhr:

Ich kann dir gerne Fotos solcher Lager hier vor Ort machen, wenn Du magst.

Genau SO werden bei einem hier ansässigen Reifengroßhändler die Reifen auf dessen Hof gelagert.

Wäre es nicht so, hätte ich es nicht geschrieben.

Mag sein, hat dann aber nichts mit dem Verband und den Normen zur Lagerung zu tun.

Diese Händler sind dann nicht zertifiziert und würden bei einem Audit ihre Zertifikate verlieren. Dann dürgen sie Reifen nicht als "Neu " verkaufen wenn sie die 3 Jahre überschreiten.

[MZ-ES-Freak]

Das alles interessiert den nicht, der lässt sich eh nicht mehr blicken. Wie so oft bei MT.

[WeissNicht]

Ich frage mich gerade, was mein Reifenhändler macht, wenn ich von im Folgendes verlange:

- Lückenloser Nachweis sämtlicher Lagerngsorte des Reifens seit Entstehung.

- Zertifikate sämtlicher Lagerungsorte

Er würde mir wohl den Vogel zeigen, da der Aufwand seine Gewinmarge übersteigen würde.

Also vereinbare ich mit meinem Reifenhändler, dass ich nur Reifen mit maximal 12 monate alter DOT akzeptiere. Mein Reifenhändler hat damit kein Problem und auch bereits Reifen an seinen Großhändler zurückgeschickt; der Nachteil für mich ist, dass ich ggf. etwas länger warten muss.

[der_Nordmann]

So kann man es machen!

[.SD]

Hallo!

 

Zitat:

@MZ-ES-Freak schrieb am 26. September 2020 um 11:46:11 Uhr:

Das alles interessiert den nicht, der lässt sich eh nicht mehr blicken. Wie so oft bei MT.

Klingt irgendwie vorwurfsvoll. Der TE hat aber erkennbar sein Resümee gezogen und den Fall als geklärt betrachtet. Da darf man doch dann den weiteren Fortgang ignorieren oder nicht?

 

Ich denke schon. Deshalb halte ich auch die eine oder andere Nebendiskussion um Detailfragen etwas abseits des Ursprungsthemas für nicht verwerflich.

 

Gruß

.SD

[.SD]

Hallo!

 

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 26. September 2020 um 12:10:31 Uhr:

Ich frage mich gerade, was mein Reifenhändler macht, wenn ich von im Folgendes verlange:

- Lückenloser Nachweis sämtlicher Lagerngsorte des Reifens seit Entstehung.

- Zertifikate sämtlicher Lagerungsorte

Er würde mir wohl den Vogel zeigen, da der Aufwand seine Gewinmarge übersteigen würde.

Also vereinbare ich mit meinem Reifenhändler, dass ich nur Reifen mit maximal 12 monate alter DOT akzeptiere. [...]

Ich wiederum würde wohl lieber Reifen haben wollen, die mit Nachweis z. B. zwei Jahre ordnungsgemäß gelagert wurden, als welche, die vielleicht 11 Monate wie auf den Bildern in einen Container gequetscht waren. ;)

 

Gruß

.SD

[OO--II--OO]

Man kann's aber auch echt übertreiben.

Paar Wochen/Monate lang soll so'n Reifen mit Samthandschuhen angefaßt werden . . . und kurz darauf wird er mit paarhundert Kilo belastet "Wind" + Wetter + Schlaglöchern und was weiß ich noch alles ausgesetzt . . . glaub fast, bei manchen ist da die Perspektive doch bissl verschoben ;-)

Wenn manche wüßten/sehen würden/beobachten könnten, was manche Bauteile so alles aushalten müssen, würden sie deutlich sorgsamer oder schonender damit umgehen.

Und trotzdem hält das Zeugs verdammt viel aus . . . auch wenn man's gar nicht mitbekommt.

[MZ-ES-Freak]

Genau.

Bitte folgende Dinge beachten:

- Auto immer im Schatten parken

- nicht zu stark bremsen, wegen Wärme

- wenn's zu kalt wird ab in die Garage

- wenn's nass ist, Auto stehen lassen

- auch nicht zu lange auf einer Stelle bestehen bleiben, alle 8h 180 Grad drehen..

 

Und wenn eines der Dinge eintritt, muss der Reifen nach 3 Jahren runter, überaltert :o