S210: Benzin-Druckleitung undicht
Hallo Jungs,
als korrosionsleidgeprüfter Eigentümer eines E200-Kombi Bauj. 1997 - damals neu gekauft - wird es langsam wirklich ernst:
Beim TÜV brachen die Ings. die Prüfung sofort ab, weil Benzintank- oder -leitung undicht sei und Benzin austreten würde. In der Tat war mir einige Tage zuvor ein Benzingeruch nach dem Tanken aufgefallen, was ich aber auf Kleckerei beim Tanken zurückführte. Ich habe also keinen Prüfbericht. Das war leider schon im Monat nach der Fälligkeit.
In der Werkstatt (freier Schrauber, wegen guter Auslastung Wartezeit bis zum zweiten Monat nach der TÜV-Fälligkeit) hieß es, daß die Druckleitung vom Tank zum Motor undicht sei, irgendwo hinten (habe leider nicht weiter nachgefragt, unter einer Befestigung(sschelle). Vielleicht die Hinleitung, vielleicht die Rückleitung, vielleicht beides. Blöderweise hatte der Chef zwei Tage vorher einen Schlaganfall, liegt in der Klinik, so daß man erst mal nicht weiter arbeiten/untersuchen wolle, um den Schaden nicht zu vergrößern, und mich mit dem Rat entließ, erst mal selbst zu klären, ob es diese Druckleitung(en) überhaupt noch als Ersatzteil geben würde. Hinzu kommt, daß die Bremsleitungen nicht mehr so doll aussehen würden, also das Risiko besteht, daß der TÜV diese auch beanstandet - und dies zu reparieren wäre aufgrund des Aufwands wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll und der vorherige und anscheinend recht aufwändige Austausch der gesamtem Benzinleitungen (die, wie mir erklärt wurde, von vorne bis hinten aus einem Stück bestehen würden) dann pure Geldverschwendung.
Die Frage ist nun: Gibt es eine - wenn auch nur zunächst vorläufige - Möglichkeit, die Benzinleitung zu flicken? Sei es irgendwie ummanteln, sei es ein Stück einzusetzen? Die Werkstattler wußten keine Lösung, was aber nicht zwingend heißt, daß es keine gibt.
Natürlich wäre ein "richtige" Reparatur am besten, aber fürs erste würde wie gesagt genügen, daß ich zumindest zum TÜV fahren und die HU durchführen lassen kann, um dann zu entscheiden, ob sich eine "richtige" Reparatur noch lohnt.
22 Antworten
So ist es...
Bei einem meiner E430 T-Modelle ist die Benzinleitung vor zwei Jahren innerhalb von Wochen total durchgerostet. Fahrzeug parkiert (leider in einer feuchten Scheune) und nach einer Weile spritzte das Benzin nur so raus, wenn man den Motor anmachte.
Ein erfahrener Mechaniker hat mir geschworen, dass ein Schlauch (leider bei MB gekauft und viel zu viel bezahlt) völlig ausreichend und vorallem TÜV-konform ist. Ich hatte zuvor versucht die alte Leitung auszubauen und die neue auf gleichem Weg einzubauen. Ging nicht, ich wollte nicht zuviel rumbiegen und bei MB hat man mir versichert, dass der Achsschemel raus muss. Deshalb ist jetzt der Schlauch drin.
Es spricht auch Druckseitig nichts gegen einen Schlauch wenn dieser für Kraftstoff geeignet ist, den auftretenden Druck dauerhaft erträgt und er so auf den Rohrenden befestigt werden kann, dass er nicht abspringt.
Diie Werkstatt hat tatsächlich ohne Ausbau der Hinterachse eine neue Leitung einsetzen können. Aber jetzt sind dort hinten auch noch Hydraulik- und Bremsleitungen marode und undicht, und auch sonst, naja, wie ein mangels Kenntnis von der Korrosionsproblematik einfach nur benutzter 1997er halt aussieht. Zum Ersetzen der Leitung müßte nun wirklich die Hinterachse raus, aber da sieht die Werkstatt das Risiko, daß die im Rahmen eingeschweißten Befestigungsmuttern sich lösen könnten und dann sei alles zu spät - und überhaupt, das sei dort alles Scheiße - und rät mir daher zum Verschrotten bzw Entsorgung über einen Afrika-Exporteur. Es ärgert mich schon, daß ich mich wegen einiger lumpiger Rohre kurz vor dem Silbernen von dem Auto trennen muß ... aber was soll ich tun? Wenn sogar die Profis, die mit so etwas ihre Brötchen verdienen, da nicht ran wollen ....
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Das Dilemma wird bei vielen 210ern zum Todesstoß.. Wenn es auch völlig unbegründet ist, dass da die Befestigungsgewinde der Schrauben kaputt gehen... Aber es wird viel Rost und garantiert auch einige Dirchrostungen erst sichtbar machen, wenn die Achse raus ist. In einer Werkstatt ist der Arbeitsaufwand kaum bezahlbar. Entweder man beißt in den sauberen Apfel und zieht es durch, oder man schmeißt den Karren weg..
Gruß
Jürgen
Nee, nicht die Gewinde, der Mechanikus meinte, daß die Muttern im Rahmen eingeschweißt seien und wenn sich die Schweißnäht lösen würden, wäre es das aus (ich vermute er meint es in wirtschaftlicher Hinsicht). Aber gut, der Widerwille, sich damit zu befassen ist deutlich, wohl begründet in der Erwartung, daß es letztlich böse ausgehen werde.
Zitat:
@Mick-Mick schrieb am 1. Dezember 2021 um 01:28:38 Uhr:
Nee, nicht die Gewinde, der Mechanikus meinte, daß die Muttern im Rahmen eingeschweißt seien und wenn sich die Schweißnäht lösen würden, wäre es das aus (ich vermute er meint es in wirtschaftlicher Hinsicht). Aber gut, der Widerwille, sich damit zu befassen ist deutlich, wohl begründet in der Erwartung, daß es letztlich böse ausgehen werde.
Diese Angst ist unbegründet. Es handelt sich um Gewindehülsen die einwandfrei mit der Karosse verschweißt sind. Es sind keine Vierkantmuttern die nur an den Ecken widerstandsverschweisst sind und sich deshalb lösen könnten.
Ich wollte euch noch berichten, wie es weiterging.
Auf mein Drängen und meine Verantwortung hin hat die Werkstatt einen Reparaturversuch unternommen. Dem Künstler ist es gelungen, ohne Ablassen/Ausbau/Lösen der Hinterachse die Benzin- und Hydraulikleitungen zu ersetzen - mit "richtigen" Ersatzteilen, also keine Schläuche. Hat mit TÜV etwas über einen Tausender gekostet. Da will ich/kann man nicht meckern. Mag nicht wirklich wirtschaftlich sein, aber in der Situation für mich die akzeptabelste Lösung.