S210: Batterie schnell leer, Ruhestrom von 140mA
Hallole,
bei meinem alten W210T, Kombi, 1997 neu gekauft, macht mir auch die Batterie Sorgen: Seit einiger Zeit ist die innerhalb weniger Tage Stillstand so leer, daß der Anlasser nicht mehr dreht. Klar, sie ist nicht mehr die jüngste, aber noch nicht so alt, daß ich mich nicht wundern würde. Da sehr häufig nach dem Aufschließen und Abschließen irgendetwas (elektromotorisches) für einige Sekunden brummt habe ich mal auf den Verdacht den Ruhestrom, also im Auto sitzend, Türen geschlossen, Schlüssel nicht eingesteckt, gemessen. Und war doch erstaunt, daß dort ca. 140mA fließen. Gut, das sind weniger als 2W, aber über 24h doch über 3Ah, und auch wenn dies nicht die aktuelle Ursache für das Schwächeln der Batterie sein kann (die ist anscheinend wirklich hinüber) erscheinen mit über 3Ah in 24h doch als zuviel. Nach einer Woche Stillstand (und eist steht er ein oder zwei Wochen) ruiniert das auf Dauer auch eine neue Batterie.
Daher meine Frage, ob ihr wißt, ob das normal oder zuviel ist und ob es einschlägige Verdächtige gibt?
24 Antworten
Kein Navi. Die Alarmanlage soll angeblich schon vor vielen, vielen Jahren stillgelegt worden sein, weil MB das Problem mit den ständigen Fehlalarmen nicht beheben konnte - aber nicht mal das haben die hinbekommen, denn im Sommer gibt es phasenweise immer noch Fehlalarme. Die Messungen habe ich übrigens mit einer kleineren Reservebatterie durchgeführt.
Ich kann jetzt, denke ich, Entwarnung geben. Habe jetzt mal das Digitalmultimeter im Auto gelassen und abgeschlossen. Der Strom stieg während der Abschließprozedur, bis Ruhe war, zwar kurzzeitig über 10A, aber das hat das Gerät (oder besser dessen Sicherung) ausgehalten. Nach ca. 30min betrug der Strom laut Anzeige 10mA. Das ist natürlich relativ zu sehen, denn im 10A-Bereich ist die Auflösung des vierstelligen DMM gerade diese 10mA (ein Digit). Und bekanntlich haben die DMM Toleranzen von plus/minus irgendwas sowie einen oder mehrere Digits. Aber gut, auf jeden Fall ging der Ruhestrom nach dieser Zeit sehr deutlich zurück und allein diese qualitative Feststellung genügt, um sicher zu sein, daß jedenfalls aktuell kein zu hoher Ruhestrom den Akku entladen hat. Und erst recht kein Defekt in der LiMa (wobei die obige Schilderung mich schon nachdenklich macht, denn eine nur bei "normaler" Erwärmung nicht mehr aber ansonsten normal sperrende Diode ist mir in fast 50 Jahren Hobbyelektronik noch nicht untergekommen). Es scheint also doch der Akku zu sein.
Naja, ich habe ihn jetzt mal ausgebaut, geladen und werde in zwei oder drei Tagen schauen, wie sein Zustand ist. Also anschließen und einen Startversuch unternehmen. Im Benz ist jetzt provisorisch eine kleinere Reservebatterie, als Test, um zu schauen, ob das Starten in zwei Tagen klappt.
Ich werde abschließend berichten.
Darf man fragen, was sich ergeben hat? 🙂
Falls nicht alles im Lot ist, würde ich den oben von @batanik erwähnten Weg einschlagen: eine Sicherung nach der anderen rausziehen und beobachten, beim Ziehen welcher welcher Sicherung der Ruhestrom absinkt. Dann hast Du den Bereich eingegrenzt, wo der Fehler sitzt.
Habe ich an meinem W202 gemacht und hat Erfolg gebracht. 😎
Michael
Korrekt
Wie gesagt, bei einem Ruhestrom von 1 digit im 10A-Bereich, also 10mA oder auch 20mA (oder vielleicht auch weniger als 10mA), sehe ich keine Veranlassung, weiter zu forschen. Zumal das Verhalten, daß nach dem Abschließen in Stufen immer weniger Strom fließt, ja anscheinend dem Soll-Zustand entspricht.
Nach etwa einer Woche eingebaut (und mehrfachem Herumgespiele mit der ZV-Pneumatik, siehe anderer Fred) hat die provisorisch eingebaute andere Batterie gestern vielleicht nicht voller jubelnder Freude aber doch zufriedenstellend des Anlasser durchgedreht. Die in der Garage gelagerte originale Batterie hat sich schon schwerer getan, aber es ging immerhin noch. Am Ladegerät (Aldi) wurde aber schon nach wenigen (zehn) Minuten das Laden beendet, was insgesamt aber nur darauf hindeutet, daß die Kapazität der Batterie ziemlich am Ende ist, Sulfatierung oder was weiß ich.
Ich werde morgen noch mal schauen, wie sich die originale Batterie nach 24h eingebaut verhält.
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Ich habe mir vor Jahren mal ein C-Tek-Ladegerät geleistet und mit dessen Reanimations-Funktion meine tiefentladene Batterie wieder flottbekommen. Die hält bis heute wacker durch, ohne daß ich mal Probleme gehabt hätte. Bei der ebenfalls tiefentladenen Batterie eines Golf 4 hat das Gerät auch geholfen...
Michael
Welches C-TEK war das? Ist das die Desulfation-Funktion? Taugt die was?
Mit einer tauglichen, kleineren Ersatzbatterie sprang der Motor auch nach einigen Tagen an.
Die "richtige" Batterie habe ich einige Stunden mit 15,5V "behandelt", dann startete der Motor nach 2 Tagen gerade mal so. Also ist die Batterie hin.
ich verwende u.A. das MSX5 sowohl fürs Auto als auch fürs Motorrad und bin zufrieden damit.
C-TEK ist gut, aber auch andere, viel billigere Geräte (~€25,- Amaz...) mit zwar unausprechlichen Namen aber entsprechenden Funktionen, können das. 😉
Das stimmt - ich habe es damals kohlemäßig einfach mal richtig krachen lassen 😉. Wie weit es auch mit preiswerteren Geräten funktioniert hätte, konnte ich nicht überprüfen. Da ich bei meiner Batterie Glück hatte und sie sich nun seit über drei Jahren unauffällig verhält (sie hatte auch 2018 bei der Tiefentladung auf 1,2 V schon mindestens fünf bis sieben Jahre auf dem Buckel), hat sich die Investition gelohnt. Dazu, wie gesagt, beim Golf 4 einer guten Freundin.
Nur in meinem Bekanntenkreis bei einem Audi 80... - nein, wie heißen die Kutschen jetzt? A6? A4? egal, ihr kennt ja das Emblem, wo schon fast alle Alarmlampen angehen, wenn man es auf der Plastik-Hackfressen-Autovisage im Rückspiegel sieht 😛 😉 - also, bei so einer Kiste, die mindestens ein halbes Jahr in der Garage gestanden hatte, war die Batterie nicht mehr zu retten. Keine Ahnung, wie alt die war.
Zitat:
@Mick-Mick schrieb am 30. November 2021 um 02:16:15 Uhr:
Welches C-TEK war das? Ist das die Desulfation-Funktion? Taugt die was?
Es ist das
MXS 5.0.
Hinter dem "Recond-Modus" dürfte sich diese Desulfation verbergen. Ich habe sie in den obigen Fällen angewandt, mit den beschriebenen Ergebnissen. Bei meiner tiefentladenen Batterie war es direkt der erste Reanimations-Schritt - ich habe sie also mit einem Normal-Aufladen ohne Desulfation gar nicht erst ausprobiert, sondern direkt die Rundum-Kur gemacht.
Michael
Zitat:
@austriabenz schrieb am 30. November 2021 um 09:12:16 Uhr:
ich verwende u.A. das MSX5 sowohl fürs Auto als auch fürs Motorrad und bin zufrieden damit.
C-TEK ist gut, aber auch andere, viel billigere Geräte (~€25,- Amaz...) mit zwar unausprechlichen Namen aber entsprechenden Funktionen, können das. 😉
Mhm. Auf welchen Stichworte sollte man bei der Beschreibung der Features achten? Ich wundere mich, daß die Ladegeräte der Discounter, z.B. Aldi, diese Funktion nicht besitzen.
Z.B.: "Desulfator- Regenierung - Reconditionierung - autom. Ladeerhaltungsgerät - Entsulfatierung" - etc.
Eigentlich sind billige Geräte vom Baumarkt für eine Desulfatierung gut geeignet, da sie keine wirkliche Gleichspannung sondern eine in den Spitzen abgeschnittene Wechselspannung liefern. Dieser impulsartige Spannungslauf ist ähnlich dem der elektronisch gesteuerten Impulsladegeräten. Der Nachteil: sie müssen überwacht werden um den Akku nicht zu überladen.
Automatik-Geräte überwachen permanent den Zustand des Akkus und regeln die abgegebene Leistung automatisch und sind daher fürs Dauerladen geeignet.
PS: wenn du dir unsicher bist, - mit einem C-Tek machst nix falsch😉