Rote Blinker mit Eintragung wirklich legal?
Hallo,
Ich möchte ein gebrauchtes US-Fahrzeug (Mercury Grand Marquis GS, Baujahr 1992) kaufen, dass bereits seit mehreren Jahren in Deutschland zugelassen ist. Im Fahrzeugschein sind so viele Eintragungen vermerkt, dass an diesen sogar nochmal ein gestempeltes Beiblatt angeheftet ist.
Unter anderem sind auch die Fahrtrichtungsanzeiger hinten in rot eingetragen, was mich natürlich bezüglich der Optik sehr freut! 🙂
Typisch US-Auto sind Heckleuchte, Bremslicht und Blinker eine Einheit und auch nicht so einfach zu trennen.
Ich habe mehrfach gelesen, dass für eine solche Eintragung bei einem Neu-Import eine "Sondergenehmigung" erforderlich ist und diese heute praktisch nicht mehr erteilt wird.
Meine Fragen sind:
Der Wagen soll jetzt in einem neuen Zulassungsbereich in einem anderen Bundesland zugelassen werden - kann es hier bei der Ummeldung schon Probleme geben?
Heißt die Eintragung in den Papieren, dass eine "Sondergenehmigung" besteht, oder wäre das nochmal ein extra Schreiben (existiert nicht!)?
Kommt es evtl. auf den genauen Wortlaut der Eintragung an?
Kann es im Falle eines Unfalls bei dem sich ein Beteiligter auf die roten Blinker beruft Ärger geben, OBWOHL diese Eintragung im Fahrzeugschein besteht?
Ich möchte lediglich im Vorfeld sicherstellen, dass ich mit dem Fahrzeug sorgenfrei und legal fahren darf ohne insbesondere im Schadenfall Ärger zu bekommen. Eine prophylaktische Umrüstung auf gelbe Blinker ist leider mit erheblichem Aufwand (und Kosten) verbunden, außerdem kenne ich keine Firma in meiner Gegend die sowas machen würde. Anschließend würde ja außerdem wieder eine Änderung der Papiere erforderlich usw.
Für jeden Hinweis bin ich sehr dankbar!
MfG
Milan
Beste Antwort im Thema
Zitat:
also warum sollte das "zerschneiden" ein Problem darstellen? Ist das jetzt nur eine Aussage der persoenlichen Praeferenz, weil Du das persoenlich bevorzugst oder hat ein eventuelles "Zerschneiden" tatsaechliche Nachteile?
"Zerschneiden" heißt "zersören"! ein zerschnittener und umbeschalteter Kabelbaum z.B. eines 1972er Cadillac oder eines 1975er Lincoln ist mit Schnittstellen nicht mehr original und dokumentiert somit auch keine Zeitgeschichte mehr. Abgesehen davon gehören Kabelbäume zu den Teilen, die für die meisten Autos, die wir so lieben, extrem schwer zu beschaffen sind, wenn er so stark verbastelt wurde, daß eine Wiederherstellung schwierig wird.
Bei tiefergreifenden Veränderungen stimmt auch kein Schaltplan mehr und die elektrik wird schwer durchschaubar.
Das ist der "philosophische" Argumentationsansatz gegen ein Zerschneiden wertvoller Kabel.
Es gibt auch einen technischen und der wiegt um einiges schwerer. Wer seit Jahrzehnten an alten amerikanischen Autos schraubt, der hat zwangsläufig die diversesten behördenkonformen Beleuchtungsumrüstungen gesehen, die damals bei den neuen Autos für den Verkauf auf dem deutschen Markt gemacht wurden. Da gab es die wüstesten Frickeleien. "Huschhusch" und "Hauptsache durch den TÜV" waren da oberste Maxime. Wenn so etwas bei Kabeln im Außenbereich oder zumindest Feuchtbereich des Fahrzeugs gemacht wurde, z.B. bei Seitenmarkierungsleuchten, Scheinwerfern, Blinkern, etc., kriecht an den offenen Stellen/Flickpunkten gern Oxidadion, der sogannte Kupferwurm in die Kabel und treibt dort sein schädliches Werk. Dabei wandelt sich die Kupferseele des Kabels langsam in Kupferoxid um. Das Führt schleichend zu Kontakt- Masse- und Durchleitungsproblemen. Alle Autos, die ich jemals besessen habe und an denen für den deutschen TÜV Umbauten an der Elektrik vorgenommen wurden hatten einen mehr oder weniger starken Befall. Daraus schließe ich, daß auch in allen älteren Autos mit Umrüstungen der Forumsmiglieder der Prozess an der einen oder anderen Stelle die Kabelkrankheit schon aufgefallen ist.
Meistens bleibt es bei elektrischen Gremlins im System, aber im übelsten Fall reduziert die Oxidation den Querschnitt so sehr, daß sich der Widerstand im Kabel bis zum Durchbrennen erhöht. Sollte dann noch an den Sicherungen was geändert worden sein (habe ich ebenfalls schon gesehen) und die Absicherung versagen, hat man schnell einen lustigen Kabelbrand.
Als besonderen Fehlerherd habe ich die von Dir genannten Abzeigverbinder, auch "Stromdiebe" genannt, auf dem Kieker. Wo diese im Außenbereich eingesetzt wurden, ist der Kupferwurm immer besonders erfolgreich!
Wenn also schon umgebaut werden muß sollte man die Verbindung sicher im Innenraum durchführen und dann eine Strippe nach außen legen, damit man die Oxidation möglichst lange hinauszögern kann.
Wenn im Außenbereich gestückt werden muß, sollte man unbedingt löten und dann akribisch isolieren.
Das allerbeste ist freilich, einen ungeflickten Kabelbaum zu haben!
Daher kann ich nur jedem raten, sich gegen jede Form von Umrüstungsforderungen an der Fahrzeugelektrik zur Wehr zu setzen.
40 Antworten
@Spechti
na danke fuer den langen Beitrag.
ich stimme Dir auch uneingeschraenkt zu. Vor allem werden viele Arbeiten auch von Laien durchgefuehrt und das funktioniert oft nicht.
Ich bin im Prinzip auch sehr kleinlich mit Originalzustaenden und veraendere am besten gar nichts. Nur das geht manchmal eben nicht anders.
Da ich vom Fach bin, habe ich selbstverstaendlich alle elektrischen Arbeiten selbst gemacht.
Ich habe meine Lichtkabel auch nicht durchgeschnitten. Ich habe wie gesagt Krimclips verwendet, die nur durch die Isolation schneiden. Die Kontaktstelle ist mit Kontaktspray und Antikorrosionsmittel besprueht worden. Anschlieessend mit einem Schrumpfschlauch versehen und Isolierband.
Das Standlicht vorne ist nicht extra abgesichert sondern ist ueber die vorhandene Sicherung abgesichert. Die Nebelschlussleuchte laeuft ueber ein Relais und ist natuerlich extra abgesichert. da wurde nur das "Steuersignal" vom vorderen Hauptscheinwerfer (mit Krimclip) abgenommen, der dann das Relais durchschaltet. Die nebelschlussleuchte kann demnach eben nur in Betrieb genommen werden, wenn das Abblendlicht eingeschaltet ist.
Die Kontakte und Sicherung habe ich mit selbstbelegten Steckern im Innenraum. Also recht sicher.
Selbst originale Kabelbaeume muesen irgendwann einmal erneuert werden. Egal wie vorsichtig man damit umgeht. Sie werden bruechig und oxidieren so oder so.
Aber Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht. Momentan ist der Krimclip an der Kontaktstelle ja "nur" gepresst. Ich koennte die Stelle natuerlich noch extra verloeten. Gut der Taurus ist Bj. 98.....aber in 10-15 Jahren duerften auch die ersten elektrischen Zicken auftreten. Sorgen mache ich mir daher eigentlich ueber die irgendwann sicherlich schwer zu beschaffenen Instrumente und an all das andere Zeug, was schwer zu beschaffen ist. mal sehen, wie lange ich in der Lage bin, den Taurus auf der Strasse zu bewegen...so orginal wie moeglich
Gruesse
The Moose
US Beleuchtung in CH: Habe habe mal eine Frage zu Gelbes Standlicht, Rote Blinker in CH: Wie ist das eigentlich in CH ist es verboten oder erlaubt? im Strassenverkehrsgesetzt steht: ART 41 " Die Fahrzeuge dürfen nach vorn keine roten und nach hinten keine weissen Lichter oder Rückstrahler tragen. Der Bundesrat kann Ausnahmen gestatten." Für mich heisst das im klartext: "Gelbes Standlicht ist erlaubt wie auch rote Blinker" es heisst ja nur " Fahrzeuge dürfen nach vorn keine roten lichter haben und nach hinten kein weisses haben".
Ich sehe viele Fahrzeuge mit Roten Blinkern (Jeep, Chrysler Voyager, Mustang), mit gelbem Standlicht (Amis aber auch VWs) und gelbem Tagfahrlicht oder was das auch immer ist (Pontiac Montana). Ich wollte nun bei meinen Autos das auch wieder einbau und beim HHR zusätzlich gelbes LED Tagfahrlicht verbauen.
Was sind eure Erfahrung mit MFK und Rennleitung? Sind gelbes Tagfahrlicht und Standlicht, Rote Blinker in CH 100% legal?
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
Rote Blinker sind definitiv erlaubt. Mein T-Bird, der PAU sowie der Mustang blinken alle rot. Kein Thema.
Neue Mustangs und andere US-Cars müssen auch nicht auf orange umgerüstet werden, lediglich die sequentiellen Blinker des Mustang sind nicht erlaubt und müssen stillgelegt werden. Ebenfalls dürfen nicht mehr als drei Kammern blinken, deshalb sieht man bei den Mustangs häufig nur zwei Brems-/Blinklichter pro Seite statt drei.
Gelbes Standlicht und gelbes Tagfahrlicht hingegen sind nicht erlaubt, nach meinem Kenntnisstand. Man sieht es aber trotzdem häufig. Insbesondere auch als peinliche Variante an Golf 2 und Co. Wie das bei Kontrollen gehandhabt wird, weiss ich nicht.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
Zitat:""""""lediglich die sequentiellen Blinker des Mustang sind nicht erlaubt und müssen stillgelegt werden""""
Bald wohl nicht mehr .Audi hat es neu erfunden und alle sind begeistert!
Mein Cougar hatte übrigens auch TÜV mit sequenziellen Blinkern!
Jens
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
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[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]Zitat:
Original geschrieben von cougar18
Zitat:""""""lediglich die sequentiellen Blinker des Mustang sind nicht erlaubt und müssen stillgelegt werden""""Bald wohl nicht mehr .Audi hat es neu erfunden und alle sind begeistert!
Mein Cougar hatte übrigens auch TÜV mit sequenziellen Blinkern!
Jens
Hier ein Link!
http://kfztech.blogspot.de/.../...ung-neues-blinklicht-im-audi-a8.html
hallo
nach vts anhang 10 (sr 741.41) gelten die folgenden farben für leuchten am fahrzeug
http://www.gesetze.ch/sr/741.41/741.41_087.htm
wobei unter hellgelb gemäss randziffer 12 "farbkennwerte" das sog. selektivgelb gilt. also gelbe scheinwerfer, nicht orangenes standlicht. standlichter müssen grundsätzlich weiss sein oder u.u. hellgelb, wenn das scheinwerferglas gelb ist z.b. bei alten franzosenlampen...
hope this helps
happy motoring 🙂
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
Blöde Frage: ist die Umrüstung der Blinker mittels LED-Doppelfunktionslicht (orange zum Blinken und weiss als Standlicht) erlaubt? Dann müsste ich nämlich nicht nach irgend einer Bastellösung suchen:
http://www.mustangproject.com/ProductDisplay.aspx?...
Schon jetzt vielen Dank für die Antwort
Karl
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
In Deutschland aufgrund der fehlenden Zulassung der LED-Leuchtmittel offiziell leider nicht.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
Bei CH denke ich das es eher okay ist hier intressiert sich meines Wissens niemand wegen LED Standlicht oder ändlichem.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
Ich habe hinten alles original, vorne wurden lediglich noch sidemarker angebracht das der Raptor schweinisch breit ist, wollte das Straßenverkehrsamt es so. Ansonsten bekam ich die Mfk mit allen Lichtern die so sind wie er ausgeliefert wurde...
halt stop, vorne die Blinker wurden geändert. Da sie meinten ich habe genug Lichter dran. Somit mussten die gelben Standlichter in den Blinkern geändert werden.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]
Wie siehts denn mit weissen Blinkern vorne aus? Dann könnte ich einfach die Scheiben von Blinker/Standlicht von Orange zu Weiss wechseln.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'US Beleuchtung: Gelbes Standlicht und Rote Blinker in CH' überführt.]