Rostanfälligkeit des W210 auch beim W211 möglich...?
Morgen...!
Sehr oft wird in diesem Forum die Frage der Rostanfälligkeit des W211, von vor allem W210 Geschädigten, gestellt.
Der Grundtenor der Problembeschreibung ist meist auf die damalige Umstellung auf umweltfreundliche Lackmaterialien auf Wasserbasis zurückzuführen!
In einer 2000 veröffentlichen Doktorarbeit, welche in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bioverfahrenstechnik der Universität Stuttgart und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie der Universität Hohenheim und Unterstützung der damaligen DaimlerChrysler AG erstellt wurde, ging man der Frage "Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der Automobilindustrie" nach.
Fazit aus dieser Arbeit, welche von 1997 - 1999 durchgeführt wurde:
Nach Umstellung auf umweltverträglichere Lackmaterialien (Reduzierung der biozid wirkenden Lösemittel, Schwermetalle) in Elektrotauchanlagen traten im Werk Sindelfingen und anderen Werken der DaimlerChrysler AG vermehrt Beschichtungsstörungen bei Karossen auf. Dabei war ein pH-Anstieg des Lackmaterials, Schichtdickenanstieg, Abblättern des Lacks („Striptease“ Effekt), Oberflächenstörungen (Pusteln, Blasen, Krater), schlechter Umgriff, eine Bildung von Lackschlamm und geringerer Schichtwiderstand zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anzahl von Mikroorganismen im Lackbad nachgewiesen. Dies führte unter erheblichem Kostenaufwand teilweise zur Notwendigkeit, die Becken völlig neu mit Elektrotauchlack zu befüllen und das alte Material als Sondermüll zu entsorgen. Es war nicht geklärt, ob die Beschichtungsstörungen durch mikrobiologische oder chemische Faktoren hervorgerufen wurden.
Beschichtungsstörungen traten nachweislich durch in KT-Lack wachsende, stoffwechselnde Zellen von Burkholderia cepacia auf. Die Oberflächenstörungen sind dabei einerseits auf den Verbrauch der Neutralisationsmittel L-Lactat und Acetat bei gleichzeitigen pH-Anstieg im Badmaterial, andererseits auf das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten zurückzuführen. Nur durch Konstanthaltung des pH-Wertes konnten Störungen bei der Lackabscheidung nicht verhindert werden.
Ob aus der durchgeführten Arbeit die "richtigen" Folgerungen geschlossen wurden ist hierbei leider nicht ersichtlich. Aber aufgrund der doch recht guten Qualität des W211, gehe ich dennoch davon aus.
Des Weiteren wurde im Dezember 2003 ein neuer kratzfesterer Nano-Klarlack bei Mercedes-Benz, als Weltpremiere, eingeführt!
Im folgenden PDF findet ihr weitere Informtionen darüber.
Darüber hinaus, was im Forum immer wieder zu lesen ist, wurde der Korrosionsschutz während der Produktionsdauer des W211 ständig verbessert.
Wer in oben genannten Gebiet seine Heimat gefunden hat, kennt sicherlich weitere Forschungsergebnisse / Studien und kann die Entwicklung der letzten Jahre näher beleuchten.
Aufgrund der doch recht wenigen Rostproblemthreads in diesem Forum, kann die Meinung vertreten werden, dass der W211 deutlich "besser" als sein Vorgänger ist! 😉
MfG André
Beste Antwort im Thema
Morgen...!
Sehr oft wird in diesem Forum die Frage der Rostanfälligkeit des W211, von vor allem W210 Geschädigten, gestellt.
Der Grundtenor der Problembeschreibung ist meist auf die damalige Umstellung auf umweltfreundliche Lackmaterialien auf Wasserbasis zurückzuführen!
In einer 2000 veröffentlichen Doktorarbeit, welche in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bioverfahrenstechnik der Universität Stuttgart und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie der Universität Hohenheim und Unterstützung der damaligen DaimlerChrysler AG erstellt wurde, ging man der Frage "Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der Automobilindustrie" nach.
Fazit aus dieser Arbeit, welche von 1997 - 1999 durchgeführt wurde:
Nach Umstellung auf umweltverträglichere Lackmaterialien (Reduzierung der biozid wirkenden Lösemittel, Schwermetalle) in Elektrotauchanlagen traten im Werk Sindelfingen und anderen Werken der DaimlerChrysler AG vermehrt Beschichtungsstörungen bei Karossen auf. Dabei war ein pH-Anstieg des Lackmaterials, Schichtdickenanstieg, Abblättern des Lacks („Striptease“ Effekt), Oberflächenstörungen (Pusteln, Blasen, Krater), schlechter Umgriff, eine Bildung von Lackschlamm und geringerer Schichtwiderstand zu beobachten. Gleichzeitig wurde eine erhöhte Anzahl von Mikroorganismen im Lackbad nachgewiesen. Dies führte unter erheblichem Kostenaufwand teilweise zur Notwendigkeit, die Becken völlig neu mit Elektrotauchlack zu befüllen und das alte Material als Sondermüll zu entsorgen. Es war nicht geklärt, ob die Beschichtungsstörungen durch mikrobiologische oder chemische Faktoren hervorgerufen wurden.
Beschichtungsstörungen traten nachweislich durch in KT-Lack wachsende, stoffwechselnde Zellen von Burkholderia cepacia auf. Die Oberflächenstörungen sind dabei einerseits auf den Verbrauch der Neutralisationsmittel L-Lactat und Acetat bei gleichzeitigen pH-Anstieg im Badmaterial, andererseits auf das Ausscheiden von Stoffwechselprodukten zurückzuführen. Nur durch Konstanthaltung des pH-Wertes konnten Störungen bei der Lackabscheidung nicht verhindert werden.
Ob aus der durchgeführten Arbeit die "richtigen" Folgerungen geschlossen wurden ist hierbei leider nicht ersichtlich. Aber aufgrund der doch recht guten Qualität des W211, gehe ich dennoch davon aus.
Des Weiteren wurde im Dezember 2003 ein neuer kratzfesterer Nano-Klarlack bei Mercedes-Benz, als Weltpremiere, eingeführt!
Im folgenden PDF findet ihr weitere Informtionen darüber.
Darüber hinaus, was im Forum immer wieder zu lesen ist, wurde der Korrosionsschutz während der Produktionsdauer des W211 ständig verbessert.
Wer in oben genannten Gebiet seine Heimat gefunden hat, kennt sicherlich weitere Forschungsergebnisse / Studien und kann die Entwicklung der letzten Jahre näher beleuchten.
Aufgrund der doch recht wenigen Rostproblemthreads in diesem Forum, kann die Meinung vertreten werden, dass der W211 deutlich "besser" als sein Vorgänger ist! 😉
MfG André
23 Antworten
Ja wie @Austro-Diesel bereits geschrieben hat. Die Roststellen aussen schauen so aus als ob die Rückwanderer von den Falzen innen durchrostet.
So wie die Schnapper-Verkleidung (k.A. wie das richtig heißt) vom Schloss aussieht ist da heftig Salz rangekommen.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 12. Januar 2015 um 18:17:34 Uhr:
So wie die Schnapper-Verkleidung (k.A. wie das richtig heißt) vom Schloss aussieht ist da heftig Salz rangekommen.
Die Seeluft (Sylt).
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Hallo AD (und die Anderen),
ich werde entweder per Smart-Repair für nen Hunni nur von außen rangehen (Kosmetik für mich), oder überhaupt nicht.
Die Falzen sind hinüber - daher keine Rettung der Rückwandtür möglich. Das sehe ich genauso.
Wenn ich den Wagen behalte, kommt irgendwann eine neue Heckklappe dran. Ansonsten für kann sich der Käufer damit beschäftigen. Das sehe ich ganz pragmatisch...
Tränke den Falz mit Owatrol! Das stoppt den Rost und man kann es sogar überlackieren. Dann hält das noch Jahre.
Gehört in jeden Benz Haushalt. 😁 Ich sprüh damit alles ein, was nach Rost aussieht.
Echt gut das Zeug.
Radläufe, Bremsleitungen hinten- hinter der Radhausverkleidung.
Auch wenn ich unten was auffälliges sehe. Stoppt echt gut und versiegelt.
Manchmal haue ich noch Fluid Film drüber usw.