Rost=Frage des Produktionsort?

Mercedes E-Klasse W210

Hallo im W 202 Forum sind wir gerade dabei zu vergleichen, ob es eine Frage des Produktionsortes war, denn noch ist es nicht ganz raus aber so wie es aussieht rosten die W 202 weniger aus Bremen als aus Sindelfingen.

Unser W 210 E 200 von 95 (EX) stammte aus Sindelfingen, ohne beheizte Garage wäre er uns auch an den typischen Stellen weggerostet (Vorserienfahrzeug ganz nebenbei bemerkt)

Wurden die W 210 auch noch an anderen Produktionsorten zusammengebaut?

Link zum Thread W 202:

http://www.motor-talk.de/showthread.php?...

24 Antworten

Hallo,

ich gebe jetzt auch meinen persönlichen Senf dazu: Hatte einen E 280 / W 210 von ´96 mit ca. 160 tkm. Rost. Türen, Heckdeckel, Fahrzeug schnell verkauft, war nicht richtig gut.

Habe im Moment einen E 320 T von ´01 gekauft mit 171 tkm, jetzt 193 tkm. Rost: Türen, Heckdeckel, Schiebedachrahmen, Integralträger, Unterboden, Batteriefach, gesamter Bereich der Scharniere vom Heckdeckel.

Fahrzeug ist bis auf den Rost hervorragend! Rostkulanz teilweise mehrfach. Die Fahrzeuge nach MOPF (=Modellpflege) rosten meiner Meinung nach stärker.

Meine Vermutung:

- Schlechtes, billiges, schlecht rostgeschütztes Blech.

- Vermutlich ist an der Stanzgeschichte schon was dran.

- Kein Unterbodenschutz, Unterboden nur ein wenig grundiert und ein bisschen Lack draufgesprüht.

- Der Wasserbasislack ist nicht so rostresistent.

Habe hier im 124er Forum mitbekommen: Fahrzeuge wurden ab ´93 mit Wasserbasislacken lackiert. Ab Mopf II (neuer Kühlergrill und Heckdeckel).

Mopf I Fahrzeuge mit der grossen Kunstoffleiste (Saccobalken, nach Bruno Sacco, Chefdesigner damals bei MB benant) aber noch dem alten, klassischen Kühlergrill rosten wesentlich weniger.

Kann man auch auf der Strasse verfolgen: Manche Mopf 0 124er z. B. 300 E von 1987 rosten garnicht, ein E 320 von 1995 hat hier und da ganzschöne Flecken. An den vorderen Kotflügeln ganz vorne am Radlauf zur Stosstange und im Motorraum links und rechts beim ABS-Block und im Bereich Luftfilter.

Der Schiebedachrahmen von meinem 210er war im November 04 vollkommen in Ordnung. Im Februar oder März 05 war der Lack in einer Schiebedachecke ordentlich vom Rost unterwandert. Laut Meister lag es am Wasserbasislack.

In meiner Familie fährt ein neuen SLK (R 171), auf den Kofferraumdeckel ist ein LKW rückwärts auf das stehende Auto aufgefahren. In Stuttgart, wo das Fahrzeug meistens fährt, war die letzten eineinhalb Wochen sehr gutes Wetter. Dort wo der Lack abgeplatzt ist hat sich schon leicht Rost gebildet, nach einer Woche. Vermutlich durch Morgentau. Fahrzeug steht draussen.

Am Kofferraumdeckel eines BMW Compact, ca. zehn Jahre alt ist seit Monaten eine ähnliche Beschädigung, der Lack ist ca. ein Euro Stück gross abgeplatzt. Das blanke Blech ist sichtbar, kein Rost, das Blech hat sich etwas grau verfärbt...
Fahrzeug steht genauso draussen.
...schade, der 210er ist so ein schönes Auto.

Ich denke nicht, das der Produktionsort das Problem ist, sondern das fehlende Rost know-how vom Mercedes.

A-Klasse alt (W 168): Teilweise Rost
V-Klasse alt: Teilweise erheblicher Rost
M-Klasse alt: Am Anfang der Produktion erheblichster Rost
C-Klasse alt und neu (W 201/202): Rost
E-Klasse (124er von ´94 und ´95 bei schlechter Pflege) Rost
210er fast alle Rost, ich kenne keinen ohne, für mich nicht erklärbar
S-Klasse alt (W 220) im S-Klasse Forum liesst man selten von Problemen
CLK alt: Rost wie beim 210er

Leider gibt es für mich keine Alternative zur Marke mit Stern.

Grüsse

Daniel

P. S.: Wegen dem 490 tkm 210er: Soweit ich weiss, waren die ´95, also die ersten 210er noch mit die Besten! ´96 soll ganz schlimm gewesen sein. Ich bin nach wie vor der Meinung: die Autos nach MOPF rosten mehr als die Fahrzeuge vor MOPF. Gilt für das was ich gesehen habe.

Die letzten Tage habe ich an meinem 96er E420T etwas Rostpflege durchgeführt.

Von den Türen hat nur die hintere linke Türe etwa 4-5 kleine Roststellen (die größte ca. 1,5cm), die anderen Türen sind absolut clean.

Die Heckklappe ist mein großes Sorgenkind: unter dem Griff Durchrostung auf ca. 5-6cm! Werde dort wohl etwas mit GFK basteln müssen. Ansonsten an den Bohrlöchern der Griffleiste etwas Rost, aber nicht so schlimm.

Am restlichen Auto Steinschlagschäden, die sich scheinbar recht schnell ausbreiten, z.B. sind unten am Grill noch 2 Stellen (ca. 1-2cm), die ich noch behandeln muss.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass es an den Stellen, wo es erstmal angefangen hat, sich sehr schnell ausbreitet. Wie Gnarf, hatte ich an meinem zuletzt 13 Jahre altem Omega beobachtet, dass es an Lackabplatzungen selbst nach 2 Jahren noch nicht mit rosten angefangen hatte (dafür war an den hinteren Radläufen und am Tankstutzen kaum noch Blech da).

jack.

Zitat:

Bekannte von mir fahren einen W210 E320 BJ 95 mit jetzt schon stattlichen 490000km, und hatten noch nie Probleme mit Rost.

Ja, wenn wir da den Faden mal weiter spinnen, heißt das ja das zu Beginn der Produktion 1995, das Stankzwerkzeug noch sehr scharf gewesen sein muß! Ergo gibt das keinen Rost!

Der Erneuerungszyklus für das Werkzeug ist dann auch der Grund, warum manche rosten, wie Sau und andere garnicht, oder manche sehr wenig, wie meiner. Je nachdem, in welchen Abschnitt des "Lebenszyklus" des Werkzeuges die Belche da durch gewandert sind!

Kommen wir mal zu dem "Wasserbasislack". Diese Lacke haben als Lösungsmittel Wasser und keine organischen Lösungsmittel. Das ist natürlich viel umweltfreundlicher etc.! Nun fragt man sich, wenn die so schön und toll sind, warum sind Autos dann nicht komplett damit lackiert. Ganz einfach weil wasser als ursprüngliches Lösungsmittel den Lack dann ja auch wieder anlösen kann, der Lack könnte sich dann nach einiger Zeit ablösen/auflösen. Daher wird die oberste Schicht bei solchen Geschichten immer aus einem Lack, mit einem organischen Lösungsmittel bestehen, weil er quasi gegen Anlösen mit Wasser "resistent" ist. Da spielen auch noch viele weitere Faktoren eine Rolle, aber verienfacht kann man sich das so vorstellen.
Aber solch ein Lacksystem ist in dem modernen Fahrzeugbau gang und gebe, so wie ich da informiert bin! Genaueres müßte nen Lackierer dazu beisteuern! 😁

Zitat:

In meiner Familie fährt ein neuen SLK (R 171), auf den Kofferraumdeckel ist ein LKW rückwärts auf das stehende Auto aufgefahren. In Stuttgart, wo das Fahrzeug meistens fährt, war die letzten eineinhalb Wochen sehr gutes Wetter. Dort wo der Lack abgeplatzt ist hat sich schon leicht Rost gebildet, nach einer Woche. Vermutlich durch Morgentau. Fahrzeug steht draussen.

Am Kofferraumdeckel eines BMW Compact, ca. zehn Jahre alt ist seit Monaten eine ähnliche Beschädigung, der Lack ist ca. ein Euro Stück gross abgeplatzt. Das blanke Blech ist sichtbar, kein Rost, das Blech hat sich etwas grau verfärbt...
Fahrzeug steht genauso draussen.
...schade, der 210er ist so ein schönes Auto.

Das muß auch nicht die Schuld von dem Lack sein. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Wenn es sich irgendwie dunkel verfärbt, lässt das auch auf Oxidation schließen, gibt ja auch noch andere Eisenoxide! 😁 Kann genau so sein, das ein Lokalelement entstanden ist und aufgrund dieser Stelle jetzt erstmal was andere wegrottet, ne unedlere Schraube oder sowas! 😁

Zitat:

Ich bin nach wie vor der Meinung: die Autos nach MOPF rosten mehr als die Fahrzeuge vor MOPF. Gilt für das was ich gesehen habe.

Genau, was du gesehen hast.... du mußt ja immer daran denken, daß dieses immer nur ein sehr sehr kleiner Ausschnitt der Gesamtheit ist. Da kannst du bei deiner "zufälligen" Auswahl gerade Glück gehabt haben, das du mehr rostende MOPF gesehen hast, oder weniger rostende vor MOPF! Halt dann wieder der statistische Fehler, du hast ja sicehr nur eine sehr kleine "Stichprobe genommen"! Von daher würde ich es mit solchen Thesen erstmal nicht überstürzen! Aber es kann natüröich auch sein, das du Recht hast, bloß wir könnten das nur mit einer Umfrage hier im Forum rauskriegen! Aber selbst das wäre sicher noch eine sehr kleine Stichprobe! 😁

Ich denke nicht, daß verschlissene Stanzwerkzeuge oder mangelndes Know How die Kernursache für die Rostprobleme sind. Während der Produktionszeit müssen Stanzwerkzeuge permanent gewartet werden. Werkzeugverschleißbedingte Probleme würden also nur in einem gewissen Zeitraum auftreten. Sie treten aber über den gesamten Produktionzeitraum am gesamten Fahrzeug auf. Basis eines gesunden Rostschutzes ist die Kathodische Tauchlackierung (KTL). Ist dieser Prozeß nicht stabil oder gibt es Schwankungen, wirkt sich das auch auf den späteren Korrosionsschutz aus. Es gibt ja auch (wenn auch selten) absolut rostfreie Exemplare. Und die W210, die rosten tun dieses auch nicht nur an einer Stelle, sondern überall. Der Korrosionsschutz wird ja gleichzeitig auf die gesamte Karosserie aufgetragen. Es gibt hier sicherlich in allen Werken dieselben Vorschriften
Dazu kommt sicherlich noch, daß man bei Mercedes glaubte an der falschen Stelle sparen zu können. Am Unterboden herrscht die nackte Armut. Hätte man die am Unterboden die lediglich grundierten Bereiche nachträglich für ein paar Cent mit Sprühwachs geschützt gäbe es viele Rostprobleme sicherlich nicht.

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das Metall rostet leuchtet ja jedem ein ,
aber das die Lasertechnik danach nicht ordentlich
abgearbeitet wird ?????????? das ist ja eh ne echte
Frage . Übrigens , was sagt Euch das Thema Rostentferner ????
Oder welches Mittel wäre das beste für unseren Stern ????

mfg. Matse 🙂

Das mit dem verschlissenem Stanzwerkzeug, steht sogar im WIS. Scheint also was dran zu sein.

Und, wie oben schon geschrieben, bei mir rostet von den Türen nur die hinten links.

jack.

Also ds mit dem Stanzwerkzeug hat mir der Lackmeister beim Freundlichen auch so erzählt und ist ja auch einleuchtend! Das erklärt ja auch ganz genau, warum es manche ohne und manche mit Rost gibt! Entweder du hast einen, wo das Werkzeug noch frisch ist oder deiner kam in die Presse wo das Werkzeug schon fast verbraucht war! Das würde auch Abstufungen von wenig und viel Rost erklären Je nachdem wann das Blech in dem Lebenszyklus des Werkzeuges durch die Presse gewandert ist!

Zitat:

Übrigens , was sagt Euch das Thema Rostentferner ????

Du meinst Rostumwandler, oder eine mechanische Rostentfernung???

sorry sorry , sollte natürlich Rostumwandler heißen

mfg.Matse 🙂

Ist richtig: Ersteinmal angefangen, gibt es eigentlich kein zurück mehr. Das ist wie Krebs. Wahrscheinlich kann mir nurnoch ein Restaurator helfen 😁 Einmal Komplettsanierung bitte!

Wenn aber die Rostgeschichte nur mit dem Stanzwerkzeug zusammenhängt: Warum hat MB dann die Stanzwerkzeuge nicht früher getauscht? Natürlich die Kosten... Aber im Laufe der Jahre musste MB doch merken, was sich da für dunkle Wolken zusammenbrauen.

Wasserbasislacke: Ist schon richtig, soweit ich weiss, ist das heute Standard. Aber: Vermutlich arbeiten andere Hersteller in den unteren Lackschichten besser?! Ein Schiebedachrahmen ist statischen Belastungen ausgesetzt, anscheinend haben Haarrisse und Salzwasser ihr bestes gegeben...

Die Aussage von einem statistischen Fehler bezüglich MOPF lasse ich gerne gelten! Aus der Sicht habe ich das noch nicht gesehen! In meinem Hinterkopf sind etwa zehn Gebrauchtfahrzeuge MOPF ab Kilometerstand 150 Tausend, keines war rostfrei. Kann schon sein, das ich da Pech hatte.

Grüsse

Daniel

Zitat:

sorry sorry , sollte natürlich Rostumwandler heißen

Ja, es gibt da ja so Rostumwandler im Zubehör zu kaufen. Die basieren (meistens) auf Phosphorsäure und wandeln dann den Rost in Eisenphosphat um, was das Blech auch passiviert. Hat dann also änliche Eigenschaften wie bei Alu! Das Material blättert nicht mehr ab.

Zitat:

Wenn aber die Rostgeschichte nur mit dem Stanzwerkzeug zusammenhängt: Warum hat MB dann die Stanzwerkzeuge nicht früher getauscht? Natürlich die Kosten... Aber im Laufe der Jahre musste MB doch merken, was sich da für dunkle Wolken zusammenbrauen.

Tja, wer weiß das alles schon genau! 😁 Vielleicht haben sie das auch erst gemerkt, als das Kind in den Brunnen gefallen war, oder wollten es nicht merken! Möglich ist da sicher alles!

Zitat:

Wasserbasislacke: Ist schon richtig, soweit ich weiss, ist das heute Standard. Aber: Vermutlich arbeiten andere Hersteller in den unteren Lackschichten besser?! Ein Schiebedachrahmen ist statischen Belastungen ausgesetzt, anscheinend haben Haarrisse und Salzwasser ihr bestes gegeben...

Ob andere da nun besser arbeiten, glaube ich nicht. Das werden sicher überall, änliche standartisierte Verfahren sein. Aber auch am Schiebedachrahmen wird das gleiche Problem mit dem scharfen Grat vorherschen. Das ist ja auch eine ausgestanzte Öffnung, die Wind und Wetter ausgesetzt ist!

Zitat:

Die Aussage von einem statistischen Fehler bezüglich MOPF lasse ich gerne gelten! Aus der Sicht habe ich das noch nicht gesehen! In meinem Hinterkopf sind etwa zehn Gebrauchtfahrzeuge MOPF ab Kilometerstand 150 Tausend, keines war rostfrei. Kann schon sein, das ich da Pech hatte.

Genau, da hast du 10 von sicher einigen hunderttausend MOPF Fahrzeugen gesehen! 😁 Das ist eine wirjklich sehr kleine Auswahl, da kannst du sicher Pech gehabt haben!

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