Rost am W202 beseitigen oder den Wagen aufgeben?
Hallo.
Ich habe vor ca. 1 Monat einen 94er W202 aus dem Verwandtenkreis bekommen. (vorerst als Sofortmaßnahme, weil unser bisheriges Auto nicht mehr will)
Ich kann den Wagen, wenn ich möchte, für einen Preis zwischen 500-1000€ übernehmen.
Vorteile: Seit 18 Jahren in zweiter Hand, aussen + innen gut gepflegt
Nachteile: technisch überraschend ungepflegt (Zündkerzen, Luftfilter habe ich schon gewechselt, waren sehr am Ende) und vor allem ROST.
Der Unterboden soll laut Tüv noch sehr gut aussehen aber außen sind diverse, deftige Roststellen zu sehen.
Bilder: https://www.flickr.com/photos/132324850@N02/sets/72157651676427036/
Im W202 Forum hat man gemeint, das Spiel wäre zu gewinnen. (gründlich Sandstrahlen, Grundieren, Lackieren), im Fahrzeuglackiererforum ist man der Ansicht, ich soll den Wagen wegwerfen (in meinem Fall dann zurückgeben), das wäre ein Fass ohne Boden und es werden mit Sicherheit Einschweißbleche benötigt.
Was meint Ihr anhand der Fotos? Und wenn sich die Meinung, der Wagen ist nicht mit sinnvollem Finanzaufwand zu retten - gibt es irgendwelche Tipps, welches Auto man für unter 2000€ wirklich lange fahren kann, ohne daß der Rost es auffrisst oder die Elektronik auf Dauer den Exitus ausmacht? W124 vielleicht oder Golf 2? Oder vielleicht ein anderer(neuerer?) W202 mit besserem Rostzustand?
Vielen Dank
Grüße
Wolf
Beste Antwort im Thema
So, ich habe heute vollkommen problemlos neuen Tüv bekommen. Einzig der Mittelschalldämpfer ist leicht undicht, daher ein geringer Mangel. Der Rost an der Karosse hat den Prüfer nicht interessiert, er wies mich darauf hin, daß ich am Unterboden etwas Arbeit investieren sollte, wenn ich ihn noch lange fahren will. (einige stellen blühten ein wenig aber noch nix wildes, sagt er)
Leider hab ich verpasst, nach dem Zustand der Stoßdämpferaufhängung vorn zu fragen - aber das hätte er mit Sicherheit bemängelt, wenn das was sichtbar gewesen wäre.
Zum Unterbodencheck fahre ich demnächst dann noch zu "meinem" Schrauber, dann wechseln wir auch gleich Benzinfilter und Kardanwellenmittellager.
Wegen des Rostes am Unterboden würde ich dann wohl etwas mehr Brantho Korrux 3in1 bestellen und nach dem Umwandeln dort aufstreichen.
36 Antworten
@ Gudolf: Ich verstehe nicht so ganz, was du mir sagen willst. Also nochmal ganz übersichtlich:
Ich fahre den Wagen aktuell und kann ihn meinem Onkel abkaufen, wenn ich möchte. Ansonsten mottet er ihn wieder ein oder gibt ihn nach Afrika oder so ab (550€ wurden ihm geboten). Also ist die Idee, ihn jetzt mal zum Tüv zu schicken um zu schauen, ob sich der Kauf lohnt oder noch diverse Reparaturen nötig werden. In dem Fall würde ich nach einem anderen Wagen Ausschau halten.
Die Idee dahinter ist, ein Auto für die Familie zu haben, was sicher ist, nicht sehr defektanfällig und günstig in Unterhalt und Ersatzteilen. Wenn mir jemand ein Auto empfehlen kann, auf das das noch besser zutrifft, als auf einen W202, nehme gern Ratschläge entgegen, ansonsten würde ich versuchen, den Gelben so gut zu hegen und pflegen, wie es geht oder alternativ nach einem wirklich guten anderen W202 unter 2000€ zu suchen.
P.s. interessenshalber: was macht den 220d zur Niete?
Beim 220D wird die Einspritzpumpe sehr häufig undicht und die ist teuer.
Was ich sagen will: Wenn du weißt, dass die technische Substanz in Ordnung ist und du es gerade keinen Grund gibt daran zu zweifeln, dass das Auto bis Dezember durchhält, kannst du für 500€ ökonomisch kaum was falsch machen. Wenn er im Dezember die HU nicht besteht, kommt er dann halt weg und du hast für 500€ ein paar schöne Monate gehabt.
Wenn du jetzt ein Auto für 1500€-2000€ suchst, kaufst du eine Wundertüte. Das kann ordentlich nach hinten losgehen (ist mir gerad mit einem S210 passiert). Kaufst du ein Auto für 4000€ vernichtest du allein durch den Wertverlust Geld - und so richtig viel weniger Wundertüte als ein günstigeres Auto ist der letztlich auch nicht.
Oder anders gesagt: Wenn du im Low-Budget-Bereich unterwegs bist, weißt du nie, ob dein Auto dich noch lange begleiten wird oder nicht.
Zitat:
@tunfaire schrieb am 4. Mai 2015 um 12:02:24 Uhr:
sind denn Durchrostungen an nichttragenden Teilen für den Tüv irrelevant?
Solange sie nicht für irgendwelche Fußgänger gefährlich werden oder du Teile verlierst, höchstwahrscheinlich ja. Also scharfkantig dürfen sie nicht sein (z.B. am Radlauf). Alles andere ist dem Prüfer überlassen (und je schlechter das Blech aussieht, desto genauer wird er hinsehen, klar).
Wenn du das Auto von deinem Onkel kaufst, solltest du dir bewusst sein, dass bei einem Mercedes (wie bei jedem anderen Auto) hin und wieder - wenn auch selten - Ersatzteile fällig werden können, die man nicht günstig bzw. sinnvoll gebraucht bekommt.
Vieles kann man selbst reparieren, aber da ist die Frage, ob du Zeit und Lust hast.
550€ für ein paar schöne Monate halte ich bei deinem Budget für Blödsinn - wir reden hier schließlich nur von einem alten Mercedes und 550€ sind für dich viel Geld...
Bei deinem Budget würde ich dir empfehlen auf ein Auto zu verzichten. Du kaufst tatsächlich immer die Katze im Sack. Wenn du es dir monatlich leisten kannst und unbedingt ein Auto haben möchtest, dann nimm die 2000€ und finanzier irgendeinen Kleinwagen als Jahreswagen (Ford KA, Opel Adam. KIA Picanto usw.) Bei einem gebrauchten (unter 2000€) kannst du nie mit absoluter Sicherheit sagen, dass der sicher ist (verdeckte Unfallschäden, unerkennbare Rostschäden, Weiterentwicklung der aktiven und passiven Sicherheitsmechanismen in 15 Jahren...)
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Hi,
Ein moderner Kleinwagen ist erheblich sicherer als eine mehr als 20 Jahre alte C - klasse 😉 die Rost Schäden die verdeckt sicher auch an Tragenden Elementen vorhanden sind machen es nur noch schlimmer.
Durchrostungen an der Karosserie und sei es nur an Radläufen oder Türen akzeptiert der TÜV nicht (mehr).
Gruß Tobias
Na hier werden ja dolle (aber falsche) Theorien aufgestellt!
Solange der Seitenaufprallschutz nicht beeinträchtigt ist, interessieren sich TÜV, Dekra usw. für Rostlöcher an Türen überhaupt nicht. Wird höchstens als Anmerkung im Bericht aufgenommen. Gleiches gilt für die vorderen Kotflügel oder die Heckklappe. Natürlich kommt es immer auf den Umfang der Durchrostung an.
Und wer schon einmal einen echten Unfall (nicht nur Bagatellschaden) mit einem Kleinwagen, z.B. Ford Ka oder ähnlichen hatte weiß, um wie viel sicherer man in einem 20 Jahre alten Mercedes C aufgehoben ist!
Gruß
Martin
Wir wollen den Thread nicht abgleiten lassen, aber unabhängig vom "internen" Crashverhalten eines Modells bei Versuchsbedingungen zählt beim Zusammenprall zweier Fahrzeuge halt auch schlicht die Masse nicht unerheblich mit.
Und dass sich vom eingangs gezeigten typischen Kantenrost eines W202 noch lange nicht auf sicherheitsrelevante Rostschäden an tragenden Teilen schließen lässt, ist zumindest denen vertraut, die selber so einen haben.
Hi,
Ka ist ein Kleinstwagen,das ist nochmals ne ganze Liga drunter. Aktuelle Modelle sind aber wahrscheinlich trotzdem besser als ein C-Klasse. ein Aktueller Kleinwagen der Polo Klasse hat ein erheblich höheres Sicherheisniveau. Die Entwicklung der letzten 20 Jahre war da wirklich enorm.
Zweifellos vermittelt ein dicker Benz evtl. ein erheblich besseres Gefühl,aber das ist eben ein Gefühl. Nicht mal das Gewicht ist da noch ein großer Vorteil weil ein moderner Kleinwagen eben auch ein verdammt schwerer Brocken ist.
Bei meiner letzten Tüv Kontrolle nach der Verschärfung der Regelungen mit einem entsprechenden Fahrzeuge war der angerostete Radlauf bereits ein geringer Mangel,jedes Loch hätte zu einem erheblichen Mangel geführt.
Selbst der Aufgerissene Sitzbezug des Fahrersitzes war ein geringer Mangel.
Gruß Tobias
Das ist ja eine interessante Diskussion mit vielen Meinungen. Richtig und falsch kann man da schwer sagen - man kann auch mit einem 600€ Wagen lange Zeit glücklich sein und wenig Reparaturkosten haben. Ansonsten ist es bei jedem Defekt eben ein abwägen zwischen den bereits investierten Kosten, dem Preis den man bezahlt hat und dem, was ein vergleichbares Fahrzeug kostet.
Die Milchmädchenrechnung, einen Neuwagen zu finanzieren, lasse ich aus meinen Überlegungen jedoch definitiv raus: Danke, daß es Leute gibt, die den "Quatsch" wirklich machen, sonst gäbe es keine Gebrauchtwagen. Aber die Antwort auf "ich möchte nur maximal 2000€ investieren" kann wohl kaum "Ich gebe auf Jahre hinweg stückweise 10000€ dafür aus" sein.
Ich möchte das ausgeben, was ich habe, nicht, was ich vielleicht irgendwann habe, falls ich nicht meinen Job verliere oder oder - mag sein, daß das etwas altmodisch ist aber die 200€ Rate pro Monat gebe ich im Zweifelsfall lieber für Ersatzteile aus.
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 5. Mai 2015 um 12:11:28 Uhr:
Hi,Ka ist ein Kleinstwagen,das ist nochmals ne ganze Liga drunter. Aktuelle Modelle sind aber wahrscheinlich trotzdem besser als ein C-Klasse. ein Aktueller Kleinwagen der Polo Klasse hat ein erheblich höheres Sicherheisniveau. Die Entwicklung der letzten 20 Jahre war da wirklich enorm.
...
Gruß Tobias
Okay, die Entwicklung war hier wirklich deutlich, wir wollen ja aber nicht das Thema wechseln.
Um bei der Fragestellung des Thread-Erstellers zu bleiben: Wo bekommt er als Alternative "einen aktuellen Kleinwagen der Poloklasse" für die 500-700 Euro, die ihn der angerostete Benz kostet? Gerade das Klein- und Kleinstwagensegment ist doch relativ überteuert.
Und wenn ich mir die Bilder so ansehe, dann läuft der mit etwas "Kosmetik" für meine Begriffe noch 2x über die HU ohne dass da "Löcher" aufklaffen, die dann doch irgendwann als relevanter Mangel ins Kontor schlagen. Pusteln und Bläschen zählen da nicht. Die Roststellen mit den braunen Triefnasen sehen halt einfach nicht schön aus.
Meiner "blüht" auch seit Ablauf der 8 Jahre, bis zu denen MB kostenlos "nachbehandelt" hat, aber er ist in der Zeit rd. 200.000km ohne Murren gelaufen. Einfach reinsetzen und losfahren. Und alle 15.000km nen Service in ner freien Schrauberbude. Quittiert hat das die DEKRA bislang trotz der Rostbollen mit "ohne erkennbare Mängel".
Ok, nur mal so als Frage.
Wenn ich ein Auto angeboten bekomme das eine gewisse Größe hat und ich mir überlege ob er Rostmäßig zu halten ist, warum werden mir dann klein und Kleinstwagen vorgeschlagen die wesentlich effizienter sein sollen?
Der Mann möchte wenn es ihn nicht in den Ruin treibt den Benz und keinen Polo oder Ka oder..................
Es kommt mir echt so vor als wenn manche Leute hier der Meinung sind, das, wenn man nen Benz fahren will auch das Konto entsprechend groß sein muss.
Das Gegenteil ist der Fall.
Wenn ich meinen Benz technisch auf Vordermann habe halten sich die Kosten für Ersatzteile gegenüber manchen Kleinwagen sehr in Grenzen.
In den Wagen meiner Mutter (C200) hatten wir in den letzten 15 Jahren inclusive eines gebrauchten Motors ca. 4000€ gesteckt.
Das ist zusätzlich zum normalen Service, der ja bei jedem Fahrzeug anfällt.
Da habe ich in Kleinwagen in wesentlich kürzerer Zeit wesentlich mehr versenkt.
Sollte man vielleicht erst mal nachrechnen.
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 5. Mai 2015 um 12:11:28 Uhr:
Bei meiner letzten Tüv Kontrolle nach der Verschärfung der Regelungen mit einem entsprechenden Fahrzeuge war der angerostete Radlauf bereits ein geringer Mangel,jedes Loch hätte zu einem erheblichen Mangel geführt.Selbst der Aufgerissene Sitzbezug des Fahrersitzes war ein geringer Mangel.
Gruß Tobias
Verschärfung der Regelungen 😕😕😕
Da haben sie dir aber einen untergejubelt.
Du solltest dringend die Prüforganisation wechseln!!!
Zitat:
@Horst B schrieb am 5. Mai 2015 um 12:55:20 Uhr:
Meiner "blüht" auch seit Ablauf der 8 Jahre, bis zu denen MB kostenlos "nachbehandelt" hat, aber er ist in der Zeit rd. 200.000km ohne Murren gelaufen. Einfach reinsetzen und losfahren. Und alle 15.000km nen Service in ner freien Schrauberbude. Quittiert hat das die DEKRA bislang trotz der Rostbollen mit "ohne erkennbare Mängel".
Um das mal bissel zu hinterlegen, von welcher Art "Rost" ich hier schreibe...
"Für schön" hab ich ja noch 3 andere Autos ohne jeglichen Rostansatz...😉
Zitat:
@MWrede schrieb am 5. Mai 2015 um 13:52:32 Uhr:
Verschärfung der Regelungen 😕😕😕Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 5. Mai 2015 um 12:11:28 Uhr:
Bei meiner letzten Tüv Kontrolle nach der Verschärfung der Regelungen mit einem entsprechenden Fahrzeuge war der angerostete Radlauf bereits ein geringer Mangel,jedes Loch hätte zu einem erheblichen Mangel geführt.Selbst der Aufgerissene Sitzbezug des Fahrersitzes war ein geringer Mangel.
Gruß Tobias
Da haben sie dir aber einen untergejubelt.
Du solltest dringend die Prüforganisation wechseln!!!
Ist zwar schon wieder 4 Jahre oder so her aber da gab es wirklich eine Überarbeitung,vielleicht nicht direkt eine Verschärfung aber die Regelungen wurden etwas strenger gefasst. Mein Prüfer hat mir damals z.b. gezeigt das er in seinem System nur noch die Mängel eingeben kann,die Entscheidung Erheblicher Mangel oder Geringer Mangel wurde dann automatisch gemacht.
Wobei ich nicht ausschließen kann das der Prüfer am Ende dann doch die Plakette vergeben kann,eine defekte Kennzeichenbeleuchtung wäre nach dem System nämlich ein Erheblicher Mangel 😉
Bei dem Wagen war es dann aber auch egal, den hatte ich für wenige € bei Ebay ersteigert und 5 Tage Spaß mit einem KZK 🙂 Allerdings hat der so viel Spaß gemacht das ich ihn dann doch zum Tüv gebracht habe obwohl mir eigentlich klar war das diverse Mängel vorhanden sind.
Gruß Tobias
Korrekt ist, dass die Mängelkriterien vor einiger Zeit vereinheitlicht wurden und damit die freien Entscheidungsspielräume des Prüfers weggefallen sind. Trotzdem kann sich der Prüfer bei einem ansonsten top erhaltenen Fahrzeug noch überlegen, ob er die einzelne ausgefallene Kennzeichenleuchte wirklich eingibt und damit einen EM dokumentiert, der zur Verweigerung der Plakette führen würde. Schließlich kann das Birndl auch exakt nach der HU seinen Geist ausgehaucht haben...
Hier mal ne "offizelle" - wenngleich nicht vollständige - Checkliste, was bei ner HU so relevant ist. Durchgewetzte Sitzbezüge oder Kantenrost an nichttragenden Teilen gehören jedenfalls nicht dazu...
🙂
Klar ist natürlich auch, dass Durchrostungen an nichttragenden Teilen dann relevant werden, wenn Gefahren entstehen. Einen dermaßen abgerosteten Radlauf, dass man im Vorbeirollen nem Radfahrer die Waden aufschneiden kann, kann kein Prüfer durchgehen lassen.