Roller statt Auto- grundsätzliche Gedanken

Hallo zusammen,

ich spiele gerade doch recht konkret mit dem Gedanken, mein Auto (Ford Focus Turnier BJ 2014) gegen einen Roller auszutauschen.

Folgende Gedanken spielen dabei eine Rolle:

  • Das Auto verursacht doch recht hohe Fixkosten (Versicherung 500€/Jahr, jährlicher Service mit mindestens 250€, Reifenwechseltermine mit Einlagerung 2x pro Jahr ca. 60€, Tiefgaragenstellplatzmiete mit ca. 600€ p. Jahr, Steuer)
  • Ich fahre mit dem Auto eigentlich nur zur Arbeit und zurück. Das sind ca. 15 Kilometer pro Weg, davon 10 Kilometer Landstraße. Das Autofahren bedeutet mir emotional eigentlich nichts, ich hänge nicht daran. Es ist Mittel zum Zweck.
  • Urlaube habe ich mit dem Auto noch nie gemacht, ich muss keine Kinder, Tiere o.ä. transportieren. Sollte ich mit dem Auto in den Urlaub fahren wollen oder müsste plötzliche größere Transporte durchführen könnte ich mir für diese Zeit eines leihen (Sixt, Familie o.ä.). Wohnhaft bin ich in einer überwiegend ländlich geprägten Gegend bei Freiburg im Breisgau.
  • Das Auto nervt eigentlich auf Grund seiner Größe, Beispiel Parkplatzsuche in der Stadt wenn ich z.B. in die Innenstadt gehe zum Shoppen
  • Ich habe eine sehr gute Bahnanbindung zur Arbeit. Ich habe somit eine gute Rückfallebene für Schnee- und Eiswetter. Warum ich nicht immer Bahn fahre? Weil sie unzuverlässig ist, ständig überfüllt und man unflexibel ist. Der ÖNV nervt mich.
  • Ich habe regelmäßig (im Schnitt ein Mal im Monat) Zugriff auf einen Dienstwagen, mit dem ich fahren kann wie ich möchte. Hiermit kann ich schwere Einkäufe machen, die ich dann aber eben zeitlich etwas planen müsste. Was meine ich mit "schweren Einkäufen"?- z.B. Kasten Bier, Grillkohle, irgendwelche Möbel oder so.
  • Ich besitze ein gut motorisiertes Motorrad mit dem ich auch viel fahre, dementsprechend auch (gute) Schutzkleidung für (fast) alle Wetterlagen.

Bevor ich nach einem konkreten Rollermodell Ausschau halte überlege ich noch, was für mich wichtig ist. Die folgenden Punkte sind mir bisher eingefallen, ich habe sie nach Wichtigkeit sortiert:

  1. Hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Wenn ich dauernd in die Werkstatt muss nervt es. Der Roller würde übrigens neben dem Motorrad in der Tiefgarage stehen, bei der Arbeit in einer nichtbeheizten Halle.
  2. Viel Stauraum um "normale" Einkäufe stressfrei erledigen zu können. Also z.B. der Inhalt einer Einkaufstüte sollte schon verstaubar sein. Der Stauraum sollte bereits durch den Roller selbst (Sitzbank) gegeben werden- dass ich an jeden Rolle ein dickes Topcase schrauben kann ist mir klar. ;-)
  3. Wetterschutz: Klar habe ich die entsprechenden Klamotten. Trotzdem wäre mir ein Roller recht, bei dem ich während der Fahrt bei Nieselregen nicht alles Wasser von unten hochgeschleudert bekomme, sondern wo mich Karosse/Windschild/Unterboden noch vor der Witterung schützen.
  4. Ausreichende Leistung für die Landstraße, es muss aber kein "Spaßgefährt" sein, dafür habe ich das Motorrad. Ich denke so um die 300ccm sollten passen.

Mich würde interessieren, ob ihr noch andere Punkte habt, die ich für mein "Projekt" beachten sollte?
Ich merke, dass sich doch eine "psychologische Hürde" aufgebaut hat, da ich seit 2007 durchgehend auf meinen eigenen PKW zugreifen konnte. Man erhält dadurch ein Gefühl von Freiheit, die man aber oftmals dann doch nicht hat weil man gerade im Stau steht oder keinen Parkplatz findet.

Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Papstpower schrieb am 15. November 2020 um 09:29:01 Uhr:


Warum gräbt man derart alte Dinger aus?!

Weil das Thema immer noch aktuell ist.😉

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Wie würden die Zahlen wohl aussehen, wenn man sie ins Verhältnis zur Anzahl der jeweiligen Fahrzeuge setzen würde? Seriöser wäre sogar ins Verhältnis der gefahrenen Kilometer.
Dann wäre die Bilanz für die 50 ccm wohl vernichtend.

Autofahren ist für die Insassen sicherer. Dafür töten Autofahrer mehr andere Verkehrstypen. Da braucht man nicht drüber diskutieren Leute !

Soweit ich weiß sind die meisten Unfälle beim Roller durch seitliche Erfassung von Pkw .. sprich es wurde nicht geschaut oder das Tempo falsch eingeschätzt... also dasselbe Problem wie bei Radfahrern und anderen Motorrad Typen.

Das kann man reduzieren indem man entsprechend immer damit rechnet beim fahren.

Kritischer ist das hinten rein fahren wenn man steht weil die von hinten nicht drauf fahren. Da hilft nur Spiegel Nutzen und Abstand nach vorne halten (auch um evtl noch ausweichen zu können).

Aber eigentlich sollte es hier doch darum gehen ob ein Motorradroller ein Auto im heutigen Alltag ersetzen kann und nicht welche Verkehrsmittel die sichersten sind....

Ohne Auto geht es nicht. Ich schätze mal das ist zu 95% bei Familien mit Kindern so.
Roller ist ein sparsames Verkehrsmittel ohne Parkplatzprobleme. Für auf die Arbeit. Ja. Mal kurz in die Stadt... Auf jedenfall... Just for fun..yes...
Ein Ersatz für das Auto... Never.

Glaube das kommt auch immer so ein bisschen drauf an. Unsere Nachbarn haben zwar ein Auto, nutzen es aber extrem selten. Selbst diverse Einkäufe werden mit dem Rad erledigt. Für uns selbst nicht ganz praktikabel, aber mit dem Lebensstil der Nachbarn durchaus vereinbar.

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Und trotzdem haben sie ein Auto...

Der gemeine Städter, der alles innerstadtisch alles mit dem Rad erledigen möchte, den Autoverkehr aus der Stadt haben möchte, parkt komischerweise im Umland an den Seen sein Auto oder fährt mit dem PKW in den Urlaub... Schon komisch...

Also innerstädtisch kann ein Roller oder sogar noch besser ein Fahrrad eine Alternative sein. Die meisten Strecken sind für das Auto viel zu kurz. Ich fahre sogar mir dem Fahrrad einkaufen. Gut, ich versorge jetzt keine 4-köpfige Familie und Getränke hole ich auch mit dem Auto. Dennoch, wenn es geht, nehme ich das Rad. Für mich ist das in Ordnung. Ich bin flexibler und spare Benzinkosten. Das mir Bewegung gut tut, ich die Umwelt schone und auch noch Spaß dabei habe kommt on top. :-)

Zitat:

@Papstpower schrieb am 25. November 2020 um 12:53:08 Uhr:


Und trotzdem haben sie ein Auto...

Der gemeine Städter, der alles innerstadtisch alles mit dem Rad erledigen möchte, den Autoverkehr aus der Stadt haben möchte, parkt komischerweise im Umland an den Seen sein Auto oder fährt mit dem PKW in den Urlaub... Schon komisch...

Ja, weil es mit dem Fahrrad oder auf Schusters Rappen doch was weit bis Italien ist 😁

Als ich noch in der "Grossstadt" gewohnt habe, war auch immer ein Roller für den Arbeitsweg, zum kurzen "ich muss mal schnell wohin..:" oder zum Spass in der Garage. Daneben stand aber immer noch ein Auto für den Ausflug mit den Kindern, für den Urlaub etc..
Heute sieht der Fuhrpark noch grösser aus. Brauch ich 5 Autos, 2 Roller und ein Motorrad ? Nein, definitiv nicht... Würd ich mich davon trennen ? Nein, wobei ein Roller bekommt jetzt meine Zukünftige und ein Auto hab ich meiner Tochter zum 18ten geschenkt.... Ein Golf Cabrio verkauf ich auch.... Den Rest, den behalt ich, auch wenn der T6 nur noch und ausschliesslich für den Urlaub genutzt wird... Der CLK ist der Alltagswagen... Roller kommt im Kurzstreckenverkehr *" ich muss mal schnell wohin" zum Einsatz... Harley und Fiat sind Spassmobile und werden zum Putzen und für Genussfahrten eingesetzt....

Gehts irgendwann zurück in die Stadt? Vielleicht... Behalt ich meinen Fuhrpark dann: Bis auf den CLK mit Sicherheit.

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 22. November 2020 um 23:20:47 Uhr:



Zitat:

@rolandnatze schrieb am 22. November 2020 um 14:59:42 Uhr:


da stehst du in der Unfallforschung vermutlich ziemlich alleine, mit dieser Meinung und es ist komisch, dass man da noch drüber schreibt.
Die Unfallstatistik sagt was anderes.

Pkw-Unfälle mit Verletzten in 2019: 206.129
Fahrrad-Unfälle mit Verletzten in 2019: 86.897
50ccm-Unfälle mit Verletzten in 2019: 13.875

Motorräder haben mehr Unfälle, als jene Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen; die niedrigste Beteiligung haben Lkw und Bus; Fußgänger wiederum ein höheres Risiko als Motorradfahrende.

Verletzte bei Verkehrsunfällen nach Art der Verkehrsbeteiligung
https://www.destatis.de/.../verletzte-fahrzeugart.html

ja logisch, aber das sind absolute Zahlen, 45 Millionen PKW stehen hier 4,5 Millionen Krafträdern gegenüber, alle Krafträder. Man muss das in Relationen zu den gefahrenen KM sehen.
Niemand, der sich auskennt, würde behaupten Bikes sind sicherer als PKW.

Eine Hand auf der heißen Herdplatte und eine auf der kalten Herdplatte ergibt lauwarm, also mal ausprobieren.

Zitat:

@kranenburger schrieb am 30. November 2020 um 10:52:42 Uhr:


Eine Hand auf der heißen Herdplatte und eine auf der kalten Herdplatte ergibt lauwarm, also mal ausprobieren.

Nur so funktioniert Statistik !

Und nicht 10 Hände auf der Heißen und 1 Hand auf der Kalten 😠

Hi Leute,

ich finde das Thema sehr spannend.
Mein Vater sucht gerade eine gute Antwort auf die Frage:
Was mach ich auf dem Land, aktuell ohne Auto, mit wenig Geld, eigentlich kein ÖPNV vorhanden, wenn ich mal einkaufen gehen will?
Wie schätzt ihr da den Roller als Lösung ein?

Viele Grüße,
Sophy

Kommt darauf an was er kaufen möchte. Für eine Schrankwand wird es nicht reichen. Für den Wochen Einkauf vielleicht.

Zitat:

@Sophy_SL schrieb am 14. Dezember 2020 um 21:58:54 Uhr:


Hi Leute,

ich finde das Thema sehr spannend.
Mein Vater sucht gerade eine gute Antwort auf die Frage:
Was mach ich auf dem Land, aktuell ohne Auto, mit wenig Geld, eigentlich kein ÖPNV vorhanden, wenn ich mal einkaufen gehen will?
Wie schätzt ihr da den Roller als Lösung ein?

Viele Grüße,
Sophy

Die Frage ist wer sucht. Du oder dein Vater.

Supermärkte sind mittlerweile gut vertreten. Trotzdem ist Wetter jeden Tag. Egal was man kaufen muss.

Wer keine Kohle hat, sollte generell auf ein Fahrzeug verzichten. Ein Roller in Hinsicht Preis und mögliche Lebensdauer ist auch kein Schnäppchen.

Zitat:

@FoVITIS schrieb am 14. Dezember 2020 um 22:26:04 Uhr:


Kommt darauf an was er kaufen möchte. Für eine Schrankwand wird es nicht reichen. Für den Wochen Einkauf vielleicht.

Man kann mit dem Roller dann auch 2x für die Woche einkaufen fahren.

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