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RME + Diesel

Themenstarteram 11. Mai 2004 um 23:59

Oft unterschätzt ist die Möglichkeit, unter Einhaltung der Emissionsgrenzwerte und Aufrechterhaltung einer ausreichenden Schmierung ein Gemisch aus 5% Rapsmethlester (RME) und 95% schwefelarmem Diesel zu fahren. Hierfür ist keine technische Modifikation der Dieselfahrzeuge erforderlich.

Näheres hierzu siehe auch Veröffentlichung der Uni Rostock und Mitteilung der UFOP.

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14 Antworten
am 14. Mai 2004 um 19:54

Das ist Doch seit Anfang des Jahres gesetzlich von der EU geregelt, und da sich die Mineralölkonzerne auch noch die Besteureung der 5% sparen können, wird bei allen Markentankstellen seit etwa vier Monaten ein Gemisch aus RME und Diesel angeboten (95-5%)

Gruß

Florian

P.S. bildet Euch nicht ein, das die Steuerersparnis der Mineralölkonzerne an die Verbraucher weiter gegeben wird:D

am 16. Mai 2004 um 18:06

Das ist richtig. Wäre auch zu schön, wenn man die 5% Biodiesel schon tanken muss, dann wenigstens weniger zu zahlen.

Aber viele Autofahrer merken das ja gar nicht.

Gruß

am 21. Mai 2004 um 14:56

Viele von Euch haben sicherlich davon gehört; Seit dem 01.01.2004 dürfen in normalen, fossilen Kraftstoff biologische Komponenten beigemischt werden. Das hat für die Produzenten den Vorteil das der "biogene Anteil" nicht versteuert werden muss.

Akut ist das bereits beim Diesel, dem bis zu 5% Rapsöl (RME => Rapsölmethylester) beigemischt werden dürfen.

Es darf aber auch für die anderen Kraftstoffe (Benzin / Super / Super+) bis zu 5% Ethanol beigemischt werden. Allerdings ist Bioethanol noch kaum verfügbar.

Aber was bedeutet das für die Konsumenten?

Da sich in dem chemisch raffinierten, fossilem Produkt nun biologische Komponetnen befinden ergeben sich vielfältige Probleme, die unerforscht / unbedacht sind. Ich möchte einige Aufzeigen, wobei die Betonung auf unerforscht(!) liegt. Es muss keine Probleme geben:

1. die biologischen Stoffe sind definitiv hydroskopisch, das heisst sie verbinden sich (wie Bremsflüssigkeit) mit Wasser. Man holt sich also Wasser in den Motor und die Dichtungen. Dafür spricht auch, das die biologische Komponente tlw. einen über 100x höheren Wassergehalt hat als normaler Diesel.

2. Aufgrund der biologischen Eigenschaften des Stoffes kann er Bakterien enthalten die die Verbrennung zwar nicht nicht überleben aber mit dem Wasser einen prima Nährboden haben und zusammen mit dem Wasser (siehe 1.) evtl. die Dichtungen zerfressen/oxidieren lassen. Auch hier gibt es anscheinend noch keine langfristigen Tests aber die Autobauer werde sich gegen erhöhten Umsatz nicht wehren, daher auch all die Freigaben der Autohersteller für die Biokraftstoffe.

3. Es gibt keine Erfahrungen ob sich die Stoffe tatsächlich vermischen oder nur eine Emulsion ergeben, die sich nach einer Weile wieder trennt. Stell Dir vor, Du parkst dein Auto für drei Wochen am Flughafen und wenn Du den Wagen dann startest bekommt dein Auto erstmal einen prima Schluck reinen Biostoff.

Die Beimischung von Rapsöl in Heizöl (Heizöl ist chemisch identisch mit Diesel, nur rot eingefärbt) ist gesetzlich und normmässig nicht zulässig (DIN 51603), warum bloß !?

4. Der Verbraucher kann den Biogehalt nicht feststellen, die Normen für die Kraftstoffe (DIN EN 228 für Ottokraftstoffe und DIN EN 590 für Dieselkraftstoffe) bleiben unberührt. Gleichzeitig haben die biologischen Komponenten eine schlechtere Qualität (höhere Dichte, deutlich höherer Flammpunkt). Deshalb werden die Kozerne damit auch nicht grossartig Werbung machen.

Da nicht jeder Konzern in jeder Region ein eigenes Tanklager führt und in den "Fremd-" Tanklagern die Konzerne seltenst eigene Tanks haben (sog. "Gemeinschaftslager"), weiss man definitiv nicht welches Produkt man an der Tankstelle erhält. Eine spezielle Marke tanken bringt nix, ist eh alles dasselbe war aber schon immer so ;-P.

5. Bei Diesel mit Biokomponenten ergeben sich höhere Emissionen an NOx (Stickoxide), allerdings niedrigere Emissionen an HC (Gesamtkohlenstoff) und CO (Kohlenmonoxit) und PM (Partikelmasse).

So, das nur mal so als Info was denn so demnächst getankt wird in Europa. Leider habe ich auch keine Idee wie man sowas umgehen kann

Themenstarteram 21. Mai 2004 um 15:34

Zitat:

Original geschrieben von drifter800

Akut ist das bereits beim Diesel, dem bis zu 5% Rapsöl (RME => Rapsölmethylester) beigemischt werden dürfen.

Rapsöl und Rapsmethhyester sind zwei sehr verschiedene Dinge. In meinem Beitrag geht es um RME, nicht um Rapsöl.

Zitat:

Original geschrieben von drifter800

die biologischen Stoffe sind definitiv hydroskopisch, das heisst sie verbinden sich (wie Bremsflüssigkeit) mit Wasser.

Zunächst kann man das mit biologischen Stoffen und Wasser nicht verallgemeinern. Aber unabhängig davon erkläre mal wie das mit dem RME und dem Wasser in einer halbwegs übersichtlichen Zeit funktioniert. Richtig ist, daß z.B. SME (Sonnenblumenmethylester) hier wenig stabil ist. Aber das rechtfertigt keinen Rundschlag gegen alles biologiesche.

Was hygroskopisch ist, verbindet sich deshalb nicht unbedingt mit dem Wasser. Wo aber ist das Wasser im RME, wo Du schreibst, daß die biologische Komponente tlw. einen über 100x höheren Wassergehalt hat als normaler Diesel?

Zitat:

Original geschrieben von drifter800

Es gibt keine Erfahrungen ob sich die Stoffe tatsächlich vermischen oder nur eine Emulsion ergeben.

Auch Emulsionen müssen sich nicht zwingend entmischen.

Zitat:

Original geschrieben von drifter800

So, das nur mal so als Info was denn so demnächst getankt wird in Europa. Leider habe ich auch keine Idee wie man sowas umgehen kann

Man kann das umgehen, indem man Sprit ohne Beimischung nimmt (wenn man sonst darin Probleme sieht).

am 21. Mai 2004 um 21:18

So...

das hat mir OPEL geantwortet, auf meine Frage bezüglich einer Freigabe des neuen 5/95er Diesels.

AUSZUG-----------------------------------------

Sehr geehrter Herr XXXXXXX,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 17. Mai 2004, mit der Sie uns um nähere

Informationen zur Verwendbarkeit von Benzin bzw. Diesel mit einer

Beimischung biologischer Kraftstoffe bitten.

Für unsere Fahrzeuge sind die Anforderungsnormen EN 228 für

Ottokraftstoffe und EN 590 für Dieselkraftstoffe relevant. Diese Normen

lassen limitierte Bestandteile sauerstoffhaltiger Verbindungen zu, die

aus biologischer Herkunft stammen können, das heißt in Ottokraftstoffe

können maximal 5 Prozent Ethanol bzw. 15 Prozent ETBE

(Ethyltertiärbutylether) zugemischt werden. Bei Dieselkraftstoffen lässt

die EN 590 die Beimischung von maximal 5 Prozent FAME (fatty acid

methylester, beispielsweise Rapsmethylester) zu. Höhere Beimischungen

biogener Komponenten sind nach diesen Normen nicht zulässig, das heißt

solche Kraftstoffe müssen speziell gekennzeichnet werden und sind somit

für unsere Fahrzeuge nicht zugelassen.

ENDE-----------------------------------------

Gruß

Florian

Themenstarteram 21. Mai 2004 um 22:45

Zitat:

Original geschrieben von Opel-Motorsport

......Bei Dieselkraftstoffen lässt die EN 590 die Beimischung von maximal 5 Prozent FAME (fatty acid methylester, beispielsweise Rapsmethylester) zu. Höhere Beimischungen biogener Komponenten sind nach diesen Normen nicht zulässig,......

........dazu braucht man aber nicht Opel, vielmehr kann man das schon lange in dem Bericht der Uni Rostock (siehe mein erstes Posting) nachlesen.

Interessant ist, daß der in dem Bericht auch bearbeitete Aspekt "Schwefel" in der Öffentlichkeit kaum angesprochen wird.

Schauen wir doch mal über den Dieselzaun zu den Benzinern. Seit vielen Jahren ist der Sprit Bleifrei.

Dieses hat Nachteile:

Das Benzin enthält nun andere Additive auf Alkoholbasis und ist damit auch hygroskopisch.

Der Sprit ist nicht mehr Lagerfähig, bzw. höchstens wenige Monate.

 

Für Oldtimer äußert sich das so:

Der Tank (da aus Metall und nicht Kunststoff wie bei neuen Autos), rostet durch bleifreies Benzin.

Der Sprit wird schnell schlecht (über den Winter)

Nicht jeder Zylinderkopf mag Bleifrei

 

Also Probleme für alte Autos. Die meisten Leute werden also nichts bemerken. Die Industrie freut es, werden alte Kisten doch mal eher wieder abgeschoben und müssen gegen was neues ersetzt werden.

Offtopic:

Airbags. Wenn nach 14Jahren die Airbags ersetzt werden müssen (die haben ein Ablaufdatum) ist das Auto eigentlich ein Totalschaden. 8-10 Airbags ersetzten kostet ein Vermögen. Ohne diese zu fahren werde ich nicht. Ausbauen muß man sie dann eigentlich schon ,denn überaltere Airbags können evtl. ein hohes Sicherheitsrisiko sein. Mal sehen was dann passiert. Meinen Wagen muß ich somit vorher verkaufen damit jemand anderes das Problem bekommt.

 

----

seit 7 Jahren und 180.000km mit BideoDiesel unterwegs

am 9. Juni 2004 um 18:37

Hygroskopisch...

ist auch Diesel.

Nur nicht in dem Maß.

Und das Problem ist wohl kaum der Anteil Wasser in der Emulsion.

Gabs in USA nicht vor ein paar Jahren mal Versuche mit 15%H2O im Benzin? Soll sogar ohne Nennenswerten Leistungsverlust/Mehrverbrauch funktioniert haben. Kanns mir zwar kaum vorstellen, aber soo gut um die Artikel drüber lesen zu können ist mein Englisch nicht (ob wohl mein Russisch je beeser wird ;-))

Das größte Problem ist allein schon der Anteil des im Tanks kondensierenden Wassers. Schon mal alte Betriebsanleitungen von Nutzmaschinen gelesen? Da steht immer: NACHTS VOLLTANKEN

Und wennde Kondenswasser im Tank hast gehts solange gut bis der Wasserabscheider voll ist :-P

Sollte ich irgendwas falsches verbreiten bitte ich mich darauf hinzuweisen. Bin mir jezt auch nicht ganz sicher obich von Emulsion Suspension spreche.

Gruß an alle

am 9. Juni 2004 um 21:38

Zitat:

Original geschrieben von alorie

Hygroskopisch...

ist auch Diesel.

und das kann man Ausnutzen ...........http://www.mdr.de/einfach-genial/erfindungen/3422.html

mfg

Omega-OPA

am 14. August 2004 um 19:44

RME

 

@ Tilman_kluge

 

da sind ja endlich Fakts,also weiter RMEesteln,ohne FOH gehts auch :D

 

Grüsse vom estelnden Seepferd !!!

am 14. August 2004 um 20:57

In Frankreich wird schon seit Jahren dem Diesel bis zu 5 % RME zugesetzt, die waren das Versuchskaninchen für Europa. Eine etwas höhere Undichtigkeitsrate von Einspritzpumpen und Rücklaufschläuchen waren die Folge, wie mir ein Kenner der Szene berichtete. Dafür war die gesamte Karftstoffanlage sauberer, verursacht durch die Reinigungswirkung von RME. Ich hab in Frankreich mit meinem G II TD überhaupt nichts gemerkt.

Gruß

Moin,

Leute ... Ihr unterschlagt dabei aber, das im Gegensatz zu "reinem Alkohol" die Mengen von denen geredet werden, im Fall der 5% Beimischung lagerstabil sind.

Es ist also schon BEIM Betanken soviel Wasser drin, wie die Flüssigkeit ziehen kann.

Im Fall von mineralischem Diesel also die paar Prozentchen, wie auch im Biodiesel, Benzin oder sonstwas.

Die heraufbeschworenen Probleme sind also de Fakto nicht vorhanden. Was anderes wäre es, wenn der getankte Kraftstoff nicht Lagerstabil wäre, sondern seine Eignung durch Lagerung und Wasseranreicherung verlieren täte. Tut er aber nicht. Schlimmer sind im Fall von Benzin die Verdunstungsverluste.

Die aufbeschworenen Probleme sind also gar nicht in dem Maße vorhanden, wie da von einigen Lobbies Angst geschürt wird.

Auch die negativen Eigenschaften von Biodiesel kommen bei einer 5%igen Beimischung nicht nennenswert vor.

Ich seh da so persönlich gar kein Problem. Also muss man auch keines erschaffen. Wir reden schließlich nicht von 50% Beimischung. (Das mit den Kosten ist allerdings durchaus ein Witz !)

Das mit diesen Wasser/Benzin oder Wasser/Diesel Emulsionen funktioniert in der Tat zu einem gewissen Anteil Wasser (Bei Diesel bis zu 50%). Allerdings IMMER mit einem Leistungsverlust, in der Höhe des zugesetzen Wassers. Ein weiteres Problem stellt die NICHT vorhandene Lagerstabilität dieser Emulsionen dar, sie entmischen sich mit der Zeit. Etwas anderes ist es, zu der benötigten Menge Wasser zur Gemischtemperaturverbesserung (insbes. bei hochverdichtenden Turbomotoren) eine Wassereinspritzung zur Gemischkühlung vorzunehmen, hier fehlt dem Motor kein Kraftstoff.

MFG Kester

am 17. August 2004 um 12:27

Der 1996 er Golf III TDI meiner Frau fährt seit über 100.000 km mit Biodiesel.

Bislang mußte ich einmal den Kraftstoffilter außertourlich tauschen, und hatte nach einer längeren Phase im Winter, als bei uns kein Biodiesel erhältlich war, eine Undichtigkeit am Reglerdeckel der Einspritzpumpe. Die beiden Dichtungen des Reglers dürften wohl das einzige an der gesamten Kraftstoffanlage sein, das nicht uneingeschränkt RME-tauglich ist. Tanken wir den Pommes-Frites-Golf im Urlaub im Ausland mit fossilem Diesel, wird der Motor sofort lauter, der Lauf spür- und hörbar rauher.

Mein Auto, ein 17 jahre alter Toyota LJ73 (Landcruiser) fährt (momentan noch) mit fossilem Diesel unter Beigabe von 1% PÖL.

Die PÖL-Beigabe deswegen, weil die ESP aufgrund des schwefelfreien Diesels unnatürlich laut (klang ungesund) wurde.

Seit PÖL-Beigabe ist der Motorlauf wesentlich weicher und leiser.

Für meinen Teil sehe ich daher die Beimengung biologischer Komponenten zu fossilen Treibstoffen als positiven Schritt, der noch dazu die Eigenschaften des fossilen Treibstoffes verbessert.

Daß preislich keine wirklichen Anreize für biologische Treibstoffe geschaffen werden (die österreichischen Raiffeisen-Lagerhäuser z.B. verkaufen RME zeitweise teurer als fossilen Diesel), ist aber wieder einmal ein Zeichen für den Weitblick und das Interesse derer, die uns regieren...die Lobbies der Industrie...

Zitat:

Original geschrieben von GerhardGolf

Der 1996 er Golf III TDI meiner Frau fährt seit über 100.000 km mit Biodiesel.

Die beiden Dichtungen des Reglers dürften wohl das einzige an der gesamten Kraftstoffanlage sein, das nicht uneingeschränkt RME-tauglich ist. Tanken wir den Pommes-Frites-Golf im Urlaub im Ausland mit fossilem Diesel, wird der Motor sofort lauter, der Lauf spür- und hörbar rauher.

Du bestätigst, und du nicht alleine, aus der Praxis heraus das viele Argumente gegen RME einfach nicht mehr up to date sind.

Die DIchtungen bei den freigegebenen Kfz sind RME fest und RME ist pur und das war's.

Es funktioniert einwandfrei.

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