Richtiger Reifendruck für alternative Reifengröße
Guten Abend zusammen,
für meinen Tourneo Custom habe ich für die Winterbereifung Zubehörfelgen mit einer anderen als vom Fahrzeughersteller vorgesehenen Serienbereifung gewählt. Ausgeliefert wurde das Fahrzeug mit 235/50 R19C 111/109 Bereifung. Als Winterreifen habe ich jetzt Bridgestone Blizzak 6 235/55 R18 104V gewählt, diese sind lt. Felgengutachten zulässig, und die Felgen (Brock RC 31) haben natürlich eine ABE für mein Fahrzeug.
Wegen der schlechteren Wintereigenschaften - ich wohne im Alpenvorland - wollte ich keine "C"-Reifen, die ja eher auf Laufleistung ausgelegt sind, was bei meiner eher geringen Jahreskilometerleistung nicht ausschlaggebend ist. Mein Händler hat mir daraufhin die oben genannten Reifen empfohlen. Auf meine Frage nach dem korrekten Reifendruck hat er gemeint, ich solle denselben Reifendruck wie der vom Fahrzeughersteller angegebenen Reifendruck für die Serienbereifung verwenden. Das wären bei voller Zuladung 3,7 bar vorne und 4 Bar hinten.
Jetzt liegt aber der max. zulässige Luftdruck für meine 18" Winterreifen bei 3,4 Bar lt. Aufdruck auf der Reifenflanke wie ich jetzt feststellen musste.
Ich habe auch noch mal die Traglast des Reifens kontrolliert, der liegt bei max. 900kg/Reifen, was ja für die max. Achslast von 1725 kg ausreichend sein sollte.
Kann mir jemand weiterhelfen welcher Luftdruck nun der richtige wäre? Anbei noch ein paar Screenshots mit den Infos.
17 Antworten
Zitat:
@Kfz-Fluesterer schrieb am 1. Januar 2025 um 16:46:16 Uhr:
Ganz so einfach ist es nicht, da auch noch der Hebelarm vom Kugelkopf zum Radaufstandspunkt eine Rolle spielt...
Aus diesem Grund sind die maximalen Achslasten addiert immer etwas höher als das höchstzulässige Gesamtgewicht, hier wird die unterschiedliche Schwerpunktlage der Ladung (zu der ja auch die Stützlast zählt) berücksichtigt. Ansonsten müsste man den Gesamtschwerpunkt der Ladung immer ganz exakt positionieren, um die Achsen nicht zu überlasten, wenn man die Maximalzuladung ausreizt - was nicht sehr praxisnah wäre.
In meinem Fall schaut das so aus: 1650kg + 1725kg = 3375kg. Das höchstzulässige GG beträgt aber nur 3225 kg.
Zitat:
@kestndoafa schrieb am 1. Januar 2025 um 04:31:05 Uhr:
Ja richtig, von einer notwendigen Tacho Anpassung steht nichts drin. Wortwörtlich steht es so drin: "Es ist der Nachweis zu erbringen, dass die Anzeige des Geschwindigkeitsmessers und des
Wegstreckenzählers innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Toleranzen (§ 57 StVZO)liegt. Sofern die Anzeige angeglichen werden muss, kann diese Rad-Reifen-Kombination
nicht als wahlweise Ausrüstung auf der Anbaubestätigung eingetragen werden."
Ich werde die Tacho Geschwindigkeit mal mit GPS kontrollieren, ist eine gute Idee. Dann kommt's halt jetzt drauf an wie das unsere Prüfer sehen, ob das ausreicht, bzw. reicht ja vielleicht der theoretische Nachweis aufgrund des etwas geringeren Außendurchmessers schon. Ich werde berichten - Termin habe ich jetzt noch keinen.
Danke nochmals für euren Input.
Hier noch meine Rückmeldung wie das mit der Eintragung der 235/55 R18 Reifendimension ausgegangen ist: Der Prüfer der Landesprüfstelle hat sich leider nicht von der Argumentation überzeugen lassen, dass die Tachoanzeige thoretisch passen sollte weil ja der Außendurchmesser meiner neuen Bereifung sogar um ein paar mm kleiner ist als die originale. Er hat was geschwafelt von Toleranzen, und dass sich der TÜV schon was dabei gedacht haben wird warum er im Felgengutachten den Nachweis fordert. (und Vorschrift ist Vorschrift bei den österreichischen Behörden 😉 )
Ergebnis: unter 100 km/h zeigt meine Anzeige um ca. 1km/h zu viel an, ab etwa 100 km/h um ca. 2 km/h. Also doch eine etwas knappe Geschichte, das wird auch der Grund sein weshalb der TÜV den Nachweis fordert.
Vermutlich hat Ford sich da bewusst etwas näher an die Grenze gelegt, damit bei der im COC eingetragenen Alternativbereifung 215/60 R17 die Abweichung nicht zu groß ist, da diese ja im Außendurchmesser einige cm kleiner sind als die originalen 235/50 R19.
Aber somit passt's jetzt, einer Eintragung steht nichts mehr im Weg, ansonsten war alles in Ordnung.
Im übrigen bin ich mit eurer Luftdruckempfehlung bisher recht happy, fährt sich angenehm so, kein Poltern und auch kein schwammiges Fahrgefühl, danke nochmal.
Den Reifenverschleiß, insbesondere ob er gleichmäßig über die Lauffläche erfolgt, werde ich laufend beobachten.
So muß das sein…, Ende gut alles gut…
Danke für Deine Rückmeldung!