Richtige Kettenpflege
Hallo
Meine neue Fazer steht jetzt vor der Tür, und ich habe auch schon fast 300 Kilometer auf dem Zähler stehen. Bei mir stellt sich jetzt die dringende Frage nach der Kettenpflege. Bei der Übergabe und Einweisung des Motorrades hat der Mechaniker gesagt, das man die Kette ca. alle 300-400 Kilometer mit einem Kettenspray behandeln soll. Und nach Regenfahrten. Dabei reicht ein einfaches Kettenspray aus dem Zubehörhandel aus. Das Kettenspray soll vor allem innen auf die Kette aufgetragen werden. Und ein wenig außen. Reinigen bräuchte man die Kette vorher nicht. Einfach draufsprühen.
Habe ich das alles so richtig verstanden, und gibt es anderer Meinungen dazu? (Ich möchte mich gerne ein wenig verwirren)
Im Louis-Katalog finde ich nun Sprays in sehr verschiedenen Preisklassen. Von 10,60 bis fast 40 Euro (Grundpreis pro Liter). Ein Arbeitskollege empfiehlt, auf jeden Fall das "S100 Weißes Kettenspray" zu verwenden (oberes Preissegment). Lohnt sich das? Wieviele Anwendungen hält so eine 400 ml Tube circa? Der Kollege empfiehlt auch draufsprühen und dann erst eintrocknen lassen, bevor man los fährt. Da sonst alles wieder abgeschleudert wird. Stimmt das so und wie lange wartet man?
Mich interssieren halt noch mehr Meinungen, als die von einem "dahergelaufenen" Mechaniker und einem "allwissenden" Kollegen.
Gruß
Worf, der morgen früh unbedingt noch Kettenspry kaufen muß
39 Antworten
Ich habe auch über einen Öler nachgedacht, aber ...
- durch das reduzierte "Gepäckabteil" habe ich keinen Platz,
- für 200 EUR (das wäre die favorisierte Lösung gewesen) kann ich schon einige Dosen Kettenspray kaufen,
- wenn man lange genug recherchiert, findet man auch Stimmen, die nicht zufrieden sind, auch was das Argument mit der sauberen Felge betrifft.
Will damit nicht sagen, dass die Dinger nix taugen, aber für mich war das Thema dann gestorben.
Was ich nebenbei noch immer nicht ganz verstehe:
Warum gibts sowas nicht mal ab Werk?
Neiiiin.....ist natürlich kein MUSS. 😉
Marodeur bringts doch auf den Punkt und die Gründe sind wohl die "Wahren". Ist doch ok...
Ich will doch keinem was unterstellen, mir gings nur um die "ewige Frage"......WAS ist das BESTE für mein Möp?
Beim Öl verfallen alle in den "Synthesewahn", egal wie der Motor ausgelegt wurde. Preis spielt keine Rolle.....
Mit dem EG Topf geht sie "viiiiel besser" *lächel* und deswegen kommt er dran.....
Ist meine Richtung damit nachvollziehbar...? 😉
Will sagen: Die eigentliche Frage ist also bei der Kette nicht, was ist technisch optimal, das ist sekundär. Mal ein Versuch:
Wem alles wurscht ist, Hauptsache funktionell erfüllt:
Kann ruhig irgendein Spray am Preis orientiert kaufen, Schmieren tut´s.
Wer es auch noch sauber haben will und etwas für´s Gewissen tun will:
Produkte wie S100 kaufen.
Wem die polierte Spiegelchromkette wichtig ist:
DryLube
Wer das Optimum will, faul ist, viel fährt und seine Kette so lange wie möglich fahren will:
Öler
Einverstanden? 😉
Zur Reinigung eine kleine Ergänzung:
Spezielle Kettenreiniger gibt es bereits....Alternativen fast wie Nivea für´s Leder >verzichtbar.
Wer´s effektiv will und dabei sparen: Diesel tut´s ganz prima. Nur nicht zu lange wirken lassen.
Habs grade gelesen: Ab Werk. Das wär sicher sinnvoll und optisch super zu lösen. Aber jeder Hersteller kalkuliert ja wohl den Folgekauf >Sollbruchstelle quasi....die Kette hält sonst zu lange?
Naja, Getrenntschmierung bei den Zweitaktern kam ja auch irgendwann 😉
@emjay
Das liegt dann an einer falschen Einstellung der Dosierregulierung. Bei einfachen Systemen muss auch je nach Fahrbedingung (Regen z.B.) mal angepasst werden oder es tropft auch im Stand. Daher würde ich auch ein prozessorgesteuertes Gerät oder einen Eigenbau vorziehen.
Kritiker wird es immer geben, man sollte aber hinterfragen, an was es tatsächlich liegt. Oft ist gerade dann die Montage nicht so toll, falsches Öl eingefüllt oder die Regulierung nicht richtig eingestellt.....
Tjo hängt meiner Meinung auch stark vom Einsatz des Moppeds ab, ich fahre meist am WE, ok die letzten drei Werktage war ich auch damit je 25km zum Lehrgang hin und zurück unterwegs, aber normalerweise Samstags und Sonntags je ca. 120km, wenn ich dann zurück komme wird meist kurz das Insektenzeug runter gemacht indem es mit einem Handtuch eingeweicht wird und runter gespült wird, die Kette wird bei Bedraf gesprüht und fertig, beim nächsten Einsatz geh ich kurz nach der Fahrt noch kurz über die Felge un putz die paar Tropfen Kettenfett ab wenn beim letzten mal gefettet wurde. Die 2.000-2.500 km im Jahr bringen so ca. 5 mal fetten, da lohnt sich meiner Meinung nach kein Öler und ich hab keine Probleme wenn meine Ketter bisserl weiß ist.
Wenn man mehr fährt und auch bei regen, dann ist ein Öler mit Sicherheit sinnvoller, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, platz hab ich dafür genug da ich nurnoch einen einsitzer habe.
Ob der Öler was kostet oder nicht, ist mir latte, ich hab das Mopped aus Spaß an der Freude, Wasser von oben mag ich nicht und werde ich versuchen mit allen Mitteln zu verhindern 😉.
Heute wahr es aber um ca. 15:00 Uhr auch kaum noch auszuhalten bei der Sonne, da ich in voller Montur fahre, bisserl kühler kann es ruhig sein für's Mopped fahren.
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Theoretisch hört sich so ein automatisches Schmiersystem ja super an, aber in der Praxis hab ich bisher anderes gesehen.
Meine Gute hat an ihrer Maschiene so einen Öler verbaut und was ich da immer so sehe hat mir die Lust auf so ein System genomen.
Ständig höre ich sie fluchen weil das System mal wieder viel zu stark ölt, oder zu wenig, oder garnicht weil mal wieder der Schlauch nicht am Kettenblatt anliegt oder Luft im System ist. Ist schon blöd wenn ich nach einer langen Autobahnetappe merke dass die Kette trocken lauft. Das passiert mir mit einem guten Spray nicht. Als ich mit ihr durch Norwegen geturt bin hat sie öfters vor ihrem Hinterrad geknieht und an dem System gefummelt als ich meine Kette besprühen musste! Teilweise musste ich ihr dann sogar mit Kettenspray aushelfen weil das System nicht lief. Und sauber ist die ganze Sache auch nicht. Regelmässig sind Felgen und die Schwinge voll eingesaut!
Der einziege Vorteil den ich bisher erkannt habe ist in der Tat das die Kette länger gehalten hat, > 50.000km.
Wie gesagt nur Erfahrungen die ich persönlich beobachtet habe! Wenn euer System besser läuft, dann Glückwunsch!
Das sehe ich ein, dass sowas keine tolle Erfahrung ist. Wie gesagt, gibt es ja sehr unterschiedliche Systeme, die natürlich auch unterschiedlich in der Ausführung sind und daher mal grundlegend mehr oder weniger gut bzw. bequem funktionieren. IdR liegen Probleme aber an einer nicht optimalen Montage, an falschem Öl oder dergleichen. Ich hab in einem anderen Thread mal ein paar Rennteams und Extremfahrer angeführt, die so ein System benutzen.....es funzt. Richtig ist natürlich eines (aber wobei ist das nicht so?): Wenn man bei der Montage irgendwo unbewusst etwas falsch macht, hat das nervige Folgen.
Um die konzeptionellen Nachteile von Systemen, die von Hand reguliert werden zu umgehen, halte ich (wie gesagt) ein "denkendes" System für empfehlenswert.
Es erkennt z.B. ob nur der Motor läuft oder gefahren wird, regelt die Fördermenge geschwindigkeitsabhängig usw. usf.
Das kann man fertig kaufen oder sogar selber bauen (was aber natürlich einiges an Fertigkeiten und Wissen verlangt).
Ein "Regenschalter" (auf dem Möp bekommt man ja Niederschlag für gewöhnlich mit 😉 ) ist einfach machbar, ich persönlich tüftel an einer automatischen Erkennung mit flexibler Anpassung.
Und wie gesagt, es muss natürlich jeder für sich selbst abschätzen, was sinnvoll ist und persönlich im Vordergrund steht 😉
Für mich persönlich ist es einfach eine techn. Faszination mit der ich "spiele" und hab es auch nur an den Bikes, die ich auch tatsächlich öfter bewege. An meinen "Sammelstücken" spielt es ja keine große Rolle und an einer H1 würde es wirklich ziemlich blöde aussehen.....
Grins - mir steht das ja auch noch bevor - habe mich letztens mit einem Mechaniker (jahrzehntelange Erfahrung) unterhalten, ob er mir einen Oiler einbauen kann, wenns soweit ist... der meinte nur "Spar Dir die Kohle" - Oiler hin oder her - er könne wohl keinen großen Unterschied zwischen konventioneller Pflege und einem Öler feststellen - die Kettenhaltbarkeit sei seiner Erfahrung nach nicht auseinanderzuhalten - die Ketten würden bei beiden Pflegevarianten alle nur zwischen 20.000 bis maximal 30.000 km halten. Außerdem würden viele oft über lange Strecken gar nicht mitbekommen, wenn der Oiler ne Funktionsstörung hat, oder falsch eingestellt ist.
Ich fahre seit 1997 Motorrad, nur in der warmen Saison. Bisher habe ich 4 Motorräder mit Kettenantrieb besessen, immer nur Kettensprays benutzt (mit und ohne Fett).
Ob eine Schmierung notwendig ist mache ich anhand der Rollen in der Kette fest: solange sie noch eine dünne Schicht aus Fett haben (dunkle Stellen, Fingerprobe...) schmiere ich nur wenig nach, trage mit Hilfe des Heckständers von außen auf die Kette auf. Das Fett verteilt sich von selbst nach innen und um die Rollen. Nach 2-3 Schmiervorgängen ziehe ich die Kette auch mal durch einen trockenen nicht fusselnden Lappen (altes Handtuch, T-Shirt o.ä.), um das sich mit der Zeit angesammelte überschüssige Fett und sonsige Ablagerungen grob zu entfernen. Manchmal reinige ich die Kette auch mit einem dünn in Petroleum getränktem ebensolchen Lappen. Selten eine Vollreinigung der Kette, wegen Gefahr des "Auswaschens" des Fettinhaltes der Laufrollen.
Bis jetzt musste ich bei noch keinem meiner Moppeds (jedes bin ich min. 10000km gefahren...) eine relevante Kettenlängung feststellen geschweige denn eine Kette wechseln. Kettenlängung ist m.M.n. sowieso nicht der (mangelnden) Schmierung geschuldet, sondern eher einer ruppigen Fahrweise...
Mangelnde Schmierung macht sich eher in Oberflächenschäden der Röllchen, Glieder und Zähne bemerkbar (Verschleiss).
Von der Trockenschmierung bin ich wieder abgekommen, da mangelhafter Rostschutz.
Einen Öler muss man auch pflegen (einstellen, nachfüllen, Funktionskontrolle), und zuviel des Guten gibt auch Sauerei. Anschaffung und Optik halten mich davon ab. Fahre ohnehin nicht so viel dass sich das für mich lohnen würde. Die 6-7x pro Saison die ich von Hand schmiere... Bei mir hält eine Dose Kettenspray min. 2 Jahre😛
Ich sehe grad,
das Thema ist bereits vom Sommer 2006,
es wurde von @-Freefly2 aus der Gruft hervorgeholt, aber dennoch par Grundsätze und eine Antwort für Wolf, und ein Tip zum Öler für den Totengräber @-Freefly2.
Zitat:
Original geschrieben von Worf6666
Habe ich das alles so richtig verstanden, und gibt es anderer Meinungen dazu? (Ich möchte mich gerne ein wenig verwirren)
Ich würde sagen -
Ja🙂.
Eine Ring gedichtete Kette braucht sehr wenig Pflege, denn das Fett das die Kette unbedingt benötigt, das ist bereits an der Stelle wo unbedingt Schmiere sein muß, nämlich zwischen Niet oder Bolzen und Hülse.
Sone Kette benötigt halt von Zeit zu Zeit - [evtl nach jedem ausgiebigen Ausritt] (dann hat’s Zeit ab zu trocknen) etwas auf die Rollen damit diese nicht ganz trocken werden und nicht rosten - so also auch nach Wasserfahrten.
Der Strahl von Hochduckreinigern han an Ketten absolut keine Berechtigung, denn mit Hochdruck bringst du mit Sicherheit Wasser hinter die Abdichtung 🙄.
Ein Permanent-Kettendler ist die Ideallösung und mindert zu dem den Verschleiß.
Da wird von @-Appu gefragt:
Zitat:
Wie sieht es denn mit der "Dehnung" der Kette aus ? Die bleibt doch gleich, oder nicht ?
Jede Kette unterliegt bei Beanspruchung einer Längung, die Zulässige Längung liegt bei nicht mal 0,9% , man kann das im eingebauten Zustand nur sehr schlecht messen, wenn man aber die Kette in getrenntem Zustand bei ~ einem Meter vermisst, dann kommt man auf Werte die das verdeutlichen.
Was der User
Im Zitat unten zum Besten gibt,
das ist eher mit Defäkation zu bezeichnen
und nicht mit fachlicher Überlegung zu bewerten 😠🙄!
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Kettenlängung...naja, man kann theoretisch eine Kette dann sogar kürzen, aber das macht selten Sinn, da ja Rollen, Vernietungen und Kettenblätter auch verschleissen. Die seitliche Biegung dürfte dann idR auch jenseits von Gut und Böse sein....
Die Ketten auf den Bikes sind idR 120 bis 150 cm lang, und ein Prozent von einer 530er Kette entspricht ~ einem Kettenglied und das ist erheblich und solche Ketten gehören ausgemustert/ersetzt.
@-Freefly2,
ein Permanentöler verhindert vorzeitige Längung und Verschleiß und erleichtert die Wartung der Kette – das ist sicher, auch wenn dein Werkstattschrauber vlt was anderes meint 🙁🙄!
@-alex279
Zitat:
trage mit Hilfe des Heckständers von außen auf die Kette auf. Das Fett verteilt sich von selbst nach innen und um die Rollen.
Ach ja 😕,
ich bin da anderer Meinung,
habe da andere Erfahrung und eine Erklärung:
Ob nun Sprühen, Ölen oder Fetten,
dies erfolgt wesentlich von innen auf die [durch Hinterrad drehen] bewegte/laufende Kette, das Pflegemittel wird durch die Bewegung nach außen geschleudert und durch das Kettenblatt nach außen und zur Seite gedrängt.
Von Außen direkt benötigen die Rollen und Glieder sehr wenig Öl/Fett;
wurde auch vonem anderen User in diesem Thread bereits gesagt 😎.
Tschüs