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Rennbericht: Indianapolis 2002

Themenstarteram 29. September 2002 um 20:31

Indianapolis (rpo). Ob ein Versehen oder abgesprochen, - Michael Schumacher hat Teamkollege Rubens Barrichello auf der Zielgeraden passieren lassen. Der vierte Doppelsieg in Folge garantierte den Ferraristi den völligen Trumph bei der diesjährigen WM.

Mit einem Sieg in letzter Sekunde über Dominator Michael Schumacher ist Rubens Barrichello zur Vizeweltmeisterschaft gefahren und hat Ferrari damit die erfolgreichste Formel-1-Saison aller Zeiten beschert. Der Brasilianer raste am Sonntag beim Großen Preis der USA in Indianapolis als Erster ins Ziel und kann auch beim Saisonfinale am 14. Oktober im japanischen Suzuka nicht mehr vom zweiten WM-Platz verdrängt werden. Dritter wurde der Schotte David Coulthard im McLaren-Mercedes. Schumacher führt vor dem Finale in Fernost mit 134 Punkten vor Barrichello (71) und Juan Pablo Montoya (47). Der Kolumbianer sicherte Williams-BMW den angepeilten 2. Platz in der Marken-WM - erstmals vor den Silberpfeilen.

 

"Wir haben einen Mordsspaß gehabt, da war aber nichts abgesprochen", versicherte Barrichello, der 10/1000 Sekunden vor Schumacher ins Ziel raste. "Michael hat wohl einfach versucht, dass wir nebeneinander über die Ziellinie fahren. Ich muss Michael danken - zusammen haben wir alles gegeben und alles erreicht." Schumacher nahm die Situation mit Humor: "Wir wollten vielleicht einen weiteren Rekord aufstellen - das knappste Finish", sagte der Kerpener, der genau neben "Rubinho" über den Zielstrich fahren wollte. "Das hat nicht ganz geklappt." Niki Lauda sah es ebenso: "Das ist in die Hose gegangen."

130 000 Zuschauer bestaunten die Formel 1 auf dem legendären Oval- Kurs der "Indy 500" - für den Sieg und neue Rekorde sorgten die übermächtigen "Roten": Der fünfmaligen Weltmeister Schumacher kam zum 21. Mal in Serie ohne Defekt ins Ziel, schenkte seinem Teamkollegen auf der Zielgeraden aber den Sieg. "Da waren wir selber alle überrascht", meinte Ferrari-Superhirn Ross Brawn.

Erstmals seit 1979 schaffte die Scuderia wieder das "Triple": Damals war Jody Scheckter (Südafrika) Champion vor dem Kanadier Gilles Villeneuve und Ferrari Konstrukteurs-Weltmeister geworden. Mit den 16 Zählern aus Indianapolis kommen die Italiener auf 205 und durchbrachen als erstes Team seit Einführung der Marken-WM im Jahre 1958 die Schallmauer von 200 Punkten. Den bisherigen Rekord (199) hatten Ayrton Senna und Alain Prost 1988 als McLaren-Honda-Duo aufgestellt.

Einziger Aufreger am Start war das Duell der Williams-BMW- "Kollegen": Ralf Schumacher schob sich vor Montoya auf Platz vier, doch aus dem Glück des Tüchtigen wurde in der nächsten Runde Pech. In einer Kurve rutschte "Schumi II" dem Kolumbianer in die Seite, beide Autos berührten sich, Schumachers Heckflügel flog auf und davon. Beim außerplanmäßigen "Not-Halt" verlor der Deutsche allein in der Box 69 Sekunden und musste seine Aufholjagd vom 20. und letzten Platz starten. Auch die letzte theoretische Chance, hinter seinem Bruder noch Vizeweltmeister zu werden, war dahin. Besonders bitter: Schon in der 21. Runde wurde Ralf von Michael überholt und landete schließlich unter "ferner fuhren" auf Platz 16.

Auch für Heinz-Harald Frentzen lief bei seinem vorzeitigen Sauber- Comeback noch nicht alles optimal. Der vom Brasilianer Felipe Massa übernommene Sitz konnte in aller Eile nicht mehr "maßgeschneidert" werden; auch das Auto war offenbar noch nicht perfekt abgestimmt. Zwei Mal landete der Mönchengladbacher im Kiesbett und im Ziel nur auf Platz 13 - weit hinter seinem Teamkollegen und "Stadtrivalen" Nick Heidfeld (9.). Der Finne Kimi Räikkönen musste seinen Silberpfeil in der 52. Runde offenbar mit Motorschaden abstellen - für den McLaren-Mercedes-Piloten bereits der 10. Aufall in diesem Jahr.

Derweil zogen die "Roten" unangefochten ihre Kreise. Schumacher, der zum sechsten Mal in dieser Saison von der Pole-Position gestartet war, hielt Barrichello zwar auf Distanz, doch der Brasilianer verlor nie den Kontakt zum Auto mit der Nummer 1. Nach 20 Runden hatte er nur 1,6 Sekunden Rückstand, der Coulthard im Silberpfeil schon über 22 Sekunden. Auch nach dem zweiten Boxenstopp änderte sich nichts an der Spitze und an dem gewohnten Bild in der "Formel Langeweile". Am Ende des Rennens der Rekorde hatte "Schumi" zwar seinen 64. Grand- Prix-Triumph vor Augen, ließ aber kurz vor der Ziellinie seinen brasilianischen Teamkollegen passieren.

[Quelle: rp-online.de]

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6 Antworten

Eingeschlafen

 

Hallo,

irgendwie ist aber dieses Jahr doch so ein bischen die Luft raus.

Ist mir nämlich noch nie vorher passiert, dass ich beim Rennen kurz vor Ende eingeschlafen bin und erst bei den Highlights wieder aufgewacht bin :( .

Die letzten Tage waren für mich zwar echt stressig! Aber sowas?? :( Oder lag es an der USA-bedingten späten Sendezeit ??

Trotzdem bekäme der Sache im nächsten Jahr etwas mehr Spannung echt gut ;) .

Schöne Grüße

Jo

Ich finde Ferrari und gestern vor allem Schumi blamiert sich bis auf die Knochen.

Wenn Sie demnächst auswürfeln wer das Rennen gewinnt, dann sollen sie es doch vor den TV Kameras machen.

Man soll sich nur vorstellen die Bayern wären schon vorzeitig Meister und würden deshalb nur mit 5 Spielern und ohne Torwart gegen Nürnberg o.ä. spielen damit die nicht absteigen.

Auch die Ferraris sollen Rennen fahren!!!

Themenstarteram 30. September 2002 um 15:30

Ob Ferraris rennen fahren oder nicht, möchte ich mal dahingestellt lassen; sie sollten die Rennen, bei denen sie "mitfahren" aber wenigstens bis zum Ende bringen! Ob der Mann, der an Rekorden nicht interessiert zu sein scheint, gestern mit der knappsten Zieldurchfahrt in der Geschichte der Formel 1 ein weiteres Denkmal setzen wollte? Ich weiß es nicht, kann es mit aber doch ganz gut vorstellen. RB einen Sieg schenken zu wollen dagegen weniger!

Über Österreich lag noch Schimpf und Schande; nun in Indianapolis, wo die WM eh schon gelaufen ist, lacht man über diese Situation! Kein Wort von Schiebung, ein Fehler bei der Zieldurchfahrt eben. Das ist alles!

Rennen fährt Ferrari schon. Bei deren Überlegenheit brauchen sie das aber wohl nur bis zu 2/3 der gesamten Renndistanz dann können sie sich gemütlich zurücklehnen und gemütlich zu ende fahren. Das aus der Überlegenheit dann solch ein Spektakel wird wiein Indy kann passieren. Wer (noch) so überlegen ist kann auch mal Spielereien machen und dann gehts halt auch mal in die Hose. Die letzten beiden Rennen dieser Saison sind sowoeso nur noch ein besseres Schaulaufen. Wenn es nächste Saison wieder um etwas geht dann wird man sich da auch wieder ganz anders verhalten, denke ich.

Hoffentlich!!!

Ich kann mich nur an Prost und Senna erinnern, als sie 1989 im Mclaren bis zum letzten Rennen alles gegeben haben.

Das war göttlich im Vergleich zu heute.

Da konnten zwar beide noch Weltmeister werden, aber ein Senna hätte nie und nimmer ein Rennen verschenkt.

Das was Ferrari da macht ist albern.

Ich würde, wenn ich eine Wette abgeschlossen hätte nun wirklich Ferrari verklagen. Damals konnte man sich ja denken, das ein Barrichelo ein solches Rennen nicht gewinnen darf, aber am Sonntag das war ja albern ohne Ende.

Themenstarteram 1. Oktober 2002 um 18:25

Habe gerade noch eine Aussage von Patrick Head, technischem Direktor von BMW-Williams, gefunden. Er sagt "Ferrari macht technisch den besten Job, keine Frage. Wenn sie das so ausnutzen, dann ist das ihr Privileg. Ich persönlich finde es falsch, aber sie sind in der Lage, so etwas zu tun".

Abgesehen davon, dass er vollkommen recht hat, und auch die ganze Situation des Rennausgangs vollkommen indiskutabel ist, zeigt es für mich doch eine Form der Resignation. Oder wie Flieger1234 so treffend geschildert hat:

Zitat:

Hallo,

irgendwie ist aber dieses Jahr doch so ein bischen die Luft raus.

Ist mir nämlich noch nie vorher passiert, dass ich beim Rennen kurz vor Ende eingeschlafen bin und erst bei den Highlights wieder aufgewacht bin .

Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das alleine auf die Sendezeit zurückzuführen ist. Ehrlich nicht ;)

Bleibt uns nur allen zu hoffen, dass es sich in der nächsten Saison bessern wird!!!

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