Religiöse Überzeugungen bei Motor/Getriebewahl

Hallo,

je nach Region unterscheiden sich die verschiedenen Antriebskonzepte ja relativ stark.
In Amerika fährt kaum jemand Diesel und fast jeder Automatik, in Europa werden Autos mit CVT Getriebe von vielen nicht gemocht und selbst der Hubraum scheint ein Kriterium zu sein, nach dem ein Motor ausgesucht wird.

Mich würde interessieren, was genau diese unterschiedlichen Präferenzen verursacht.
Zb. die Dieselfahrer führen oft an, dass das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich höher ist.
Auf der anderen Seite ist ein Dieselmotor mit gleicher Leistung/bei gleicher Beschleunigung immernoch lauter als ein Benziner, obwohl er langsamer dreht, oder irre ich mich?
Bei CVT Getrieben wird von einem Gummibandeffekt gesprochen, also die Unabhängigkeit von Geschwindigkeit und Drehzahl. Eigentlich müsste das doch das Gefühl beim Beschleunigen verbessern, ähnlich wie wenn ein Flugzeug mit konstanter Drehzahl beschleunigt, zumal man ja durch langsames kontinuierlich stärkeres Gasgeben als Fahrer ja immer ein konventionelles Getriebe akustisch simulieren kann (also nicht direkt Vollgas geben, sondern mit steigender Geschwindigkeit das Gaspedal immer mehr runterdrücken).

Über den immer kleiner werdenden Hubraum beschweren sich auch einige. Ok, wenn damit höhere Reparaturkosten einhergehen kann ich es nachvollziehen, aber es wirkt auf mich so, als fühle sich ein Motor mit kleinem Hubraum für viele schwächer an als einer mit größerem Hubraum, selbst wenn die Leistung identisch ist.

Dass sich ein Auto mit mehr Leistung besser anfühlt kann ich nachvollziehen, selbst wenn es praktisch kaum Vorteile bieten sollte.
Auch dass sich manche Motoren einfach klanglich schöner anhören empfinde ich so. Ich habe zB das Dieselgeräusch des Alfa Romeo 156 1.9L sehr gemocht, dieses Rasseln oder Nageln, was viele aber wiederum nicht mögen.

Gibt es noch andere Faktoren als das Motorgeräusch, das die verschiedenen "Religionen" erklärt? Wie ist das bei euch?
Betrachtet ihr den Antrieb als Blackbox und achtet nur auf unmittelbar wahrnehmbare Eigenschaften oder würdet ihr einen Antrieb (Steuerkette vs Zahnriemen etc) aus persönlicher Überzeugung vorziehen, auch wenn er sich äußerlich nicht unterscheidet und kostentechnisch identisch wäre?

Bin gespannt

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Razzemati schrieb am 27. Februar 2019 um 10:31:00 Uhr:


Na klar, die Passanten sollen doch auch was davon haben. Und wenn ich dann in die grinsenden Gesichter schaue, habe ich auch wieder etwas davon. Freude auf allen Seiten. Gibt es Schöneres? 😁

Jo, träum weiter. Die meisten fühlen sich dadurch belästigt. Vorallem als Familienvater habe ich eine echte Freude, wenn wieder so eine Knalltüte mein gerade eingeschlafenes Kind aufweckt.

Und was Spaß angeht, ja, mein Grinsen ist ziemlich breit, wenn wieder mal so ein Krawallbruder den komischen Family-Van deutlichst unterschätzt hat. Der übrigens keinen Lärm macht, der schüttelt seine 240 Pferde auch geräuscharm aus dem Ärmel.

Imho gehören Sportauspuffe, überlaute Harleys und Vespas einfach verboten. Bzw. haben eindeutige Lärmbegrenzungen einzuhalten. Mir schlackern auf dem Roller immer die Ohren wenn ich hinter so einem Gas-to-Noise-Konverter stehe.

Grüße,
Zeph

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Zitat:

@Zephyroth schrieb am 28. Februar 2019 um 21:03:08 Uhr:


Verwechsle Thermomanagement nicht mit Batteriemanagement. Thermomanagement ist im wesentlichen nur hochtrabendes Marketingsprech für Kühlung. Macht man die stärker, ist auch mehr Dauerleistung drinnen.

Grüße,
Zeph

Ganz so leicht isses dann doch nicht.
Es gibt ein paar verschiedene Teilsysteme mit verschiedenen Temperaturanforderungen.

Unterm Strich gilt erst mal für jede Komponente für sich: Je länger man die Temperatur unter der Deratingschwelle (das ist die Temperatur ab der zum Bauteilschutz begonnen wird abzuregeln) halten kann, desto länger kann man mit voller Leistung fahren.
(= Je "kühler" desto länger "Leistung"😉😉

Diskrepanz: Die E-Maschine hätte es gerne so kalt wie möglich, die (Lithium) Batterie funktioniert nur in einem vergleichsweise engen Temperaturkorridor. (lax gesagt: "Nicht zu kalt, nicht zu warm"😉. Die Halbleiter des Umrichters vertragen Temperaturen bis zu einer Schwelle, bei der sie dann schlagartig kaputt gehen.
Beim Hybriden kommt als vierte Größe noch der Verbrenner hinzu, der es am liebsten etwas wärmer mag und sich in einem Temperaturbereich am wohlsten fühlt, in dem Akku und Umrichter schon längst "Aloha" gerufen haben .

Man kann somit nicht alles im selben Wasserkreislauf betreiben.
Das zumindest wird gelöst über mehrere getrennte Kühlkreisläufe.

Zum einen muss das System so ausgelegt sein, dass sich die Deratings von Umrichter, Akku und E-Maschine nicht gegenseitig den Saft abdrehen.
Beispiel: Betreibe ich die E-Maschine in einem Bereich in dem sie volle Leistung liefern kann nützt mir das nichts, wenn Umrichter oder Batterie gerade mit dem Hitzetod kämpfen und längst abgeregelt wurden.

Komme ich aber in den Bereich in dem sich alle drei an der Leistungsbilanz beteiligten Komponenten im Derating befinden und sich die Regler gegenseitig in die Suppe spucken, hat das für den Fahrer nicht nachvollziehbare Effekte. Ist also auch nicht der Königsweg.

Unterm Strich geht es darum, die abrufbare Systemleistung zu jedem Zeitpunkt so groß wie möglich zu halten, dazu kommt dann noch (vor allem in BEVS) das Thema "Wirkungsgrad"
Ich würde das durchaus als "Management" bezeichnen.

Beim Verbrenner ist das dagegen vergleichsweise simpel:
Die Kühler müssen klein genug sein (dafür gibt's das Thermostat) um dem Motor seine Betriebstemperatur in endlicher Zeit zu ermöglichen, und groß genug um die Verlustwärmeabfuhr bei Vollast zu gewährleisten.

Puh, ja und nein. Das Kritischste ist definiv der Akku, der gerne irgendwas bei +10°C bis maximal +45°C hätte um gut zu funktionieren. Als nächstes sei der Wechselrichter genannt, dessen Leistungsbauteile typischeweise um die 150-175°C (am Silizium direkt) aushalten. Bei zu klein dimensionierter Kühlung sind sie allerdings schnell dort. Macht man das aber richtig, kann man die Dinger ohne Probleme mit dem Verbrennerkreislauf (~90°C) mitkühlen. Macht man übrigens schon heute, es gibt wassergekühlte Motorsteuergeräte.

Die E-Maschine hält ähnlich hohe Temperaturen aus. Die Wicklungen kann man bis 200°C bauen. Schwierig ist es nur die Verlustleistung aus dem Läufer (im Falle einer Asynchronmaschine) herauszubekommen. Aber so kühl wie möglich ist definiv falsch.

E-Motor und Wechselrichter sind noch die unkritischsten Bauteile, wirklich heftig was Temperatur angeht ist nur der Akku, der dafür aber sehr. Beim E-Tron ist es so, das Wechselrichter und Motor im selben Kühlkreislauf hängen. Und ich meine mich zu erinnern, das sogar der Akku im gleichen Kreis parallel dazu hängt.

Grüße,
Zeph

Irgendwie versuche ich gerade erfolglos mich dem Thema Motor/Getriebewahl zu nähern, scheitere aber grandios.
Vermutlich komme ich mit "religiös" noch eher weiter, als aktuell mit Wechselrichter, Akku und Silizium.

Es wäre nett, das Thema jetzt wieder zum Topic zu führen oder einen privaten, netten Laberfeuerblog einzurichten.

Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator

Meine "religiösen Überzeugungen":

Motor: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch ....
Getriebe: Automatik, was sonst?

Lieber ein (vergleichsweise Preis-werter) amerikanischer 6.4 ltr Sauger, als ein "aufgepumpter" Möchtegern-Großer mit Elektronik/Technik overkill,
lieber die rechte Hand frei für die Beifahrerin, als in pseudo Sportlichkeit mit dem Rührstab rumwirbeln (müssen)....
Aber:
Jeder wie er will und seinen Erfordernissen entsprechend!

Allzeit "faltenfreie" Fahrt!

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Schalten soll die Karre selber (soll ja eh fast alles andere auch alleine machen), und für den Vortrieb sorgen generell 8 große Pötte.
Bewährtes Konzept, warum sollte man da was ändern.

Ich muß sagen, religiöse Überzeugungen bringen im Endeffekt nicht viel. Was hab' ich hier schwadroniert gegen Downsizing-Maschinen und DSG. Gezwungenermaßen (weil's wirklich keine vernünftige Alternative mit Sauger und Wandler gab) fahre ich nun genau so einen aufgepusteten Motor (2l, 240PS) mit einem DSG.

Zu meiner Überraschung tut das Ding aber beinahe einwandfrei, zumindest für den vorgesehenen Zweck. Das DSG schaltet weicher als mein alter Wandler, auch das Anfahren ist kein Problem, wenn man mal behirnt hat wie man das Gaspedal bedienen muß. Damit meine ich nur, das die Bedienung die ich von meinem Wandler gewohnt war, für das DSG nicht zweckmäßig war. Jetzt fahre ich mit dem Ding wie früher.

Der Motor selbst ist enorm kräftig und laufruhig. Man hört kaum was von ihm, ausser man dreht ihn über 4000U/min, dann darf man ihn auch hören. Notwendig ist das im Alltag nicht. Da brummelt er mit etwa 1500-2500U/min, nur auf der Autobahn bei 140km/h geht's auf 2750U/min. Turbolag ist leicht vorhanden, aber deutlich besser als bei meinem CX-7. Auch beim Turboloch hält er sich angenehm zurück, da er bei ca. 1800U/min loslegt, ebenfalls im krassen Gegensatz zum CX-7 der erst bei 2500U/min aus den Puschen kam. Ebenso positiv der Spritverbrauch: Trotz seiner 240PS liegt der Wagen unter dem Verbrauch meines Subarus. Zwar nur knapp, was aber bei 300kg Mehrgewicht und 75PS mehr auch nicht wirklich verwundert. Dafür schleppt der S-Max keinen Allrad mit sich herum.

Also? Was hat mir meine religiöse Überzeugung nur Wandler und großvolumige Sauger haben zu wollen gebracht? Nicht viel, außer das ich deswegen hier Leute zu unrecht verurteilt, jede Menge Sprit verfahren und auf viel Spaß verzichtet habe.

Trotzdem muß der Verbrenner sterben und Diesel sind eine Ausgeburt der Hölle! 😉

Grüße,
Zeph

Naja, kann ja durchaus sein, daß so'n Zeug anfangs taugt (wär ja auch schlimm, wenn's nicht so wär . . . aber laß dann mal was dran kaputt sein . . . dann fällst vielleicht schnell vom Glauben daran ab ;-)

Ok, ich alles-Selberschrauber und Fahrer gebrauchter Wagen ü 15 Jahre seh' so (High-Tech) Zeugs eben immer aus etwas anderer Sicht :
Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und selber-Reparaturfreundlichkeit zu günstigem Preis . . . da kann's dann nach 15 J. aber auch gaaanz anders aussehen . . . können wir aber erst in 15 Jahren beurteilen . . . solang lehn ich mich erstmal zurück und beobachte das Ganze in Ruhe aus der Ferne . . .
Wer das Kostenrisiko (bzw. Reparaturaufwand im Fall des Notfalles) nicht scheut, der kann sich sowas ja gern zulegen . . . aber für mich muß sich das erstmal im Langzeitbetrieb als tauglich herausstellen, vorher kommt mir sowas nicht in's Haus (bzw. auf'n Hof) ;-)

Mir ist ja schon ein Getriebe mit Zentralausrücker zu doof : Getriebe ausbauen, nur um den popeligen Nehmerzylinder zu wechseln . . . so ein Unfug !
(hat mich erst letztens jemand gefragt, Ford Focus mit Bremsflüssigkeit an der Kupplungsglocke . . . hab ihm ein "normales Auto" empfohlen ;-) )
. . . und dann erst DSG . . . nee, ohne mich ! Ich komm auch mit meinem Low-Tech-Auto zuverlässig von A nach B ;-)

Nachtrag/Antwort zu unten :
Ok, ich brauch weder Isofix noch Klima und schalten kann (und will !) ich immer noch selbst (betätigt über außenliegenden Nehmerzylinder) 🙂
"Klima" sind bei mir 3 handbetätigte Schieber (oben, mitte unten) und der kalt-warm Drehknopf, und SD (mit Handkurbel natürlich). Funktioniert seit 29 Jahren. Nur so ein blödes ein Plastik-Heizungsröhrchen hat mal geschwächelt, hab ich prompt in Kupfer nachgebaut (die 19 € für nochmal Plastik waren mir zu teuer. Und momentan/mittlerweile wär's eh nicht lieferbar ;-) )
Gleiche 318i mit anderem Heizungshersteller haben dort Alu-Röhrchen . . . ich hab leider die "Plastik-Heizung" drin . . . man kann echt nicht auf jedes Detail achten . . . bzw. man findet vieles eben erst raus, wenn's Zicken macht . . . gut wenn's dann noch glimpflich abgeht . . . ;-)

Ja, da geb' ich dir recht. Nur ich hatte nicht viele Möglichkeiten wenn man 3 Kinder im Isofix-Rearboarder auf die Rückbank bringen will. Bin schon froh das ich beim (relativ einfachen) Benziner bleiben konnte. Eine Wandlerautomatik wäre mir auch lieber gewesen, gibt's aber für das Fahrzeug nicht. Erst die S-Max ab 2015 haben wieder Wandler, nur die gibt's gebraucht nicht als Benziner (derzeit ist überhaupt nur Basisbenziner mit Handschalter überhaupt kaufbar).

Handschalter fahre ich sicher keinen mehr.

Das eigentliche Problem ist, das die heutigen Autos mechatronische Wunderwerke sind, in den Werkstätten wie vor 50 Jahren immer noch Mechaniker arbeiten, die keinen blassen Dunst von Elektrik und Elektronik ist. Deren Wissen reicht typischerweise gerade mal aus, um eine Hupe zu verkabeln. Sorry, aber als Elektronikentwickler sehe ich das so.

Wenn's da dann mal was hat, stehen sie schnell mit dem Rücken an der Wand, weil sie das ganze System nicht verstehen.

Ein (für mich) einfacher Fall bei der Klimaanlage meines Accord:

Symptom: Klimaanlage beginnt wie besessen zu heizen, sobald es draußen regnet. Sonst tut sie normal.
Weiterer Hinweis: Drehe ich auf Max heizt sie, drehe ich auf Min kühlt sie trotzdem.

Damit bin ich in die Werkstatt gegangen. Erste (klar falsche) Vermutung: Der Mischermotor im Armaturenbrett ist kaputt.

Für mich als Regelungtechniker war aber klar: Ein Sensor muß kaputt sein. Welche Sensoren hat eine Autoklimaanlage typischerweise? Außentemperatur und Innentemperatur. Da das Ding nur bei nass spinnt, muß es der Außentemperaturfühler sein. Also ggü. dem Werkstattmeister mal Erklärbär gespielt (der sichtlich angepisst war, warum ein Kunde ihm seinen Job erklären wollte) und ihn dazu genötigt zuerst mal den Außentemperaturfühler zu suchen.

Ende von der Geschichte: Es war der Außentemperaturfühler, da war schlicht und einfach ein Kabel abkorrodiert. Arbeitsaufwand 30min. Der Meister hätte mir mein Armaturenbrett zerlegt, den Mischermotor getauscht und festgestellt: Geht immer noch nicht.

Jetzt frage ich: Ist das die Schuld des Autos?

Aber zurück zum Thema. Die einfachen Autos (~bis 2000) sind heute einfach alt und deswegen nicht mehr weniger wartungsaufwändig als ein neues Auto. Klar, man kann selbst daran schrauben wenn man noch Ersatzteile dafür bekommt. Selbst bei wenig Benutzung nähern sie sich unweigerlich ihrem Lebensdauerende. Und ganz ehrlich, Spaß machen die Dinger verglichen mit moderenen Autos auch keinen mehr. Irgendwann kann man den Fortschritt (wenn man es so nennen will) nicht mehr ignorieren.

Grüße,
Zeph

Klar ist das die Schuld des Autos ! Warum hat's auch so aufwendiges Zeugs drin ? ;-)

. . . ok, wär ich mehr Elektroniker als älterer Mechaniker, würd ich's vielleicht auch anders (elektronikbegeisterter) sehen . . . aber soo wartungsaufwendig is meiner nu auch wieder nicht. Eher im Gegenteil.
Ok, wenn dann jemand so ein (nicht mehr lieferbares) Plastik-Heizungsröhrchen (siehe Nachtrag oben) nicht nachbauen kann . . . schon blöd, wenn man dann keinen fähigen und engagierten Mechaniker kennt . . . schwupps hast nur noch ein Sommerauto . . .

Aber Spaß machen können alte UND neue Autos gleichermaßen, bzw. jeweils auf ihre Weise.
Ja, die neuen fahren zugegebenerweise schon angenehm, leiser und komfortabler, oft auch sparsamer (zumindest solang die oft aufwendigere Reparatur die Ersparnis nicht wieder auffrißt) . . .

Aber es darf ja jeder seiner "Religion" bzw. "Überzeugung" folgen, was für ihn jeweils das Geschickteste ist.
Auch die eher altmodischen wie ich brauchen ja irgendwann Nachschub ---> nämlich die Gebrauchtwagen, die die Fortschritts"Gläubigen" jahrelang getestet (und für gut befunden) haben. Fehlkonstruktionen kann man dann ja eher rausfiltern als ein Neu-/Jungwagenkäufer, der selbst eher noch bissl den Langzeit-Testpiloten spielen darf/muß.

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 7. März 2019 um 10:18:38 Uhr:


......................
Ok, ich brauch weder Isofix noch Klima und schalten kann (und will !) ich immer noch selbst (betätigt über außenliegenden Nehmerzylinder) 🙂
"Klima" sind bei mir 3 handbetätigte Schieber (oben, mitte unten) und der kalt-warm Drehknopf, und SD (mit Handkurbel natürlich). Funktioniert seit 29 Jahren. Nur so ein blödes ein Plastik-Heizungsröhrchen hat mal geschwächelt, hab ich prompt in Kupfer nachgebaut (die 19 € für nochmal Plastik waren mir zu teuer. Und momentan/mittlerweile wär's eh nicht lieferbar ;-) )
Gleiche 318i mit anderem Heizungshersteller haben dort Alu-Röhrchen . . . ich hab leider die "Plastik-Heizung" drin . . . man kann echt nicht auf jedes Detail achten . . . bzw. man findet vieles eben erst raus, wenn's Zicken macht . . . gut wenn's dann noch glimpflich abgeht . . . ;-)

Ja, so hat jeder seine Einstellung zu seinem Fahrzeug und oft ist das auch eine Reflexion oder steht im Gleichklang zu der eigenen Einstellung in anderen Lebensbereichen.

Den oben beschriebenen Verzicht auf Klimaanlage, Automatikgetriebe, Isofix usw. kann ich bei einem Oldtimer, den ich mir für einige Kilometer im Jahr leiste, sogar sehr gut nachvollziehen.

Aber bei meinem Alltagsauto, in dem ich mehr als 300 Stunden im Jahr sitze, möchte ich auf gewisse Annehmlichkeiten nicht verzichten. Ein no go wäre für mich dann noch beim Alltagsauto der Verzicht auf sicherheitsrelevante Assistenzsysteme, wie z.B. ABS, ESP, EBA, Seitenairbags, Auffahrwarner, Isofix-Befestigungen usw. . Da ist mir doch trotz toi toi toi über 25 Jahre unfallfreien Fahrens die Gefahr zu groß, dass mich jemand auf der BAB oder Landstraße bei 100 km/h "abschießt" und ich meine Altersversorung und meinen Ruhestand nicht mehr oder jedenfalls nicht mehr richtig genießen kann😠.

Es ist natürlich auch alles eine Frage der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Aber, wenn ich es mir ohne weiteres leisten kann, trinke ich doch lieber Gerolsteiner, San Pellegrino oder Evian, statt Pumpenheimer oder Kraneberger und für einen guten Schampus lasse ich den Discountersekt doch lieber stehen, auch wenn der durchaus ebenfalls schmeckt.

Dass viel technischer Schnickschnack viel Verschleiß mit sich bringt, ist übrigens eine pauschale Aussage, die ich so aufgrund der selbst gemachten Erfahrungen ohnehin nicht bestätigen kann.

Ich hatte bereits mehrere Yountimer und zwar von MB, Volvo bis hin zu Saab. Bei keinem waren die technischen Helferlein die Kostentreiber. Klimaautomatik, Tempomat, Front- und Seitenairbags im Volvo von 1995 funktionierten nach > 150 tsd km noch genau so wie das ABS und die TRACS.

In meiner Garage stehen 2 gepflegte Mercedes SL. Der 300 SL von 1987 mit Automatikgetriebe hat auch bereits ABS, elektrische Antenne, Sitzheizung, Tempomat, Scheinwerferwaschanlage, automatische Heizungsregulierung und weitere Spielereien. Funktioniert immer noch alles bestens ohne bisherige Reparatur🙂.

Mein SL 500 von 1998 ist bereits voll mit Assistenzsystemen (ABS, Airbags, EBA, ESP, Klimaautomatik, Tempolimiter, Navi-Sytem, elektr. Sitzverstellung usw.). Auch nach über 165 tsd km gab es da bisher keinen Defekt. Wohl hatte er ein Kabelbaumproblem (CAN-Bus)🙄, welches aber für 700 € fachgerecht behoben werden konnte.

Meinen gebraucht als JW gekauften BMW 330d XD (Modelljahr 2015 mit fast Vollausstattung) fahre ich nun auch schon fast 4 Jahre und 50 tsd km. Der war bisher nur einmal in der Werkstatt und das war zum großen Service bei knapp 60 tsd km. Bei nun Tachostand 70 tsd km gab es bisher nicht einen einzigen Defekt am Fahrzeug🙂. So etwas positives habe ich noch bei keinem meiner bisher über 20 PKW erlebt!

Gestützt auf diese Erfahrungen ist mir z.B. auch nicht bange davor, dass mein kürzlich für überwiegend Kurzstrecken angeschaffter Audi A1 mit viel Zipp und Zapp und dem "gefürchteten" DSG DQ200 (Trockenkupplungsgetriebe) mich problemlos die nächsten Jahre begleiten wird, nachdem er meinen Golf 4 von 1/2000 abgelöst hat, der mir in den letzten 5 Jahren reparaturmäßig viel Ärger bescherte, nachdem er vorher relativ zuverläsig war. Ganz nebenbei verbraucht der A1 1.4 TSFI im Mix ca. 3 l/100 km weniger Benzin als der Golf 4 1.6 SR Automatik und das bei deutlich besseren Fahrleistungen. Da "spare" ich pro Jahr bereits über 500 € allein am Krafstoff und billiger in der Steuer ist er auch noch gut 100 €. Selbst sollte da mal eine Reparatur nach Ablauf der Garatie in 1 Jahr kommen, kann man für diese Einsparungssumme bereits so einiges reparieren. Das Schöne dabei ist noch, dass man ein Auto fährt, welches richtig Spaß macht. Wertverlust ist für mich kaum ein Thema, da ich den A1 gebraucht mit bereits über 40% unter dem ehemaligen BLP gekauft habe und vorhabe, ihn länger als 10 Jahre zu fahren, so wie ich es mit dem Golf auch machte.

Ich sehe es so, wie du schon schriebst:

Aber es darf ja jeder seiner "Religion" bzw. "Überzeugung" folgen, was für ihn jeweils das Geschickteste ist.

Das ist auch gut so, wenn ich nur daran zurück denke, wie es vor über 20 Jahren in den Beitrittsländern vor der Wiedervereinigung war (Pött, Pött, Pött 😁)

Dieses Pött Pött Pött ist mittlerweile deutschlandweit zu hören. Was sich da auch an den Preisen bemerkbar macht. 😁

Also ich sehe das mit den Werkstätten und den Leuten, die da arbeiten, teilweise anders. Ich habe das Gefühl das da nur noch diese "modernen" Mechatroniker arbeiten. Die lernen in den ersten Jahren nur Elektronik usw. Die schrauben da gar nicht an Autos! Und deswegen können die bei einem Defekt nur den Lappi anstöpseln und wenn der nix sagt sind die ratlos. Gute altmodische Fehlersuche und mal das Hirn einschalten gibts kaum noch. Nur wildes Teile tauschen.

Gruß

Zitat:

@MrBerni schrieb am 7. März 2019 um 17:14:01 Uhr:


Also ich sehe das mit den Werkstätten und den Leuten, die da arbeiten, teilweise anders. Ich habe das Gefühl das da nur noch diese "modernen" Mechatroniker arbeiten. Die lernen in den ersten Jahren nur Elektronik usw. Die schrauben da gar nicht an Autos! Und deswegen können die bei einem Defekt nur den Lappi anstöpseln und wenn der nix sagt sind die ratlos. Gute altmodische Fehlersuche und mal das Hirn einschalten gibts kaum noch. Nur wildes Teile tauschen.

Gruß

Das nennt man geführte Fehlerdiagnose, wenn's nicht weiter geht, kommt der Sprung zur Anweisung: Steuergerät tauschen, da defekt. 😁

. . . den Mecha(tro)niker zu tauschen (da zu doof ;-) ) wär manchmal aber auch angeraten, bevor da kostenpflichtige Experimente zu Lasten des Kunden gemacht werden ;-)

@ Volvoluder :
Ok, bin als Mechaniker (und meist auch noch für Autos im Alter von 10 - ü 20 Jahre und ü 150.000 km zuständig) da natürlich auch nicht völlig objektiv, denn zufriedene Jungwagenfahrer treff ich eher selten, hab eben eher "Altblech" um mich rum. Und es kommen ja auch immer nur die, die irgendein Problem haben, die vielen anderen Zufriedenen nehm ich da natürlich nicht so wahr. Und hier liest man natürlich auch überwiegend von Problemen mit all den tollen technischen Feinheiten . . . die Zufriedenen posaunen das eben nicht so raus.
Aber wenn ich seh, was man da so alles an (oft unnötigen) Problemen haben kann (ok, nicht gleich zwingend haben muß) . . . bin ich meist heilfroh, daß ich den ganzen Firlefanz eben nicht in meinem Auto hab. Und wenn doch mal was dran ist (viel kann's ja auch gar nicht sein), isses meist auch deutlich zügiger repariert als an anderen/jüngeren Modellen.
Letztens erst wieder :
---> el. anklappbare Außenspiegel, bei denen dann nach ü15 Jahren die Zahnrädchen schwächeln, und dann schlottert der Spiegel rum . . . ja braucht man sowas wirklich unbedingt ? Also ich mit Sicherheit nicht !
---> LiMa-Regler tauschen am Audi A4 V6, ganze Front (Stoßstange, Scheinwerfer, Kühler) wegbauen und LiMa ausbauen, nur wegen dem bißchen Regler, weil man sonst einfach nicht beikommt (fehlen nur paar cm) . . . Regler hab ich bei meinem in 5 min gemacht.

Bin eben deutlich weniger anspruchsvoll und viel einfacher zufriedenzustellen.
"Leitungsheimer Quelle" und "Oettinger" genügen mir da ebenso, alles andere ist Luxus ;-)
Aber ok, die Geschmäcker sind eben verschieden.
Jeder ist seines Glückes (oder bei Fehlkauf : Unglückes) Schmied ;-)
Ich zwing da keinen zu irgendwas . . . geb nur hier öfter mal meinen Senf dazu 😁

Zitat:

@OO--II--OO schrieb am 7. März 2019 um 19:05:10 Uhr:


.....
Ok, bin als Mechaniker (und meist auch noch für Autos im Alter von 10 - ü 20 Jahre und ü 150.000 km zuständig) da natürlich auch nicht völlig objektiv, denn zufriedene Jungwagenfahrer treff ich eher selten, hab eben eher "Altblech" um mich rum.............
Jeder ist seines Glückes (oder bei Fehlkauf : Unglückes) Schmied ;-)
Ich zwing da keinen zu irgendwas . . . geb nur hier öfter mal meinen Senf dazu

Ich finde diese Einstellung auch voll in Ordnung so und der Senf ist von mir und bestimmt vielen anderen MTlern hier auch sehr gerne gesehen.

Ich finde es sehr gut, wenn Leute, die wirklich etwas von Autos technisch verstehen, hier ihre Meinung kund tun und dabei auch zu differenzieren wissen. Ich bin do it yourself gelernter Hobbyschrauber und lerne gerne dazu 😉

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