Reihen 6-Zylinder besser als V-6 Zylinder ?
Warum sind Reihen 6 - Zylinder soviel komfortabler und
harmonischer als V 6 Motoren ?
Sind die V 6 "Primitivmotoren" ( weil einfacher und deshalb viel billiger in der Herstellung ).
Einen technischen Fortschritt stellen die V-6er gegenüber den
Reihenmotoren jedenfall nicht ! Oder ?
Beste Antwort im Thema
Ich würde gerne ein bisschen Substanz in diesen Thread bringen. Früher konnte man prinzipbedingte Vibrationen nur mit extremen Aufwand ausreichend kompensieren oder minimieren. Die Toleranzen bei den Motorteilen waren viel größer als heute, die Zündung explosiver, weil man nicht so fein einspritzen und zünden konnte. Rolls Royce z.B. arbeitete Motorteile von Hand nach, feinwuchtete und suchte nach Passung aus. Zusätzlich wurden die Motoren mit Flüssiggas eingelaufen. Und natürlich drehten die Motoren erst gar nicht hoch, weil genug Leistung vorhanden war. Aber in der Großserie ist das nicht machbar. Also ging es darum, Vibrationen prinzipbedingt erst gar nicht entstehen zu lassen.
Der Kolben geht auf und ab, bringt also zwangsläufig Unruhe ins System. Die Kurbelwelle setzt diesen Stoß in Rotation um. Der dritte Takt, also wo gezündet wird, ist eine Explosion - daher relevant. Deshalb ist die Idee, mehrer Kolben auf einer Kurbelwelle so zu arrangieren, dass die Stöße sich ausbalancieren. Noch schöner wäre es, wenn jeder Stoß einen exakten Gegenstoß hätte. Man stellte fest, dass ein Winkelversatz um 60° auf der Kurbelwelle optimal in Bezug auf Vibrationsvermeidung ist. Also 6 Zylinder x 60° = 360°. Daher wäre der optimale Motor ein 48 Zylinder Sternmotor. Denn pro Umdrehung würden zwölf Zylinder zünden, und zwar nicht nur 6 Zylinder mit 60° Versatz, sondern weitere sechs -auch mit untereinander 60° Winkelversatz auf gleicher Kurbelwelle als Antipode jeweils gegenüber liegend - zünden.
So einen Motor gibt es nicht und er wäre auch kaum zu realisieren und schon gar nicht in ein Auto einzubauen. Daher ist ein Zwölfzylinder als Boxermotor das theoretisch beste Konzept. Ferrari hatte so etwas. Damit konnte man sehr hochdrehende Motoren bauen. Kaum schlechter ist ein Reihensechszylinder oder ein Sechszylinder-Boxer. Daher waren diese Motoren in den 60er Jahren sehr beliebt und deutlich leiser und kultivierter als ein Vierzylinder.
Heute sind die Toleranzen im Motor winzig, Beschichtungen und Schmierstoffe erlauben extrem geringe Toleranzen, die Einspritzung setzt mehrere Stöße als Vor-, Haupt- und Nachverbrennung. Ein aktueller Vierzylinder ist deutlich leiser, vibrationsärmer und kultivierter als jeder Sechszylinder der 60er Jahre. Als die Unterschiede zwischen Vier- und Sechszylinder geringer wurden, kamen die kompakten V6 auf. Denn man brauchte den Sechszylinder für höhere Leistung, nicht für ruhigeren Lauf. Jetzt mit Aufladung und Direkteinspritzung kann der Vierzylinder den Bereich alter Sechzylinder bedienen, der Sechszylinder als V6 wird den V8 verdrängen, der prinzipbedingt nie ein laufruhiger Motor war.
Wer also einen R6 wünscht, geht nur alten Mythen nach. Mit gemessener Realität hat das nichts zu tun. Hätte sonst Mercedes, dem Komfort von je her verpflichtet, die R6 so einfach aufgegeben?
155 Antworten
Alle Achtung
Hallo,
ich muss schon sagen, hier wird was an Wissen geboten,
alle Acchtung, danke an Alle, viel gelernt,
gruss günter
Also ich stehe eher auf "einfache", in sich völlig ausgewuchtete und vibrationsfreie Reihenmotoren wie die BMW R6-Benziner.
Die haben auch etliche "unnütze" Teile weniger, die schon mal keine Energie fressen, nicht lärmen und kaputt gehen können (1 Steuerkette, 1 Nockenwelle, keine 2 Ausgleichswellen usw.).
Zur Zeit verfolge ich mit größtem Interesse Tests und Verbräuche des 350er MERCEDES V6 gegen den neuesten 3,0 BMW R6 schon mit strahlgeführter Piezoeinspritzung.
Beide sind sehr schön vergleichbar, da sie exakt gleich stark sind mit ihren 272 PS.
Der BMW dreht dafür etwas höher, hat also etwas weniger Nm, der MERCEDES-Motor verwendet dafür etwas höhere Verbrennungsdrücke (Nm) bei etwas weniger Drehzahlen.
Bei den CO2-Werten und den N o r m - Verbräuchen ist der neue BMW-Motor deutlich besser, z.B:
178 zu 231 und Stadtverbrauch 10,8 zu 14,0 . . .
Allerdings bei den "Praxisverbräuchen in Tests" sind beide fast immer gleichauf, wenn man das Superplus beim BMW (was aber nur wenige fahren, weil fast kein Unterschied zu Super spürbar ist) und die ca. 100 kg weniger Fahrzeuggewicht beim 5er mit berücksichtigt.
Allerdings: Ab Herbst bekommt der BMW-Motor auch noch den Start-Stopp-Anlasser/Generator, wird also nochmals verbrauchsgünstiger!
Ich wünschte mir z.Z. also die MERCEDES-E-Klasse-Karosserie mit BMW-R6-Motor . . .
Aber: Vielleicht wacht ja demnächst doch noch die MERCEDES-Motor-Entwicklungsabteilung aus ihrem Dornröschenschlaf auf . . .
und bringt ebenfalls Piezo und Start/Stop - und sogar magnetbetätigte Ventile ohne Nockenwelle . . .
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Zur Zeit verfolge ich mit größtem Interesse Tests und Verbräuche des 350er MERCEDES V6 gegen den neuesten 3,0 BMW R6 schon mit strahlgeführter Piezoeinspritzung.
Beide sind sehr schön vergleichbar, da sie exakt gleich stark sind mit ihren 272 PS.
Der BMW dreht dafür etwas höher, hat also etwas weniger Nm, der MERCEDES-Motor verwendet dafür etwas höhere Verbrennungsdrücke (Nm) bei etwas weniger Drehzahlen.
Wer Hubraum sät wird Drehmoment ernten. Wo Saatgut fehlt, muß Drehzahl her. 😁
Ansonsten träume weiter von "Deiner E-Klasse" mit BMW Motor...😁
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Aber: Vielleicht wacht ja demnächst doch noch die MERCEDES-Motor-Entwicklungsabteilung aus ihrem Dornröschenschlaf auf . . .
und bringt ebenfalls Piezo und Start/Stop - und sogar magnetbetätigte Ventile ohne Nockenwelle . . .
Das werde ich bei nie begreifen: Auf der einen Seite bist du die fortschrittfeindlichste Person hier im Forum und verdammst jegliche neue Technik als nicht ausgereift, auf der anderen Seite aber soll Mercedes für dich am liebsten sofort diese speziellen neuen Features bringen, deren Nutzen momentan nicht gerade üppig ausfällt. Wie passt das zusammen?
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Zitat:
Original geschrieben von boofoode
Der R6 stellt von der Therorie her das Optimum bei der Laufkultur für Sechzylinder dar. Ein V6 benötigt dafür Ausgleichswellen.
Ich hatte mal gelesen, dass der Boxermotor angeblich das Optimum bei der Laufkultur bei Sexzylindern sei.
Korrigiert mich, wenn es ein Irrglaube von mir sein sollte.
Beste Grüße
Simon
Zitat:
Original geschrieben von Hyperbel
Den 220 CDI hatte ich auch mal für ein paar Fahrten in der Limo und im Kombi. Mit dem 5-Gang-Automat fand ich den insbesondere im S211 eine Katastrophe - da fühlte ich mich in einem Ford Focus Kombi (meinem ehemaligen Auto) mit 90 Diesel-PS ehrlich gesagt besser aufgehoben. (In der Höchstgeschwindigkeit war der Mercedes deutlich besser, es ging aber um die gefühlte Leistung).
Das sind ja mal wieder Aussagen..... Auf zum FORD-Händler....
Hehe, sagt der E 220-CDI-T-Besitzer ;-)
Ich bin auch schon in einem Ford Diesel mit 125 PS mitgefahren. Die Beschleunigung kam mir auch sehr stark vor. Und dafür gibts zwei Gründe:
1. Das Ding hat ein unglaubliches Turboloch.
2. Der Motor wird so laut, dass man gerade zu dazu gezwungen wird zu glauben, dass es vorwärts geht.
@ boofoode
Ich gebe zu, das widerspricht sich auf den ersten Blick etwas.
Aber:
Von dem angeblich bzgl. Kfz führenden, riesigen Weltkonzern MERCEDES, dem Erfinder des Automobils, erwarte ich als potentieller Kunde schlicht und einfach b e i d e s :
Immer modernste und trotzdem 100% durchgetestete und ausgereifte Technik.
Genau dafür bezahlt man bei MERCEDES ja schließlich -schon immer- auch "etwas mehr".
Wenn MERCEDES das nicht mehr schafft, werden sie schnell den
-noch- vorhandenen guten Ruf in aller Welt verlieren und von anderen "überholt".
Richtig peinlich fände ich z.B., wenn jetzt (neben BMW) auch noch die Japaner und Koreaner und Chinesen zuerst diese neuen Techniken anbieten würden . . .
Zumindest die spritsparende Start/Stopp-Technik mit dem Kurbelwellenanlasser/Generator beruht doch auf jahrzehntelang bekannten "Techniken" !!!.
Ich verstehe wirklich nicht, für was "die" dabei immer noch sooooo laaaaange brauchen 😕
Zitat:
Original geschrieben von Simon1974
Ich hatte mal gelesen, dass der Boxermotor angeblich das Optimum bei der Laufkultur bei Sexzylindern sei.
Korrigiert mich, wenn es ein Irrglaube von mir sein sollte.
Beste Grüße
Simon
Ich fürchte, ein Sexzylinder hat mit Kolbenmaschinenbau kaum Gemeinsamkeiten.
Derartige Zylinder sind sicher in der Erwachsenenabteilung der Videothek häufiger anzutreffen. Über deren Laufruhe sind mir jedoch keine Untersuchungen bekannt.
Sorry, da ist mir wohl ein Freudscher-Vertipper unterlaufen ......
😁
Zitat:
Original geschrieben von Hyperbel
@Blutswende
Danke für die Blumen!
Bitte bitte. Bin nicht sooo bewandert das die "Maschinerie" der Autos angeht. Dein Beitrag hat mir deshalb schon etwas gebracht, muss man ja auch mal sagen, wenn was passt. 😉
Gruß Sven
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Wenn MERCEDES das nicht mehr schafft, werden sie schnell den
-noch- vorhandenen guten Ruf in aller Welt verlieren und von anderen "überholt".
bla bla bla...die Welt der Träumer
Zitat:
Original geschrieben von pv125
bla bla bla...die Welt der Träumer
Gäääähn, bin auch müde..., 😁
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
...ich als potentieller Kunde...
Du bist kein "potentieller Kunde",
du bist der Albtraum jedes Verkäufers!!!
20 mal kommen und sich die Nase an den Scheiben der Autos platt drücken,
und mit nervigen Fragen den VK von seiner Arbeit abhalten, denn es gibt noch Leute die kaufen auch Autos, und texten den VK nicht mit "es war einmal" zu.
Und zu guter letzt dann doch nichts kaufen.
Nee Opa, dich braucht kein Mensch!!!
Du nimmst doch noch einen Kasettenrecorder mit in den Sarg
um den Bestatter zu nerven
das die Erdmöbel früher nicht in 4 Wochen verfault sind und
du dann auf der blanken Erde liegen musst.
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Ich wünschte mir z.Z. also die MERCEDES-E-Klasse-Karosserie mit BMW-R6-Motor . . .
Nee, nimm lieber den BMW P86... Ist zwar ein V8, passt aber von der Charakteristik besser zur E-Klasse.