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Reifendruck?!

Themenstarteram 21. Januar 2004 um 13:31

Hallo!

Wüsste gern mal ob es nicht irgendwo im Internet ne Tabelle gibt wo ich sehen kann welches der optimale Luftdruck für jeden Reifen ist...

Wär klasse wenn jemand wüsste wo ich sowas finden kann.

MFG

Jan

Beste Antwort im Thema

Hallo f1re!

Den maximale Luftdruck für den Reifen kann man am Reifen selbst ablesen. Dieser wird als PSI-Wert angegeben. Steht ganz klein drauf, musst also genau hinschauen :). Auf den Reifen meines Ford Fusion steht z.B. 44 PSI = 3,09 Bar. Der Umrechnungsfaktor ist 0.07. Das heisst, wenn bei dir auf dem Reifen 44 PSI steht, dann ist der maximale (und oft auch optimale) Luftdruck 44 * 0.07 = 3,09 Bar, also abgerundet 3 Bar. Auf jeder Luftpumpe gibt es, übrigens, auch eine PSI - Skala (die innere).

Das heisst, du kannst ganz einfach auf den Reifen gucken, den maximalen Luftdruck ablesen und diesen nach der inneren Skala auf der Luftpumpe in den Reifen einfüllen.

Der Reifendruck, der auf irgendwelchen Aufklebern hinter der Fahrertür oder in der Betriebsanleitung des Kraftfahrzeugs steht, ist DER MINIMALE REIFENLUFTDRUCK UND DARF AUF KEINEN FALL UNTERSCHRITTET WERDEN!!! Anderenfalls wird die Karkasse des Reifens übermässig beansprucht, was zu einer verkürzten Lebensdauer des Reifen fürt oder sogar zu Beschädigung der Reifenkarkasse (zB. beim Auffahren auf einen Bordstein) und unter Umstanden sogar zu einem Reifenplatzer auf der Autobahn.

Fazit: lieber mehr Luft rein, als weniger, denn die Luft trägt das Auto (und nicht der Reifen) und verleit dem Reifen die nötige Stabilität.

Wenn dein Auto eine Leermasse von 1300 kg hat, bist du mit einem Luftdruck von ca. 2,8 bis 3,0 Bar auf jedem Reifen auf jeden Fall auf der richtigen Seite. Sonst würde ich Dir empfehlen, verschiedene Drücke auszuprobieren. Dabei sollte der Mindestdruck aus der Betriebsanleitung die unterste Grenze darstellen, und die Angabe auf dem Reifen die Oberste. Du kannst natürlich, auch höhere Drücke fahren (zB. machen sich bei schwereren PKW´s wie zB. Mondeo oder Passat auch 3,5 Bar auf den Forderreifen sehr gut), man sollte jedoch bedenken, dass es im Falle eines Reifenplatzers Probleme mit der Versicherung geben könnte, wenn im Reifen mehr Luft war, als es auf dem Reifen angegeben ist. An sich ist das völlig absurd, denn ein intakter PKW-Reifen platzt erst bei etwa 20 Bar. So viel kannst du mit der normalen Pumpe von der Tanke gar nicht hineinfüllen.

Ich würde sagen, der optimale Reifendruck ist der höchste Druck, bei dem sich das Auto gerade noch angenem und nicht zu hart fahren lässt.

Viel Spass beim Testen :)

PS.: Ich bin mit meinem Fusion (Leermasse ca. 1300 kg) ein halbes Jahr 4.0 Bar vorne und 3.7 Bar hinten gefahren, dabei viel auf der Autobahn und Landstrasse. Das Auto fühlte sich etwas hart an, aber war unglaublich stabil, vor allem auf der Autobahn. Jetzt habe ich den Luftdruck auf jedem Reifen auf 3.0 Bar heruntergesetzt, weil ich mitlerweile etwas mer Komfort haben wollte, und das Auto ist wesentlich weicher geworden. Habe auch Drücke unter 2.7 Bar ausprobiert, aber da wurde mir das Auto zu schwammig. Ich habe den Druck wieder auf 3.0 Bar auf jedem Reifen erhöht und alles war wieder paletti :). So habe ich den optimalen Luftdruck für mein Auto ermittelt.

Gruß

Bollux

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Luftdruck

 

Bevor du deinen Beitrag wieder komplett abänderst (zuvor stimmtest du mir ja 100% zu) hier ein kurzer Kommentar von mir:

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Hallo LUMP :)

Schlechter Anfang - da nützt dir auch kein ":)" was :mad:

 

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Entschuldige, aber das ist für mich keine Begründung, sondern ein Totschlagargument, der im Grunde ja richtig ist, wenn der Reifen innen KEIN Profil mehr hat.

Nenne es wie du willst - es ist ein Argument. Denn jeder Reifen kommt irgendwann in die Grenzzone zwischen "noch Profil" und "kein Profil". Und sogar bei "noch Profil" kann der Effekt auftreten.

 

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Ausserdem habe ich das anders gelernt.

Bei was?

 

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Ich habe nicht behauptet, dass ein Reifen, der innen KEIN Profil mehr hat, aussen aber wohl, immer noch wasser verdrängen kann. Ich spreche hier lediglich von Differenzen im Profil.

Die Wasserverdrängung eines Reifens findet nicht dadurch statt, dass zu wenig oder kein Platz für das Wasser gelasssen wird (z.B. durch weniger Profil innen), sondern dadurch, dass durch entsprechend geformte (z.B. schräge) Profilblöcke das Wasser sanft umgeleitet wird. Dadurch wird dem Wasser die Kraft genommen (System "Deich" -> Sanfte Kontur führt das Wasser ab). Lässt man dem Wasser keinen Platz, schafft es sich welchen. Beim Reifen eben dadurch, dass es ihn anhebt. Das Resultat ist ein Aufschwimmen des Autos.

 

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Darum bestehe ich immer noch auf der Richtigkeit meiner Aussage (siehe Beitrag oben). Wenn du sie widerlegen willst, bitte ich um eine physikalische Erklärung.

Ich sehe keinen großen Grund, deine Aussage zu widerlegen. Außer vielleicht, dass ich sachlich falsche Ratschläge in einem öffentlichen Forum gefährlich finde.

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Wenn es auch Leute gibt, die mehr Ahnung von Reifenkunde haben als wir, heisst es doch nicht, dass wir uns blind auf ihre Produkte verlassen müssen und gar nich erst versuchen zu begreifen sollten, wie diese Funktionieren :).

Schon geschehen - ich habe an einigen Lehrgängen über Reifentechnik teilgenommen und bin der Meinung, die Sachverhalte begriffen zu haben. Für blind halte ich mich auch nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Sicher sind die Testreihen komplizert, aber Wasserverdrängung und Traktion besieren auf Naturgesetzten, und diese lassen sich erklären. Genau das versuche ich auch in meinen Beiträgen.

Richtig. Die Sachverhalte basieren auf Naturgesetzen und diese lassen sich erklären: Wasser hat eine gewaltige Kraft und derer kann man nur mit technischen Rafinessen Herr werden: ein Staudamm ist deswegen gewölbt gebaut, ein Deich hat ein langes, weiches Querschnitt-Profil und ein Reifen braucht möglichst viel Profil mit möglichst spitzen Winkel. Je mehr Platz in den Kanälen zwischen den Profilblöcken ist, um so geringer ist die entstehende Kraft des Wassers die den Reifen hebt, und um so günstiger ist somit die Wasserverdrängung.

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Die Herstellerangabe lautet bei PKWs meistens 3.08 Bar.

Das stimmt so nicht! Schaue ich beispielsweise in die Betriebsanleitung meines Golfs, so steht da drin:

37- und 40-kW-Motoren:

bei halber Zuladung: 1,8/1,8

bei voller Zuladung: 1,8/2,4

51-, 55-, 66-, 79 und 82kW-Motoren:

bei halber Zuladung: 2,0/1,8

bei voller Zuladung: 2,0/2,4

Dieselmotoren:

bei halber Zuladung: 2,0/1,8

bei voller Zuladung: 2,2/2,4

Platzsparendes Notrad: 4,2

Normales Reserverad: 2,4

Für Winterreifen gibt der Hersteller pauschal +0,2 an.

Weitere Beispiele findest du beispielsweise bei Conti-Online / Semperit

Kaum ein Fahrzeug wird da im unbeladenen Zustand mit mehr als 2,4 vorne angegeben...

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Warum sollte man sich nicht zu nahe rantasten? Ich bin ein halbes Jahr lang einen Ford Fusion mit vier Bar je Reifen gefahren, obwohl drei Bar auf dem Reifen steht - die Reifenabnutzung war schön gleichmässig. Oder meintest du Drücke um die 20 Bar? Kein Hersteller würde wagen, solche Drücke auch nur zu erwähnen. Ich meinte nur, dass ein Reifen, sofern er sich im guten Zustand befindet, erst bei sehr hohen Drücken platzt, die um die 20 Bar liegen.

Ein neuer Reifen kann bei wesentlich geringeren Drücken als 20 bar platzen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung -> Akutes Knalltrauma mit akutem Tinnitus, 10 Tage Krankenhaus stationär.

Zitat:

Original geschrieben von Bollux

Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte Dich auf keinen Fall irgendwie kritisieren oder ärgern :). Aber das ist ein wichtiges Thema für mich, und ich wollte das gerne auf den Punkt bringen.

Ich verstehe dich schon nicht falsch und du kannst mich ruhig kritisieren. Damit habe ich kein Problem. Aber wenn das Thema für dich wichtig ist, solltest du Ratschläge analysieren und annehmen. Zumal dann, wenn sie von jemandem kommen, der das von Berufswegen mal gelernt hat.

Luftdrucktabelle 2003/2004 von Conti / Semperit

 

Zitat:

Original geschrieben von f1re

Hallo!

Wüsste gern mal ob es nicht irgendwo im Internet ne Tabelle gibt wo ich sehen kann welches der optimale Luftdruck für jeden Reifen ist...

Wär klasse wenn jemand wüsste wo ich sowas finden kann.

MFG

Jan

Hallo Jan,

falls dir das alles zu viel zu lesen ist, hier noch mal der Link zu einer Luftdrucktabelle im Internet. Das sind 88 Seiten als PDF, die du dir ja dann ausdrucken kannst :D

Lufdrucktabelle 2003/2004 Conti/Semperit

Ciao, LUPF

Hallo LUPF.

Zitat:

Bevor du deinen Beitrag wieder komplett abänderst

Ich habe nicht meine Meinung geändert, sondern nur die Form. Das mag nicht ganz korrekt von mir gewesen zu sein, aber ich wollte immer noch wissen, WARUM ich falsch liege. War sozusagen unzufrieden mit dem Ergebnis :).

Wie gesagt, Reifenkunde ist ein wichtiges Thema für mich. Mein Ziel war es, nicht die Richtigkeit meiner Aussagen zu beweisen, sondern die Wahrheit herauszufinden. Und wenn meine Begründungen falsch sind, so will ich dann wissen warum. Nicht um dich zu ärgern (tut mir leid, ist ungewollt passiert), sondern um zu LERNEN. Genau darum habe ich dir vorgschlagen, meine Aussagen zu widerlegen.

Zitat:

Die Wasserverdrängung eines Reifens findet ... dadurch statt, ... dass durch entsprechend geformte (z.B. schräge) Profilblöcke das Wasser sanft umgeleitet wird. Dadurch wird dem Wasser die Kraft genommen (System "Deich" -> Sanfte Kontur führt das Wasser ab).

Das nenne ich eine Begründung! Danke!!! Jetzt verstehe ich, warum das Profil diese Form hat. Ich werde versuchen, mehr darüber zu erfahren.

Zitat:

...sachlich falsche Ratschläge...

Der einzige Ratschlag, den ich hier gegeben habe, war, den Reifen gut aufzufüllen. Und wenn meine Aussagen falsch sind, dann ist das nicht grund genug, sie zu widerlegen?

Ausserdem denke ich, dass man SACHLICH bleiben sollte, auch wenn Aussagen FALSCH sind, nicht war?

Gruss

Bollux

PS.:

Zitat:

Die Herstellerangabe lautet bei PKWs meistens 3.08 Bar

Tschuldigung, mein Fehler :). Ich meinte "Die Angaben der REIFENHERSTELLER lauten bei PKWs meistens 3.08 Bar".

Hallo LUPF,

sorry, hab vorhin deinen Nick falsch geschrieben. Habe das auch schon korregiert (war keine Absicht!).

Ich konnte gar nicht begreifen, warum du dich so geärgert hasst, bis ich gerade auf dein Kennzeichen geguckt habe.

Bitte entschuldige nochmal!

Gruß

Bollux

Noch einmal zum technischen :)

Es ist natürlich am besten, wenn sich der Reifen überall gleichmässig abnutzt. Da stimme ich dir zu 100 % zu. Aber da es sehr schwer zu erreichen ist, ist es allemal besser, wenn sich der Reifen innen geringfügig stärker abnutzt, als als aussen, als andersherum, denn so gelangt das Wasser duch die erhaltenen Kanäle gut nach aussen. Wenn sich der Reifen aussen stärker abnutzt, dann ist die Wasserverdrängung gestört (aus oben genannten gründen).

Darum kann man unbedenklich einige zehntel Bar mehr in den Reifen einfüllen, als es der FAHRZEUGHERSTELLER angibt (MINDESTLUFTDRUCK), sogar bis zur Angabe des REIFENHERSTELLERS (HÖCHSTLUFTDRUCK), zB. drei Bar, denn HÖHERE REIFENDRÜCKE, als die vom Autohersteller, haben Vorteile:

- bessere Seitenführung

- geringere Verformung bei Achlastverlagerung

- geringerer Reifenabbrieb

- GÜNSTIGERER Reifenabbrieb

- geringerer Kraftstoffverbrauch / weniger Abgase / mehr Kohle übrig :)

- bessere Traktion

- höhere Stabilität in Kurven und bei hohen Geschwindigkeiten

- höherer Widerstand gegenüber Zentrifugalkräften

- bessere Signalweiterführung an den Fahrer

Die Nachteile:

- weniger Komfort

- höhere Belastung festgelagerter Teile auf unebener Fahrbahn.

So habe ich das ganze gemeint, wenn man alles zusammenfasst :).

Zitat:

Schaue ich beispielsweise in die Betriebsanleitung meines Golfs, so steht da drin ...

Ich sage nur: MINDESTDRÜCKE!!!

Zitat:

...wenn das Thema für dich wichtig ist, solltest du Ratschläge analysieren und annehmen. Zumal dann, wenn sie von jemandem kommen, der das von Berufswegen mal gelernt hat.

Ratschläge weiss ich sehr zu schätzen und ALLES was du hier schreibst, ist sehr wertvoll für mich. Aber ich will zu jedem Argument auch eine Begründung. Und in diesem Sinne hat mir dein letzter grosser Beitrag sehr viel gebracht.

Es schien mir nur so, als würdest du immer Extremfälle und Grenzbereiche zwischen PROFIL und KEIN PROFIL ansprechen. Das habe ich alles gar nicht gemeint.

Egal, auf jeden Fall danke für deine Mühe!

Zitat:

Bei was?

Bei meiner Fahrlehrerausbildung beim Verkehrs-Institut Bielefeld.

Grüsse

Bollux

Für den richtigen Luftdruck gibt es eine ganz einfache Rechnung:

Der, für das jeweilige Fahrzeug angegebene Luftdruck + 0,2 bar.

Mehr nicht!

So erreicht man eine bessere Fahrstabilität, ein besseres Abrollverhalten, eine längere Lebensdauer des Reifens und analog dazu einen etwas geringeren Spritverbrauch, ohne spürbar an Komfort zu verlieren.

Generell steht fest: 0,4 bar zu wenig erhöht den Reifenverschleiß um 30%.

Gruß, SJ.

@Stitch: Du meinst also, das ist alles unabhängig von den Dimensionen der Reifen und auch vom Gewicht des Fahrzeugs?

Für einen 155/70-SR13 auf einem Polo braucht man also deiner Meinung die gleiche Erhöhung gegenüber der Fahrzeug-Hersteller-Empfehlung wie für einen 245/35ZR-17 auf einem Ford Scorpio?

Naja, wenn du meinst ;)

am 27. März 2004 um 9:08

Jepp,

wenn für dein Fahrzeug verschiedene Reifengrößen möglich oder eingetragen sind, dann findest du in der Betriebsanleitung zum Kfz. die entsprechenden empfohlenden Reifendrücke.

Man wählt den Druck für die Reifen, die man fährt (Alleinfahrer oder voll bestzt beachten) und addiert 0,2 bar dazu.

Größer dimensionierte Reifen haben schon von Haus aus eine höhere Druckangabe.

Im übrigen denke ich nicht, dass die Auto-/Reifenindustrie gewollt hat, dass wir mit Formeln und Fahr-/Füllversuchen selbst herausfinden sollen, welcher Reifendruck für unser jeweiliges Kfz. am besten ist.

Gerade im Hinblick darauf, dass die Reifen ein absolutes Sicherheitselement sind.

Ich bin Einsatzfahrtrainer bei der Polizei, und diese Lehrmeinung, die wir von der Reifen-/Autoindustrie erhalten haben, geben wir so weiter.

Gruß, SJ

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