Reifen - wohin die besseren?

Mercedes C-Klasse W203

So kurz vor dem Reifenwechsel überlegte ich mir obs sicherer ist, die Reifen mit weniger Profil (3 mm) hinten oder vorne drauf zu tun.

Vorne die besseren, weil die das Wasser dann für die hinteren "wegräumen", oder umgekehrt, weil es beim Aquaplaning kritischer ist, wenn das FZ hinten instabiler wird.

Wie haltet ihr das?

18 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von c220


Die oberste Priorität beim Fahren ist ja eindeutig der kürzeste Bremsweg, da ich manchmal unerwartet bremsen muß (Kind springt über den Zaun auf die Fahrbah, dem Ball nach). Die nächste Kurve kommt hingegen meißtens nicht so überraschend (es sei denn man beschäftigt sich zwischendurch mit anderen Dingen (Beifahrerin, Navi, ...)).
Daraus ist zu folgern, daß das spurstabile Fahren weit aus weniger wichtig ist, als der kürzeste Bremsweg!
Folglich gehören die neuen Reifen auf die VA, da die VA ca. 75% der Bremskraft überträgt. Ein weiterer Vorteil ist das bessere Aquaplaning-Verhalten bei Montage der neuen Reifen auf die VA.
Des weiteren ist zu bedenken, daß man beim Übersteuern als guter Fahrer durchaus eine Chance hat, beim Untersteuern ist man hingegen nur Passagier! Da wir hier aber von einem W203 ausgehen, hat dieser eh ESP, sio daß die Aufrechterhaltung der Fahrstabilität in kritischen Fahrsituationen durch den Fahrer deutlich an Bedeutung verliert!

Die nicht so überraschende Kurve ist auch die Kurve beim Ausweichen, was man auch bei dem Kind machen muss, weil man oft garkeine Zeit mehr zum Bremsen hat.

Das ein guter Fahrer auch das ausbrechende Heck einfangen kann ist klar.

Und das mit dem ESP ist für mich nicht nachvolziehbar, wenn die Reifen, also der Kontakt zum Asphalt nicht gut ist kann das ESP regeln wie es will.

Bei meinem Sicherheitstraining wurde uns sogar geizeigt dass das ESP in bestimmten Situationen gefährlich eingreift und der Wagen nicht mit einem leichten Untersteuern die Kurve durchfährt sondern sich dreht!

Zitat:

@67stingray :
Ich habe auch auf mehreren Tranings diese Sache mit den Instruktoren durchgesprochen. Diese stimmten meiner Ausführung im vollem Umfang zu.
Die Frage ist ja immer die, wo sind meine Prioritäten? Will ich immer so schnell wie möglich bremsen oder ein spurstabieles Auto?

Da sagt sowieso jeder was anderes

Zitat:

@Anny_way:
Bei 3 mm würde ich lieber 4 neue Reifen kaufen, da hiermit der Fahrsicherheit am meißten geholfen ist. Dieser Aussage dürften wohl alle zustimmen! Dann hat man sowohl ein spurstabieles Auto als auch den kürzesten Bremsweg.

Seine beiden vorderen haben noch genug Profil

die 3 mm sind die schlechteren Reifen und die 3mm sind über dem Verschleissmarker, also noch wirklcih OK. Die 2 anderen sind neu.

Reifen

Wenn es ein Heckantreibler ist dann die besseren nach hinten und andersrum genau so

Zitat:

Die nicht so überraschende Kurve ist auch die Kurve beim Ausweichen, was man auch bei dem Kind machen muss, weil man oft garkeine Zeit mehr zum Bremsen hat.

Da muß ich Dir recht geben.

Zitat:

Und das mit dem ESP ist für mich nicht nachvolziehbar, wenn die Reifen, also der Kontakt zum Asphalt nicht gut ist kann das ESP regeln wie es will.

Hier sollten wir uns mal etwas mit der Regelstrategie des ESP beschäftigen.

Gehen wir mal von folgender Situation aus: VA: neue Reifen, HA: abgefahrene; Situation wie oben beschrieben (dem Kind wird ausgewichen).

Hier wird am die HA ausbrechen. Das Steuergerät registriert dies und gibt der Bremse auf einer Seite (je nachdem, nach welcher Seite der Wagen ausbricht) der VA die Anweisung das Fahrzeug zu stabilisieren. Dieses Rad hat noch den Vorteil, daß das Rad durch das Ausbrechen dynamisch belastet wird. (eventuell wiederholt sich das noch einmal um den Gegenschlag abzufangen).

Betrachten wir nun die andere Situation: VA: abgefahrene Reifen, HA: neue Reifen; Situation wie oben beschrieben.
Hier wird das Fahrzeug untersteuern. Das ESP merkt das und steuert dagegen, indem es dem jeweiligen Rad an der HA die Anweisung zur Stabilisierung gibt. Hierbei ist aber zu beachten, das die HA dynamisch entlastet wird, da sich das Fahrzeug selbst abbremst (Schieben über die Vorderräder). Erschwerend kommt hinzu, daß genau das Rad zum Einfangen des Fahrzeugs eingestzt wird, daß die geringste dynamische Belastung hat (kurveninneres Rad). Dazu kommt noch die statische Gewichtsverteilung, die meißtens >50% auf der HA liegt (nur wenige Fahrzeuge haben eine 50 /50 Gewichtsverteilung).
Dies spricht wiederum für die neuen Reifen auf der VA.

Wahrscheinlich wird in der Situation "Kind" folgendes passieren: Man tritt zuerst auf die Bremse (ABS-Regelbereich) und lenkt dann noch ein. Hierbei muß der Reifen sowohl lenk als auch Bremskräfte übertragen. Der Reifen auf der VA muß ca. 70 % der Bremskräfte und noch Lenkkräfte übertragen, der Reifen auf der HA "nur" 30 % Bremskräfte und Seitenführungskräfte. Das spricht wieder für die besseren Reifen auf der VA.

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