Reichweite bei Kälte

Volvo

Habe heute morgen in der Tageszeitung gelesen, dass laut ADAC die
Reichweite des EC40 bei Kälte im Vergleich mit anderen Marken deutlich
schlechter abschneidet : von 25 Fahrzeugen als einer der schlechtesten...
Statt 569 KM lt. WLTP nur 285 KM. Und das bei verhaltener Fahrweise.
Können Fahrer der Baureihe dies - mehr oder weniger - bestätigen ?
Der EC40 ist derzeit mein Favorit als E-Auto.

https://www.adac.de/.../

Hardcopy ADAC Test
52 Antworten

Unser etwas über ein Jahr alter XC40 Extended Range (Batterie 82 kWh / Reichweite WLTP 575 km / Verbrauch WLTP-Zyklus 16,6 kWh/100 km) schafft im echten Leben im Durchschnitt (Sommer-Winter-Kurzstrecke-Autobahn) maximal 420km bei eher verhaltener Fahrweise (allerdings 130 kmh Autobahn, 80 kmh Landstraße) und überwiegender Kurzstrecke und ohne vorgeheizte Batterie. Die 420 km sind allerdings auch nur eine theoretische Reichweite, weil wir (fast) nie unter 20% an die Ladesäule fahren und (fast) nie über 80% laden. Wir sind also faktisch mit 60% Ladeleistung unterwegs, was einer tatsächlichen Reichweite von etwa 320 km entspricht. Im Sommer etwas mehr. Weil ich das Auto über alles liebe, ist mir der relativ hohe Verbrauch egal und tröste mich damit, dass es andere Marken auch nicht viel besser machen. Der XC40 mit seiner durchgehenden Ladefläche ist super praktisch, er fährt sich unglaublich sanft, vor allem im OPD-Modus (One Pedal Drive), die kleinen Software-Bugs (Ton-Aussetzer) sind schnell repariert und über den Service des Händlers kann ich mich wirklich nicht beklagen. Kurz: Total zufrieden mit dem Auto, ich würde es sofort wieder kaufen (allerdings mit Rückfahrtkamera, was unser Modell seltsamerweise nicht hat - Lieferprobleme bei der Montage in Gent, sagt mein Händler).

So, heute 335 Kilometer (Lübeck-Flensburg-Lübeck) gefahren. Daher spielen Topographie und Wind keine Rolle. Außentemperatur 3 bis 6 Grad, Straßen trocken. Geschwindigkeit extra mal spürbar höher als üblich. 115 bis 160 km/h, ansonsten das, was als Maximum erlaubt war. Etliche digitale Beschleunigungen. Anteil Autobahn ca. 75%, Landstraße 25%, Stadt vernachlässigbar, sortiere ich unter Landstraße mit ein.
Verbrauch laut BC = 23,7 kWh. Finde ich tatsächlich völlig in Ordnung. Gestartet kalt mit 60%, dann einmal von 29 auf 89 geladen. Ca. 25 Minuten. Wollte ich gar nicht, aber zwei Telefonate haben länger als erwartet gedauert. Auf dem Rückweg in 12 Minuten von 18 auf 60 geladen, Akkusstand zuhause 38%. Auch beim zweiten Laden hat der Volvo auf mich gewartet.
In der Summe finde ich den Verbrauch völlig okay. War zeitweise echt zügig unterwegs. Macht bei der Fahrweise 250 Kilometer safe, wenn man bei 100% startet. Danach ist eh eine Pause angesagt. Die Reichweite ist im Übrigen kein Grund, die Marke zu wechseln. Hat uns auch auf langen Fahrten nach Schweden immer bequem gereicht.

Ich fahre einen XC40 MY24 Extended Range nun rund 30.000 km und den 2. Winter.
Aktuell bei uns (morgendliche Temperaturen bis zu -9 °C) rund 350 km Reichweite.

Bei Aussentemperaturen ab ca. 15 °C sind Reichweiten von 500 km plus X (im besten Fall bis zu 560 km, bei einem WLTP-Wert von 562 km) ohne Autobahnanteil möglich. Autobahnreichweite bei 120 bis 140 km/h dann rund 400 km.

Ich habe bisher keine Probleme gehabt und bin sehr zufrieden mit dem Volvo. In Summe und im Vergleich nicht nur zu BEV in dieser Kategorie ist das Gesamtpaket top.

Beim nächsten Mal, würde ich aber wohl eher den Twin nehmen, da selbst bei leichtem Schnee der Hinterradantrieb schnell an seine Grenzen kommt. Da waren der Vorgänger V60 PHEV und ganz besonders mein Audi Quattro eine ganz andere Nummer. Da geht dann nichts über Allradantrieb.

Reichweite XC40 MY24 Extended Range 1
Verbrauch XC40 MY24 Extended Range 1
Verbrauch XC40 MY24 Extended Range 2
+4

Zitat:

@WODE123 schrieb am 6. Februar 2025 um 10:49:52 Uhr:


https://www.adac.de/.../

Nur zum Einordnen: Der ADAC ("Hello Petrolhead!"😉 wirft hier mehrere Faktoren zusammen und mischt daraus ein (richtiges) Urteil, ohne die Bedingungen in die Urteilsmaske einzubauen. Damit wird dem geneigten und unerfahrenen Leser ein wahrscheinlich praxisuntauglicher Maßstab an die Hand gelegt.

1. Sie fahren Langstrecke BAB (München-Berlin), nahezu 100% der Messstrecke und vergleichen das mit dem WLRP, der ja nur sehr kurze BAB-Anteil beinhaltet.
2. Sie erreichen eine recht hohe BAB-Durchschnittsgeschwindigkeit.
3. Sie schauen sich aerodynamisch sehr gute Limousinen und SUVs gleichzeitig an und lassen das unkommentiert. Dass der SUV auch mit Verbrenner deutlich mehr verbraucht vergessen wir dann gerne - es liegt halt an der Bauart!

Das Ergebnis in er Betrachtung pro/contra des passenden BEV wird dann zwar augenscheinlich dargestellt, ich kann es aber nicht nachvollziehen. Selbst in im Ratgeber "Elektroauto kaufen? 10 Tipps für Einsteiger" fehlen wichtige Fragestellung und es spielen auch Eigeninteressen ("Die richtige Ladekarte!"😉 eine Rolle.

Wer sich ein BEV zulegen möchte, sollte sein eigenes Fahrprofil mit relevanten Rahmenbedingungen vor Augen führen. Ich würde mir eine typische Woche notieren und dann mit einem BEV durchspielen, Sommer/Winter, Ladenotwendigkeit, Lademöglichkeit, Kosten. Dann käme dazu die "aussergewöhnliche Fahrt" also die echte (!) Langstrecke. Wie lang, wie oft, welche Bedingungen. Und jetzt kommt die Frage, wie und wann da was aufgrund von z.B. Reichweite zu einer Jahreszeit für mich wichtig und einschneidend ist. Hier ist dann das eigene Gemüt zu hinterfragen: Meine Familie und der mitfahrende Freundeskreis ist sehr entspannt und glücklich, dass wir nach 250 km eine Rast einlegen. Aber das ist individuell.

Auf der Basis verschiedene Autos zu vergleichen und zu beurteilen wird ein guter Pfad sein. Dabei kann man dann auch die effektiven Daten solcher Test nutzen. Aber für mich wäre die Reichweite im Winter nicht relevant, wenn ich eine Langstrecke im Winter fahre und sonst direkt vor Ort laden kann.

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Ich verstehe den ADAC Test nicht als Vergleich der diversen Marken,
sondern nur als Überprüfung der WLTP Angaben unter winterlichen
Gegebenheiten. Und da war der EC40 mit Leistung von nur noch ~50%
deutlich schlechter als andere Marken.
Und JA - ich schaue auf Reichweite . Für sportliche Events sind mitunter
Turnhallen in einer Entfernung von 100 KM und mehr anzufahren.
Und da gibt es keine Lademöglichkeiten. Mit 3 bis 4 Personen
zuzüglich Gepäck im Auto hätte ich schon gern die Sicherheit des Nachts ohne
Ladestopp wieder zu Haus anzukommen... eben auch wenn's kalt ist !

Zitat:

@WODE123 schrieb am 7. Februar 2025 um 11:31:58 Uhr:


Ich verstehe den ADAC Test nicht als Vergleich der diversen Marken,
sondern nur als Überprüfung der WLTP Angaben unter winterlichen
Gegebenheiten. Und da war der EC40 mit Leistung von nur noch ~50%
deutlich schlechter als andere Marken.
Und JA - ich schaue auf Reichweite . Für sportliche Events sind mitunter
Turnhallen in einer Entfernung von 100 KM und mehr anzufahren.
Und da gibt es keine Lademöglichkeiten. Mit 3 bis 4 Personen
zuzüglich Gepäck im Auto hätte ich schon gern die Sicherheit des Nachts ohne
Ladestopp wieder zu Haus anzukommen... eben auch wenn's kalt ist !

Auch wenn es OT ist ... auf einer Strecke von 100 Kilometern und mehr keine Lademöglichkeit? Äh, halte ich für wenig glaubhaft, um es mal sehr zurückhaltend zu formulieren? 😉

Und dass der Wagen nur 200 km schafft halte ich für unrealistisch, außer der rechte Fuß will das so, was ich hier nicht lese.

Ehrlich gesagt finde ich dieses ganze Reichweitengejammer ziemlich daneben. Erstens gibt's mittlerweile an fast jeder Strassenecke eine Lademöglichkeit, und zweitens (und vor allem) darf man nicht vergessen, daß es sich um elektrische Mobilität mit zwangsläufig geringerem Energievolumen an Bord handelt und nicht um Verbrenner mit dickem 80-Liter Tank. Elektrisch fahren ist im Grunde eine ökologische Absichtserklärung, für die man ganz bewusst gewisse Nachteile in Kauf nimmt, wie eben eine geringere Autonomie oder den schmerzhaften Anschaffungspreis. Das alles "rechnet" sich nicht in barer Münze, sondern nur im Bewusstsein, wenigstens ein bißchen und langfristig was gegen Klimakrise und Ulmweltverpestung beizutragen.

Bei uns rechnen sich beide E-Autos, verglichen mit den vorherigen Verbrennern, sehr deutlich in "barer Münze". Ohne PV (leider) auf dem Dach ...

Zitat:

@superlolle schrieb am 7. Februar 2025 um 12:29:27 Uhr:


Bei uns rechnen sich beide E-Autos, verglichen mit den vorherigen Verbrennern, sehr deutlich in "barer Münze". Ohne PV (leider) auf dem Dach ...

Das sieht bei uns genau so aus, zumindest wenn man die TCO betrachtet. Bei mir, obwohl ich bisher leider auch noch den Strom aus der Steckdose ziehe und bezahlen muss. Und bei meiner Frau erst recht, da sie kostenlos in der Firma laden kann. Und dann kommen noch die ganzen anderen Vorzüge obendrauf.

Wenn ich mir den ADAC Test angucke, fällt mir vor allem auf, das das erste Drittel der Platzierungen nicht von SUV belegt ist! Insofern sollte man sich schon Gedanken zu seinem Fahrprofil machen und seine Schlüsse daraus ziehen. Entweder man passt seine Geschwindigkeit etwas nach unten an um die gewünschte Reichweite zu erzielen, oder man guckt nach einer Alternative zum SUV.

Man kann ja schön sehen, das der Polestar 2 gegenüber dem EC40 deutlich im Vorteil ist, bei praktisch identischer Technik! Wie wäre es denn z.B. mit dem?

Na ja, was die Energiekosten betrifft, fahren wir im Alltag mit unseren zwei E-lern (XC40 und Renault 5) weit billiger als mit den "alten" Verbrennern (VW Passat und Peugeot 208). Wir haben eine Wallbox und laden Nachtstrom für 15 Cent/kWh (Frankreich=Atomstrom), mit der geplanten Photovoltaikanlage wird die Bilanz dann noch besser.
Trotzdem "rechnen" sich die Autos (noch) nicht, wenn man den Verkauf der 2 Verbrenner für 17 T € gegen den Kauf der zwei Stromer (70 T€) aufrechnet. Hätten wir die beiden "alten" behalten, wären wir heute um 50 T €uros reicher...

Aber wie gesagt, darum gehts ja nicht.

Für mich/uns hat die E-Mobilität zu teils drastischen Einsparungen geführt und das ohne Einrechnung der vorhandenen PV-Anlage.

Bei einbezogener PV fahre ich für 8,2 Ct/kWh und dann für rund 1,70 Euro/100 km. Bei reinem Haushaltsstrom dann für rund 11 Ct/kWh (ich bin vorsteuerabzugsberechtigt und die Kosten sind Betriebsausgabe).

Zitat:

@Gustaf_Larson schrieb am 7. Februar 2025 um 14:58:45 Uhr:


Bei einbezogener PV fahre ich für 8,2 Ct/kWh und dann für rund 1,70 Euro/100 km. Bei reinem Haushaltsstrom dann für rund 11 Ct/kWh (ich bin vorsteuerabzugsberechtigt und die Kosten sind Betriebsausgabe).

Das kann man fast als "umsonst unterwegssein" bezeichnen.

Wenn aber demnächst die CDSU/AFD die Windräder abbaut, die Putin-Pipeline wieder aufdreht, die Benzinsteuer abschafft und Prämien für den Kauf von Verbrenner-SUV's verschenkt, dann wird's für uns Stromis echt ungemütlich. Hoffentlich leb ich dann nicht mehr... :-)

Du hast die Wiederinbetriebnahme der AKW in D vergessen - dann gibt es noch Geld raus. 😉

Das glauben wohl Teile in der AFD.
Die glauben auch, dass man so ein AKW einfach so wieder einschalten könnte. Glauben ist allerdings etwas für Religionen, in technischen Dingen zählt Wissen.

P.S.: Letztes Jahr kam 60 % unseres gesamten Stromverbrauchs vom eigenen Dach (2 BEV, WP, Haushalt und Büro). Den Rest teurer dazukaufen zu müssen, nimmt uns nicht den Belag vom Brot 😉
Da rechne ich dann die Einspeisevergütung dagegen.

Bin heute bei 2-3°C mit 88% SoC gestartet und nach 257km mit 31% SoC am Ziel angekommen. Das bedeutet 57% Akkuverbrauch würden hochgerechnet 450km Reichweite ergeben.
Für mich ist die Reichweite eigentlich eher abhängig vom Fahrer und nicht vom Auto. Unser C40 und der Kona haben nämlich nahezu identischen Verbrauch in der Gesamtstatistik.

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